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Bettmar ist ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine in Niedersachsen Nur 23 Kilometer entfernt liegt an derselben Bundesstrasse der gleichnamige Ortsteil Bettmar der Gemeinde Schellerten im benachbarten Landkreis Hildesheim BettmarGemeinde VecheldeWappen von BettmarKoordinaten 52 15 N 10 20 O 52 25812 10 32749 83 Koordinaten 52 15 29 N 10 19 39 OHohe 83 m u NHNFlache 6 59 km Einwohner 993 31 Dez 2018 1 Bevolkerungsdichte 151 Einwohner km Eingemeindung 1 Marz 1974Postleitzahl 38159Vorwahl 05302Bettmar Niedersachsen Lage von Bettmar in NiedersachsenLage von Bettmar in der Gemeinde VecheldeLage von Bettmar in der Gemeinde Vechelde Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Ortsname 2 2 Ortsgeschichte 2 3 Halbgericht Bettmar 2 4 Landvogte in Bettmar 2 5 Kreisgericht Bettmar 2 6 Postanbindung 2 7 Bevolkerungsentwicklung 3 Politik 3 1 Ortsrat 3 2 Ortsburgermeister 3 3 Wappen 4 Kirche 5 Schule 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Kuriositat 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Bettmar liegt an der Bundesstrasse 1 ehemalige Reichsstrasse 1 zwischen Braunschweig 12 km und Hildesheim 29 km Kommunaler Bezugspunkt ist Vechelde 3 km und die Kreisstadt Peine 12 km ist in direkter Nahe Die nachste Bahnstation ist Vechelde an der Strecke Hannover Braunschweig Magdeburg Berlin Das Dorf liegt in der Peiner Tieflandsbucht Leine Oker Die Feldmark ist wenig gegliedert bei 77 bis 85 Metern uber NN Die Westgrenze wird von der Talaue des Pisserbaches der sudlich bei Bodenstedt entspringt und nach wenigen Kilometern in die Fuhse mundet sowie dem Grossen Holz gebildet im Norden und Osten stosst sie ohne naturliche Grenzen an die Feldmarken von Siersse und Vechelde und im Suden reicht sie bis an die Uhlen Kleines Holz heran Nachbarorte Bearbeiten Schmedenstedt Peine Siersse WahleMunstedt Ilsede nbsp VecheldeGross Lafferde Ilsede Liedingen KochingenGeschichte BearbeitenOrtsname Bearbeiten Die Endsilbe mar geht auf das althochdeutsche Wort mari zuruck und bedeutet sumpfige Gegend Spater erhalt das Dorf den Zusatz vor der Langen Wisch Wiese bzw bei der Langen Wisch wohl um es von dem anderen Dorf gleichen Namens zu unterscheiden 1146 wird der Ortsname Bethmare geschrieben im 13 Jahrhundert auch Betmare Betmere und seit dem 17 Jahrhundert findet sich die heutige Schreibweise Ortsgeschichte Bearbeiten Zum ersten Male schriftlich erwahnt wird Bettmar in der Grundungsurkunde des Godehardiklosters in Hildesheim vom 11 Marz 1146 Bettmar lag damals im Ostfalengau und gehorte zur Grafschaft Peine Aufgrund der Streitigkeiten zwischen den Erben Heinrich des Lowen und dem Bischof von Hildesheim wurde die Grafschaft Peine geteilt Der ostliche Teil blieb bis in die Neuzeit welfisches Gebiet und wurde Halbgericht Bettmar wurde Grenzort zum Hochstift Hildesheim und gehorte zu den Besitzungen der Wolfenbutteler Linie der Herzoge von Braunschweig Luneburg Bettmar war Sitz einer Landvogtei die bis 1807 zum Residenzamt Wolfenbuttel gehorte In der napoleonischen Zeit gehorte der Kanton Bettmar zum Departement Oker 1814 wurde Bettmar dann Sitz eines Kreisgerichtes und blieb es bis 1825 als Vechelde neuer Standort wurde Bettmar verlor seine administrative Bedeutung im Herzogtum Braunschweig die es fast 600 Jahre innehatte Als bei der niedersachsischen Gebiets und Verwaltungsreform 1974 der Landkreis Braunschweig aufgeteilt wurde kam Bettmar mit dem westlichen Teil zum Landkreis Peine Am 1 Marz 1974 verlor das Dorf ausserdem seine Selbstandigkeit 2 und bildet nun einen Ortsteil der Gemeinde Vechelde Halbgericht Bettmar Bearbeiten Nach der Zerstorung der Burg Peine 1192 durch die Welfen war der nach Braunschweig gelegene Teil der Grafschaft Peine das Gogericht an der Pisser oder Landgericht Bettmar unter die Abhangigkeit der Welfen geraten Dieses Gebiet verwalteten von nun an die Bischofe von Hildesheim und die Herzoge von Braunschweig Luneburg als oberste Freigrafen gemeinsam So setzte das Landgericht Bettmar die Tradition des alten Grafengerichts in Peine fort In Bettmar tagten drei verschiedene Gerichte das Freiengericht das Landgericht und das Vogtding Die Gerichtstage fanden in der Woche nach Michaelis statt Landvogte in Bettmar Bearbeiten die Namen sind seit dem 16 Jahrhundert bekannt ihnen waren Untervogte und Gografen beigeordnet Claus Brodersen Brodersenn um 1550 Christopherus Kuhfus bis 1582 Heinrich Weyberg Weiberg 1582 bis vor 1626 Heinrich Heine vor 1634 Jurgen Voigtlander etwa 1634 bis vor 1663 Julius Eberhard Voigtlander Sohn von 5 vor 1663 1679 Johann Georg Eickhart NN Hassel Johann Georg Bodinus 1686 1694 Werner Andreas Frankenfeld 1694 1720 August Ulrich Balcke 1720 1752 Jacob Christoph Balcke Sohn von 11 1767 Johann Friedrich Weise 1767 1777 NN Bertram 1777 1797 Ernst Christian Greve 1797 1807Kreisgericht Bettmar Bearbeiten Im Jahre 1814 wurde im Herzogtum Braunschweig die untere Landesverwaltung neu geordnet Schwerpunkt war das Gerichtswesen wobei man das Herzogtum in Berichtskreise unterteilte an deren Spitze die Kreisgerichte standen Ihnen ubertrug man auch die allgemeine Verwaltung die in den Handen des jeweiligen Kreisamtmannes lag Bettmar wurde Sitz eines solchen Kreisgerichtes und blieb damit Mittelpunkt fur 27 Dorfer Erster und letzter Kreisamtmann in Bettmar war Carl Friedrich Pini 1814 1825 Am 1 Oktober 1825 wurde das Kreisgericht nach Vechelde verlegt Bettmar verlor seine administrative Bedeutung fur die Orte westlich von Braunschweig Postanbindung Bearbeiten Seit 1814 hatte Bettmar eine Postwarterei das Kreisgericht war nach dorthin verlegt worden Als es 1825 nach Velchelde verlegt wurde wurde auch die Postwarterei aufgehoben Die Sendungen waren dann in Vechelde aufzugeben Auf Briefen finden sich seit 1815 lediglich handschriftliche Ortsvermerk ohne Datum Weiteres zur Postgeschichte siehe Postroute Braunschweig Hildesheim Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Quelle1843 8431877 823 3 1890 8891910 871 4 1939 8521950 15401956 1295 Jahr Einwohner Quelle1961 1107 2 1970 964 2 2010 91730 September 2014 935 5 31 Okt 2017 970 6 00Politik BearbeitenOrtsrat Bearbeiten Ortsratswahl 2021 Wahlbeteiligung 61 55 50403020100 45 43 5 11 6 SPDCDUGruneDer Ortsrat der Bettmar vertritt setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl fur jeweils funf Jahre gewahlt Bei den letzten Kommunalwahlen ergaben sich folgende Sitzverteilungen Jahr SPD CDU Grune Gesamt2021 7 4 4 1 7 Sitze2016 4 3 7 Sitze2011 4 3 7 Sitze2006 5 2 7 SitzeOrtsburgermeister Bearbeiten Ortsburgermeister ist Maik Wiedemann CDU Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Bettmar Blasonierung Gespalten von Rot und Gold ein aufgerichtetes Schwert in verwechselten Farben 8 Wappenbegrundung Bettmar war jahrhundertelang ein weithin ausstrahlender Mittelpunkt bei der Wahrung des Rechtsfriedens als Sitz des Halbgerichts Bettmar also jenes Teils des alten Gerichts an der Pisser der nach der Teilung zwischen dem Bistum Hildesheim und dem welfischen Pfalzgrafen Heinrich 1192 beim spateren Herzogtum Braunschweig Luneburg verblieb Daruber hinaus wurde hier von den herzoglichen Beamten zusammen mit den Vogtdings Gogrefen und drei Achtsleuten das Vogtding abgehalten Das ebenfalls hier abgehaltene Freiengericht erstreckte sich uber einen sogar noch wesentlich grosseren Einzugsbereich und erfasste grosse Teile des Braunschweiger Landes Damit nicht genug In Bettmar wurden sogar zwischenstaatliche Streitigkeiten geschlichtet namlich zwischen dem Erzbischof und Kurfursten von Koln in dessen Eigenschaft als in Personalunion Furstbischof von Hildesheim und dem Herzogtum Braunschweig Luneburg Das Dorf war Grenzort zwischen den Territorien Hildesheim und Braunschweig was der gespaltene Schild markiert Das Schwert liegt im Wappen genau auf der Grenzlinie und versinnbildlicht so die grenzubergreifende Funktion der hier ausgeubten Rechtsprechung Dies wird zudem durch die Wappenfarben Rot Gold unterstrichen denn diese sind sowohl die herzoglich braunschweigischen Stammwappenfarben als auch die hildesheimischen Stiftsfarben Das Wappen wurde vom Heraldiker Arnold Rabbow gestaltet und am 11 September 1991 vom Ortsrat einstimmig angenommen Kirche Bearbeiten nbsp Dorfkirche Bettmar Hauptartikel Dorfkirche Bettmar Die Dorfkirche Bettmar liegt am Rande des Dorfes dessen altestes Gebaude sie ist Bereits 1301 wird ein Pfarrer in Bettmar erwahnt In diese Zeit ragt auch das Grundungsdatum des Gotteshauses zuruck das 1679 und 1766 neu gestaltet wurde Die lutherische Reformation wurde durch Herzog Ernst dem Bekenner unterstutzt und hielt bereits vor 1542 in Bettmar Einzug Die Bevolkerung von Bettmar gehort heute uberwiegend zur evangelischen Kirche deren Pfarramt in Bettmar steht und von dem aus auch die sonst selbstandige Kirchengemeinde Siersse mitversorgt wird Bettmar gehort zur Propstei Vechelde der Evangelisch Lutherischen Landeskirche in Braunschweig Die katholischen Einwohner gehoren zur Pfarrgemeinde Vechelde innerhalb des Bistums Hildesheim Schule BearbeitenBereits 1750 wird in Bettmar ein Schulhaus erwahnt das 1807 durch ein neues ersetzt werden musste das dann wiederum im Jahre 1893 einem Neubau weichen musste In den 1980er Jahren verlor die Bettmarer Schule ihre Eigenstandigkeit und wurde Aussenstelle der Albert Schweitzer Grundschule Vechelde Letzter Bettmarer Schulleiter war Alfred Bohm in den Jahren 1961 bis 1982 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenGottlieb Bertrand Bertram 1775 1813 Autor Ferdinand von Heinemann 1818 1881 Padagoge Dichter und PolitikerKuriositat BearbeitenNach der Eingliederung Bettmars in die Gemeinde Vechelde im Zuge der Gemeindereform 1974 mussten einige Strassennamen geandert werden Auch die bisherige Dorfstrasse sollte einen neuen Namen erhalten Im Blick auf die an dieser Strasse stehende Eiche ein Naturdenkmal nannten die Bettmaraner die Strasse Eichen Dorfstrasse Im Rathaus in Vechelde wusste man jedoch dass die Namensschreibweise nicht korrekt sein konnte In Erinnerung an den Dichter schrieb man kurzerhand Eichendorffstrasse und liess die entsprechenden Schilder aufstellen Literatur BearbeitenWilhelm Bornstedt Chronik der Gemeinde Vechelde 973 1973 2 Bde Vechelde 1973 Heinrich Munk Gerold Mertens Bodo Minderlein Bettmar an der Langen Wiese Braunschweig 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bettmar Sammlung von Bildern Website der Gemeinde VecheldeEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen In Internetseite der Gemeinde Vechelde 31 Dezember 2018 abgerufen am 11 Marz 2019 a b c Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 267 Karl Andree Geographie des Welthandels 3 Band Julius Maier Stuttgart 1877 S 751 Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 Herzogtum Braunschweig Kreis Braunschweig In gemeindeverzeichnis de 2014 abgerufen am 19 Mai 2018 Einwohnerzahlen In Internetseite der Gemeinde Vechelde 30 September 2014 archiviert vom Original am 15 Oktober 2014 abgerufen am 19 Mai 2018 Einwohnerzahlen In Internetseite der Gemeinde Vechelde 31 August 2017 archiviert vom Original am 25 September 2017 abgerufen am 19 Mai 2018 Ergebnis Ortsratswahl 2021 Abgerufen am 20 Juli 2022 Arnold Rabbow Neues Braunschweigisches Wappenbuch Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt und Landkreisen Braunschweig Gifhorn Goslar Helmstedt Peine Salzgitter Wolfenbuttel Wolfsburg Hrsg Braunschweiger Zeitung Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 2003 S 149 Ortsteile der Gemeinde Vechelde Alvesse Bettmar Bodenstedt Denstorf Furstenau Gross Gleidingen Klein Gleidingen Kochingen Liedingen Siersse Sonnenberg Vallstedt Vechelade Vechelde Wahle Wedtlenstedt Wierthe Normdaten Geografikum GND 7545103 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bettmar Vechelde amp oldid 233848314