www.wikidata.de-de.nina.az
Rautheim ist ein Stadtteil im Sudosten der Stadt Braunschweig im Land Niedersachsen RautheimStadt BraunschweigWappen von RautheimKoordinaten 52 14 N 10 35 O 52 24 10 583333333333 87 Koordinaten 52 14 24 N 10 35 0 OHohe 87 m u NNEinwohner 4285 31 Dez 2022 1 Eingemeindung 1 Marz 1974Postleitzahl 38126Vorwahl 0531Karte Lage Rautheims in BraunschweigSt Agidien RautheimSt Agidien Rautheim Rautheim 1899Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 2 1 Muhlen Ruben und Industrie 2 2 Alte Wustungen 2 3 Zugehorigkeit 2 4 Bevolkerungsentwicklung 3 Infrastruktur 4 Wappen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenRautheim ist Bestandteil des Stadtbezirkes 213 Sudstadt Rautheim Mascherode und bildet den statistischen Bezirk 70 der Stadt Braunschweig Rautheim liegt an der A39 Abfahrt Braunschweig Rautheim sowie an der B1 Der Ort wachst allmahlich durch die neuen Baugebiete Roseliessiedlung und Heinrich der Lowe Siedlung 2 Richtung Sudstadt und Lindenbergsiedlung 3 Geschichte BearbeitenNach Bornstedt bestand Rautheim bereits 300 v Christi als Rothna 4 Er argumentiert dass die alteren uberlieferten Namensformen Ruotnum Ruothne oder Rothna auf Siedlungsnamen der ersten Siedlungsperiode vor der Volkerwanderungszeit also vor 300 v Chr zuruckzufuhren seien 5 Auch sei die Besiedlung in Gegenden mit Losslehmboden typisch Archaologische Funde deuten darauf hin dass bereits um 3000 v Chr Menschen in der Gegend um Rautheim lebten 3 Urkundlich wurde Rautheim erstmals in der Grundungsurkunde der Magnikirche aus dem Jahr 1031 erwahnt 4 Friedrich Knoll und Richard Bode weisen mit 965 n Chr auf ein fruheres Datum hin Der Ort urkundlich zuerst 965 als Rotim erwahnt wurde 1031 der Pfarre zu St Magni in Braunschweig beigelegt 6 1150 bekam Rautheim eine eigene Kirche von Abt Goswin die St Agidien Kirche die 1158 durch Heinrich Abt von Braunschweig das Tauf und Begrabnisrecht und so die Selbststandigkeit erhielt 1351 wurde der Ort urkundlich Rotne genannt In diesem Jahr schenkte Luthard X von Meinersen aus seinem Eigenbesitz 3 Hufen verlehnt an eine Braunschweiger Ratsfamilie und ein weiteres Gut dem Kloster Riddagshausen zur Feier seines und seiner Eltern Jahresgedachnisse 7 Im September 1381 wurde der Ort durch Herzog Otto und nur wenige Tage spater erneut durch den Ritter Hans von Schwicheldt 1335 1406 uberfallen geplundert und verwustet 6 Zur besonderen Entwicklung der Rechte der Bauern insbesondere der Meier im Braunschweigischen siehe Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Rautheim lag zunachst an der Strasse uber Schoppenstedt und Schoningen nach Magdeburg die Wabe und die sie umgebende sumpfige Aue wurde durch einen Knuppeldamm uberquert Mit der Errichtung der Braunschweiger Landwehr wurde die Strasse uber den Schoppenstedter Turm umgeleitet Der Schoppenstedter Turm gehorte fruher zu Rautheim heute zum Landkreis Wolfenbuttel Muhlen Ruben und Industrie Bearbeiten 1562 wurde eine Wassermuhle erwahnt die moglicherweise noch fruher erbaut wurde und seit der Verlegung der Wabe stilllag Um 1800 besass Rautheim eine von einem Pferd angetriebene Olmuhle 1864 errichtete die Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG eine Aktien Zuckerfabrik am Schoppenstedter Turm Die Ruben Bauern waren Aktionare Nach einem Vertrag von 1897 musste jeder Rubenbauer pro Aktie 1 Hektar 6 Morgen mit Zuckerruben bestellen und samtliche darauf geerntete Ruben mindestens 800 Zentner pro 1 Hektar an die Gesellschaft liefern 5 Die Rubenindustrie war so bedeutend dass die Braunschweig Schoninger Eisenbahn in dieser Zeit einen Bahnhof errichtete der mit dem Ende des Rubenabbaus jedoch ebenfalls stillgelegt wurde 3 Wilhelm Raabe kritisierte Umweltverschmutzungen durch die Zuckerfabrik in seinem Roman Pfisters Muhle 8 Im geschlossenen Rautheimer Bauernmuseum stand eine 1855 erfundene Rubendrillmaschine Diese stammte von Kantor Ludwig Luders aus Leiferde an der Oker Motiv der Erfindung war seine Schulerinnen und Schuler von der Feldarbeit zu entlasten so dass sie nicht schwanzen mussten 5 Seit 1999 verfugt Rautheim uber ein 20 7 Hektar grosses Industrie und Gewerbegebiet im Norden des Stadtteils 9 Alte Wustungen Bearbeiten Im Gebiet des Ortes Rautheim sind ehemalige Wustungen aufgegangen die in der Weiheurkunde der Magnikirche Fritherikesroth bei Mastbruch Elmaussicht und Reindageroth sowie Wolfshagen siehe Sudstadt erwahnt werden Reindageroth lag nach Bornstedt 4 5 etwa an der Helmstedter Strasse gegenuber der Einmundung des Brodwegs oder im Nordteil der ehemaligen Roselieskaserne Der Ort entstand nach Bornstedt 4 um 800 und wird erstmals im Jahre 1007 in den Steterburger Annalen erwahnt Der Ort hatte etwa 320 Morgen Ackerland das auf vier bis sechs Kothofe verteilt war In der Nahe des Schoppenstedter Turms lag die Wustung Caunum die zu Riddagshausen gehorte 10 Zugehorigkeit Bearbeiten Rautheim gehorte anders als seine Nachbarn Mascherode und Klein Schoppenstedt zunachst nicht zum Kloster oder Amt Riddagshausen 10 sondern als herzogliches Dorf zum Ober Landgericht oder dem Gerichtsamt Salzdahlum Nach Gabler lag das daran dass die Grundherren die Stifter St Blasien und St Cyriakus und das Kloster St Aegidien in Braunschweig festhielten so dass Riddagshausen nur 12 Hufen und den Zehnten erwerben konnten 10 Wahrend der franzosischen Besetzung gehorte es zum Departement der Oker Untergliederung Landkanton Braunschweig im Osten Nach Grundung des Herzogtums Braunschweig gehorte es zum Amt Riddagshausen das 1832 mit dem Amt Vechelde und der Stadt Braunschweig zur Kreisdirektion Braunschweig zusammengefasst wurde Es entstand der Landkreis Braunschweig dem Rautheim als selbststandige Gemeinde angehorte 1974 wurde Rautheim mit eigenem Ortsrat ein Ortsteil der Stadt Braunschweig Nach Einfuhrung der Stadtbezirke bildeten zunachst nur Rautheim und die Sudstadt einen gemeinsamen Stadtbezirk durch freiwilligen Zusammenschluss entstand 2001 der Stadtbezirk Sudstadt Rautheim Mascherode Seit dem 1 Januar 2014 ist die Evangelisch lutherische Kirchengemeinde Rautheim in Braunschweig Teil der Ev luth Propstei Braunschweig Seit Juni 2014 gehort die Kirchengemeinde zum Pfarrverband Braunschweiger Suden 11 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Die erste Einwohnerzahl stammt aus dem Jahr 1630 Vor Entstehung der Neubaugebiete Weststrasse und Rautheim Sud West Ende des 20 Jahrhunderts lag die Einwohnerzahl bei etwa 3 000 Tendenz steigend Jahr 1630 1834 1891 1 1972 2 2020 2022Einwohner 45 49 716 6 4000 3658 4 285 1 1 Zunahme durch die Einrichtung der Zuckerfabrik 1864 82 Hauser 2 Zunahme aufgrund der Kasernen Roselies und Heinrich der Lowe zwischen Rautheim und der Lindenbergsiedlung da sich die Familien von Soldaten hier ansiedeltenInfrastruktur BearbeitenBildungseinrichtungen Rautheim verfugt uber einen Kindergarten eine Grundschule und eine Aussenstelle der Braunschweiger Bibliothek Gesundheitswesen Im Ort gibt es eine allgemeinarztliche Gemeinschaftspraxis zwei Zahnarztpraxen eine Veterinarpraxis und eine Apotheke Offentliche Sicherheit In Rautheim sorgt die Freiwillige Feuerwehr fur den Brandschutz und die allgemeine Hilfe Eine Aussenstelle der Polizei befindet sich in der benachbarten Sudstadt Bis 1993 war der Ort mit der Heinrich der Lowe Kaserne ein Standort der Bundeswehr Panzerbrigade 2 Dienstleistungen Des Weiteren hat der Ort mehrere Vereine wie einen Schutzenverein Schutzenverein Freischutz Rautheim 1920 e V einen Sportverein FC Sportfreunde 1920 Rautheim e V einen Schallplattenclub mit Schallplattenmuseum Schallplattenclub Rautheim e V mehrere Bankfilialen einen Backer zwei Laden einen Bioladen HofZeit und Handwerksbetriebe die teilweise im Industriegebiet Rautheim angesiedelt sind Verkehrsanbindung Rautheim ist durch mehrere Buslinien der Braunschweiger Verkehrs GmbH 412 431 an das offentliche Personennahverkehrsnetz Braunschweig angeschlossen Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Rautheim Blasonierung Im blauen Schild die dachformig 1 2 3 angeordneten goldenen Rauten uber zwei goldenen Balken 12 Wappenbegrundung Die Rauten deuten auf die niederdeutsche Bezeichnung Rauten des Ortes hin wobei die giebelartige Anordnung auf das Heim der Rauten hindeutet Der Ortsname wurde 1031 erstmals als Ruotnun uberliefert und steht fur die Rodungstatigkeit in der Grundungszeit Die beiden Balken im Wappenschild versinnbildlichen die historische Landwehr in Form eines doppelten Wallgrabens der noch heute im Rautheimer Holze erhalten ist und fruher als Schutzwall galt Der Germanist Herbert Blume halt dagegen die Ubersetzung als Raute fur falsch Der altdeutsche Namensteil Ruot Rut oder Rot beziehe sich eher auf einen baumbewachsenen Landstrich 13 Das Etymologische Worterbuch der Deutschen Sprache ubersetzt Rute Ruote ebenfalls mit Stab Stange und retae mit Baumen am Fluss 14 Das Kerngebiet des Braunschweiger Landes und des Landkreises Braunschweig zu denen Rautheim einst als selbstandige Gemeinde gehorte hatte die Farben blau gelb Daher zieren diese jetzt das heutige Wappen Das Wappen wurde von Arnold Rabbow in Zusammenarbeit mit dem damaligen Ortsheimatpfleger Hermann Buchheister entworfen und am 9 Mai 1980 vom Ortsrat bestatigt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rautheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Rautheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rautheim auf braunschweig de Freiwillige Feuerwehr Rautheim auf feuerwehr rautheim de FC Sportfreunde 1920 Rautheim Schallplattenmuseum BraunschweigEinzelnachweise Bearbeiten a b Einwohner nach statistischen Bezirken Stadt Braunschweig 31 Dezember 2022 abgerufen am 29 September 2023 Neubaugebiet Rautheim Heinrich der Lowe Kaserne HDL 6 Marz 2018 abgerufen am 7 Marz 2018 a b c Rautheim Stadtteilportrat auf den Internetseiten der Stadt Braunschweig Abgerufen am 27 September 2010 a b c d Wilhelm Bornstedt Zur Urkunde von 1031 Die Grunde des Eingehens der 11 Pfarrdorfer von St Magni und ihre Lage im heutigen Stadtbilde Eine Siedlungsgeographie In Kirchenvorstand zu Magni St Magni 1031 1981 Braunschweig 1981 a b c d Wilhelm Bornstedt Aus der Geschichte von Rautheim an der Wabe Rautheim 1977 a b c Friedrich Knoll Richard Bode Das Herzogtum Braunschweig Ein Handbuch der gesamten Landeskunde 2 vollstandig umgearbeitete und vermehrte Auflage Verlag von Helmut Wollermann Braunschweig 1891 S 215 Textarchiv Internet Archive Peter Przybilla Die Edelherren von Meinersen Hrsg Uwe Ohainski und Gerhard Streich Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007 S 522 K H C Standke Fruhe Industrialisierung und Genomforschung in der Region Braunschweig in Braunschweiger Kalender 2002 Gewerbegebiet Rautheim Nord Memento des Originals vom 13 Marz 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www technopark bs de Das Gewerbegebiet Rautheim in Zahlen und Fakten auf der Internetseite der Braunschweig Zukunft GmbH Abgerufen am 28 September 2010 a b c Ernst Gabler Das Amt Riddagshausen in Braunschweig 1928 Kirchengemeinde St Markus Pfarrverband Braunschweiger Suden Arnold Rabbow Neues Braunschweigisches Wappenbuch Braunschweiger Zeitungsverlag Meyer Verlag Braunschweig 2003 ISBN 3 926701 59 5 S 24 Herbert Blume Rautheim Rennelberg Runingen Drei Braunschweiger Ortsnamen In FS Hubertus Menke S 89 100 2001 Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der Deutschen Sprache S 779 Amtliche Stadtteile in Braunschweig Bevenrode Bienrode Broitzem Dibbesdorf Gartenstadt Geitelde Gliesmarode Harxbuttel Heidberg Hondelage Kanzlerfeld Kralenriede Lamme Lehndorf Leiferde Lindenberg Mascherode Melverode Olper Querum Rautheim Riddagshausen Ruhme Runingen Schapen Schwarzer Berg Stiddien Stockheim Sudstadt Thune Timmerlah Veltenhof Volkenrode Volkmarode Waggum Watenbuttel Wenden Weststadt Normdaten Geografikum GND 4587137 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rautheim amp oldid 237726351