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Das Amt Vechelde war ein Verwaltungs und Gerichtsbezirk des ehemaligen Furstentums Braunschweig Wolfenbuttel und des spateren Herzogtums Braunschweig mit Amtssitz in Vechelde im heutigen Niedersachsen Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Herzogtum BraunschweigAmt VecheldeSchloss Vechelde Verwaltungssitz des Amtes Vechelde Kupferstich von Anton August Beck um 1760 Schloss Vechelde Verwaltungssitz des Amtes Vechelde Kupferstich von Anton August Beck um 1760 Hauptort VecheldeAufgegangen in Landkreis BraunschweigEinwohner ca 12 300 1855 1 Dorfer und Weiler 34 um 1850 Amt Vechelde Niedersachsen VecheldePosition des Hauptortes auf einer Landkarte des heutigen Niedersachsens Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Die Ortschaften des Amtes Vechelde um 1850 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Amt Vechelde lag im Westen der Stadt Braunschweig und ostlich der Stadt Peine zwischen den Flussen Oker und Fuhse Sudlich der Stadt Peine lag abseits des sonst geschlossenen Amtsbezirks die Exklave Olsburg umschlossen vom Bistum Hildesheim und spater vom Landkreis Peine nbsp nbsp Die Lage des Amts Vechelde im Herzogtum BraunschweigGeschichte Bearbeiten nbsp Ehemaliges Amtsgerichtsgebaude VecheldeEine Gerichtsstatte des Herzogs Otto der Milde in Vechelde wurde bereits um 1340 erwahnt 2 obwohl Amt und Gericht Vechelde bis in das ausgehende Mittelalter lediglich aus einem Gutshof und dessen Landereien bestanden Auf dem Gelande des Gutshofs wurde Ende des 14 Jahrhunderts eine Wasserburg errichtet Bereits im Jahr 1392 verpfandeten die Herzoge von Braunschweig Wolfenbuttel Burg Gut und Amt an die Stadt Braunschweig gegen einen Betrag von 900 Mark Silber Unter der Verwaltung der Stadt Braunschweig blieb das Amt bis 1671 als ihr Status als unabhangige Stadt durch Ruckeroberung der Fursten von Braunschweig Wolfenbuttel beendet wurde Die Wasserburg liess Herzog Rudolf August im Jahr 1695 durch den Baumeister Hermann Korb zum furstlichen Landschloss Vechelde umbauen Am 8 November 1727 heirateten dort Furst Christian August von Anhalt Zerbst und Johanna Elisabeth von Schleswig Holstein Gottorf Aus dieser Ehe ging am 2 Mai 1729 Sophie Auguste Frederike von Anhalt Zerbst Dornburg hervor die spatere Zarin Katharina II Zu Beginn des 19 Jahrhunderts bestanden Amt und furstliches Gericht Vechelde lediglich aus den Ortschaften Vechelde Vechelade Furstenau und Sophiental Die Gefangnisse des Gerichts Vechelde befanden sich zu jener Zeit in den Gebauden des ehemaligen Lustschlosses der Herzogin Elisabeth Sophie Marie im heutigen Vechelder Ortsteil Furstenau 3 Mit dem Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel wurde das Amt 1807 in das von Napoleon geschaffene Konigreich Westphalen eingegliedert Das Amt Vechelde wurde aufgelost und die Dorfer den neu gegrundeten Kantonen Braunschweig Land West und Peine Land zugeordnet Die Kantone bildeten einen Teil des Distrikts Braunschweig im Departement der Oker Der Ort Vechelde selbst wurde Verwaltungssitz des Kantons Braunschweig Land West Nach der Auflosung des Konigreichs Westphalen im Jahr 1813 und der Konstituierung des Herzogtums Braunschweig wurde die Landesverwaltung neu geordnet 1814 schloss man die ehemaligen Kantone Braunschweig Land West Bettmar und Peine Land zusammen Der Amts und Gerichtssitz befand sich bis 1825 in Bettmar Am 1 Oktober 1825 wurde der Verwaltungssitz in das Landschloss Vechelde verlegt und das Amt Vechelde restituiert Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 21 August 1849 und dessen Umsetzung zum 1 Juli 1850 wurden Verwaltung und Justiz im Herzogtum Braunschweig konsequent getrennt 4 Amt Vechelde und die weiteren Amter des Herzogtums verloren daraufhin an Bedeutung Das Amt umfasste ein Gebiet mit 34 Ortschaften und ca 12 000 Einwohnern und ging spater im Landkreis Braunschweig auf Das Landschloss wurde im Jahre 1880 abgerissen und durch ein neoklassizistisches Gebaude ersetzt Bis zum 1 Januar 1972 blieb es Sitz des Amtsgerichts Vechelde Heute dient es als Burgerzentrum 5 Die Epoche der gemeinsamen Zuordnung der beteiligten Dorfer und Gemeinden unter dem Dach einer Verwaltungseinheit endete im Jahr 1974 im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen Die Ortschaften im nahen Umkreis der Stadt Braunschweig wurden zu Stadtteilen der kreisfreien Stadt andere zu Stadtteilen der Stadt Peine oder zu Ortsteilen der neugegrundeten Gemeinden Vechelde und Wendeburg im Landkreis Peine Heute entsprechen die Grenzen der Propstei Vechelde ein Unterbezirk der Evangelisch Lutherischen Landeskirche in Braunschweig noch weitgehend dem Gebiet des ehemaligen Amtes Vechelde 6 Die Ortschaften des Amtes Vechelde um 1850 BearbeitenHeutige Stadtteile der kreisfreien Stadt Braunschweig Broitzem mit Rothenburg Lamme Timmerlah Volkenrode Watenbuttel Heutige Stadtteile der Stadt Peine im Landkreis Peine Duttenstedt Essinghausen Woltorf Heutige Ortsteile der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine Alvesse Bettmar Bodenstedt Denstorf Furstenau Gross Gleidingen Klein Gleidingen Kochingen Liedingen Siersse Sonnenberg Vallstedt Vechelade Vechelde Wahle Wedtlenstedt Wierthe Heutige Ortsteile der Gemeinde Wendeburg im Landkreis Peine Bortfeld Harvesse Meerdorf Neubruck Sophiental Wendeburg Wendezelle Zweidorf Sonstige Ortschaften Exklave Olsburg Ortsteil der heutigen Gemeinde Ilsede im Landkreis Peine Literatur BearbeitenWilhelm Bornstedt Hrsg Chronik von Vechelde 973 bis 1973 2 Bande Verlag Dr W Bornstedt Stockheim bei Braunschweig 1973 Wilhelm Bornstedt Von Braunschweig uber die alte Landwehr beim Raffturm zur ehemaligen Wasserburg Vechelde spater Barocklustschloss heute Amtsgericht Vechelde nach Sievershausen dem alten Schlachtenorte vom 9 Juli 1553 Verlag Landkreis Braunschweig Braunschweig 1965 August Lambrecht Das Herzogthum Braunschweig Verlag A Stichtenoth Wolfenbuttel 1863 Karl H G Venturini Das Herzogthum Braunschweig in seiner vormaligen und gegenwartigen Beschaffenheit Verlag C G Fleckeisen Helmstedt 1847 Georg Hassel Geographisch statistische Beschreibung der Furstenthumer Wolfenbuttel und Blankenburg Friedrich Bernhard Culemann Braunschweig 1802 archive org Weblinks BearbeitenZur Geschichte des Gerichts Vechelde Website des Amtsgerichts Braunschweig abgerufen am 16 Mai 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Georg von Viebahn Statistik des zollvereinten und nordlichen Deutschlands Reimer Berlin 1858 S 405 Hans Friedrich Sudendorf Urkundenbuch zur Geschichte der Herzoge von Braunschweig und Luneburg Verlag Carl Rumpler Hannover 1859 S XL Hassel S 480 Stefan Brudermann Hrsg Geschichte Niedersachsens Band 4 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Wallstein Gottingen 2016 ISBN 978 3 8353 1585 3 S 256 Hauptgebaude ehem Amtsgericht im Denkmalatlas Niedersachsen Website der Propstei Vechelde Memento vom 2 Mai 2014 im Internet Archive abgerufen am 3 Juni 2014Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Vechelde amp oldid 231981136