www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss Diersfordt ist ein Wasserschloss im Weseler Stadtteil Diersfordt das auf eine mittelalterliche Burg der Herren von Wylich zuruckgeht und eine rund 700 jahrige Geschichte vorweisen kann Panorama der Schlossinsel von Suden gesehenAls Lehen der Grafen von der Mark sowie der Herzoge von Kleve war die Anlage nach Aussterben der von Wylich von 1831 bis in die 1990er Jahre im Besitz der Grafen zu Stolberg Wernigerode Beide Familien bauten sie aus und schliesslich zu einem Schloss im Stil des Spatbarocks um Durch einen Brand im Jahr 1928 vollkommen zerstort wurde es ab 1929 stark vereinfacht neu errichtet Lediglich ein Gebaude der Vorburg blieb bis in die heutige Zeit nahezu unverandert Ein Gebaude der Schlossanlage dient heute als Hotel und eines als Heimatmuseum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Hauptgebaude 1 2 Schlosskirche 1 3 Sonstige Gebaude 2 Geschichte 2 1 Die Anfange 2 2 Zerstorungen und Wiederaufbau 2 3 Brand und Neubau 2 4 Ab dem Zweiten Weltkrieg 2 5 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenBeschreibung BearbeitenDie Schlossanlage steht auf dem Areal einer alten ausgetrockneten Rheinschlinge unweit des Diersfordter Waldsees etwa 5 5 Kilometer nordwestlich des Stadtkerns von Wesel Inmitten eines Landschaftsgartens stehen die meisten Schlossgebaude auf einer 150 60 Meter messenden rechteckigen Insel die an drei Seiten von einer rund 20 Meter 1 breiten Grafte umgeben ist Ein zweiter schmalerer Wassergraben zeugt davon dass die Anlage fruher von einem doppelten Grabensystem umgeben war Von Suden fuhrt eine etwa 350 Meter lange Allee auf die Schlossbrucke aus dem Jahr 1868 69 zu Die aus dem 18 Jahrhundert stammenden Alleen mussten im Laufe der Zeit allesamt abgeholzt werden 2 und sind genauso wenig erhalten wie die einstigen barocken Gartenanlagen ostlich und nordlich des Schlosses Lediglich die Ruine eines alten Gartenpavillons sowie ein Orangeriegebaude aus dem letzten Viertel des 18 Jahrhunderts erinnern noch an die ehemaligen Garten die zwischen 1823 und 1836 3 verschwanden Die alteste bisher nachgewiesene Bausubstanz der Anlage datiert in das 14 Jahrhundert 4 Hauptgebaude Bearbeiten Wie alle Gebaude auf der Schlossinsel ist das Haupthaus auf einem Pfahlrost aus Eichenpfahlen errichtet Das zweigeschossige Gebaude aus Backstein besitzt einen annahernd L formigen Grundriss der sich aus einem rechteckigen Baukorper mit nahezu quadratischem flankierendem Eckturm an der Nordost Ecke ergibt Wahrend der Turm von einem flachen pfannengedeckten Pyramidendach abgeschlossen ist besitzt das ubrige Gebaude ein hohes Satteldach das sich an der Dachform der mittelalterlichen Wirtschaftsgebaude orientiert Das ausserlich schlichte Haupthaus stammt vom Ende der 1920er Jahre und bezieht teilweise Bauteile eines Vorgangerbaus aus dem 18 Jahrhundert mit ein so zum Beispiel die Eingangstur mit barocker Hausteinfassung und Oberlicht Der westlichen Fassade ist eine Terrasse vorgelagert unter der sich heute noch die Fundamente und Gewolbe der mittelalterlichen Burg befinden Im Inneren sind in einigen Raumen noch Ausstattungsmerkmale des Barocks erhalten Schlosskirche Bearbeiten nbsp Die SchlosskircheDie kleine Diersfordter Schlosskirche ist ein freistehendes Backsteingebaude mit halbrunder Apsis im Stil des Spatbarock das sich auf einem hohen Sockelgeschoss erhebt Seine sudliche Fassade aus Haustein hat einen Risalit in dem sich das Portal befindet Es wird von zwei Halbsaulen flankiert die einen durch Metopen und Triglyphen gegliederten Architrav tragen Daruber findet sich ein Volutengiebel der in einem kleinen kupfergedeckten Glockenturm endet Seine Turmspitze zeigt eine aus getriebenem und vergoldetem Kupfer gefertigte Sonne eine Symbolik die sich im Rheinland sonst nur noch in Sonsbeck findet 5 Die Turmuhr kam im Zweiten Weltkrieg abhanden das Zifferblatt am Turm ist noch vorhanden Uber dem Portal findet sich ein Wappenstein mit dem Wappen der Familie von Wylich und der InschriftALEXANDER HERMANN REICHS FREIHERR VON WYLICH HERR VON DIERSFORT SEHLEM WYLACK BIESENHORST ERBHOFMEISTER DES HERTZOGTVMS CLEVE DROST ZV ISERLOHN VND ALTENA COADIVTOR DES DEVTSCHEN ORDENS ZV VTRECHT DES IOHANNITER ORDENS RITTER ERBAVTTE DIESE KIRCHE ZVR EHRE GOTTES MDCCLXXV Das Aussehen des Innenraums mit seiner flachen Stuckdecke wird massgeblich durch einen Wiederaufbau in den Jahren 1951 52 bestimmt Die Ausstattung zeigt anschaulich den Gegensatz zwischen der Prachtliebe des adligen Kirchenbauherrn und der von der evangelischen Kirche angestrebten Einfachheit von Kirchenraumen Aus der recht schlichten Ausstattung in spaten Rokokoformen sticht vor allem die aufwandige Kanzel hervor die ebenso wie die Empore mit Schnitzereien der Weseler Bildhauerin Eva Brinkmann verziert ist Ihr gegenuber befindet sich am anderen Ende die neue Orgel der Orgelbaufirma Rainer Muller aus Merxheim die am 2 Dezember 2012 in einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht wurde Es handelt sich um eine einmanualige vollmechanische Schleifladenorgel mit 13 Registern und 764 Pfeifen Die Kirche bietet Platz fur etwa 120 Glaubige und ist seit Auflosung des Patronats im August 1959 im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde Bislich Diersfordt Fluren Sonstige Gebaude Bearbeiten Das sogenannte Porthaus an der Ostseite der Schlossinsel ist ein dreigeschossiger Backsteinbau mit Satteldach der ursprunglich als Korn und Saatspeicher diente An seiner grabenseitigen Aussenfront kann anhand von Lochern fur Tragerbalken heute noch der Verlauf des einstigen holzernen Wehrgangs ausgemacht werden Durch sein Erbauungsjahr 1432 ist es das alteste profane Gebaude auf Weseler Stadtgebiet 6 Untersuchungen haben ergeben dass der Bau sogar auf noch alteren Resten einer alten Ringmauer aus dem fruhen 14 Jahrhundert steht Die Rundbogentore an der Westseite zeugen von seiner spateren Nutzung als Remise Im Norden schliesst sich ihm ein Bau an der nach einem Brand um 1908 als Pferdestall errichtet wurde Gemeinsam mit der nordlich daran anschliessenden Ruine des Brauhauses und dem darunter liegenden Gewolbekeller stellt das Porthaus den Rest der mittelalterlichen Vorburg dar deren ubrige Gebaude zwischen 1800 und 1831 3 abgerissen wurden darunter auch das ehemalige Torhaus dessen Name Porthaus anschliessend auf den Kornspeicher uberging nbsp Der EiskellerWestlich des Hauptgebaudes steht der sogenannte Schlosshof der um 1800 auf U formigem Grundriss erbaut wurde Dieser Bauernhof war Wohn und Arbeitsplatz eines angestellten Verwalters der die zu Diersfordt gehorigen Acker und Weiden bewirtschaftete Der Weg zur Schlossbrucke wird an beiden Seiten von einem Wirtschaftsgebaude flankiert Auf der ostlichen Seite steht die ehemalige Kornmuhle eine Rossmuhle deren Gebaude ab 1903 unter anderem als Rentamt genutzt wurde und heute ein Privatwohnhaus ist Ihr spiegelbildliches Pendant am westlichen Rand der Zufahrt ist die einstige Olmuhle die seit dem 19 Jahrhundert die Bezeichnung Eiskeller tragt Ihr Gebaude aus Feldbrandsteinen stammt aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts und diente neben dem Muhlenbetrieb auch zur Lagerung von Eis das aus den zugefrorenen Schlossgraben gesagt und zur Kuhlung von Lebensmitteln genutzt wurde Hinweise auf die einst vorhandenen formalen Schlossgarten gibt heute die nur noch die Orangerie die etwa 1777 78 errichtet wurde Sie besitzt grosse Rundbogenfenster in ihrer Sudwand sowie einen Mittelrisalit in dem sich fruher die doppelflugelige Eingangstur befand Ein daruber befindlicher Dreiecksgiebel der die Gebaudemitte zusatzlich betonte ist seit einer Veranderung des Daches nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr vorhanden Auch das sogenannte Badehaus ein achteckiger Gartenpavillon erinnert an den nicht mehr existenten Schlosspark In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts erbaut brannte das achtseitige Schieferdach des Ziegelbaus 2002 ab Geschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Das Grundungsdatum der mittelalterlichen Vorgangeranlage des heutigen Schlosses ist nicht bekannt Ihr Zweck am Rande eines Rheinarms war wahrscheinlich die Sicherung einer dort befindlichen Furt 7 Im Jahr 1334 wurde das Haus Dyrsvort erstmals urkundlich erwahnt In jenem Jahr befand es sich im Besitz des Ritters Theodoricus de Heyssen von Hessen bzw von Heessen 1348 scheint urkundlich ein Dirk von Hessen auch de Hassia auf dessen Tochter Hillegont auch Hille oder Hilla das Haus Diersfordt in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts 8 durch Heirat an Adolf von Wylich Alef van Wylakken brachte der aus dem Weseler Stadtpatriziat stammte Dieser wurde am 28 Mai 1401 9 vom Grafen Adolf von Kleve Mark mit Dat Hues en dat Guet to der Dyersvoert 7 belehnt In der Belehnungsurkunde wird Diersfordt als festes Haus erwahnt muss zu jener Zeit also zumindest schon teilweise aus Stein erbaut gewesen sein Ob zeitgleich schon eine Burgkapelle existierte ist zwar nicht belegt aber anzunehmen 9 Dietrich von Wylich der Sohn Hillegonts und Adolfs konnte 1446 mit dem klevischen Erbhofmeisteramt das wichtigste der klevischen Erbamter fur seine Familie erwerben die dadurch die folgenden rund 350 Jahre zu den wichtigsten und angesehensten Familien des Herzogtums gehorte 1498 erhob Herzog Johann II von Kleve Diersfordt und seine umliegenden Besitzungen zu einer eigenstandigen Herrlichkeit Zerstorungen und Wiederaufbau Bearbeiten nbsp Abbildung der Burg Diersfordt in einem Erbenbuch von 1612Wahrend des Achtzigjahrigen Kriegs wurde die damalige Burg Diersfordt wie zum Beispiel auch das Schloss Bellinghoven in Rees stark beschadigt Spanische Truppen unter der Fuhrung des Admirals Francisco de Mendoza plunderten sie im Jahr 1598 und liessen sie anschliessend zerstort zuruck Wie die Burg zu jener Zeit aussah ist nicht uberliefert Die fruheste Abbildung der Anlage findet sich in einem Erbenbuch von 1612 Sie zeigt eine quaderformige Wohnburg mit drei spitzen Turmen eine freistehende Burgkapelle und davor liegende Wirtschaftsgebaude Sie befanden sich auf einer von einem doppelten Grabensystem umgebenen Burginsel die im Suden durch eine hohe Mauer geschutzt war Zugang gewahrte eine Zugbrucke die zu einem Torhaus fuhrte An der ostlichen Seite des Zugangswegs stand schon damals eine Rossmuhle Die Anlage wurde im Dreissigjahrigen Krieg in Mitleidenschaft gezogen denn am Morgen des 23 Oktobers 1621 ersturmten und demolierten sie spanische Soldaten In diesem heruntergekommenen Zustand ubernahm sie im Marz 1648 10 der preussische Rittmeister Johann Hermann von Wylich zu Probsting der 1649 mit Johanna von Palant die Erbtochter Diersfordts heiratete Er begann damit die Verwustungen der Landereien des Waldes und der Schlossgraben zu beseitigen doch die Instandsetzung und Erneuerung der beschadigten Gebaude konnte erst einer seiner Nachfolger Alexander Hermann von Wylich 1685 1776 in Angriff nehmen Der grosste der drei Burgturme war bereits vor 1704 abgetragen worden 3 Ab 1774 liess nun Alexander Hermann die heutige Schlosskirche im Stil des spaten Rokokos errichten Die Entwurfe dazu lieferte der Landbaumeister Francke auch Frank 11 Beim Tod des Schlossherrn im Mai 1776 war erst der Rohbau samt Dachkonstruktion sowie das Hauptgesims mit dem Wappenstein fertiggestellt Sein Neffe und Universalerbe Alexander von Wylich setzte das Werk seines Onkels fort Bis etwa 1780 liess er die Schlosskirche vollenden und begann anschliessend nach den Planen Franckes mit der Instandsetzung der ubrigen Gebaude Die mittelalterliche Burg wurde dabei zu einem landlichen Wohnschloss im Stil des Spatbarocks umgebaut Dazu wurde dem nahezu quadratischen Wohnhaus ein sudlicher Teil angefugt und das zerstorte Dach neu mit Schiefer eingedeckt Das Erscheinungsbild des sudlichen Turms wurde dem des nordlichen angepasst indem er auf drei Stockwerke abgetragen wurde und beide Turme eine niedrige Schweifhaube als Dach erhielten Der Mittelbau wurde hingegen mit zwei Geschossen ausgestattet die insgesamt 59 Raume beherbergten In einigen davon waren noch gegen Ende des 19 Jahrhunderts Stuckdecken im Stil des beginnenden Klassizismus vorhanden Bei den Umbauarbeiten wurde wohl auch die Grabenanlage verandert und begradigt um auf dem damit westlich des Hauptgebaudes hinzugewonnenen Platz einen zusatzlichen Wirtschaftshof errichten zu konnen 12 Brand und Neubau Bearbeiten nbsp Das Schloss vor dem grossen Brand um 1900Als Alexander von Wylich 1831 kinderlos starb kam Diersfordt an den jungsten Bruder seiner zweiten Frau Anna den Grafen Anton zu Stolberg Wernigerode Unter seiner Familie blieb das Schloss unverandert ehe das Wohngebaude bei einem Feuer am 21 Dezember 1928 bis auf die Grundmauern niederbrannte Obwohl die benachrichtigte Feuerwehr schnell vor Ort war konnte sie das Gebaude nicht mehr retten Es gelang aber zumindest Teile des wertvollen Inventars und Mobiliars das wertvolle Schlossarchiv sowie Kunstgegenstande und etwa 4000 Bucher 13 aus der Schlossbibliothek zu retten 14 Zwei Feuerwehrleute starben bei dem Einsatz ein weiterer erlag einige Monate spater seinen schweren Verletzungen Die Schlossruine liess der damalige Eigentumer Bolko Graf zu Stolberg Wernigerode abreissen um in den Jahren von 1929 bis 1931 an derselben Stelle einen Neubau zu errichten Anfanglich sollte das neue Gebaude flachenmassig genauso gross werden wie sein Vorganger doch dieses Vorhaben wurde wegen zu hoher Kosten aufgegeben Der Bauherr verzichtete auf den Sudturm und entschied sich auch fur ein verkleinertes Hauptgebaude dessen neue Dachform sich an dem des Porthauses orientierte Die dadurch freigewordene Flache sollte eine Terrasse einnehmen Die Plane dafur lieferte der Duisburger Architekt Wilhelm Weimann Nach der feierlichen Grundsteinlegung am 9 August 1929 konnte bereits im Oktober des gleichen Jahres Richtfest gefeiert werden Nur einen Monat spater war auch schon der komplette Rohbau fertiggestellt Die Einweihung des 250 000 Reichsmark 15 16 teuren Neubaus wurde am 19 August 1931 gefeiert Auch an der kunsthistorisch wertvollen Schlosskirche mussten zu Beginn des 20 Jahrhunderts diverse Instandsetzungen vorgenommen werden Die aus dem 18 Jahrhundert stammende Orgel des Duisburger Orgelbauers Abraham Itter musste vollstandig uberholt werden und erhielt 1928 zudem ein neues Geblase Ahnlich verhielt es sich dem kleinen Glockenturmchen der Kirche Es war in einem derart schlechten baulichen Zustand dass es bis zum Juni 1903 fur rund 6000 Goldmark fast vollstandig erneuert werden musste Auch die ubrige Bausubstanz hatte seit der Errichtung arg gelitten und war uberholungsbedurftig Doch erst durch das am 21 September 1933 erlassene Zweite Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit 17 als Teil des Reinhardt Programms zur Forderung der nationalen Arbeit konnten entsprechende Massnahmen umgesetzt werden Dazu gehorten eine erneute Reparatur der Orgel und eine Komplettrenovierung in den Jahren 1933 34 Wahrend dieser Zeit fanden die Gottesdienste im Schloss statt Ab dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Wahrend der Kampfe um den Rheinubergang der britischen 2 Armee im Jahr 1945 wurde das Hauptgebaude des Schlosses am 23 24 Marz durch Granatfeuer schwer beschadigt Sein Dach und die Turmhaube wurden dabei zerstort Besonders schwer traf es die Schlosskirche Sie wurde derart schwer getroffen dass ihre ostliche Seite vollstandig weggerissen wurde Die kleine Glocke von 1747 die aufgrund ihres Alters nicht als Glockenspende fur die Rustungsindustrie hatte abgegeben werden mussen wurde von Geschutzfeuer durchlochert Auch die Orgel wurde mit Ausnahme des Blasebalgs und der elektrischen Windmaschine zerstort Bolko Graf von Stolberg Wernigerode musste nach Kriegsende sein Schloss verlassen und es der britischen Militarregierung als Sitz des Kommandanten des Kreises Rees Adam Duncan Chetwynd 9 Viscount Chetwynd zur Verfugung stellen Das Hauptgebaude erhielt ein flaches Notdach und wurde notdurftig fur seine neue Bestimmung hergerichtet Unter anderem wurden die Fussbodenplatten aus der Schlosskirche entfernt um sie beim Wiederaufbau des Hauptgebaudes zu nutzen Britische Truppen demontierten aus der ehedem stark beschadigten Kirche zudem das Kirchengestuhl und den Altar ehe italienische Soldaten die Kanzel und das ubrig gebliebene fest installierte Gestuhl zerhackten Bolko vererbte Diersfordt 1956 seinem Sohn Siegfried der es jedoch nicht mehr als Wohnsitz nutzte Das Schloss stand deshalb in der Folgezeit leer In den 1970er und 1980er Jahren wurde die Anlage nach einer Renovierung als Sanatorium genutzt ehe ein erneuter Leerstand folgte Die Schlosskirche wurde von August 1950 bis September 1952 wiederaufgebaut und repariert Schon am 4 Dezember 1951 konnte in ihr ein erster Gottesdienst stattfinden 1957 wurde zudem eine neue Orgel angeschafft sowie eine neue grossere Glocke im Turm installiert Von 1967 bis 1974 fand eine grundlegende Sanierung des Kirchenbaus statt die mit Gesamtkosten von 225 000 DM zu Buche schlug Ihr folgte im Jahr 2000 eine Renovierung bei der unter anderem das Kupferdach des Turms repariert sowie Wappen und Inschrift uber dem Portal uberholt wurden und das Innere der Kirche einen neuen Anstrich erhielt Heutige Nutzung Bearbeiten Siegfried Graf von Stolberg Wernigerode verkaufte das Schlossareal 1996 97 an die Familie Beichert die umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Anlage vornehmen liess Sie nutzt das Hauptgebaude heute als Wohnsitz und betreibt dort zusatzlich ein kleines Hotel 1995 initiierte der Heimatverein Diersfordt eine grundlegende Restaurierung des Eiskellers um das Gebaude anschliessend als Museum und Heimathaus zu nutzen Seine Eroffnung fand im September 2004 zum Tag des offenen Denkmals statt Seitdem informieren dort Wechsel und Dauerausstellungen uber die Geschichte der Herrlichkeit und des Schlosses sowie uber die Landschaftsentwicklung der Umgebung Seit 2012 findet auf dem Schlossgelande alljahrlich am zweiten Septemberwochenende ein fruhmittelalterlicher Handwerksmarkt statt Literatur BearbeitenBernd von Blomberg Die Schlosskirche zu Diersfordt Mitteilungen aus dem Schlossarchiv Diersfordt und vom Niederrhein Sonderheft Nr 1 Historischer Arbeitskreis Wesel 2003 Paul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler des Kreises Rees Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 2 Abt 1 L Schwann Dusseldorf 1892 S 18 19 Digitalisat Robert Janke Harald Herzog Burgen und Schlosser im Rheinland Greven Koln 2005 ISBN 3 7743 0368 1 S 190 191 Heimatverein der Herrlichkeit Diersfordt Hrsg Streifzuge durch die Natur und Kulturgeschichte der alten Herrlichkeit Diersfordt Wesel Eigenverlag Wesel 2006 S 2 10 Historischer Arbeitskreis Wesel Hrsg Das Schloss zu Diersfordt Mitteilungen aus dem Schlossarchiv Diersfordt und vom Niederrhein Sonderheft Nr 2 Historischer Arbeitskreis Wesel 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Diersfordt Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Jens Wroblewski zu Schloss Diersfordt in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Eintrag zu Schloss Diersfordt in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland Diersfordt auf der Website der Stadt Wesel Haus Diersfordt im GenWiki Website des SchlosshotelsFussnoten Bearbeiten Paul Clemen Die Kunstdenkmaler des Kreises Rees 1892 S 19 1892 war noch eine Lindenallee mit mindestens 150 Jahre alten Baumen sowie die sogenannte Rosenallee mit 1802 Buchen erhalten Die 153 Jahre alten Buchen der Veenallee waren schon 1883 abgeholzt worden Vgl Paul Clemen Die Kunstdenkmaler des Kreises Rees 1892 S 19 a b c archaeologie duisburg de Memento vom 24 Oktober 2010 im Internet Archive Geschichte Diersfordts auf der Website des Heimatvereins Zugriff am 17 Juni 2023 Bernd von Blomberg Die Schlosskirche zu Diersfordt 2003 S 12 Bernd von Blomberg Die Schlosskirche zu Diersfordt 2003 S 2 a b Historischer Arbeitskreis Wesel Das Schloss zu Diersfordt 2003 S 1 Diersfordt auf der Website der Stadt Wesel Memento vom 31 Marz 2018 im Internet Archive a b Bernd von Blomberg Die Schlosskirche zu Diersfordt 2003 S 1 Historischer Arbeitskreis Wesel Das Schloss zu Diersfordt 2003 S 37 Angabe gemass Bernd von Blomberg Die Schlosskirche zu Diersfordt 2003 S 3 Georg Dehio geht in seiner Publikation zum Rheinland aus der Reihe Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler hingegen von einem unbekannten Architekten aus der im Umkreis des Potsdamer Fruhklassizismus zu suchen ist Historischer Arbeitskreis Wesel Das Schloss zu Diersfordt 2003 S 2 3 Historischer Arbeitskreis Wesel Das Schloss zu Diersfordt 2003 S 28 Petra Herzog Vor 80 Jahren brannte das Schloss In Neue Rhein Zeitung Ausgabe vom 19 Dezember 2008 Historischer Arbeitskreis Wesel Das Schloss zu Diersfordt 2003 S 33 Entspricht heute etwa 1 126 000 Euro Diese Zahl wurde mit der Vorlage Inflation ermittelt auf 1000 Euro gerundet und gilt fur den zuruckliegenden Januar Reichsgesetzblatt Jahrgang 1933 Teil 1 S 651 51 689666666667 6 5438888888889 Koordinaten 51 41 22 8 N 6 32 38 O Normdaten Geografikum GND 4748340 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Diersfordt amp oldid 234686458