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1893 Gesamterneuerungswahlendes Nationalrats 1896 1899 Wahlbeteiligung 55 9 50403020100 48 723 014 56 85 40 02 FDPaKKLMSPDLSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu p 8 6 4 2 0 2 4 6 6 9 3 0 2 3 0 9 4 9 5 18FDPaKKLMSPDLSonst Vorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen a Freisinnige Linke FL Vorlage Wahldiagramm Wartung Neues Ergebnis nicht 100 Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Die Schweizer Parlamentswahlen 1896 fanden am 25 Oktober 1896 statt Zur Wahl standen 147 Sitze des Nationalrates Die Wahlen wurden nach dem Majorzwahlrecht vorgenommen wobei das Land in 52 unterschiedlich grosse Nationalratswahlkreise unterteilt war Eindeutige Wahlsiegerin war die Freisinnig Demokratische Partei die 1894 aus dem Zusammenschluss der Freisinnigen bzw Radikal Liberalen mit ihnen nahe stehenden Gruppierungen entstanden war Das neu gewahlte Parlament trat in der 17 Legislaturperiode erstmals am 7 Dezember 1896 zusammen Inhaltsverzeichnis 1 Wahlkampf 2 Ergebnis der Nationalratswahlen 2 1 Gesamtergebnis 2 2 Ergebnisse in den Kantonen 3 Standerat 4 Literatur 5 EinzelnachweiseWahlkampf BearbeitenKampagnen fur eine Referendumsabstimmung die am 4 Oktober also nur drei Wochen vor den Wahlen stattfand uberlagerten zu einem grossen Teil den Wahlkampf Alle drei Vorlagen waren heftig umstritten Das Bundesgesetz uber die Armee Disziplinarstrafordnung fiel klar durch abgelehnt wurde auch ein revidiertes Viehhandelsgesetz Auf Zustimmung stiess einzig das Bundesgesetz uber das Rechnungswesen der Eisenbahnen Die Freisinnigen betrachteten die zunehmende Zahl an Referenden und Volksinitiativen die sowohl von der rechten als auch der linken Opposition eingereicht wurden als Hindernis fur die gedeihliche Entwicklung des Bundesstaates 1 Um der wachsenden Konkurrenz der Sozialdemokraten und auch neuer wirtschaftlicher Interessenverbande von Bauern und Gewerbetreibenden begegnen zu konnen hielten sie eine gesamtschweizerische Parteiorganisation fur unabdingbar 1894 hatten sie deshalb die Freisinnig Demokratische Partei FDP gegrundet 2 Die FDP verstand sich als Volkspartei der Mitte die neben den bisherigen Freisinnigen bzw Radikal Demokraten auch den rechten Flugel der Demokratischen Bewegung und den linken Flugel der gemassigten Liberalen umfasste Sie stellte somit in gewisser Weise einen Hegemonialanspruch 1 Die ebenfalls 1894 erfolgte Parteigrundung der Katholisch Konservativen unter dem Namen Katholische Volkspartei scheiterte hingegen nach kurzer Zeit an der inneren Uneinigkeit und am Zwiespalt eine Doppelrolle als Opposition und Regierungspartei einnehmen zu wollen Die nicht zur FDP ubergetretenen Demokraten verstanden sich nun als ausserste Linke Sie spielten aber fast nur noch in jenen Kantonen eine Rolle wo keine Sozialdemokratische Partei existierte und die alte Allianz mit dem Grutliverein noch Bestand hatte Aussichtsreich waren die Kandidaturen von Sozialdemokraten nur in wenigen Fallen sie wurden vor allem dazu genutzt um in Hinblick auf spatere Wahlen mittels Agitation das Klassenbewusstsein zu verstarken 3 Wahrend der 16 Legislaturperiode hatte es aufgrund von Vakanzen 16 Ersatzwahlen in 14 Wahlkreisen gegeben dabei konnte die FDP sieben Sitzgewinne verbuchen 1896 gab es insgesamt 61 Wahlgange zwei weniger als drei Jahre zuvor In 46 von 52 Wahlkreisen waren die Wahlen bereits nach dem ersten Wahlgang entschieden Mit Adrien Lachenal trat nur noch ein amtierender Bundesrat zu einer Komplimentswahl an d h er stellte sich als Nationalrat zur Wahl um sich von den Wahlern seine Legitimation als Mitglieder der Landesregierung bestatigen zu lassen Damit fand dieser in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts ubliche Brauch ein Ende 4 Mit der letzten Erganzungswahl am 28 Februar 1897 war der Nationalrat komplett Die Wahlbeteiligung sank im Vergleich zu 1893 um 2 5 Prozentpunkte Den hochsten Wert wies der Kanton Nidwalden auf wo 90 3 ihre Stimme abgaben Uber 80 Beteiligung verzeichneten auch die Kantone Aargau und Schaffhausen ausnahmsweise nicht der Spitzenreiter auf Die tiefste Wahlbeteiligung gab es im Kanton Obwalden wo nur gerade 21 4 an den Wahlen teilnahmen Klare Wahlsieger war die FDP wobei ihre zwolf Sitzgewinne hauptsachlich auf Ubertritte verschiedener Nationalrate der demokratischen Fraktion insbesondere im Kanton Zurich und der liberalen Mitte zuruckzufuhren sind Ergebnis der Nationalratswahlen Bearbeiten Hauptartikel Schweizer Parlamentswahlen 1896 Resultate Nationalratswahlen Gesamtergebnis Bearbeiten Von 713 367 volljahrigen mannlichen Wahlberechtigten nahmen 398 625 an den Wahlen teil was einer Wahlbeteiligung von 55 9 entspricht 5 Die 147 Sitze im Nationalrat verteilten sich wie folgt 6 7 1 7 86 23 30 1 7 86 23 30 Insgesamt 147 Sitze SP 1 DL 7 FDP 86 LM 23 KK 30 Partei Sitze1893 vor Auf losung Sitze1896 Wahler anteil FDP 74 81 86 12 48 7 6 9 KK 29 29 30 0 1 23 0 3 0 LM 27 27 23 0 4 14 5 2 3 DL 16 9 7 0 9 0 5 4 4 9 SP 1 1 1 0 0 0 6 8 0 9 Diverse 0 1 6 0 4 ER 4 0 FDP Freisinnig Demokratische Partei LM Liberale Mitte Liberale Liberaldemokraten KK Katholisch Konservative DL Demokratische Linke sozialpolitische Gruppe Demokratische Partei SP Sozialdemokratische Partei ER Evangelische Rechte evangelische reformierte Konservative Hinweis Eine Zuordnung von Kandidaten zu Parteien und politischen Gruppierungen ist nur bedingt moglich mit Ausnahme der Freisinnigen und Sozialdemokraten Der politischen Wirklichkeit des spaten 19 Jahrhunderts entsprechend kann man eher von Parteistromungen oder richtungen sprechen deren Grenzen teilweise fliessend sind Die verwendeten Parteibezeichnungen sind daher eine ideologische Einschatzung Ergebnisse in den Kantonen Bearbeiten Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der errungenen Sitze auf die Kantone 8 9 Kanton Sitzetotal Wahl kreise Betei ligung FDP KK LM DL SPKanton Aargau nbsp Aargau 10 4 82 2 7 1 1 1 2Kanton Appenzell Ausserrhoden nbsp Appenzell Ausserrhoden 3 1 66 3 3 3 3Kanton Appenzell Innerrhoden nbsp Appenzell Innerrhoden 1 1 79 9 1Kanton Basel Landschaft nbsp Basel Landschaft 3 1 33 7 2 1Kanton Basel Stadt nbsp Basel Stadt 4 1 56 3 2 2 1 1 2 1 1Kanton Bern nbsp Bern 27 7 46 5 25 1 2 1Kanton Freiburg nbsp Freiburg 6 3 54 8 1 5 1 1Kanton Genf nbsp Genf 5 1 54 1 3 1 2 1Kanton Glarus nbsp Glarus 2 1 56 2 1 1 1 1Kanton Graubunden nbsp Graubunden 5 3 59 9 1 1 3 1 1Kanton Luzern nbsp Luzern 7 3 48 9 2 5Kanton Neuenburg nbsp Neuenburg 5 1 51 4 4 1 1 1Kanton Nidwalden nbsp Nidwalden 1 1 90 3 1Kanton Obwalden nbsp Obwalden 1 1 21 4 1Kanton Schaffhausen nbsp Schaffhausen 2 1 89 3 2Kanton Schwyz nbsp Schwyz 3 1 26 0 3Kanton Solothurn nbsp Solothurn 4 1 39 4 3 1 1 1Kanton St Gallen nbsp St Gallen 11 5 75 9 3 5 1 2Kanton Tessin nbsp Tessin 6 2 51 4 6Kanton Thurgau nbsp Thurgau 5 1 68 7 2 1 3 2 1Kanton Uri nbsp Uri 1 1 50 5 1Kanton Waadt nbsp Waadt 12 3 37 6 9 3Kanton Wallis nbsp Wallis 5 3 44 5 1 4Kanton Zug nbsp Zug 1 1 55 1 1 1 1Kanton Zurich nbsp Zurich 17 4 66 9 9 9 6 1 2 7 1Schweiz 147 52 55 9 86 12 30 1 23 4 7 9 1 0Standerat BearbeitenDie Wahlberechtigten konnten die Mitglieder des Standerates in 15 Kantonen selbst bestimmen In den Kantonen Basel Landschaft Basel Stadt Genf Graubunden Solothurn Tessin Thurgau Zug und Zurich an der Wahlurne in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden Appenzell Innerrhoden Glarus Nidwalden Obwalden und Uri an der Landsgemeinde In allen anderen Kantonen erfolgte die Wahl indirekt durch die jeweiligen Kantonsparlamente Literatur BearbeitenErich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 erster Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1442 9 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1443 7 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 2 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1444 5 Anmerkungen Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1445 3 Tabellen Grafiken Karten Einzelnachweise Bearbeiten a b Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 738 Daniel Moser Lechot Freisinnig Demokratische Partei FDP In Historisches Lexikon der Schweiz abgerufen am 2 August 2014 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 739 740 Paul Fink Die Komplimentswahl von amtierenden Bundesraten in den Nationalrat 1851 1896 In Allgemeine Geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz Hrsg Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte Band 45 Heft 2 Schwabe Verlag 1995 ISSN 0036 7834 S 227 doi 10 5169 seals 81131 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 369 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 743 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 485 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 237 248 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 361 Schweizer Nationalrats und Standeratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023Detailergebnisse der Schweizer Nationalratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023Detailergebnisse der Schweizer Standeratswahlen 1869 1872 1872 1875 1875 1878 1878 1881 1881 1884 1884 1887 1887 1890 1890 1893 1893 1896 1896 1899 1899 1902 1902 1905 1905 1908 1908 1911 1911 1914 1914 1917 1917 1919 1919 1922 1922 1925 1925 1928 1928 1931 1931 1935 1935 1939 1939 1943 1943 1947 1947 1951 1951 1955 1955 1959 1959 1963 1963 1967 1967 1971 1971 1975 1975 1979 1979 1983 1983 1987 1987 1991 1991 1995 1995 1999 1999 2003 2003 2007 2007 2011 2011 2015 2015 2019 2019 2023 2023 2027 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Parlamentswahlen 1896 amp oldid 223168098