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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Pfrunger Burgweiler Ried Begriffsklarung aufgefuhrt Das Pfrunger Burgweiler Ried fruher Pfrunger Ried 1 ist nach dem Federsee mit 2600 Hektar das zweitgrosste zusammenhangende Moorgebiet Sudwestdeutschlands Pfrunger Burgweiler RiedWeiher am RiedlehrpfadWeiher am RiedlehrpfadPfrunger Burgweiler Ried Deutschland 47 903055555556 9 3930555555556 Koordinaten 47 54 11 N 9 23 35 OLage Baden Wurttemberg DeutschlandNachste Stadt Ostrach und WilhelmsdorfFlache 7 79 km Grundung 1941i3i6 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Entstehung 2 2 Besiedlung 3 Eingriffe 3 1 Moorflachen 3 2 Seen und Weiher 3 2 1 Funfeckweiher 3 2 2 Hundsche Teiche 3 2 3 Torfbaggerseen 3 2 4 Vogelsee 4 Naturschutzgebiet 4 1 Naturschutzzentrum 4 2 Wiedervernassung 4 3 Bannwald 5 Kritik 6 Okologie 6 1 Fauna 6 2 Flora 7 Wanderwege 7 1 Riedlehrpfad 8 Bannwaldturm 9 Der Streit um den Namen 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Ried liegt auf einer durchschnittlichen Hohe von 610 m u NN in den Landkreisen Ravensburg und Sigmaringen in der Nahe der Gemeinden Wilhelmsdorf und Ostrach Umgeben wird es von tertiaren Molassebergen die in der Rinkenburg 718 m u NN und dem Hochsten 837 8 m u NN ihre hochsten Erhebungen erreichen Von der ehemals fast 3000 Hektar grossen Moorflache sind nur geringe Teile erhalten geblieben Fast 2000 Hektar wurden in Grunland verwandelt etwa 400 Hektar mit Birken und Schwarzerlen bestockt 120 Hektar Wasserflachen entstanden durch Torfstich somit sind vor allem die Nieder und Zwischenmoorbereiche bis auf wenige Reste verschwunden Die Hochmoore sind jedoch weitflachig erhalten geblieben und weisen eine Flache von fast 150 Hektar auf Das Naturschutzgebiet Pfrunger Burgweiler Ried besteht in einer Ausdehnung von 780 Hektar seit 1980 Es wird sowohl intensiv wissenschaftlich als auch erlebnispadagogisch betreut und ist Besuchern auf mehreren Lehrpfaden zuganglich Geschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Das heutige Moorgebiet ist ein Rest eines nacheiszeitlichen Sees der sich nach Abschmelzen des Rheingletschers nach und nach mit Sedimenten und mineralischen Einlagerungen verfullte und somit teilweise verlandete So entstanden Flachmoore und an manchen Stellen uber ihnen Hochmoore Diese Gebiete waren durch Tiefgrundigkeit und Nasse gekennzeichnet und eigneten sich nicht fur eine dauerhafte menschliche Besiedelung Allerdings bildeten sich auch durch mineralische Einschwemmungen feste Inseln auf denen die ersten festen menschlichen Siedlungen entstanden Der Kernbereich des Gebietes blieb aber unbesiedelt und galt als unbebaubares minderwertiges Land Besiedlung Bearbeiten Das Sumpfgebiet war uber viele Jahrhunderte eher schwach besiedelt Erst im 18 Jahrhundert kam es zu grosseren Landnahmen Im Pfrunger Ried trafen die Lander Baden Hohenzollern und Wurttemberg aufeinander Die Walder um das Ried und das Moor selbst boten fur Rauber und Gesindebanden wie die des Schwarzen Veri Xaver Hohenleiter im Fruhjahr 1819 schnelle Ruckzugsmoglichkeiten und Verstecke was eine Strafverfolgung teils uber Landesgrenzen hinweg erschwerte WilhelmsdorfDieses Gebiet wurde 1824 von der koniglich wurttembergischen Verwaltung einer strengglaubigen evangelischen Brudergemeinde mit besonderen Rechten und Pflichten ubereignet Damit sollten weitere Auswanderungen von Nichtkatholiken aus dem nach den Napoleonischen Kriegen ohnehin geschwachten Lande vermieden werden So entstand die Siedlung Wilhelmsdorf die sich nach ihrem Donator Konig Wilhelm I von Wurttemberg benannte Von den Bewohnern der katholischen Nachbargemeinden wurden die in den ersten Jahrzehnten ohne Privatbesitz lebenden Sektierer ausserst skeptisch betrachtet Im beginnenden 20 Jahrhundert erlebte das Gebiet durch den Torfabbau eine kurze Prosperitat Heute ist Wilhelmsdorf ein prosperierender Ort der in vielen Belangen noch immer den Geist der ehemaligen Brudergemeinde atmet Vor allem im Schulwesen sowie im Sozialbereich weist die Kommune hervorragende Einrichtungen auf Seit dem 19 Jahrhundert mit der Grundung Wilhelmsdorfs wurde das Ried entwassert kultiviert und Torf abgebaut 1996 wurde zwar der Torfabbau verboten doch mit der Trockenlegung gelangt Sauerstoff in die Torfschicht und sorgt dafur dass der Torf durch mikrobiellen Abbau weiter schrumpft Im Torf enthaltener Stickstoff und Kohlenstoff entweicht in Form von klimarelevanten Gasen wie Kohlendioxid und Lachgas Somit ist die Erhaltung des Moors ein Beitrag zum Klimaschutz 2 Eingriffe BearbeitenVon der ehemals 2 600 Hektar grossen Moorwildnis wurden durch den Menschen rund 2 000 Hektar in Grunland uberfuhrt 360 Hektar sind mit Birkenbruchwald oder Forst bestockt 100 Hektar verwandelten die Torfstecher in Wasserflachen Auf 130 Hektar finden sich noch weitgehend ungestorte Hochmoor Biotope 3 Moorflachen Bearbeiten Auf nur mehr knapp zehn Hektar sind die Nieder und Zwischenmoorflachen zusammenschrumpft verursacht sowohl durch die naturliche Veranderung wie auch durch menschliche Eingriffe bedingt Entwasserung Verfullung Dungung und Torfgewinnung Das einzige noch naturliche Stillgewasser im Pfrunger Ried ist der 5 5 Hektar grosse Lengenweiler See 4 Dieses Toteisloch bereits auf der Inneren Jungmorane nahe Wilhelmsdorf war jedoch nie Teil des heute restlos vermoorten Pfrunger Ursees 3 Seen und Weiher Bearbeiten Funfeckweiher Bearbeiten Entstanden ist der etwa 3 5 Hektar grosse Funfeckweiher in den 1920er Jahren damals begann der industrielle Torfabbau Bagger ersetzten die bisherigen handbetriebenen Torfstechmaschinen aus kleinen Torfstichtumpeln wurden Baggerseen Die Entwicklung des Funfeckweihers mit Ubergangsmoor Schwingrasen bleibt der Natur uberlassen zukunftig kann eine naturliche Gewasserverlandung beobachtet werden 5 nbsp nbsp nbsp nbsp Hundsche Teiche Bearbeiten Die verlandeten Torfstiche entstanden zu Beginn des 20 Jahrhunderts dienten dann zur Fischzucht und sind heute Lebensraum fur eine interessante Vogelwelt Torfbaggerseen Bearbeiten Die Torfbaggerseen beim Riedhof entstanden ab Mitte des 19 Jahrhunderts ebenfalls durch industriellen Torfabbau bis nach dem Zweiten Weltkrieg Vogelsee Bearbeiten Der 1970 bis 1996 durch industriellen Torfabbau entstandene Vogelsee ist Lebensraum fur Biber und Eisvogel Naturschutzgebiet BearbeitenDie Anfange des Naturschutzgebietes liegen in den 1940er Jahren Der damalige Bund fur Heimatschutz in Wurttemberg und Hohenzollern kaufte aus den Hinterlassenschaften des industriellen Torfabbaus der Firma Bosch eine Flache von 50 Hektar Seen und verlandeter Torfstiche Bis in die 1990er Jahre erwarb der Schwabische Heimatbund noch weitere 130 Hektar 6 Naturschutzzentrum Bearbeiten Anfang 1990 erwarb die Gemeinde Wilhelmsdorf ein alteres Wohn und Geschaftshaus fur Zwecke des Naturschutzes Das Grundstuck lag neben dem in den 80er Jahren angelegten ersten Teil des Riedlehrpfades 1994 konnte das Gebaude als Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf den Betrieb aufnahmen Vertragliche Grundlage war ein Nutzungsuberlassungsvertrag uber 25 Jahre der Gemeinde an den Schwabischen Heimatbund SHB Seit 1997 wird neben der Riedbetreuung Umweltbildung und Naturpadagogik angeboten 1997 wurde das unbeheizbare Sommerklassenzimmer errichtet und im Jahr 2000 die Naturerlebnisschule gebaut 6 Jahrlich besuchen 5 000 bis 6 000 Schuler das Naturschutzzentrum 7 In Ausstellungen und auf Lehrpfaden wird den Besuchern die Natur und Entstehungsgeschichte des Rieds erklart fur Schulen werden spezielle Bildungsprogramme zum Thema Umwelt angeboten Im April 2010 war Spatenstich fur ein Neubau in modularer Holzbauweise aus heimischen Weisstannenholz mit vier Bereichen Ausstellung mit Veranstaltungen Seminarbereich mit Empfang Verwaltung mit Werkstatt und ein Lager Das gemeinsame Projekt von Gemeinde und dem Heimatbund wurde 2011 bezogen und hatte ein Investitionsvolumen von 1 8 Millionen Euro wobei das Haus als offentliche Einrichtung gefuhrt wird und der Heimatbund als Betreiber fungiert 7 Der Bau wurde gefordert durch Mittel des Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes in Hohe von 900 000 Euro Seit Anfang der 1990er Jahre hat der SHB rund 400 000 Euro Fordergelder aus dem Naturschutzfonds erhalten Eine Indach Photovoltaikanlage die fester Bestandteil des Daches ist wurde von der Schmid Maier Rube Stiftung Stuttgart finanziert 8 Des Weiteren gibt es noch die Stiftung Naturschutz Pfrunger Burgweiler Ried 9 eine Stiftung burgerlichen Rechts mit Sitz in Wilhelmsdorf an der der Bund das Land die Landkreise Sigmaringen 25 10 und Ravensburg sowie die vier anliegenden Gemeinden Ostrach Wilhelmsdorf Riedhausen Konigseggwald sowie der Schwabische Heimatbund beteiligt sind 11 Wiedervernassung Bearbeiten Das Pfrunger Burgweiler Ried wurde vom Bund als sehr bedeutsam bewertet und im Jahr 2002 in das Naturschutzgrossprojekt aufgenommen Es ist eines von zwei Naturschutz Grossprojekten in Baden Wurttemberg das mit Fordergeldern unterstutzt wird Der Forderzeitraum ist auf zehn Jahre ausgelegt Ziel ist es das noch vorhandene Moor zu erhalten und zu regenerieren den mikrobiellen Abbau freiliegender Torfschichten und damit die Losung von Kohlenstoffdioxid aus dem Torf zu stoppen sowie seltenen Tier und Pflanzenarten einen Lebensraum zu bieten 12 Die Renaturierung des Moorgebiets geschieht durch Wiedervernassung 2 Das Pfrunger Burgweiler Ried wurde jahrzehntelang vom Menschen verandert Entwasserung Torfabbau und Landwirtschaft hinterliessen ihre Spuren Das Naturschutzgrossprojekt bietet die einmalige Gelegenheit das Moor wieder wachsen zu lassen und solchen Tieren und Pflanzen den Lebensraum zuruckzugeben die in der stark genutzten Kulturlandschaft sonst keine Zukunft haben 13 Um den Urzustand des Rieds wiederherzustellen wurde das Projektgebiet ca 2 600 ha in drei Zonen unterteilt Im Projektkerngebiet 1453 Hektar wovon die Stiftung rund 290 Hektar fur 2 6 Millionen Euro gekauft hat geplant waren 400 Hektar 10 wird durch den Einbau von wasserstauenden Querbalken in Entwasserungskanale sowie durch die Unterbrechung von Drainagen wieder vernasst Hierzu kommen Bagger und Hubschrauber zum Einsatz Unter anderem werden Holzstamme zu den Barrieren transportiert die das Abfliessen des Wassers uber die einst erstellten Entwasserungsgraben verhindern sollen Grabenwehre haben stellenweise bereits zu sichtbaren Erfolgen gefuhrt Der Ruckstau darf nicht uber die Projektkerngebietsgrenzen hinausgehen 12 Die Pufferzone die sich an das Kerngebiet anschliesst wird extensiviert und von Verbuschung frei gehalten beispielsweise durch die Beweidung mit robusten Rinderrassen um Randeffekte zu mildern 12 In den Randbereichen soll naturnahe Grunlandwirtschaft stattfinden 12 Das 6 7 Millionen Euro 12 teure Naturschutzgrossprojekt wird zu 65 Prozent vom Bund 25 Prozent vom Land Landkreisen und Gemeinden sowie zu 10 Prozent von der Stiftung Naturschutz Pfrunger Burgweiler Ried als Projekttrager und dem Schwabischen Heimatbund finanziert 9 und soll 2012 beendet sein 14 Die geschatzten Gesamtkosten betragen fur die Wiedervernassung 3 5 Millionen Euro fur die Biotopgestaltung 950 000 Euro und fur die Besucherlenkung 350 000 Euro Voraussetzung fur die Umsetzung eines Grossteils ist der Erwerb der restlichen Privatflachen in der Projektkernzone durch die Stiftung Pfrunger Burgweiler Ried Allein hierfur sind 2 6 Millionen Euro vorgesehen 3 nbsp April 2015Renaturierungsarbeiten nbsp April 2015Renaturierungsarbeiten nbsp Mai 2015Anstaubauwerk am Ende der Renaturierungsarbeiten nbsp August 2015erste Pflanzen haben sich angesiedeltIm Oktober 2010 begannen die Wiedervernassungsmassnahmen im Gewann Obere Schnoden beim Ostracher Ortsteil Burgweiler Die Oberen Schnoden erstrecken sich auf rund 235 Hektar als ehemaliges Durchstromungsmoor zwischen den bereits vernassten Hochmooren Tisch und Grosser Trauben Das fruher von Westen nach Osten fliessende Wasser wurde zur Gewinnung landwirtschaftlicher Flachen vor allem in den 1950er Jahren in Drainagen und Graben gesammelt und so den Flachen entzogen Um den ursprunglichen Zustand wieder zu erreichen mussen zunachst die einst geschaffenen Entwasserungsbauten gestoppt werden An bis zu 500 Stellen wird das Drainagenetz ausgebaggert Anschliessend werden die Verbindungen zwischen den Rohren gekappt der Graben wieder zugeschuttet und verdichtet In die Graben werden Spundwande aus Kunststoff bis in den Mooruntergrund eingesetzt die das Wasser aufhalten sollen damit es zuruck in die Flachen fliessen kann Damit die Plastikwande sich in die Optik der Landschaft einfugen werden anschliessend kleine Erdwalle uber ihnen errichtet Die Kosten fur die Vernassung der Oberen Schnoden liegen bei etwa 1 2 Millionen Euro 15 Ende April 2015 waren die Arbeiten des Anstaubauwerks beendet Es ist so errichtet dass es einerseits als Staubauwerk im Bett des Tiefenbachs dient und so einen optimalen Wasserstand im Moor gewahrleistet andererseits leitet es uberstromendes Wasser so ab dass es an der unterhalb der Tiefenbachbrucke verlaufenden Gashochdruckleitung keine Schaden anrichten kann Daten zum Bauwerk 16 Untergrund bis zu einem Meter Torf uber Grundmorane Bauart 31 5 Meter langer Beton Kopfbalken 607 45 m u NN auf Stahlspundwandkasten mit bis zu 5 4 Meter langen Stahlspundwanddielen Stauziel 607 36 m u NN bei MittelwasserBannwald Bearbeiten Hauptartikel Pfrunger Burgweiler Ried Bannwald Der Bannwald im Pfrunger Burgweiler Ried ist mit einer Flache von uber 440 Hektar der grosste Bannwald Baden Wurttembergs Hierzu wurde das Gebiet Grosser Trauben mit Hochmoorwald seit 1980 Naturschutzgebiet Bannwald seit 1991 uber die Schnodenwiesen in den Distrikten Tisch bis in die Hornung erweitert 17 Riedlandschaft nbsp Moorteich im Randbereich nbsp Das Ried im Fruhling nbsp Winter im Pfrunger RiedKritik BearbeitenDas Naturschutzgrossprojekt fuhrte zur Grundung einer Burgerinitiative Als Gegner der Wiedervernassung befurchten diese eine Beeintrachtigung ihrer Gesundheit durch Zunahme der Stechmuckenpopulation und der Nebeltage die Ansiedlung aggressiver tropischer Stechmuckenarten und dadurch Ausbreitung tropischer Erkrankungen Gefahrdung ihrer Sicherheit durch Wasser stauende uberwachsene Mulden die Zuruckdrangung auf dem Gebiet angesiedelter Tier und Pflanzenarten unabschatzbare Folgen fur Mensch und Natur rucklaufige Besucherzahlen 12 vermehrtes Austreten von Methan durch Uberstauung der Flachen Allerdings kann die Methan Emission auf einem geringen Niveau gehalten werden wenn die Flachen nicht uberstaut sondern wie im Grossprojekt vorgesehen der Wasserstand 10 bis 30 Zentimeter unter die Grasnarbe angehoben wird 2 Okologie BearbeitenDie grosse biologische Vielfalt des Gebietes wird durch den Artenreichtum unterstrichen So wurden bislang Stand September 2010 etwa 670 Pflanzenarten 39 Saugetierarten darunter zwolf Fledermausarten und rund 210 Vogelarten darunter 107 Brutvogelarten im Projektgebiet festgestellt 3 Fauna Bearbeiten nbsp Von einem Biber abgenagter Baumstamm im Pfrunger RiedIm Pfrunger Burgweiler Ried sind Tierarten zu finden die sonst kaum noch anzutreffen sind Insbesondere Amphibien die am starksten gefahrdete Tiergattung profitierten vom Moor Vogel wie die Bekassine das Schwarz und Braunkehlchen oder der Schwarzstorch konnen beobachtet werden 2 Zudem befindet sich seit 2005 18 im Ried eine Biber Population seit Oktober 2008 nachweislich Im oberen Bereich der Ostrach die hier der Vorflutfunktion dient wenige Meter unterhalb der Mundung des Hornbaches errichteten ein oder mehrere Biber einen Staudamm quer durch die Ostrach Der Damm hielt tausende Kubikmeter Wasser zuruck woraufhin das Wasser nicht nur bis zum oberen Rand der Boschung sondern zum grossen Argernis von landwirtschaftlichen Betrieben in Riedhausen und Laubbach auch schon uber die Ufer getreten ist Angrenzende Wiesen rechts der Ostrach wurden uberflutet Der Hornbach uberflutete seinerseits den Weg zwischen Ostrachbrucke bei der Laubachmuhle und den Parkplatz bei Riedhausen Dieser Weg soll nach Aussagen der Projektleitung auch in Zukunft als Rad und Wanderweg im Rahmen der Besucherlenkung erhalten bleiben Ende November 2008 wurden die von den streng geschutzten Nagern in die Ostrach und in den Tiefenbach aus Reisig und Asten gebauten Damme um 40 Zentimeter abgetragen ganzlich durfte das Bauwerk nicht beseitigt werden Um die Biber in Zukunft von der Ostrach abzuhalten wurde ein Weidezaundraht mit Stromfuhrung uber dem Wasserspiegel angelegt 19 Seit 2005 werden sechs Robustrinderherden der Rassen Galloway Scottish Highland und Heckrinder zur Beweidung fur die Offenhaltung und Pflege von 180 Hektar 10 der Randbereiche des Riedschutzgebietes eingesetzt 20 Flora Bearbeiten nbsp Rundblattriger SonnentauDer seltene Rundblattrige Sonnentau Foto findet in den dauernassen Gebieten mit nahrstoffarmen Boden Siedlungsgemeinschaft mit den Torfmoosen 2 Wanderwege BearbeitenNeben dem unten beschriebenen Riedlehrpfad sind die vier Wanderwege Weite Wiesen 12 km Bannwald rund 5 5 km Moorseen etwa 6 km und Grosser Trauben rund 10 km ausgewiesen Infotafeln und Karten sind an den Wanderparkplatzen am Naturschutzzentrum am Riedhof und in Ulzhausen aufgestellt 21 Riedlehrpfad Bearbeiten nbsp Waldeidechse beim Uberwachsenen See nbsp Europaische Sumpfschildkrote nbsp Hinweis auf die Europaische WasserscheideIn den 1980er und 1990er Jahren wurde das Pfrunger Ried vom Naturschutzbund Deutschland NABU in Zusammenarbeit mit Patienten und Arbeitstherapeuten der Suchtklinik Fachkrankenhaus Ringgenhof siehe Zieglersche Anstalten durch das Anlegen zweier Rundwanderwege bzw Lehrpfade im Moor erschlossen Die Instandhaltung der Rundwanderwege erfolgt seitdem durch Personen des Fachkrankenhauses 22 An den Pfaden sind rund 40 Tafeln aufgestellt sie geben Informationen zur Entstehung des Rieds zu den Moorokosystemen Tieren und Pflanzen Stationen Auswahl Imkerei Die Biene als Honigsammlerin und Wie die Bienen Honig machen 6 Vogel der Riedseen Blasshuhn Eisvogel Flussseeschwalbe Hockerschwan Lachmowe Reiher Stock und Tafelente oder Zwergtaucher die Vogel egal ob Einheimische oder Zuggaste gehoren zu den auffalligsten Bewohnern der Feuchtbiotope 7 Sumpf und Wasserpflanzen 8 Reptilien Funf Arten von Kriechtieren leben im Ried die Kreuzotter die Europaische Sumpfschildkrote die Blindschleiche Wald und Zauneidechse 9 Amphibien Gras Laub Moor und Wasserfrosch sowie Erdkrote und Bergmolch sind im Ried nachgewiesen 10 Libellen Uber 40 Arten viele von ihnen werden auf der Roten Liste gefahrdeter Arten gefuhrt konnten bisher im Ried nachgewiesen werden unter anderem die Grosse Konigslibelle der Grosse Blaupfeil der Vierfleck sowie die Glanzende Smaragdlibelle Europaische Wasserscheide Rhein Donau Hier befindet sich auf einer Hohe von 610 m u NN die Europaische Wasserscheide der nordliche Teil des Pfrunger Burgweiler Rieds wird uber die Ostrach in die Donau der sudliche Teil uber die Rotach in den Rhein entwassert 11 bis 19 Entstehung des Rieds 21 Die Geschichte der Torfernte 22 Ein Grenzpfahl halt Ruckschau Hier verlief fruher die Landesgrenze zwischen dem Grossherzogtum Baden und dem Konigreich Wurttemberg 23 Bemerkenswerte Pilze des vermoorten Riedes und der mineralischen Inseln sind der Birkenporling die Espen Rotkappe der giftige Kahle Krempling der Hallimasch die Herkuleskeule sowie der giftige Kirschrote Spei Taubling 24 Beeren im Ried Heidelbeere Gewohnliche Moosbeere Preiselbeere und Rauschbeere gedeihen auf dem sauren Torfboden des Rieds 25 Zwischenmoor NSG Uberwachsener See Von Spinnen Schrecken Grillen und Wespen 26 Historische Dreilander Ecke Hier am ehemaligen Dreilandereck trafen bis 1806 die Gebiete des Deutschritterordens Altshausen Amt Pfrungen der Reichsabtei Weingarten Amt Esenhausen und der Grafschaft Furstenberg Heiligenberg Amt Illwangen zusammen 28 Moose Wasserspeicher Torfproduzenten und Architekten der Moore Etwa einhundert von weltweit uber 16 000 Moos Arten sind im Ried nachgewiesen 29 Hochmoor Eulenbruck 31 Die Farngewachse der Moorlandschaft 33 Insekten Nistwald 34 Zu den Saugetieren im Ried zahlen unter anderem Biber Bisam Haselmaus Rotelmaus Siebenschlafer Wasserfledermaus Wasserspitzmaus sowie die Zwergmaus 35 Teiche und Tumpel Lebensraum fur Insekten 38 Acker Wildkrauter 39 Alte GetreidesortenBannwaldturm Bearbeiten nbsp BannwaldturmDer Bannwaldturm ist ein 38 8 m hoher Aussichtsturm den die Gemeinde Ostrach 2016 am sudostlichen Ende des Hornungs errichten liess 218 Stufen fuhren zum Dachpodest des holzernen Turms von dem aus sich eine 360 Rundumsicht auf den Bannwald und das Ried bietet 23 Der Streit um den Namen BearbeitenEin lokalpolitisches Kuriosum ist der Namensstreit des Moorgebiets In der Bevolkerung hat sich die Bezeichnung Pfrunger Ried eingeburgert Auf der Homepage der Gemeinde Ostrach findet sich allerdings zur Namensgebung die Anmerkung Da der grossere Teil des Riedes auf der Gemarkung der Gemeinde Ostrach liegt ist die Bezeichnung Burgweiler Pfrunger Ried fachlich korrekt und sollte statt Pfrunger bzw Pfrunger Burgweiler Ried verwendet werden 24 Die Homepage der Gemeinde Wilhelmsdorf spricht hingegen vom Pfrunger Burgweiler Ried 25 Siehe auch Bearbeiten Hauptartikel Liste der Schutzgebiete in OstrachLiteratur BearbeitenLothar Zier Das Pfrunger Ried Schwabischer Heimatbund Stuttgart 2 Auflage 1998 ISBN 3 88251 255 5 A Wagner I Wagner Pfrunger Ried Pflege und Entwicklungsplan Beih Veroff Naturschutz Landschaftspflege Bad Wurtt 85 Karlsruhe 1996 ISSN 0342 6858 Schwenkel Hans Beschreibung und Wurdigung Veroff Wurtt Landesstelle Naturschutz Landschaftspflege 18 60 67 Stuttgart 1949 PDF Download 48 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfrunger Burgweiler Ried Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verordnung Datenauswertebogen und Karte im Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg Naturschutz im Regierungsbezirk Tubingen Das Pfrunger Burgweiler Ried Schwabischer Heimatbund Das Pfrunger Burgweiler Ried Das Torfwerk Pfrungen Naturschutzgrossprojekt Pfrunger Burgweiler RiedEinzelnachweise Bearbeiten Josef Unger Visionen auf weichem Untergrund In Sudkurier vom 5 November 2011 a b c d e Sabine Hug Zoff ums Wasser In Sudkurier vom 22 Mai 2010 a b c d Siegfried Volk Pfrunger Burgweiler Ried In Sudkurier vom 20 September 2010 www seenprogramm de Memento des Originals vom 12 Marz 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www seenprogramm de Infotafel Der Funfeckweiher des Riedlehrpfads Burgweiler am Funfeckweiher a b Siegfried Volk Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf In Sudkurier vom 21 April 2010 a b Siegfried Volk Spatenstich fur Naturschutzzentrum In Sudkurier vom 21 April 2010 Sabine Hug Zwischenschritt ist bewaltigt In Sudkurier vom 15 November 2010 a b Siegfried Volk Ministerin wander ins Ried In Sudkurier vom 14 Mai 2010 a b c Siegfried Volk Kreis unterstutzt Ried Projekt weiter In Sudkurier vom 22 Oktober 2010 Vera Romeu Umwelt Kultur und Schulausschuss Rate stimmen Moorerweiterung zu In Schwabische Zeitung vom 21 Oktober 2010 a b c d e f Sabine Hug So soll sich das Moor regenerieren In Sudkurier vom 22 Mai 2010 Torfmoose und Riedenmeckeler In Sudkurier vom 28 April 2010 Florian Unger Natur Staudamm quer durch die Ostrach Im Pfrunger Burgweiler Ried sind Biber am Werk Sorge um Stauung und uberflutete Wiesen In Sudkurier vom 11 November 2008 Julia Freyda Naturschutzprojekt Pfrunger Ried Nasse Moore helfen dem Klima In Schwabische Zeitung vom 30 Oktober 2010 Information der Stiftung Naturschutz Pfrunger Burgweiler Ried am Bauwerk Mai 2015 Ruth Broda Im Pfrunger Burgweiler Ried entsteht eines der grossten Bannwaldgebiete von Baden Wurttemberg Wo die Natur noch Natur sein darf In Sudkurier vom 31 Dezember 2008 Laut Pia Wilhelm Leiterin im Naturschutzzentrum des Schwabischen Heimatbundes Pfrunger Burgweiler Ried in Wilhelmsdorf und Biberberaterin am Oberlauf der Ostrach im Raum Fleischwangen Vgl Biber nagt auch an den Nerven In Sudkurier vom 7 August 2010 Josef Unger Wasserstau im Pfrunger Burgweiler Ried bei Arbeitseinsatz beseitigt Biberdamm nun etwas niedriger In Sudkurier vom 21 November 2008 Sabine Hug Rinder weiden fur Naturschutz In Sudkurier vom 30 September 2010 Flyer Wilde Moorlandschaft Pfrunger Burgweiler Ried Wanderwege der Stiftung Naturschutz Pfrunger Burgweiler Ried http www nabuwilhelmsdorf de Bannwaldturm im Pfrunger Burgweiler Ried auf der Webseite Ferienregion Nordlicher Bodensee ostrach de Link Natur gemeinde wilhelmsdorf de 1 2 Vorlage Toter Link www gemeinde wilhelmsdorf de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Link NaturNormdaten Geografikum GND 4045643 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfrunger Burgweiler Ried amp oldid 226965847