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1860 Gesamterneuerungswahlendes Nationalrats 1863 1866 Wahlbeteiligung 46 6 50403020100 44 123 819 06 74 61 8 FLLMKKDLERUnabh Gewinne und Verluste im Vergleich zu p 4 2 0 2 4 6 4 1 2 2 2 2 3 8 0 6 0 3FLLMKKDLERUnabh Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Die Schweizer Parlamentswahlen 1863 fanden am 25 Oktober 1863 statt Zur Wahl standen 128 Sitze des Nationalrates acht mehr als zuvor Die Wahlen wurden nach dem Majorzwahlrecht vorgenommen wobei das Land in 47 unterschiedlich grosse Nationalratswahlkreise unterteilt war Starkste Kraft wurden die Freisinnigen bzw Radikal Liberalen die aber erstmals nicht mehr uber die absolute Mehrheit der Sitze verfugten Profitieren konnten vor allem die Katholisch Konservativen und die linke demokratische Bewegung In allen Kantonen waren die Wahlen in den Standerat indirekt und erfolgten durch die jeweiligen Kantonsparlamente Das neu gewahlte Parlament trat in der 6 Legislaturperiode erstmals am 7 Dezember 1863 zusammen Sitzverteilung im Nationalrat6 59 37 5 21 6 59 37 5 21 Insgesamt 128 Sitze DL 6 FL 59 LM 37 ER 5 KK 21 Inhaltsverzeichnis 1 Neueinteilung der Wahlkreise 2 Wahlkampf 3 Ergebnis der Nationalratswahlen 3 1 Gesamtergebnis 3 2 Ergebnisse in den Kantonen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseNeueinteilung der Wahlkreise Bearbeiten nbsp Neueinteilung der NationalratswahlkreiseAufgrund der Ergebnisse der Volkszahlung von 1860 war von Gesetzes wegen eine Neueinteilung der Wahlkreise fallig Gemass dem im Jahr 1848 festgelegten Grundsatz dass ein Nationalrat 20 000 Seelen Einwohner oder einen Bruchteil von uber 10 000 Seelen vertreten musse erhohte sich die Gesamtzahl der Sitze von 120 auf 128 Von den acht zusatzlichen Mandaten ging je eines an die Kantone Basel Landschaft Basel Stadt Genf Graubunden St Gallen Thurgau Waadt und Wallis 1 Obwohl der Thurgau nun uber dem 1850 festgelegten Optimum von vier Sitzen je Wahlkreis lag verzichtete man auf eine Aufteilung somit entstand erstmals ein Funferwahlkreis Im Wallis ware ein Funferwahlkreis ebenfalls denkbar gewesen Dadurch waren aber die im Unterwallis konzentrierten Freisinnigen dauerhaft von den Konservativen im Mittel und Oberwallis uberstimmt worden Um dies zu verhindern beliess man es bei drei Wahlkreisen schob aber geographische Grunde vor Somit erhielt der leicht vergrosserte Wahlkreis Oberwallis den zusatzlichen Sitz Auch der Kanton Graubunden hatte einen Funferwahlkreis bilden konnen Aufgrund der diffusen Parteistarken war nicht vorhersehbar wer davon profitieren konnte Wie von der Graubundner Kantonsregierung gewunscht reduzierte man aber die Zahl der Wahlkreise von vier auf drei mit 2 2 und 1 Sitzen An die Stelle der vier Zweierwahlkreise im Kanton St Gallen traten drei Dreierwahlkreise In der Waadt gab es Uberlegungen einen vierten Wahlkreis zu schaffen man behielt aber die drei bisherigen bei und veranderte ihre Grenzziehung marginal Vollig unbestritten war die Situation in Genf und den beiden Basel wo der Wahlkreis dem Kantonsgebiet entsprach Insgesamt gab es 47 Wahlkreise zwei weniger als zuvor 2 Nach der Zustimmung von Nationalrat und Standerat trat das Nachtragsgesetz betreffend die Wahlen in den Nationalrath am 23 Juli 1863 in Kraft 3 Wahlkampf BearbeitenWie schon 1860 forderte die Studentenverbindung Helvetia ihre Anhanger auf eine Kampagne gegen Interessenvertreter der von auslandischem Kapital abhangigen Eisenbahngesellschaften zu fuhren womit insbesondere Alfred Escher gemeint war Die Gegensatze waren aber nicht mehr ausschliesslich personlicher Natur sondern sachbezogen die Aufrufe der Helvetia fanden kaum Beachtung Nachdem die von Bundesrat Jakob Stampfli angestrebte Verstaatlichung der Eisenbahnen nicht zustande gekommen war ruckte zunehmend das Projekt einer alpenquerenden Bahnstrecke in den Fokus Insbesondere in der Ostschweiz wurden Kandidaten zunehmend danach beurteilt ob sie eine Bahn durch den Gotthard oder den Lukmanier befurworteten Insgesamt blieb die Alpenbahnfrage aber ein Nebenaspekt des Wahlkampfs da das Projekt noch kaum gereift war 4 Die konservative Opposition befand sich in einer Phase zunehmender Desintegration da es keine nationale Dachorganisation gab und der ideologische Druck von freisinniger Seite sich abschwachte Hingegen begann sich links vom Freisinn die demokratische Bewegung bemerkbar zu machen Sie strebte danach durch den Ausbau direktdemokratischer Rechte die Vormachtstellung des Wirtschaftsburgertums zu brechen wodurch sie bisher passive Wahlerschichten ansprach 5 Wahrend der 5 Legislaturperiode hatte es aufgrund von Vakanzen neun Ersatzwahlen in sieben Wahlkreisen gegeben mit marginalen Verlusten fur Freisinnige und gemassigte Liberale 1863 gab es insgesamt 69 Wahlgange sechs mehr als drei Jahre zuvor Nur in 27 Wahlkreisen waren die Wahlen bereits nach dem ersten Wahlgang entschieden 6 Wie in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts ublich traten alle amtierenden Bundesrate zu einer Komplimentswahl an d h sie stellten sich als Nationalrate zur Wahl um sich von den Wahlern ihre Legitimation als Mitglieder der Landesregierung bestatigen zu lassen Besondere Muhe bekundete dabei Wilhelm Matthias Naeff der im 28 Wahlkreis St Gallen Nordost drei Wahlgange benotigte Erst am 8 Februar 1864 war der Nationalrat komplett nachdem die daraufhin notwendigen Erganzungswahlen abgeschlossen waren Obwohl die Konkurrenz grosser geworden war und mehr Wahlkreise umstritten waren sank die Wahlbeteiligung Schweizweit betrug sie im ersten Wahlgang 46 6 was einem Ruckgang von 2 5 entspricht sie lag damit nur geringfugig uber dem Tiefstwert von 1854 Aufgrund der Wahlpflicht war sie im Kanton Schaffhausen mit 88 2 am hochsten Ansonsten wies nur der Kanton Aargau einen Wert von mehr als 80 auf In Basel Stadt war fast eine Verdreifachung zu verzeichnen wahrend die Beteiligung im Kanton Solothurn um ein Viertel zuruckging Erneut am tiefsten war sie im Kanton Zurich mit 18 6 Erstmals uberhaupt verloren die bisher dominierenden Freisinnigen bzw Radikal Liberalen die absolute Mehrheit der Sitze Zuruckzufuhren war dies auf den Wechsel mehrerer Freisinniger ins Lager der gemassigten Liberalen Profitieren konnten insbesondere die Katholisch Konservativen und die demokratische Linke mit je funf Sitzgewinnen 7 Ergebnis der Nationalratswahlen Bearbeiten Hauptartikel Schweizer Parlamentswahlen 1863 Resultate Nationalratswahlen Gesamtergebnis Bearbeiten Von 556 738 volljahrigen mannlichen Wahlberechtigten nahmen 259 398 an den Wahlen teil was einer Wahlbeteiligung von 46 6 entspricht 8 In diesen Zahlen nicht mitberucksichtigt sind die Kantone Appenzell Ausserrhoden Appenzell Innerrhoden Glarus Obwalden Nidwalden und Uri Dort erfolgte die Wahl durch die jeweilige Landsgemeinde weshalb keine genauen Resultate verfugbar sind Die 128 Sitze im Nationalrat verteilten sich wie folgt 9 10 Partei Sitze1860 vor Auf losung Sitze1863 Wahler anteil FL 64 62 59 5 44 1 4 1 LM 36 35 37 1 23 8 2 2 KK 16 18 21 5 19 0 2 2 DL 1 1 6 5 0 6 7 3 8 ER 3 4 5 2 0 4 6 0 6 Diverse 0 1 5 0 4 kl Parteien 0 0 3 0 7 FL Freisinnige Linke Freisinnige Radikale Radikaldemokraten LM Liberale Mitte Liberale Liberaldemokraten KK Katholisch Konservative ER Evangelische Rechte evangelische reformierte Konservative DL Demokratische Linke extreme Linke Demokraten Hinweis Eine Zuordnung von Kandidaten zu Parteien und politischen Gruppierungen ist nur bedingt moglich Der politischen Wirklichkeit des 19 Jahrhunderts entsprechend kann man eher von Parteistromungen oder richtungen sprechen deren Grenzen teilweise fliessend sind Die verwendeten Parteibezeichnungen sind daher eine ideologische Einschatzung Ergebnisse in den Kantonen Bearbeiten Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der errungenen Sitze auf die Kantone 11 12 Kanton Sitzetotal Wahl kreise Betei ligung FL LM KK DL ERKanton Aargau nbsp Aargau 10 3 82 4 4 4 1 2 1Kanton Appenzell Ausserrhoden nbsp Appenzell Ausserrhoden 2 1 2Kanton Appenzell Innerrhoden nbsp Appenzell Innerrhoden 1 1 1Kanton Basel Landschaft nbsp Basel Landschaft 3 1 51 8 3 1Kanton Basel Stadt nbsp Basel Stadt 2 1 78 8 1 1 1Kanton Bern nbsp Bern 23 6 44 5 20 1 3 1Kanton Freiburg nbsp Freiburg 5 2 39 3 1 5 1Kanton Genf nbsp Genf 4 1 57 7 4 2 1Kanton Glarus nbsp Glarus 2 1 2Kanton Graubunden nbsp Graubunden 5 3 50 7 2 1 2 1 1 1Kanton Luzern nbsp Luzern 7 3 28 0 5 2Kanton Neuenburg nbsp Neuenburg 4 1 37 5 4Kanton Nidwalden nbsp Nidwalden 1 1 1 1 1Kanton Obwalden nbsp Obwalden 1 1 1Kanton Schaffhausen nbsp Schaffhausen 2 1 88 2 1 1 1 1Kanton Schwyz nbsp Schwyz 2 1 13 7 1 2 1Kanton Solothurn nbsp Solothurn 3 1 56 0 2 1Kanton St Gallen nbsp St Gallen 9 3 67 5 2 2 5 2 2 1Kanton Tessin nbsp Tessin 6 2 38 0 4 1 1 1 1Kanton Thurgau nbsp Thurgau 5 1 71 3 1 2 2 1 1 1 1 1Kanton Uri nbsp Uri 1 1 1Kanton Waadt nbsp Waadt 11 3 37 3 5 1 4 2 2Kanton Wallis nbsp Wallis 5 3 50 5 2 3 1Kanton Zug nbsp Zug 1 1 30 7 1Kanton Zurich nbsp Zurich 13 4 18 6 11 1 2 1Schweiz 128 47 46 6 59 5 37 1 21 5 6 5 5 2Literatur BearbeitenErich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 erster Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1442 9 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1443 7 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 2 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1444 5 Anmerkungen Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1445 3 Tabellen Grafiken Karten Einzelnachweise Bearbeiten Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 erster Teil S 343 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 erster Teil S 343 345 Nachtragsgesetz betreffend die Wahlen in den Nationalrath PDF 1 0 MB In Bundesblatt Nr 24 vom 6 Juni 1863 admin ch 21 Mai 2013 abgerufen am 9 Juli 2014 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 648 649 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 649 650 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 651 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 655 656 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 369 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 655 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 485 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 85 98 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 350 Schweizer Nationalrats und Standeratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023Detailergebnisse der Schweizer Nationalratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019Detailergebnisse der Schweizer Standeratswahlen 1869 1872 1872 1875 1875 1878 1878 1881 1881 1884 1884 1887 1887 1890 1890 1893 1893 1896 1896 1899 1899 1902 1902 1905 1905 1908 1908 1911 1911 1914 1914 1917 1917 1919 1919 1922 1922 1925 1925 1928 1928 1931 1931 1935 1935 1939 1939 1943 1943 1947 1947 1951 1951 1955 1955 1959 1959 1963 1963 1967 1967 1971 1971 1975 1975 1979 1979 1983 1983 1987 1987 1991 1991 1995 1995 1999 1999 2003 2003 2007 2007 2011 2011 2015 2015 2019 2019 2023 2023 2027 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Parlamentswahlen 1863 amp oldid 212556932