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Die Schifffahrt im Alten Agypten war gepragt durch die Geographie des Landes Der Nil das unmittelbar angrenzende fruchtbare Land unterschiedlicher Breite und die Wuste haben den Charakter einer Stromoase aus der sich zwangslaufig eine Flussgesellschaft entwickelte Der Fluss wurde zur Handelsstrasse Agyptens Er stellt das Band dar das das Land vereinigte und zusammenhielt Agypten ist wie Herodot sagte ein Geschenk des Nils Es war daher nur konsequent das Medium Wasser zu nutzen und sehr fruh schwimmende Untersatze und spater Boote zu bauen Der Besitz und Gebrauch von Booten war auch wahrend der jahrlichen Nilschwemme zur Fortbewegung erforderlich da das Land uberflutet und von zahlreichen Kanalen und Wasserruckhaltebecken durchzogen war Zahlreiche Dorfer lagen wahrend der Jahreszeit Achet auf Warften MondbarkeZeitzeugen fur die Schifffahrt und den Bootsbau im Alten Agypten sind Bootsdarstellungen als Felszeichnungen auf Papyrus Reste von bemalten Feuersteinen Graffiti ahnliche Darstellungen auf Gebaudewanden Grabzeichnungen Skizzen auf Wustenfelsen sowie Felsbrocken Schriftliche Unterlagen sind erhalten als Werftprotokolle Schiffstagebucher Geschaftsberichte Import und Exportlisten und juristische Dokumente Daruber hinaus gibt es Tempelzeichnungen und Reliefs von Booten und deren Einsatz bei Kampfen auf dem Nil sowie bei kultischen Zeremonien Gefunden wurden auch Bootsmodelle aus Terrakotta Metall Knochen und Elfenbein sowie lebensgrosse Boote als Grabbeigaben Aus der fruhdynastischen Periode sind Bootsmodelle und schiffbauliche Fragmente die Sonnenbarke des Cheops aus dem Alten Reich sowie Modelle von Begrabnisbooten aus dem Mittleren Reich erhalten Aus dem Neuen Reich sind reichlich Konstruktionshinweise und schiffbauliche Details bekannt jedoch keine archaologischen Uberreste von Booten Informationen und Quellen mit Aussagen uber Schifffahrt und Bootsbau werden mit dem Ende des Neuen Reiches immer sparlicher bis sie in der griechisch romischen Zeit wieder aufleben Die Schilderung der Schifffahrt und des Bootsbaues des Alten Agyptens beschrankt sich daher auf die Zeit bis zum Ende des Neuen Reiches Inhaltsverzeichnis 1 Schifffahrt auf dem Nil 2 Schifffahrt auf der Hohen See 3 Boote und Bootsbau 3 1 Pradynastische Zeit 3 2 Fruhdynastische Zeit einschliesslich 1 2 Dynastie 3 3 Altes Reich 3 3 1 Flussboote fur den Personenverkehr 3 3 2 Seegehende Boote 3 3 3 Lastboote auf dem Nil 3 3 4 Papyrus geformte Boote 3 4 Mittleres Reich 3 5 Neues Reich 3 5 1 Flussboote 3 5 2 Seegehende Boote 3 5 3 Lastboote 3 5 4 Papyrusboote 3 5 5 Kriegsschiffe 3 5 6 Staatsyachten 3 5 7 Transportboote fur Obelisken 4 Hafen 4 1 Handelshafen 4 2 Kriegshafen 4 3 Hafen fur kultische Zwecke 4 4 Hafensicherheit 5 Geophysikalische Faktoren 6 Reisezeiten 7 Handel 8 Schifffahrt im Krieg 9 Boote im kultischen Einsatz 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseSchifffahrt auf dem Nil BearbeitenDer Nil bildete die Hauptschlagader bei der Durchsetzung wirtschaftlicher und sicherheitspolitischer Interessen in Agypten und Nubien Boote dienten dem Handel dem Transport von Lebensmitteln aller Art sie transportierten Beamte fur die Landvermessung nach jeder Nilschwemme Zoll und Steuereinnahmen Baumaterialien fur den Pyramiden und Tempelbau sowie dem Transport von Soldaten Sie waren unerlasslich fur die Durchfuhrung staatlicher Feste und erfreuten sich hoher kultischer Bedeutung Bootsbesitz war ein erstrebenswertes Ziel fur jedermann in Agypten soweit er es sich leisten konnte Es gab wohl keine Zivilisation die mehr auf den Transport uber das Wasser angewiesen war Schifffahrt auf der Hohen See BearbeitenZur Durchsetzung der okonomischen Interessen Agyptens und deren Nutzbarmachung fur die eigene Wirtschaft gab es seit der fruhdynastischen Zeit Handelskontakte als auch kriegerische Auseinandersetzungen mit den Nachbarlandern in Syrien Palastina uber See Die ersten Handelskontakte mit Punt und Lieferungen von Weihrauch von dort sind nachweisbar Das politische Interesse im Mittleren Reich war insbesondere auf die Aufrechterhaltung der Handelsbeziehungen mit Syrien Palastina gerichtet Der Handel mit Punt wurde nachdem er in der Ersten Zwischenzeit ausgesetzt war wieder aufgenommen Im Neuen Reich wurde Agypten Grossmacht Es beherrschte Syrien Palastina forderte die Hethiter heraus und trieb Handel mit dem Festland Griechenlands und den agaischen Inseln und dem Horn von Afrika Fur den Handel ausser Landes waren Boote unerlasslich Boote bildeten die Grundlage fur den Wohlstand und Machtausubung Agyptens Boote und Bootsbau BearbeitenDas Alte Agypten hatte eine lange Tradition im Bootsbau die den Zeitraum von der Pradynastik bis zum Neuen Reich umfasste Allgemein angenommen jedoch nicht unumstritten ist ein aus dem ostlichen Mittelmeerraum zunehmender schiffbaulicher Einfluss beginnend mit der Regierungszeit Echnatons Dies wird unter anderem mit den in Tempelreliefs Ramses III in Medinet Habu dargestellten Booten angeblich nicht agyptischen Ursprungs des Kampfes auf dem Nil gegen die Seevolker begrundet Boote wurden sowohl aus heimischem Akazien und Sykomorenholz als auch aus importierten Kiefern Zypressen und Zedern gebaut Das Tauwerk wurde aus Palmfasern Papyrus oder verschiedenen Grasfasern hergestellt Pradynastische Zeit Bearbeiten Aus der Badari Kultur sind die ersten wahrscheinlich aus besenformig gebundenen Papyrusbundeln oder Schilfrohr hergestellten schwimmenden Untersatze und Flosse bekannt 1 Die Naqada I Periode Naqada Kultur lasst ahnliche aus Papyrus hergestellte Untersatze erkennen In der Naqada II Periode sind bootsahnliche aus Papyrusbundeln modellierte Konstruktionen nachweisbar In diesen Zeitraum fallt auch der Beginn des Baus der ersten Holzboote mit Planken Zum ersten Mal erscheint die fur Agypten typische Bauweise sichelformig geformter Boote mit hochgezogenen Bootsenden Bei dieser Bauweise blieben Teile des Rumpfes oberhalb der Wasseroberflache Diese Boote konnten bereits eine Lange von ca 17 m erreichen Der Bau des Bootes erfolgte zunachst uber die Konstruktion der Rumpfverschalung aus Planken mit andern Worten die Aussenhaut eines Bootes wurde zuerst zusammengefugt bevor sie durch ein inneres Skelett und Spanten versteift und stabilisiert wurde Die Boote hatten wahrscheinlich keinen Kiel Die aus Akazien oder Sykomorenholz bestehenden Planken und Verschalungsstucke wurden mit Grasseilen verlascht Diese Zurrungen dehnten sich im Wasser aus und dichteten den Schiffskorper ab Bereits zum Ende der pradynastischen Zeit tauchte das Segel zum ersten Mal auf Fruhdynastische Zeit einschliesslich 1 2 Dynastie Bearbeiten Seit der 1 Dynastie wurden Boote in Agypten nachweislich ohne Kiel gebaut Es gibt keine Anzeichen dafur dass in Agypten jemals Boote mit einem Kiel gebaut wurden Die Planken der Aussenhaut wurden mit Loch und Zapfen miteinander verbunden beziehungsweise verklammert Dies blieb die Bauweise sichelformiger Boote vom Alten bis zum Neuen Reich Zur Festigung des Bootskorpers wurden longitudinale Stabilisierungsbalken in der Bilge eingebaut Aus Tarchan stammen zahlreiche Bootsplanken die sich wiederverbaut in Grabanlagen fanden In dieser Zeit gibt es auch Bootsbestattungen die als lebensgrosse Grabbeigaben neben den Mastabas hoher Beamter gefunden wurden Altes Reich Bearbeiten nbsp SonnenbarkeAus dem Alten Reich sind eine Reihe von Abbildungen in Grabanlagen Bootsmodellen und nicht zuletzt die Sonnenbarke des Cheops bekannt Es gab Boote fur unterschiedlich Zwecke neben dem auch weiterhin lokal genutzten Papyrus Boot Die Masse dieser Boote reichten von etwa 50 m Lange seegehender Boote uber die 43 m Lange des Flussbootes des Cheops bis zu den etwa 20 30 m messenden Lastbooten Flussboote fur den Personenverkehr Bearbeiten Das aussere Erscheinungsbild der sichelformigen Boote war gepragt durch kantig ausgeformte Bug und Heckenden oder aber durch einen Tierkopf am Bug Die Boote hatten einen Flachboden mit winkelformigen Bilgen Das Heck war hoher als der Bug Teilweise waren die Decksplanken abnehmbar Die Boote trugen Schutzdacher fur die Besatzung und oder Hutten aus Schilfmatten fur Passagiere nbsp Kraweel Beplankung der SonnenbarkeDie Bootsbauer benutzten eine aus mehreren Planken zusammengesetzte Mittelachse statt eines Kiels an der kurze Planken versetzt wie beim Mauerbau verbunden durch Loch und Zapfen angesetzt wurden 2 Wenn die gewunschte Bordwand Hohe erreicht war wurde es durch ein Dollbord abgeschlossen Querbalken auf Hohe des Dollbords trugen die Decksbeplankung sorgten fur seitliche Versteifung und verhinderten ein Auseinanderbrechen des Bootskorpers Longitudinale Stabilisierungsbalken wurden in der Bilge und an Oberdeck eingebaut Die Planken wurden Kraweel verbaut wie in der gesamten Antike im Mittelmeerraum Diese kiellosen Boote trugen einen im Vorschiffsbereich verankerten zweibeinigen Mast da die Decks nicht genugend Festigkeit hatten um das auf eine Stelle konzentrierte Gewicht eines Mastes zu tragen Daher wurde ein oben zusammenlaufender Mast mit zwei Mastfussen verwandt Der Mast wurde durch Stags und Pardunen Stehendes Gut gehalten 3 Ein Trimmen Segeltrimm des Segels um einen anderen als achterlichen Wind zu nutzen war nicht moglich Der Mast war bei Bedarf umlegbar und wurde dann an Oberdeck gelagert Segel waren an der Rah befestigt die durch Falle vorgeheisst und herabgelassen werden konnten Die Rah wurde durch am Mast vertaute befestigte Leinen gehalten Das Segel wurde unten durch einen an Oberdeck liegenden Baum fur den Windeinfall offen gehalten Die Falle der Rah wurden am Heck befestigt Die Stags und Pardunen erfullten vermutlich die Doppelfunktion der Stabilisierung des Mastes und des frei uber dem Wasser schwebenden Hecks Obwohl agyptische Schiffe weiterhin keinen Kiel hatten wurde die Konstruktion des Doppelmastes nach der VI Dynastie nicht mehr verwandt Die Steuerung erfolgte durch ein oder bis zu sechs in Paaren eingebauten seitlichen Steuerrudern Ab der 6 Dynastie waren nur noch einbeinige Masten in Gebrauch Seegehende Boote Bearbeiten nbsp Seegehendes BootDas Byblos Boot ist wohl das bekannteste seegehende Boot aus dieser Zeit Bekannt ist es durch eine Darstellung im Sonnentempel des Pharao Sahure Dieser Name blieb der allgemein gebrauchliche Name fur ein hochseefahiges Boot Unklar ist ob dies auf die besondere Bedeutung von Byblos in Syrien als Zentrum des Schiffbaus als Herkunftsort von Zedernholz oder als standiger Bestimmungs und Ladehafen hinweist Die Bauweise seegehender Boote entsprach grundsatzlich den Konstruktionsmerkmalen der Flussboote Fur seegehende Boote gab es jedoch zwei Neuerungen Damit der Bootskorper den Belastungen des Seegangs auf offener See widerstehen konnte wurde eine mehradrige verdrillte Trosse die deutlich oberhalb des Oberdecks uber Stutzen gefuhrt wurde verwandt Durch Drehen eines in die Kardeele der Trosse eingefuhrten Handhebels konnte die Spannung erhoht werden um ein Absacken des aus dem Wasser ragenden Vorschiffs und Hecks zu verhindern Zur weiteren Versteifung wurde ein das Oberdeck unterhalb des Dollbords umspannender netzartiger Gurtel aus Tauwerk verwandt Damit wurden die Oberdecksplanken fixiert um ein Auseinandergehen der Balken zu verhindern Der Mast konnte auch hier wenn nicht gebraucht umgelegt werden Ab der 5 Dynastie bewegte sich der vordere Einbauort des Mastes langsam in die Schiffsmitte die es etwa um 1500 v Chr erreichte Lastboote auf dem Nil Bearbeiten Lastboote hatten ein reduziertes Freibord und eine grossere Breite Konstruktionsmassig grundsatzlich gleich obwohl mehr prahmartig geformt wurden diese Boote sehr oft auch mit einem netzartigen Gurtel um das Oberdeck gebaut Mittschiffs wurde die Ladeflache an Oberdeck fur Lasten frei gehalten Der Mast konnte auch hier umgelegt werden und lagerte dann auf den Oberdeckslasten Papyrus geformte Boote Bearbeiten Dies waren aus Holz gebaute Kopien der ursprunglich aus Papyrus geformten Boote die fur zeremonielle und kultische Zwecke sowie fur den Transport der Toten verwandt wurden Mittleres Reich Bearbeiten nbsp Modell des Bootes von MontuhotepWahrend des Mittleren Reiches fand ein bedeutender schiffbaulicher Wandel statt Die Konstruktion von Flachbodenbooten wurde aufgegeben Der Bootskorper war nun loffelartig geformt mit einem vertikal aus dem Wasser ragenden Bug und einem hochgezogenen Achtersteven teilweise lotusahnlich endend Dies blieb das Charakteristikum agyptischen Schiffbaus bis zum Ende des Neuen Reiches Der bisher das Oberdeck unterhalb des Dollbords umspannende netzartige Gurtel entfiel Der in der Bilge oder seitlich an Oberdeck verbaute longitudinale Stabilisierungsbalken wurde durch ein ebenfalls an Oberdeck jedoch mittschiffs verlaufenden Langsspant ersetzt Die laterale Festigkeit wurde durch am Langstrager befestigte Quertrager erreicht Der zweibeinige Mast wurde nicht mehr verwendet und durch einen mittschiffs durch das Oberdeck bis zum Schiffsboden reichenden Mast ersetzt Dieser konnte nach wie vor umgelegt werden Rah und Baum wurden nun durch am Mastkopf befestigte Leinen getragen zwischen denen ein rechteckiges und vergrossertes Segel aus Leinen befestigt war Das Steuer veranderte sich radikal Ein einzelnes Steuerblatt war achssymmetrisch achtern eingebaut wahrend bei Verwendung von zwei Steuerblattern diese seitlich verbaut wurden Ruder wurden durch einfache an Oberdeck befestigte Schlaufen gehalten Bei Bedarf waren Deckhauser installiert Der Schiffsrumpf wurde weiterhin in Kraweelbeplankung ausgefuhrt Aus Papyrus gebaute Boote fur kultische Zwecke waren weiterhin in Gebrauch nbsp Ausgrabung eines der Boote des Sesostris III Uberliefert sind die Aufzeichnungen eines Schreibers aus dem Jahre 2000 von einer Reise im Roten Meer mit einem Boot von 60 m Lange 20 m Breite und einer Masthohe von 18 m In der Regel hatten seegehende Boote eine Lange von bis zu 30 m Im Mittleren Reich konnten diese Boote etwa 120 Mann transportieren Neben der Pyramide von Sesostris III in Dahschur fanden sich verschiedene konigliche Boote Neues Reich Bearbeiten Mit Beginn des Neuen Reiches gibt es erste nachweisbare Erkenntnisse uber den Schiffbau im ostlichen Mittelmeer Zu Beginn dieser Periode waren die Boote Griechenlands Kretas und Syrien Palastinas den agyptischen Booten sehr ahnlich Umstritten ist die Annahme dass gegen Ende der 18 Dynastie die agyptischen nautischen Kenntnisse und schiffbaulichen Fertigkeiten durch die technische Entwicklung anderer Staaten im ostlichen Mittelmeer uberholt waren Es erscheint wahrscheinlich dass Agypten seine Handelsmarine und Marine wahrend der zweiten Halfte der 18 Dynastie und der ersten Halfte der 19 Dynastie fur den Handel Truppentransport und den Abtransport von Kriegsbeute und Tributen ausbaute und reorganisierte Die Boote wurden grosser und in ihren Funktionen vielfaltiger Grundsatzlich war die Konstruktionsweise des Schiffsrumpfes die gleiche Boote konnten auf Grund ihrer Bauweise zerlegt und uber Land zum Beispiel vom Nil zum Roten Meer transportiert werden Sie hatten im Roten Meer eine Lange von ca 21 30 m lang ca 5 5 m breit und einem Tiefgang von ca 1 2 1 5 m Im Mittelmeer waren sie ca 30 m lang und ca 9 m breit Die Transportfahigkeit der Boote reichte von Steinblocken in der Grossenordnung von 0 45 1 5 m bis zu mehreren hundert Tonnen Nilschiffe hatten durchschnittlich eine Besatzung von etwa 25 Mann Seegehende Schiffe konnten etwa ein Regiment Soldaten nach Byblos transportieren Flussboote Bearbeiten nbsp Grabkammer des Menna Ackerschreiber des Konigs Szene Wallfahrt nach AbydosDas bekannteste Boot des Neuen Reiches fur die Schifffahrt auf dem Nil ist das im Grab des Rechmire hoher Beamter wahrend der Regierungszeit Thutmosis III und Amenophis I so genannte Rechmire Boot Ein einzelner Mast wurde durch das Deckhaus gefuhrt und war nicht umlegbar Er wurde durch Vor und Achterstags gehalten Die Rahen bestanden aus zwei uberlappenden Spieren die beidseitig des Mastes zusammengelascht waren Die obere Rah wurde durch zwei Halteleinen die untere Rah durch zahlreiche Halteleinen gehalten 4 Die Rahen waren am Mast festgelascht Lasche Halteleinen hatten keine Aufgabe bei Segelmanovern sondern lediglich eine Tragefunktion Das Segel ist horizontal breiter als bei den meisten Booten des Alten Reiches Die Segel wurden geborgen durch Losen der Segel von der unteren Rah fieren der oberen Rah bis auf Mannshohe der auf der unteren Rah stehenden Seeleute und das Aufschlagen des Segels auf die obere Rah Diese Boote konnten naturlich auch gerudert werden Mit der dargestellten Takelage war ein Kreuzen nicht moglich Deckhauser gab es auf fast allen Booten dieser Periode Die Steuereinrichtung entsprach grundsatzlich der im Mittleren Reich entwickelten Methode nbsp FischerbootSeegehende Boote Bearbeiten Ein Relief von Booten der Pharaonin Hatschepsut aus ihrem Totentempel zeigt typische seegehende Boote ihrer Zeit Sie waren in ihrer Konstruktions und Bauweise den Flussbooten ahnlich Sie hatten jedoch einen erheblich tiefer gehenden Rumpf als das Byblos Boot Die laterale Festigkeit wurde durch uber Oberdeck gefuhrte und die Bordwand durchbrechende aussenbords sichtbare Querbalken verstarkt Die longitudinale Festigkeit musste nach wie vor durch eine mehradrige verdrillte auf Stutzen uber das Oberdecks laufende Trosse hergestellt werden Segel und Befestigung der Rahen entsprach den auf dem Nil eingesetzten Booten Zur Verbesserung der Trimmmoglichkeit wurde teilweise der Baum weggelassen und durch Geitaue ersetzt Mittels dieser Geitaue konnte das Segel aufgegeit werden um den Raumschotswind Kurse zum Wind nutzen zu konnen Dies konnte teilweise auch durch an den Enden der oberen Rah befestigte Brassen erreicht werden Die Ruderanlage bestand aus zwei beidseitig angebrachten Ruderblattern Unter Amenophis III wurde der neue Hochseetyp Menesch eingefuhrt Lastboote Bearbeiten Der Schiffskorper Mast und Takelage von Lastbooten entsprachen im Wesentlichen denen der Flussboote Sie waren jedoch breiter und hatten keine Verzierungen an Bug und Heck Das Ruderblatt war ebenfalls achssymmetrisch eingebaut Der Mast konnte umgelegt werden und wurde auf dem Deckhaus transportiert Zumeist in Begleitung der Menesch Schiffe fuhren die Lastschiffe des Typs Qerer Papyrusboote Bearbeiten nbsp Papyrusboot auf einer Wandmalerei des Grabes des Usheret in Theben 18 Dynastie um 1430 v Chr Diese Boote blieben unverandert waren jedoch reichlicher verziert Kriegsschiffe Bearbeiten Fur Kriegseinsatze wurden wie bisher die auch fur Handelszwecke genutzten Boote verwandt Die auf den Aussenwanden des Toten Tempels Ramses III in Medinet Habu dargestellten Boote stellen jedoch einen vollig anderen als bisher bekannten Bootstyp dar Die Schiffskorper sind langer mit einem geringeren Freibord und einem Schanzkleid mit Durchlassen fur die Ruder Das Schanzkleid bot den Ruderern Schutz gegen Beschuss Eine wie bisher zur Stabilisierung an Oberdeck verlaufende Trosse ist nicht erkennbar Der Mast stand nach wie vor mittschiffs aber besass nun eine oben angebrachte Kampfplattform Es gab keine untere Rah die Segel wurden zum Kampf aufgegeit Umstritten ist ob dieser Bootstyp durch die in agyptischen Dienst ubernommenen und in fruheren Auseinandersetzungen gefangenen Seeleute der Seevolker eingefuhrt wurde oder ob es sich um agyptische Konstruktionen handelte Zumindest waren die agyptischen Boote fast ausschliesslich durch fremdlandische Soldner bemannt Staatsyachten Bearbeiten Hinweise auf Staatsyachten gibt es seit der 1 Dynastie Schiffbaulich entsprachen sie den Standards ihrer Zeit waren jedoch erheblich aufwendiger gestaltet Dies schloss aufwendig dekorierte Segel ein An Oberdeck waren Deckhauser und oder Baldachine mit sichtbarem Thronsessel eingebaut Die Lange dieser Boote war stets von beeindruckender Lange bis etwa 50 m Transportboote fur Obelisken Bearbeiten nbsp ScheinturDiese Spezialboote sind seit dem Alten Reich bekannt Sie transportierten neben Obelisken jede Art von Baumaterialien von den Steinbruchen zu den Tempelbauten und Grabern in ganz Agypten Bekannt sind die Boote des Pharao Merenre fur den Transport von Scheinturen Fenstersturzen und Portalen sowie Opfertischen aus Alabaster mit einer Lange von bis zu 31 5 m und einer Breite von 15 75 m Aus der Regierungszeit Thutmosis I liegen Berichte uber ein Boot von 63 m Lange und 21 m Breite fur den Transport von Obelisken mit einer Tragfahigkeit von 372 Tonnen vor Das bekannteste Boot ist sicherlich der Transportprahm der Hatschepsut fur ihre zwei Obelisken im Karnak Tempel 5 Die genauen Masse und Wasserverdrangung sind strittig Unterschiedliche Kalkulationen gehen von dem bekannten Gewicht der Obelisken aus Dabei wird von Bootslangen von 63 m bis zu 95 m und Bootsbreiten von 25 m bis zu 32 m ausgegangen Die bisher vorgenommenen Berechnungen der Wasserverdrangung dieser Boote werden mit etwa 1500 bis unglaubliche 7300 Tonnen angenommen Unabhangig von der Grosse des Bootes entsprach die Bauweise der aller anderen Boote dieser Zeit Allerdings kam es zu einem vermehrten Ansatz bekannter Techniken Die laterale Festigkeit wurde durch drei Lagen unter dem Oberdeck gefuhrte und die Bordwand durchbrechende aussenbords sichtbare Querbalken verstarkt Die longitudinale Festigkeit wurde durch funf statt sonst einer mehradrigen verdrillten auf Stutzen uber das Oberdecks laufende Trossen hergestellt Gesteuert wurde der Prahm durch jeweils zwei seitlich angebrachte Steuerruder Dreissig Ruderboote mit mehreren hundert Ruderern sorgten fur den Vortrieb und die Manovrierfahigkeit Hafen BearbeitenDie nordliche Sinai Halbinsel und die nordafrikanische Kuste hatten zwischen dem Nil Delta und der Kyrenaika keine naturlichen Hafen so dass sich der Schiffsverkehr und die Handelsstrome notwendigerweise auf das Nil Delta konzentrierten Das Einlaufen in das Nil Delta wurde allerdings erschwert durch vor gelagerte Sandbanke und teilweise unzureichende Wassertiefe die ein Umladen auf kleinere Schiffe erforderlich machten Die Bauweise der Boote erlaubte zu allen Zeiten nicht nur die Nutzung von Hafen sondern auch ein Auflaufen am Strand oder Ufer Dementsprechend hatten Hafen beziehungsweise Ladeplatze regelrechte Kaianlagen oder nur aufgeschuttete Damme und teilweise auch nur Sandstrande Eine vollstandige Liste seinerzeit vorhandener Hafen ist nicht uberliefert Handelshafen Bearbeiten Grossere Stadte viele Provinzstadte der Gaue und Konigsstadte sowie Stadte im von Agypten beherrschten Syrien Palastina besassen zu unterschiedlichen Zeiten Hafen Stellvertretend seien Auaris Amarna Sais Tanis Bubastis Marsa Matruh Pi Ramesse Luxor Assuan Memphis Elephantine am Roten Meer im heutigen Qusair sowie Mersa Gawasis genannt In Syrien Palastina waren Byblos Tyros Sidon Sumuru Beirut Ulascha sowie Ugarit sicherlich herausragende Hafen Kriegshafen Bearbeiten Bekannt ist im Neuen Reich der Hafen Peru nefer Marinehafen von Memphis Der Hafen beherbergte unter Thutmosis III Werften Waffenproduktionsstatten und war Trainings und Einschiffungsort fur Pferde und Streitwagen Ein weiterer Marinehafen war Auaris im pelusischen Nilarm des Deltas Alle nilnahen Festungen insbesondere in Nubien hatten zumindest einen eigenen Anleger zur Sicherstellung der Versorgung Hafen fur kultische Zwecke Bearbeiten nbsp Hafen des Taltempels des Pharao ChephrenGrosse Tempelanlagen wie Karnak und Pyramidengraber wie die Cheops Pyramide wurden mit eigenen Hafen sowohl zum Bau dieser Anlagen als auch spater fur kultische Zwecke gebaut Amenophis III liess fur sein Sedfest den T formigen Zeremonialhafen Birket Habu am westlichen Ufer des Nils sudlich von Theben mit der Jubilaumsstadt Malqata und einer Grosse von ca 240 Hektar bauen Gegenuber diesem Hafen am Ostufer des Nils entstand ein ebensolcher und gleich grosser Hafen Nach dem ersten Jubilaum wurde der westliche Hafen auf eine Lange von 2 km ausgebaut Die Hafen waren uber Kanale mit dem Nil verbunden Hafensicherheit Bearbeiten Bewaffnete Posten waren nicht nur in den Delta Hafen sondern in allen Nilhafen anwesend Weitere Posten gab es entlang ausgewahlter Nilpassagen Eigene oder fremde Handelsschiffe wurden teilweise durch eine militarische Begleitmannschaft genannt meshkebu auf ihrer Weiterfahrt Nil aufwarts begleitet Geophysikalische Faktoren BearbeitenDie Fahrt auf dem Nil wurde durch den von Suden nach Norden stromenden Fluss und den nahezu stetig aus Norden wehenden Wind unterstutzt so dass in beiden Richtungen die Schifffahrt erleichtert wurde Der Nil ist auf fast 900 km vom Mittelmeer bis zum 1 Katarakt schiffbar Bei Hochwasser konnte selbst der 1 Katarakt mit Booten uberwunden werden Grossere Boote wurden uber Land gezogen Daher zeigt die Hieroglyphe fur Reisen nach Norden auch im Falle einer Reise an Land ein Boot mit umgelegtem Mast Die Hieroglyphe fur Reisen in den Suden zeigt ein Boot unter Segeln 6 Ein davor abgebildeter kniender Mann mit Bogen steht fur eine militarische Expedition Die Stromgeschwindigkeit des Nils betrug bei niedrigem Wasserstand im Fruhjahr etwa 1kn Knoten Zur Zeit der Nilflut im Herbst betrug die Geschwindigkeit 4 kn Fur die Seefahrt im Mittelmeer liess der geringe Tiefgang der Boote es generell nicht angeraten sein uber die offene See ausserhalb von Landsicht zu fahren Im Fruhjahr und Herbst unterstutzten die aus der ostlichen Sahara wehenden Chamsin Winde ein Auslaufen der Boote aus dem Delta Die Stromung im ostlichen Mittelmeer fliesst gegen den Uhrzeigersinn und unterstutzt damit Boote die von Agypten nordwarts entlang der syrisch palastinensischen Kuste und zur nordlichen Mittelmeerkuste fahren Die Seereise Richtung Westen entlang der anatolischen Kuste wurde durch die schmalen Durchfahrten zwischen dem Festland und den vorgelagerten Inseln und durch die katabatischen Winde erschwert besonders im Golf von Antalya Dies galt auch fur die umgekehrte Reise Durch die Uberfahrt aus der Gegend von Beirut nach Zypern und zuruck konnten die navigatorisch gefahrvollen Verhaltnisse der anatolischen Kuste vermieden werden Die mit sudlichen Kursen entlang der syrisch palastinensischen Kuste gen Agypten segelnden Boote hatten zwar die Stromung gegen sich jedoch fanden sie durch den im Tag und Nachtrhythmus seine Richtung wechselnden Kustenwind Unterstutzung Das Rote Meer hat nur schwach ausgepragte Gezeiten Von Oktober bis Januar weht der Monsun aus sudostlicher Richtung wahrend er zu den anderen Jahreszeiten aus nordlichen Richtungen kommt Dies schrankte die Schifffahrt unter Segel auf bestimmte Jahreszeiten ein wenn man das Rudern vermeiden wollte Reisezeiten BearbeitenDie Reisedauer war abhangig von Windstarke Windrichtung Stromungsgeschwindigkeit nachtlichen Stopps und der Bauweise und Zustand der Boote Die Segelsaison auf dem Nil betrug 10 Monate Ende Dezember bis Mitte Februar ruhte der Bootsverkehr Nachts wurde allgemein wegen navigatorischer Schwierigkeiten Sandbanke Nilpferde nicht gefahren Von Qantir im westlichen Delta nahe Auaris nach Theben war man 21 24 Tage unterwegs Die Entfernung betrug 649 km Die Reise von Memphis im Norden nach Theben dauerte unter Segel etwa 13 Tage Von Theben nach Elephantine benotigte man fur die Strecke von etwa 221 km 4 Tage Im Roten Meer wurde ein Etmal unter Segeln von etwa 24 nm erreicht Die Reisegeschwindigkeit im Mittelmeer betrug unter guten Bedingungen 4 6 Knoten Die Reisezeit vom Nildelta bis Byblos dauerte etwa 12 13 Tage Handel Bearbeiten nbsp Handelsszene mit HandelsschiffDer Antrieb fur den Seehandel ging sicher von den Hafen der Levante aus wahrscheinlich aus der Region von Byblos Um 2600 existierte bereits ein reger Handelsverkehr im ostlichen Mittelmeer zwischen Agypten und den Hafen Byblos Tyros und Sidon in Syrien Seit der I Dynastie ist der Holzimport von Kiefer Zypressen sowie Zedernholz aus Syrien Palastina nachweisbar Um 2000 segelten agyptische Handelsschiffe uber das Rote Meer zur Halbinsel Sinai um Kupfererz aus den Minen des Pharao aufzunehmen Das ubergeordnete Prinzip agyptischer Aussenpolitik wahrend des Neuen Reiches in Syrien Palastina war grosstmoglichen wirtschaftlichen und politischen Vorteil bei gleichzeitig minimalem Militareinsatz zu ziehen Exportiert wurde im Wesentlichen Rohstoffe wie Kupfer Zinn Lebensmittel Papyrus Leinen Perlen Figuren Wein Parfume Ole sowie Edelsteine Ausserdem versorgte Agypten zu gewissen Zeiten seine Vasallenstaaten in Syrien Palastina und den mit ihnen verbundeten Hethitern mit Getreide Importguter waren unter anderem Vieh aus Kleinasien Holz aus Syrien Obst aus Zypern Tuch aus Syrien Silber aus Kleinasien Olivenol Wein Kupfer Schmuck metallene Gefasse Glas als auch Militarmaterial wie Pferde und Streitwagen Zum Ende des Neuen Reiches wurde der Handel im ostlichen Mittelmeer mehr und mehr durch Fremde monopolisiert Ende der 20 Dynastie war die Herrschaft uber Kanaan an die Seevolker ubergegangen Damit war zurzeit Herihor ein regelmassiger Import von Zedernholz aus Byblos nicht mehr sichergestellt Die enorme wirtschaftliche Bedeutung der nubischen Bodenschatze wie Gold Silber Ebenholz und Elfenbein und die grosse kultische Relevanz vieler Produkte aus Nubien und dem Inneren von Afrika wie Leopardenfelle Straussenfedern sowie Weihrauch gab dem Handel mit Nubien eine lebenswichtige Bedeutung Jede Bedrohung dieser Handelslinien egal in welcher Grossenordnung loste drastische Reaktionen Agyptens aus Schifffahrt im Krieg BearbeitenDie eingesetzten Boote fur Kriegszwecke entsprachen bis zum Ende des Neuen Reiches den bekannten Handelsbooten Sie wurden fur Einsatze requiriert Die Requirierung erfasste auch private Boote Bei der Abwehr der Invasion der Seevolker wurde erstmals ein spezieller Bootstyp als Kriegsschiff eingesetzt Umstritten ist die originar agyptische oder aber durch Seevolker importierte Herkunft dieses Bootstyps Die amphibische Nutzung von Booten ist seit fruhester Zeit dokumentiert So wurden Boote zum Truppentransport unter Pharao Djer in der fruhdynastischen Zeit als auch durch den Gouverneur Weni von Ober Agypten unter Pharao Pepi I im Alten Reich gegen die Nubier und auch gegen die Sandbewohner Syrien Palastinas eingesetzt Transporte von Truppen nach Syrien zur Zeit von Pharao Sahure sind ebenfalls nachgewiesen Der Gaufurst Chnumhotep II begleitete Pharao Amenemhet II im Mittleren Reich mit 20 Booten fur den Truppentransport auf dem Nil Der Einsatz von Booten war in den Befreiungskriegen gegen die Hyksos zur Zeit der Pharaonen Kamose und Ahmose I von entscheidender Bedeutung Im Neuen Reich wurden Angriffe gegen Syrien Palastina uber See und an Land vorgetragen Ein Vormarsch nach Palastina uber Land hatte die logistischen Moglichkeiten zur Versorgung einer grossen Armee uberfordert Die Fahigkeit Truppen und Logistik neben der Zufuhrung uber Land auch uber See nach Syrien Palastina durchfuhren zu konnen war eine Voraussetzung fur die Expansion Agyptens zu Beginn der 18 Dynastie Eine Versorgung uber See und die Anlage von Versorgungsdepots in den Hafen langs der Kuste gewahrleistete einen zugigen Vormarsch Im Neuen Reich fuhrte Thutmosis III zerlegte Boote zur Uberquerung des Euphrat mit sich Der Transport von Streitwagen und Pferden uber See war problemlos moglich Der Nil blieb auch im Neuen Reich der Haupttransportweg Der Handel mit Nubien der dortige Festungsbau sowie der Transport von Soldaten geschahen mit Booten uber den dritten Katarakt hinaus und sogar bis Kurgus nbsp Die heilige Barke im Horus Tempel von EdfuBoote im kultischen Einsatz BearbeitenReligiose Praktiken im Zusammenhang mit Booten gehen zuruck bis in prahistorische Zeiten Boote finden Erwahnung im Totenbuch und spielten eine Rolle bei vielen Festspielen und Ritualen Gotterstatuen wurden bei Festen in Gotterbarken dem Volk gezeigt und auf Gotterschiffen auf dem Wasserweg transportiert Die Agypter begriffen Leben und Tod als einen immer wahrenden Zyklus Der Sonnengott Re der in seiner Sonnenbarke tagsuber den himmlischen Nil befuhr wurde abends am westlichen Horizont von der Himmelsgottin Nut verschluckt und durchfuhr die Unterwelt stehend auf seiner Barke von West nach Ost um nach 12 Stunden am ostlichen Horizont wieder zu erscheinen Es war der Traum aller Agypter nach dem Tode eine Fahrt auf dem Nil zu den heiligen Statten Busiris und Abydos zu unternehmen die traditionell mit Geburt und Tod des Osiris verbunden waren bevor sie zu den westlich des Nils gelegenen Nekropolen den Nil von Ost nach West von den Lebenden zu den Toten uberquerten Wohlhabenden Agyptern wurden Boote als Grabbeigaben mitgegeben um die Verstorbenen uber die Wasserlaufe der Unterwelt zu tragen Bei Jubilaumsfeiern im Zusammenhang mit Festspielen zum Beispiel der Ipet Festspiele wurden die Gotterstatuen uber den Nil auf heiligen Barken von Karnak nach Luxor transportiert Die von Amenophis III aus Anlass seines Sedfestes gebauten Hafen am ostlichen und westlichen Ufer und den zwischen ihnen bei Tag und Nacht verkehrenden Barken symbolisierten den Lauf des Sonnengottes Re Das Militar spielte bei diesen religiosen Festlichkeiten seit dem Alten Reich eine Rolle Es bemannte die Barken und hat sie gegebenenfalls gegen den Strom getreidelt Siehe auch BearbeitenGeschichte der SeefahrtLiteratur Bearbeiten chronologisch sortiert deutsch Bjorn Landstrom Die Schiffe der Pharaonen Altagyptische Schiffsbaukunst von 4000 bis 600 v Chr Bertelsmann Munchen Gutersloh Wien 1974 Colin Thubron Die Seefahrer des Altertums Bechtermunz Eltville am Rhein 1992 ISBN 3 86047 031 0 Ronald Bockius Schifffahrt und Schiffbau in der Antike Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1971 5 Olaf Hockmann Boote mit stumpfem Bug und scharfem Heck im romischen Agypten In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Band 54 Nummer 2 2007 S 439 470 englisch Ian Shaw Egyptian Warfare and Weapons Shire Publications Princes Risborough Buckinghamshire UK 1991 ISBN 0 7478 0142 8 Mark Healy New Kingdom Egypt Osprey London 1992 ISBN 978 1 85532 208 0 Eingeschrankte Onlineversion Steve Vinson Egyptian Boats and Ships Shire Publications Princes Risborough Buckinghamshire UK 1994 ISBN 0 7478 0222 X Eingeschrankte Onlineversion Lionel Casson Ships and Seamanship in the Ancient World Johns Hopkins University Press Baltimore Maryland 1995 ISBN 0 8018 5130 0 Eingeschrankte Onlineversion Dilwyn Jones Boats The Trustees of the British Museum London 1995 ISBN 0 7141 0975 4 Eingeschrankte Onlineversion Robert B Partridge Fighting Pharaohs Peartree Publications Manchester 2002 ISBN 0 9543497 2 5 Anthony John Spalinger War in ancient Egypt the New Kingdom Blackwell Publications Malden MA 2005 ISBN 1 4051 1371 5 John Coleman Darnell Colleen Manassa Tutankhamun s armies battle and conquest during ancient Egypt s late eighteenth dynasty John Wiley amp Sons Hoboken New Jersey 2007 ISBN 978 0 471 74358 3 Eingeschrankte Onlineversion Nic Fields Soldier of the Pharaoh Middle Kingdom Egypt 2055 1650 BC Osprey Publications Oxford OX New York NY 2007 ISBN 978 1 84603 106 9 Eingeschrankte Onlineversion Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altagyptische Schiffsdarstellungen und modelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ancient Egyptian Boatbuilding englisch reshafim Ships and Boats englisch Einzelnachweise Bearbeiten Externes Foto Memento vom 1 Januar 2013 im Internet Archive Binsenboot Externes Foto Memento vom 1 Januar 2013 im Internet Archive Schiffsrumpf Externes Foto Memento vom 1 Januar 2013 im Internet Archive Schiffsmodelle im Laufe der Zeit 2 Grabkammer eines Unbekannten TT261 Externes Foto Schwerlasttransport Externes Foto Memento vom 1 Januar 2013 im Internet Archive Hieroglyphen fur Nord und Sud Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schifffahrt und Bootsbau im Alten Agypten amp oldid 238990420