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Schonburg auf Wesel oder auch Schonberg auf Wesel fruher auch Schonenberg Schomberg oder Schonburg ist der Name eines alten rheinischen Adelsgeschlechts das von Reichsministerialen in den Herrenstand und zu Beginn des 17 Jahrhunderts in den Reichsgrafenstand aufstieg Eine Linie erhielt 1674 die franzosische und bald darauf die englische Herzogswurde Stammwappen derer von Schonburg Schonberg auf WeselDer Stammsitz war die im 12 Jahrhundert erbaute Schonburg bei Oberwesel am Mittelrhein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 16 Jahrhundert Friedrich der Altere wird Alleinherr 1 2 17 Jahrhundert Bedeutung im Dreissigjahrigen Krieg 2 Bedeutende Namenstrager 3 Wappen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Die Schonburg bei Oberwesel am MittelrheinDas Geschlecht erscheint mit Otto von Schonburg 1159 erstmals urkundlich Zu Anfang des 13 Jahrhunderts ist ein Otto von Schonburg nachzuweisen Im 13 Jahrhundert sind anhand ihrer Wappen zwei Familien zu unterscheiden Die erste fuhrte 6 Schildchen 3 2 1 die zweite ein Mittelschild im Wappen Im 16 Jahrhundert stirbt die Familie mit den 6 Schildchen aus Adam von Schoneberg aus der Familie mit dem Mittelschild erbt Besitz und Wappen Die Ritter von Schonburg kamen als Verwaltungsbeamte Reichsministeriale auf die in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts erbaute Schonburg bei Oberwesel Die Lehnsherren wechselten Der Erzbischof von Magdeburg der Kaiser und ab dem 14 Jahrhundert der Trierer Erzbischof Seit Mitte des 13 Jahrhunderts hatte sich die Familie in verschiedene Linien verzweigt die alle gleichzeitig auf der Burg lebten da der Besitz im Laufe der Generationen durch Ganerbschaft uberging Spatestens im 14 Jahrhundert war die Anlage zur Ganerbenburg mit drei separaten Wohnbereichen und drei Bergfrieden ausgebaut In einer Namensliste von 1340 sind 95 Mitbesitzer der Burg aufgefuhrt die allerdings nicht alle auf der Burg wohnten Wie die meisten Burgen im Oberen Mittelrheintal wurde die Schonburg im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 von den Franzosen zerstort 1719 verstarb der letzte Schonburger die Ruine fiel an Kurtrier zuruck 16 Jahrhundert Friedrich der Altere wird Alleinherr Bearbeiten nbsp Der Hohe Mantel der SchonburgAdam von Schonburg auf Wesel war mit Guda von Wallbrunn verheiratet Ihr Sohn war Friedrich der Altere von Schonburg auf Wesel Sein Epitaph in der Pfarrkirche zu Oberwesel tragt in Latein die Inschrift Dem Friedrich von Schonburg dem durch Klugheit und Seelengrosse einzigartigen Mann der auf der Schonburg uber Wesel als einziger Besitzer lebte was vor ihm viele Jahre niemandem gelungen war teils weil alle anderen Besitzer verzichtet hatten oder verstorben waren und der die Burg seinen Nachfahren hinterliess liessen die Sohne Friedrich und Meinhard aus kindlicher Liebe dieses Epitaph errichten Er starb am 21 Februar 1550 im Alter von 66 Jahren Die beiden erwahnten Sohne stammen aus seiner zweiten Ehe mit Elisabeth von Langeln Seine erste Frau Agnes von Dienheim hatte er 1509 geheiratet Sie verstarb 1518 In der Epitaphinschrift wird hervorgehoben dass die grosse Schonburg uber Wesel Friedrich dem Alteren allein gehorte Er hatte vom Aussterben anderer Linien profitiert und seinen jungeren Bruder Johann hatte er abgefunden Auch hatte er die bestehenden Pfandschaften ausgelost um in den alleinigen Besitz der Burg zu kommen Einer der beiden Sohne war Friedrich der Jungere von Schonburg auf Wesel der Clara von Franckenstein heiratete eine Tochter des Georg von Franckenstein 1531 und der Clara von Sternenfels Aus dieser Ehe kam Simon Rudolph von Schonburg auf Wesel 1551 dessen Epitaph sich in derselben Kirche befindet Die lange Inschrift berichtet dass Simon Rudolph am 16 Januar 1608 im Alter von 56 Jahren verstarb und zwar auf der luxemburgischen Burg Mont Quintin Die Uberfuhrung des Leichnams nach Oberwesel geschah durch seine hinterbliebene Witwe Magdalena von Naves 1627 und die Sohne Durch Magdalena Madeleine von Naves waren die von Schonburg mit der einflussreichen belgisch luxemburgischen Familie des Johann von Naves verbunden und waren in Mitbesitz an den luxemburgischen Burgen Mont Quintin Montigny Chinnery und Sancy gekommen Aus der Ehe Schonburg Naves stammten die Sohne Otto Friedrich 1589 1631 Heinrich Eberhard 1590 1606 Johann Karl vor 1591 1640 und der als Kind verstorbene Philipp Christoph vor 1610 1612 17 Jahrhundert Bedeutung im Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten nbsp Reichsfreiherr Otto Friedrich von Schonburg auf Wesel 1589 1631 Generalfeldzeugmeister nbsp Graf Johann Karl von Schonburg auf Wesel vor 1591 1640 Kaiserlicher Rat und Oberamtmann in KonigsteinIm Dreissigjahrigen Krieg war Otto Friedrich Offizier der Katholischen Liga und stieg bis zum Generalfeldzeugmeister auf Nachdem er 1622 mit seinem Regiment Heidelberg belagert und eingenommen hatte nahm er 1623 an der Schlacht bei Stadtlohn teil 1626 war er an der Ersturmung Mundens dem Mundener Blutpfingsten beteiligt Nachdem Tilly ihn bereits seit diesem Jahr zum Generalwachtmeister der Kavallerie vorgeschlagen hatte wurde er erst 1631 in der Nachfolge Pappenheims Kaiserlicher Generalwachtmeister 1629 war er im Frankischen Reichskreis bei der Durchfuhrung des Restitutionsedikts eingesetzt Erst 1631 verliessen seine Reiter diesen Teil Frankens Schonburgische Truppen nahmen auch an der Belagerung und Zerstorung Magdeburgs teil Otto Friedrich fiel 1631 in der Schlacht bei Breitenfeld Der tote Feldherr wurde nach Leipzig uberfuhrt und in der damaligen Barfusserkirche beigesetzt 1 Einer von Otto Friedrichs Neffen war Johann Eberhard Freiherr von Schonburg auf Wesel kurbayerischer Obrist und Kommandant der bayerischen Garnison Auerbach Im Juni 1632 war er mit 600 Kroaten uber Hahnbach in Konigstein eingefallen und hatte den Ort geplundert um schliesslich die Stadt Pegnitz von zwei schwedischen Regimentern zu befreien Ein grosser Teil der 13 Kompanien darunter drei Kompanien Dragoner wurden in alle Winde zerstreut ein Teil gefangen genommen Kurz darauf zog Johann Eberhard mit allen bei Auerbach eingetroffenen Truppen nach Pottenstein um dann Bayreuth einzunehmen 2 Wahrend Otto Friedrichs Bruder Heinrich Eberhard schon in jungen Jahren Propst des Stiftes Sankt Martin in Oberwesel wurde aber auch schon mit 16 Jahren verstarb ubernahm Graf Johann Karl von Schonburg auf Wesel vor 1591 1640 die Herrschaft ruckte vom alten Herrenstand in den Reichsgrafenstand auf und fuhrte die Stammreihe weiter 3 Graf Johann Karl war Kaiserlicher Rat und Oberamtmann in Konigstein Er starb 1640 in Madrid und war zweimal verheiratet Zuerst mit Anna Margareta von Cronberg 1616 mit der er die beiden Sohne Emanuel Maximilian Wilhelm und den als Kleinkind verstorbenen Johann Schweickard 1616 1617 hatte Seine zweite Gemahlin war Margareta Katharina Popel von Lobkowicz Prag 1669 Der altere Sohn Emanuel trug die Titel Graf von Schonburg auf Wesel Comte de Montigny de Malatour de Holle war mit Magdalena Isabella Klara Eugenia von Cronberg Luxemburg 1691 verheiratet und starb 1682 4 Im Jahr 1717 heiratete Maria Erbtochter des letzten Herzogs von Schomberg ihren Verwandten Christoph Martin Graf von Degenfeld Seither fuhrt die gegrafte Linie der Degenfelder den Namen Degenfeld Schonburg und das vereinigte Wappen Die Familie ist nicht zu verwechseln mit den Grafen und Fursten von Schonburg sachsisch thuringisches Hochadelsgeschlecht sowie den sachsischen von Schonberg welche ebenfalls eine franzosische Linie des Namens Schomberg hatten Bedeutende Namenstrager BearbeitenFriedrich der Altere von Schonburg auf Wesel 1484 1550 Alleinherr der Herrschaft Schonburg Meinhard von Schonberg 1530 1596 kurpfalzischer Feldmarschall und Amtmann zu Bacharach Hans Meinhard von Schonberg 1582 1616 kurpfalzischer und kurbrandenburgischer Feldobrister und Hofmeister des Kurfursten Friedrich V von der Pfalz Otto Friedrich von Schonburg auf Wesel 1589 1631 Reichsfreiherr Generalfeldzeugmeister Johann Karl von Schonburg auf Wesel vor 1591 1640 Reichsgraf Kaiserlicher Rat und Oberamtmann in Konigstein Johann Eberhard von Schonburg Reichsfreiherr Obrist im Dreissigjahrigen Krieg Befreier der bayerischen Stadt Pegnitz Graf Friedrich von Schomberg 1615 1690 1674 franzosischer Herzog 1675 Marschall von Frankreich 1687 brandenburgischer General und 1688 britischer General Herzog Meinhard von Schomberg Herzog von Leinster 1641 1719 deutsch franzosisch britischer General und Heerfuhrer Herzog Karl von Schomberg 1645 1693 war ein deutschstammiger General im Dienst verschiedener Herren nbsp Grabmal des Meinhard von Schonberg 1530 1596 kurpfalzischer Feldmarschall nbsp Graf Friedrich von Schomberg 1615 1690 1674 franzosischer Herzog 1675 Marschall von Frankreich 1688 britischer General nbsp Herzog Meinhard von Schomberg Herzog von Leinster 1641 1719 deutsch franzosisch britischer GeneralWappen Bearbeiten nbsp Wappen derer von Schonburg Schonberg auf Wesel um 1600Stammwappen In Silber ein schwarzer Herzschild uber das Ganze ein goldenes Glevenrad gelegt belegt mit einem blauen Edelstein auf der Nabe auf dem Helm mit schwarz silbernen Decken ein roter Turnierhut mit weissem Stulp darin steckend zwei Stosse Pfauenfedern spater ein sitzender Hund zwischen zwei Buffelhornern 3 Einzelnachweise Bearbeiten Bernd Warlich Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Otto Friedrich Freiherr von Schonburg auf Wesel 1589 1631 Bernd Warlich Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Johann Eberhard Freiherr von Schonburg auf Wesel a b Bernhard Peter Schonburg auf Wesel Geneall net Johann Karl Graf von Schonburg auf WeselLiteratur BearbeitenJohann Siebmachers Wappenbucher Sabrina Muller Die Inschriften der katholischen Pfarrkirche unserer Lieben Frau in Oberwesel Inschriften Mittelrhein Hunsruck Heft 1 hrsg von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und dem Institut fur Geschichtliche Landeskunde an der Universitat Mainz e V Mainz 2008 Otto Gruber Wappen des mittelrheinisch mosellandischen Adels Trier 1962 1965 incl Nachtrag Trier 1967 ebenfalls veroffentlicht in verschiedenen Jahrgangen der Landeskundliche Vierteljahresblatter Otto Gruber Der Adel in Franz Josef Heyen Hrsg Zwischen Rhein und Mosel Der Kreis St Goar Boppard 1966 S 389 420 Rolf Zobel Wappenbuch fur Mittelrhein und Mosel 2007 Herbert Stoyan Adel digital WW Person auf CD 10 Auflage 2007 Degener Verlag ISBN 978 3 7686 2515 9 Genealogien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schonburg auf Wesel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bernhard Peter Schonburg auf Wesel Bernhard Peter Epitaph des Friedrich von Schonburg auf Wesel Bernhard Peter Epitaph des Simon Rudolph von Schonburg auf Wesel Bernd Warlich Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Johann Eberhard Freiherr von Schonburg auf Wesel kurbayerischer Obrist Bernd Warlich Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Otto Friedrich Freiherr von Schonburg auf Wesel 1589 1631 ligistischer Generalfeldzeugmeister Onkel des Vorigen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schonburg auf Wesel amp oldid 232337064