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Die Volkswahl des Bundesrates ist in der Schweiz ein Thema das auf verschiedenem Weg durchgesetzt werden sollte Wahrend die siebenkopfige Regierung der Schweiz der Bundesrat laut Verfassung von beiden Parlamentskammern als Vereinigte Bundesversammlung gewahlt wird gab und gibt es Bestrebungen die Regierung direkt vom Volk wahlen zu lassen um die direkte Demokratie zu starken So wird von den Befurwortern der Vorwurf erhoben dass die Demokratie auf Kantonsebene weiter verwirklicht sei als auf Bundesebene da Kantonsregierungen wie auch Kantonsparlamente vom Volk gewahlt werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Positionen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Genfer Publizist und Politiker James Fazy hatte zuvor schon 1871 die Volkswahl des Bundesrates gefordert um die kleinen Verflechtungen der Cliquen durch die bestmogliche Trennung der Staatsgewalten auflosen zu konnen In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts gab es mit der Komplimentswahl eine indirekte Form der Volkswahl Amtierende Bundesrate kandidierten als Nationalrate um sich ihre Legitimation als Regierungsmitglieder durch die Stimmberechtigten bestatigen zu lassen erst danach folgte die Wiederwahl durch die Bundesversammlung 1 Eine erste Volksinitiative wurde am 25 September 1898 von einem Aktionsbundnis bestehend aus dem Grutliverein dem Gewerkschaftsbund den Ostschweizer Demokraten und der SPS sowie der Socialpolitischen Gruppe des Nationalrats beschlossen Sie forderten mit der eidgenossischen Volksinitiative fur die Volkswahl des Bundesrates und die Vermehrung der Mitgliederzahl die Wahl des Bundesrates durch das Volk und seine Erhohung von sieben auf neun Mitglieder 1939 reichten die Sozialdemokraten erneut die Volksinitiative fur die Wahl des Bundesrates durch das Volk und die Erhohung der Mitgliederzahl ein Auch sie forderte die Vergrosserung des Bundesrates von sieben auf neun Mitglieder und seine Wahl durchs Volk Das Vorhaben war auch bei den Frontisten beliebt 2 1942 wurde diese Initiative mit 67 6 Nein Stimmen klar verworfen In der vorhergegangenen Parlamentsdebatte wiesen die Gegner darauf hin dass die Diskussion um die Volkswahl dem Landesinteresse und dem offentlichen Frieden angesichts der Kriegszeit abtraglich sei es wurde gar ein Ordnungsantrag gestellt die Initiative auf Ende des Krieges zu verschieben Im September 2008 unterstutzte die sozialdemokratische Bundesratin Micheline Calmy Rey 3 die Idee in einer Debatte uber die Glaubwurdigkeit der Landesregierung erneut Nationalrat Josef Zisyadis von der Partei der Arbeit forderte die Volkswahl mit einer parlamentarischen Initiative die von der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates abgelehnt wurde Im Jahr 2010 lancierte die Schweizerische Volkspartei die Idee mit ihrer Volksinitiative Volkswahl des Bundesrates neu Die Initiative wurde am 9 Juni 2013 von Volk und Standen deutlich verworfen 4 Positionen BearbeitenGegner der Volkswahl des Bundesrates werfen der Idee vor dass sie sprachliche und regionale Minderheiten benachteilige Sie fuhre auch zu einer sogenannten Amerikanisierung der Regierungswahl durch die Personen mit grossem und teurem Wahlkampf oder Populisten gewahlt wurden Der Befurworter der Initiative Ernst Krebs befasste sich in seiner staatsrechtlichen Dissertation 1965 mit der Volkswahl des Bundesrates Er vertrat die Auffassung dass das Prinzip der Volkssouveranitat die Regierungswahl durch das Volk schlechthin verlange Um eine saubere Gewaltentrennung zu erreichen musse sich das Parlament auf die Gesetzgebung beschranken Weblinks BearbeitenGeschichte der Diskussion uber die Volkswahl parlament ch abgerufen 9 Juni 2013Einzelnachweise Bearbeiten Paul Fink Die Komplimentswahl von amtierenden Bundesraten in den Nationalrat 1851 1896 In Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte Band 45 Nr 2 Schweizerische Gesellschaft fur Geschichte 1995 ISSN 0036 7834 S 214 235 doi 10 5169 seals 81131 Flugblatt von 1942 tagesanzeiger ch Calmy Rey Volk sollte den Bundesrat wahlen Angaben der Bundeskanzlei abgerufen am 9 Juni 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volkswahl des Bundesrates amp oldid 209008380