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Der Reichsjagerhof Hermann Goring in Riddagshausen bei Braunschweig war einer von zwei forstwirtschaftlichen Grossbetrieben die in der Zeit des Nationalsozialismus errichtet wurden Er sollte in erster Linie fur Tagungen der Gaujagermeister sowie fur Staatsjagden der nationalsozialistischen Fuhrung insbesondere des Reichsjagermeisters Hermann Goring dienen Luftaufnahme vom Marz 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Architektur 1 2 Verkehrsanbindung 1 3 Nachkriegszeit 2 Zweiter Reichsjagerhof 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Riddagshauser Reichsjagerhof entstand ab 1934 auf Betreiben des damaligen NSDAP Ministerprasidenten des Freistaates Braunschweig Dietrich Klagges der sich so zusammen mit seinem Parteigenossen dem Finanz und Justizminister Friedrich Alpers die Gunst der Reichsfuhrung in Berlin sichern wollte Zur Erreichung dieses Ziels suchte Klagges die Nahe Gorings dessen Jagdleidenschaft bekannt war Klagges schuf dazu zunachst den Jagdgau Braunschweig und ernannte dann Alpers 1934 zu dessen Gaujagermeister Anschliessend begannen in der Buchhorst die Bauarbeiten am Reichsjagerhof dessen Planung der Braunschweiger Architekt Emil Herzig verantwortete Das Kloster Riddagshausen wurde mit seinen ausgedehnten Teichen in die Anlage integriert Daneben wurden eine Fasanenzucht eine Falknerei und ein Wildpark eingerichtet Bei der Eroffnung am 5 Mai 1935 ubergab Klagges den Betrieb Goring als personliches Geschenk zu dessen Hochzeit mit der Schauspielerin Emmy Sonnemann In seiner Dankesrede schuf Goring die Bezeichnung Reichsjagerhof Goring hielt sich dort zweimal zu Staatsjagden fur auslandische Diplomaten auf zuerst am 4 November 1935 und zuletzt im November 1938 1 Ein Projekt des Betriebes war die Erforschung und Ansiedlung des Gerfalken Hierzu finanzierte die eigens fur die Verwaltung des Hofes am 31 Marz 1935 gegrundete Hermann Goring Stiftung 1938 die Herdemerten Gronland Expedition die funf dieser Greifvogel nach Deutschland brachte 2 Dieser erste Reichsjagerhof der so war geplant als Prototyp fur weitere Anlagen dieser Art dienen sollte wurde bis 1945 von der Hermann Goring Stiftung verwaltet Architektur Bearbeiten nbsp Kampfende Hirsche am Eingang zum Reichsjagerhof Architekt Herzig hat den Gebaudekomplex im Stile eines Niedersachsenhauses in Fachwerkbauweise konzipiert Der Jagerhof bestand aus einem Hauptgebaude mit Gaujagermeisteramt Tagungs und Schulungsraumen sowie Arbeitsraumen und Wohnungen fur Forstbeamte 3 Ausserdem gab es einen eigenen Wohntrakt fur Goring den dieser aber nie benutzt hat An das Gebaude schlossen sich Stallungen und Wirtschaftsgebaude an Fasanerie und Falkenhof der den Titel Reichsfalkenhof erhielt befanden sich etwas vom Gebaudekomplex entfernt Die nahe gelegene 1740 erbaute Waldgaststatte Gruner Jager wurde 1936 aufwandig umgebaut Verkehrsanbindung Bearbeiten Um fur den Reichsjagermeister und die erwarteten zahlreichen Staatsgaste und Jagdteilnehmer gerustet zu sein wurde ab 1937 eine reprasentative und direkte Verbindung zwischen dem Braunschweiger Bahnhof und dem Reichsjagerhof in Form einer Prachtstrasse geplant Dazu sollte ursprunglich eine uberbreite Strassenschneise direkt vom Bahnhof durch die Stadt sowie einen Teil des Riddagshauser Waldes und des Prinzenparks angelegt werden wobei gleichzeitig das nahe dem Nussberg gelegene Luftflottenkommando 2 sowie das SA Feld angeschlossen werden sollten Der Gesamtplan wurde jedoch nie umgesetzt lediglich die Verbindung durch den Prinzenpark bis zum Reichsjagerhof wurde bis zur Einweihung am 7 und 8 November 1937 fertiggestellt und Hermann Goring Allee genannt Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stiftung in Jagerhof Stiftung 3 umbenannt Die Liegenschaften des Reichsjagerhofes gingen am 29 Marz 1955 nach Auflosung der Stiftung in den Besitz der Stadt Braunschweig uber 3 und sind heute Teil des Naturschutzgebietes Riddagshausen und des Landschaftsschutzgebietes Buchhorst In den Gebauden befand sich bis Ende 2012 ein integrativer Kindergarten der Braunschweiger Lebenshilfe Der Grune Jager ist weiterhin ein Restaurant Die Allee wurde 1945 erst in Hindenburg Allee umbenannt 1950 erhielt sie den Namen Ebertallee den sie heute noch tragt Zweiter Reichsjagerhof Bearbeiten Hauptartikel Reichsjagerhof Rominten Der Riddagshauser Reichsjagerhof sollte nach dem Willen der Nationalsozialisten als Vorbild fur weitere derartige Anlagen in allen Gauen dienen Diese Idee konnte sich jedoch nicht durchsetzen Ein weiterer und letzter Reichsjagerhof wurde 1936 in der Rominter Heide im nordostlichen Ostpreussen errichtet Literatur BearbeitenKurt Herdemerten Jukunguaq Das Gronlandbuch der Hermann Goring Stiftung Verlag Georg Westermann Braunschweig 1939 Wolfgang Kimpflinger Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 1 2 Stadt Braunschweig Teil 2 Verlag CW Niemeyer Hameln 1996 ISBN 3 8271 8256 5 S 248 Uwe Neumarker Volker Knopf Gorings Revier Jagd und Politik in der Rominter Heide Links Berlin 2007 S 61f ISBN 978 3 86153 457 0 Hartmut Nickel Reichsjagerhof In Luitgard Camerer Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 190 Helmut Weihsmann Bauen unterm Hakenkreuz Architektur des Untergangs Promedia Druck und Verlagsgesellschaft m b H Wien 1998 ISBN 3 85371 113 8 S 312 313 Einzelnachweise Bearbeiten Neumarker Knopf Gorings Revier Jagd und Politik in der Rominter Heide S 205 Herdemerten 1939 S 9ff a b c Hartmut Nickel Reichsjagerhof In Camerer Garzmann Schuegraf Pingel Braunschweiger Stadtlexikon Braunschweig 1992 S 190 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichsjagerhof Hermann Goring Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen bei vernetztes Gedachtnis de Hans Martin Arnoldt Der Reichsfalkenhof in Braunschweig Riddagshausen zur Geschichte von Falken und Falknerei in Braunschweig bei Braunschweigischer Geschichtsverein vom 20 Januar 202252 262932 10 590576 Koordinaten 52 15 46 6 N 10 35 26 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsjagerhof Hermann Goring amp oldid 235341088