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Schlier ist eine Gemeinde im baden wurttembergischen Landkreis Ravensburg in Deutschland Wappen Deutschlandkarte47 769722222222 9 6741666666667 596 Koordinaten 47 46 N 9 40 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk TubingenLandkreis RavensburgGemeindeverwal tungsverband GullenHohe 596 m u NHNFlache 32 6 km2Einwohner 3996 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 123 Einwohner je km2Postleitzahl 88281Vorwahl 07529Kfz Kennzeichen RV SLG UB WGGemeindeschlussel 08 4 36 069Adresse der Gemeindeverwaltung Rathausstr 1088281 SchlierWebsite www schlier deBurgermeisterin Katja LiebmannLage der Gemeinde Schlier im Landkreis RavensburgKarteSchlierSchlier von NordostenDer Dorfweiher von SchlierDer Rosslerweiher gehort zum Naherholungsgebiet der Gemeinde Schlier Kath Pfarrkirche St MartinDer Dorfbrunnen von SchlierDie Gemeinde Schlier die uberwiegend landwirtschaftlich gepragt ist und sich auf 32 58 km Flache erstreckt hat mehr als 3800 Einwohner Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Mittelalterliche Ortsgeschichte 2 2 Entwicklungen in der fruhen Neuzeit 2 3 Wurttembergische Zeit 2 4 Nachkriegszeit 3 Religionen 4 Politik 4 1 Verwaltungsverband 4 2 Gemeinderat 4 3 Burgermeister 4 4 Wappen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Bildung 6 Personlichkeiten 7 Trivia 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Die Gemeinde Schlier liegt am Sudrand des Altdorfer Walds oberhalb bzw ostlich des Schussentals wenige Kilometer ostlich der Stadte Ravensburg und Weingarten Nachbargemeinden Bearbeiten Die Gemeinde Schlier grenzt an die Gemeinden Baienfurt Bergatreute Grunkraut Waldburg Vogt Wolfegg und die Stadte Ravensburg und Weingarten Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde Schlier besteht aus den Hauptteilorten Schlier und Unterankenreute sowie uber 30 Weilern und Einzelhofen darunter als grosste die Weiler Erbisreute Fenken Hintermoos und Wetzisreute Die ubrigen Weiler und Hofe sind Albisreute Appenberg Dietenbach Eratsrain Fechtberg Fohren Furtbach Fuchsenloch Gessenried Grieble Katzheim Kehrenberg Kocherhof Krautenau Lanzenreute Lauratal Maierhanser Muhlenreute Oberankenreute Richlisreute Rosslerhof Schattbuch Spinnenhirn Starental Steinrausen Stocklisberg Unterankenreute und Zundelbach 2 Geschichte BearbeitenMittelalterliche Ortsgeschichte Bearbeiten Im Jahr 861 berichtet eine Urkunde aus St Gallen erstmals uber den zu diesem Kloster gehorenden Weiler Kehrenberg in der heutigen Gemeinde Schlier Wahrend der Zeit des Hochmittelalters lag der Ort im Herzogtum Schwaben Ab 1056 ist eine reiche urkundliche Uberlieferung im Traditionskodex den Rodeln und Urbaren des Klosters Weingarten nachzulesen Um 1100 schenkte Welfenherzog Heinrich der Stolze zwei Guter in Gessenried dem Kloster Weingarten Gegen Mitte des 13 Jahrhunderts gehorte durch Schenkungen und Erwerbungen ein betrachtlicher Teil der heutigen Gemeinde Schlier dem Kloster Weingarten Die erste namentliche Erwahnung steht in einem Vertrag von 1269 zwischen dem Kloster Weingarten und dem Truchsessen von Waldburg wo ein Ritter Rufus de Sliere als Zeuge auftritt Zur damaligen Zeit gehorte das Gebiet mehreren Herrschaften insbesondere zum Kloster Weingarten den Truchsessen von Waldburg und den Herren von Wildenegg einige Hofe den Herren von Ankenreute und Richlisreute ein einzelner Hof dem Kloster Einsiedeln und Kehrenberg zum Kloster St Gallen Ab dem Ende des 13 Jahrhunderts gelangten die meisten dieser Lehnsguter durch Schenkung oder Kauf an das Kloster Weingarten Entwicklungen in der fruhen Neuzeit Bearbeiten 1525 lagerten in Schlier aufstandische Bauern die als Seehaufen Allgauer Haufen und Baltringer Haufen in die Geschichte eingegangen sind und auch die Lehnsleute des Klosters Weingarten zum Mitmachen zwingen Georg Truchsess von Waldburg Zeil besser bekannt unter dem Namen Bauernjorg schloss mit ihnen den Weingartener Vertrag und vermied dadurch die offene Feldschlacht Die trotzdem quasi Kapitulation der Bauern gab ihm aber die Moglichkeit im Unterland also z B in Boblingen die dortigen Bauernaufstande umso grausamer niederzuschlagen Der Galgenberg in Waldburg war Endstation fur die dabei gefangen genommenen Bauern Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Gebiet um Schlier nicht nur durch die Schweden geplundert sondern auch durch mehrere Pestepidemien sowie Hungersnote heimgesucht In einer Aufstellung des Klosters Weingarten von 1637 werden gerade noch 130 uberlebende Einwohner namentlich genannt 1648 sind lediglich 14 Hofe ubrig geblieben Rund 80 Prozent der vormaligen Bevolkerung war verschwunden Um die Hofe neu zu besiedeln wurden aus der Schweiz Tirol und Vorarlberg Bauern angeworben deren Familiennamen noch heute von ihrer Herkunft kunden Sie schienen fruchtbar gewesen zu sein denn bereits ab 1690 wanderten viele Schlierer Burger als Donauschwaben hauptsachlich nach Ungarn und in das Banat dem spateren Jugoslawien aus Zwischen 1791 und 1800 fanden Plunderungen durch franzosische und russische Truppen statt Der Russenfriedhof im Wald seitlich des Weges von Weingarten nach Unterankenreute kundet noch heute davon dass im Lazarett Weingarten viele kosakische und tatarische Soldaten starben Im Reichsdeputationshauptschluss wurde die Abtey Weingarten dem Fursten von Nassau Dillenburg als Entschadigung fur linksrheinische Besitzungen in Holland und Belgien zugesprochen Wurttembergische Zeit Bearbeiten 1806 wurde das Gebiet von Kaiser Napoleon dem evangelischen Konigreich Wurttemberg zugeschlagen was im uberwiegend katholischen Oberschwaben auf sehr wenig Zustimmung stiess Am 12 Juni 1812 wurde Schlier durch konigliches Reskript zur Koniglich Wurttembergischen Gemeinde Bis 1934 gehorte Schlier nun zum Oberamt Ravensburg Nach dem Ersten Weltkrieg waren 61 Gefallene aus Schlier zu beklagen die fur die Wurttembergische Armee ins Feld gezogen waren Wahrend der NS Zeit in Wurttemberg fanden zwei Kreisreformen statt Zunachst gab es 1934 lediglich eine Umbenennung des Oberamts in Kreis Ravensburg bei dem sich Schlier von 1934 bis 1938 befand Mit der grosseren Kreisreform von 1938 kam Schlier zum erweiterten Landkreis Ravensburg dem es bis heute angehort Der Zweite Weltkrieg forderte 90 Todesopfer unter den in die Wehrmacht eingezogenen Soldaten aus Schlier Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der franzosischen Besatzungszone und erfuhr somit die Zuordnung zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Hohenzollern welches 1952 im Land Baden Wurttemberg aufging Religionen BearbeitenSchlier ist wie das gesamte Umland von der romisch katholischen Konfession gepragt Bis 1822 gehorten die Einwohner zur Pfarrei Weingarten Die romisch katholische Kirchengemeinde St Martin in Schlier gehort zum Dekanat Allgau Oberschwaben der Diozese Rottenburg Stuttgart und umfasst auch die Filialkirchengemeinde Unterankenreute Ausser den beiden Kirchen St Martin in Schlier und Maria Himmelfahrt in Unterankenreute gibt es Kapellen in Hintermoos St Sebastian Unterankenreute St Sebastian und Wetzisreute St Joseph und Georg so genannte Boserkapelle Die evangelischen Christen der Gemeinde gehoren zur Kirchengemeinde Weingarten Pfarramt Weingarten II im Kirchenbezirk Ravensburg der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Politik BearbeitenVerwaltungsverband Bearbeiten Schlier gehort zum Gemeindeverwaltungsverband Gullen mit Sitz in Grunkraut Gemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Nach der Kommunalwahl vom 26 Mai 2019 Wahlbeteiligung 67 3 ergab sich die folgende Sitzverteilung 3 Freie Wahlervereinigung 37 4 5 2 6 Sitze 1 dorf leben gestalten dlg 30 3 2 6 4 Sitze 0 Unabhangige Wahlervereinigung Schlier UWV 22 4 0 6 3 Sitze 0 CDU 9 8 7 3 1 Sitze 1 Burgermeister Bearbeiten Bis 1933 hiessen die Gemeindevorsteher Schultheissen seither Burgermeister 1812 1818 Anton Schattmaier von Schattbuch 1818 1824 Martin Rist von Albisreute 1824 1825 Furst Bauer auf dem Rosslerhof 1826 1834 Nikolaus Schuler als Gemeindepfleger 1834 1836 Anton Rist Bauer in Muhlenreute 1836 1843 Baptist Pfeiffer von Schlier 1843 1848 Anton Sterk von Richlisreute 1848 1860 Jakob Fricker von Schlier 1860 1889 Josef Fricker von Unterankenreute 1889 1909 Franz Joseph Heiss von Zundelbach 1909 1934 Benedikt Hafner 1934 1935 Karl Loritz aus Waldburg 1935 1938 Xaver Fiegle aus Vogt 1938 1945 Stefan Muller aus Laupheim 1945 1946 Hugo Hagel kommissarisch 1946 1966 Heinrich Hafner Schlier 1966 1994 Arnold Maier 1994 2016 Reimund Hausmann seit Ende 2016 Katja Liebmann sie wurde im Oktober 2016 gewahlt 4 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Gemeinde Schlier Blasonierung In Silber Weiss ein roter Lowe im rechten roten Obereck eine rechte silberne weisse Verkehrthand Schwurhand 5 Wappenbegrundung Auf Vorschlag der Archivdirektion Stuttgart legte der Gemeinderat am 3 August 1954 das Wappen fest Der welfische Lowe ist eine der Wappenfiguren des Klosters Weingarten das in hier schon fruh Besitz hatte und seit dem 14 Jahrhundert Hauptbesitzer in Schlier war Die im Wappen vorkommenden Farben Rot Silber Rot weisen auch auf Osterreich hin dessen Landvogtei Schwaben die Oberhoheit uber den grossten Teil des Gemeindegebietes ausgeubt hat Im rechten Obereck erscheint in ausgetauschten Farben die Hand aus dem Wappen der Herren von Ankenreute die im Weiler Oberankenreute ihren Sitz hatten Das Wappen wurde von der Landesregierung am 23 Februar 1955 verliehen Siehe auch Liste der Wappen im Landkreis RavensburgWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Die Gemeinde ist mit einigen Buslinien u a mit Ravensburg Vogt und Wangen im Allgau verbunden und gehort dem Bodensee Oberschwaben Verkehrsverbund bodo an Bildung Bearbeiten In den beiden Ortsteilen Schlier und Unterankenreute gibt es jeweils einen romisch katholischen Kindergarten und eine Grundschule Personlichkeiten BearbeitenGottlieb Marktanner Turneretscher 1858 1920 Naturwissenschaftler Museumsbeamter und Photograph geboren in Unterankenreute tatig in Graz 6 Trivia BearbeitenDer zur Gemeinde gehorende Weiler Lanzenreute wird im Text des Schwobarock Songs Ratzariader Schenkelbatscher von Grachmusikoff als Lanzareite erwahnt 7 Literatur BearbeitenColumban Buhl Die Gemeinde Schlier Zwischen Schussental und Altdorfer Wald Eppe Bergatreute 1985 ISBN 3 89089 051 2 Johann Daniel Georg von Memminger Gemeinde Schlier In Beschreibung des Oberamts Ravensburg Cotta Stuttgart und Tubingen 1836 Volltext bei Wikisource Schlier und seine Ortsteile Menschen und Momente Bilder erzahlen Geschichte Geiger Horb am Neckar 2004 ISBN 3 89570 958 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Internetseite der GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Chronik des Kreises Ravensburg Chroniken Verlag Hinterzarten 1975 S 787 Gemeinderatswahl Schlier 26 05 2019 Abgerufen am 3 Juni 2019 http www schwaebische de region artikel Schliers Buergermeisterin startet am 6 Dezember arid 10546323 toid 536 html Wappenbeschreibung auf leo bw Landeskunde entdecken online abgerufen am 25 September 2023 Osterreichisches Biographisches Lexikon Grachmusikoff Ratzariader Schenkelbatscher Lyrics Abgerufen am 28 August 2023 Stadte und Gemeinden im Landkreis RavensburgStadte Aulendorf Bad Waldsee Bad Wurzach Isny im Allgau Leutkirch im Allgau Ravensburg Wangen im Allgau Weingarten nbsp Gemeinden Achberg Aichstetten Aitrach Altshausen Amtzell Argenbuhl Baienfurt Baindt Berg Bergatreute Bodnegg Boms Ebenweiler Ebersbach Musbach Eichstegen Fleischwangen Fronreute Grunkraut Guggenhausen Horgenzell Hosskirch Kisslegg Konigseggwald Riedhausen Schlier Unterwaldhausen Vogt Waldburg Wilhelmsdorf Wolfegg Wolpertswende Normdaten Geografikum GND 4120017 2 lobid OGND AKS VIAF 243481475 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlier Gemeinde amp oldid 237631920