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Dieser Artikel behandelt den Stadtteil Zu weiteren Bedeutungen siehe Riddagshausen Begriffsklarung Riddagshausen ist ein Stadtteil von Braunschweig der ostlich der Kernstadt zwischen dem Nussberg und dem Landschaftsschutzgebiet Buchhorst liegt Riddagshausen bildet gemeinsam mit den Ortsteilen Bevenrode Bienrode Gliesmarode Querum und Waggum den Stadtbezirk 112 Wabe Schunter Beberbach RiddagshausenStadt BraunschweigWappen von RiddagshausenKoordinaten 52 16 N 10 35 O 52 2696709 10 5775631 71 Koordinaten 52 16 11 N 10 34 39 OHohe 71 mEinwohner 619 31 Dez 2020 1 Eingemeindung 1934Postleitzahl 38104Vorwahl 0531Karte Lage von Riddagshausen in BraunschweigBlick von Nordwesten auf RiddagshausenBlick von Nordwesten auf Riddagshausen Merian Stich um 1654 von RiddagshausenRiddagshausen um 1899 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ortserweiterung und Wustungen 2 Ab 1933 3 Neuere Geschichte 4 Naturschutzgebiet Riddagshauser Teiche 5 Personlichkeiten 6 Wappen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm das Jahr 1143 44 wurden von dem welfischen Ministerialen Ludolf von Wenden sechs Hufen Land das waren ungefahr zwolf Hektar als Ausstattung fur ein neu zu grundendes Kloster der Zisterzienser gestiftet Nachdem einige Gebaude fertiggestellt worden waren zog im Jahr 1145 der Grundungskonvent aus Monchen des Klosters Amelungsborn hier ein Das neue Kloster wurde zunachst nach seiner Schutzheiligen Mariazelle genannt Die Monche begannen damit die Sumpfniederung am Rande der Wabe urbar zu machen 1146 schenkte Herzog Heinrich der Lowe dem Kloster eine benachbarte dorfliche Ansiedlung mitsamt Land und Bewohnern die als villam qui dicitus Ritdageshvsen bezeichnet wurde Daraufhin anderte das Kloster seinen Namen und nannte sich nach dieser Siedlung Kloster Riddagshausen 2 Hauptartikel Kloster Riddagshausen Der Ortsname lasst vermuten dass hier bereits uber zwei bis drei Jahrhunderte eine Ansiedlung existiert hatte Grunder und Grundherr dieser Siedlung war vermutlich ein Mann der Ricdagus oder Riddagus hiess Dieser Name war weit verbreitet jedoch wurde die im Ortsnamen stehende Endung husen hausen in dieser Gegend nur bis ins fruhe 10 Jahrhundert verwendet Spater wurde sie zumeist durch roth rode im 12 Jahrhundert durch hagen abgelost 2 Am Anfang des 14 Jahrhunderts entstand eine neue Ansiedlung ausserhalb der Klostermauern das Dorf Neuhof Dieses ist der Kern des heutigen Ortes Ortserweiterung und Wustungen Bearbeiten In Riddagshausen sind mehrere Orte aufgegangen oder zur Wustung geworden Morthorp das am Streitberg auf dem Gelande des heutigen Braunschweiger Hauptfriedhofs lag ist in Neudorf Riddagshausen aufgegangen 3 Auch der grosste Teil der Wustung Ottenrode Ottonroth am Nussberg ging in der Flur von Neustadt Riddagshausen auf 4 Hunessen Hunesheim lag wahrscheinlich ab dem Jahr 500 auf dem Gelande des heutigen Ortes Riddagshausen am Lunischteich Hunischteich und kam bald nach 1145 als Grangie an das Kloster Ab 1226 wurde es direkt von Kloster verwaltet und ging dann als Siedlung ein Diese Wustungen sind in der Weiheurkunde von 1031 der Magnikirche genannt Die Wustung Kaunum 4 Kaunem Choenhem Caunum oder Cavensheim 5 wurde ebenfalls Grangie des Klosters Der Ort entstand 6 vor 500 v Chr Der Kaulenteich am Hotel und Restaurant Aquarius erinnert an den Ort der etwa in dieser Gegend lag Der Ort wird 1067 erwahnt allerdings unter anderem Namen Es findet sich ein Hinweis auf das Blasiusstift 5 1281 kam der Mastbruch der zum Siechenholz von St Leonhard gehorte zum Kloster Riddagshausen In Neuhof konnten sich ehemalige Einwohner der verlassenen Kleinsiedlungen Ottenrode Hunessen und Kaunum niedergelassen haben Die Ortschaft wies um das Jahr 1605 acht Kothofe und zwei grosse Ackerhofe auf Im Jahr 1683 kam ein Rittergut hinzu 1822 entstand daraus schliesslich die Gemeinde Riddagshausen Neuhof 1915 wurden Plane fur eine Gartenstadt Riddagshausen veroffentlicht die sich auf einer Flache zwischen Gliesmarode Mastbruch und dem Schoppenstedter Turm ausdehnen sollte 2 Ab 1933 BearbeitenAm 1 April 1934 wurden Riddagshausen und weitere stadtnahe bislang selbstandigen Orte in die Stadt Braunschweig eingemeindet 7 Die Stadt erwarb durch den Casparivertrag das Klostergut vom Kloster und Studienfonds und die am 31 Marz 1935 gegrundete Hermann Goring Stiftung ubernahm die Bereiche des 1936 gegrundeten Naturschutzgebietes Riddagshausen Die Stiftung liess in der Buchhorst beim Grunen Jager den Reichsjagerhof errichten Von 1939 an ubernahm sie auch das Klostergut Riddagshausen wurde am 23 September 1943 wahrend des Zweiten Weltkrieges von britischen Bombern angegriffen Hierbei wurden die Gebaude des Klosters beschadigt und etliche der Bewohner der Arbeiterhauser die zum Klostergut gehorten getotet Nach Kriegsende wurde die Hermann Goring Stiftung in Jagerhof Stiftung umbenannt und 1955 endgultig aufgelost 2 Neuere Geschichte BearbeitenDie Stadt Braunschweig gelangte so wieder in den Besitz des Klostergutes und des Naturschutzgebietes Riddagshausen Von 1969 bis 1980 fuhrte Karl Friedrich Osthoff das Gut das anschliessend von der Volkswagen AG ubernommen wurde Diese liess Neubauten anfertigen und richtete auf dem Klostergelande das V A G Marketing Management Institut GmbH ein wobei die alte Bausubstanz mit einbezogen wurde Fur den Erhalt der alten Gebaude und die Verschonerung des Ortsbildes setzt sich seit 1968 die Burgerschaft Riddagshausen mit Freundeskreis e V ein Sie wurde zunachst von dem Unternehmer Richard Borek geleitet und spater von Henning Borek Durch Privatinitiativen wurden so in den Jahren 1968 bis 1980 viele alte Bauernhauser die aus der Umgegend hierher versetzt wurden und die vom Einsturz bedrohte Klosterkirche saniert Zudem konnte im Torbogenhaus des Klosters ein Zisterziensermuseum eingerichtet werden Zu den Hausern zahlen das Warbsenhaus von 1588 das Lewe Haus Hauser aus Bergfeld und Hohnebostel sowie das Parsau Haus das durch Zwischenbauten mit dem Wendeburg Haus verbunden wurde Im September 1979 wurde die Remlinger Bockwindmuhle eingeweiht die auf die Lunischhohe umgesetzt worden war und die nun den Namen der letzten Braunschweiger Herzogin Victoria Luise tragt 2 8 Gebaude in Riddagshausen nbsp Bauernhaus nbsp Bauernhaus nbsp Bauernhaus nbsp Tor zur Domane nbsp Ehemalige Bahnstation Gruner Jager Naturschutzgebiet Riddagshauser Teiche Bearbeiten nbsp Riddagshauser Seen Hauptartikel Naturschutzgebiet Riddagshauser Teiche Die Zisterziensermonche begannen fruhzeitig damit das Gebiet zu entwassern und legten grosse Fischteiche an die die Grundlage fur die ausgedehnte Wasserlandschaft in Riddagshausen waren Es existieren noch elf der ehemals 28 Fischteiche Der Kreuzteich der Mittelteich und der Schapenbruchteich sind die grossten von ihnen Hier findet sich eine reichhaltige Flora und Fauna So finden sich viele seltene Vogel und Fledermause in diesen Bereichen Zu verdanken ist der Erhalt dieser Teiche einigen Personlichkeiten der Stadt Braunschweig und aus Riddagshausen beispielsweise Johann Heinrich Blasius Gerhard Schridde und der Familie Nehrkorn vom Klostergut Riddagshausen besonders jedoch dem Braunschweiger Arzt Otto Willke der dafur sorgte dass es 1936 zum Naturschutzgebiet erklart wurde Im Jahr 1965 wurde es als Europareservat eingestuft 2 Personlichkeiten BearbeitenHerzogin Victoria Luise die Tochter des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II wohnte von 1956 an in der Stresemannstrasse Nr 5 in Riddagshausen 9 Johann Heinrich Christian Pinkepank 1818 1890 Politiker geboren in Riddagshausen Rudolf Lindau 1888 1977 Politiker und Historiker geboren in Riddagshausen Karl Friedrich Johannes Breitsprecher 1901 2002 deutscher Maler wirkte in Riddagshausen Armin Kraft 1941 2022 deutscher evangelischer Theologe lebte und wirkte in Riddagshausen Wappen Bearbeiten nbsp Das Wappen ist horizontal geteilt Der obere Teil zeigt drei goldene Rohrkolben auf einem grunen Feld uber einer Wellenlinie Das untere Drittel ist rot weiss geschacht Die Rohrkolben symbolisieren die Rolle des Ortes als Naherholungsgebiet mit den Riddagshauser Teichen und Grune Lunge der Stadt Braunschweig Das rot weisse Schachbrettmuster im Schildfuss wurde vom Zisterzienserbalken des Klosterwappens abgeleitet Arnold Rabbow hat das Wappen entworfen es wurde am 9 Juli 1980 auf einer Einwohnerversammlung angenommen 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riddagshausen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Riddagshausen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Riddagshausen auf braunschweig de Ortschronik auf riddagshausen de Geschichte des Naturschutzgebietes Riddagshausen auf braunschweig deEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerstatistik auf braunschweig de a b c d e f Riddagshausen Memento vom 17 September 2011 im Internet Archive auf braunschweig de Wilhelm Bornstedt Zur Urkunde von 1031 Die Grunde des Eingehens der 11 Pfarrdorfer von St Magni und ihre Lage im heutigen Stadtbilde Eine Siedlungsgeographie In Kirchenvorstand zu Magni Hrsg St Magni 1031 1981 Braunschweig 1981 S 20 ff a b Ernst Gabler Das Amt Riddagshausen in Braunschweig Hildesheim 1928 a b Otto Hahne Alte Einzelhofe im Stadtgebiete von Braunschweig in Fritz Timme Hrsg Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte und Sprachkunde Braunschweig 1954 Wilhelm Bornstedt 17 versunkene Dorfer unter den Strassen der Stadt Braunschweig ab 1031 Braunschweig 1981 Eingemeindung PDF 859 kB auf braunschweig de Foto der Bockwindmuhle auf norbert maas com Viktoria Luise auf braunschweiger zeitung de Arnold Rabbow Neues Braunschweigisches Wappenbuch Braunschweiger Zeitungsverlag Meyer Verlag Braunschweig 2003 ISBN 3 926701 59 5 S 25 Amtliche Stadtteile in Braunschweig Bevenrode Bienrode Broitzem Dibbesdorf Gartenstadt Geitelde Gliesmarode Harxbuttel Heidberg Hondelage Kanzlerfeld Kralenriede Lamme Lehndorf Leiferde Lindenberg Mascherode Melverode Olper Querum Rautheim Riddagshausen Ruhme Runingen Schapen Schwarzer Berg Stiddien Stockheim Sudstadt Thune Timmerlah Veltenhof Volkenrode Volkmarode Waggum Watenbuttel Wenden Weststadt Normdaten Geografikum GND 4089995 0 lobid OGND AKS VIAF 248987040 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riddagshausen amp oldid 234842645