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Die St Bartholomaus Kirche in Milomlyn deutsch Liebemuhl ist ein um die Wende 19 20 Jahrhunderts errichtetes Bauwerk Ursprunglich evangelische Pfarrkirche fur das Kirchspiel Liebemuhl in Ostpreussen wurde sie nach 1945 der romisch katholischen Kirche in Milomlyn im heutigen Bistum Elblag in Polen ubereignet St Bartholomaus Kirche in Milomlyn Kosciol Sw Bartlomieja w Milomlynie Pfarrkirche LiebemuhlPfarrkirche in Milomlyn LiebemuhlPfarrkirche in Milomlyn LiebemuhlBaujahr 1898 1901Einweihung 1901Baumeister Krupski Osterode i Ostpr Stilelemente neugotische BacksteinkircheBauherr Evangelische Kirchengemeinde Liebemuhl Kirchenprovinz Ostpreussen Kirche der Altpreussischen Union Grundflache 35 3 18 7 mLage 53 45 49 8 N 19 50 0 4 O 53 76382 19 833455 Koordinaten 53 45 49 8 N 19 50 0 4 OAnschrift ul PasleckaMilomlynErmland Masuren PolenZweck Romisch katholische bis 1945 evangelisch lutherische PfarrkirchePfarrei ul Paslecka 13 14 140 MilomlynBistum Bistum Elblag Dekanat MilomlynWebseite Parafia Milomlyn Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 3 1 Evangelisch 3 1 1 Kirchengeschichte 3 1 2 Kirchspielorte 3 1 3 Pfarrer 3 1 4 Kirchenbucher 3 2 Romisch katholisch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Kleinstadt Milomlyn Liebemuhl liegt im Westen der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren im Oberland der einstigen Provinz Ostpreussen elf Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Ostroda Osterode in Ostpreussen Uber die Schnellstrasse 7 auch Europastrasse 77 Danzig Warschau Krakau ist die Stadt verkehrstechnisch gunstig zu erreichen Die St Bartholomaus Kirche steht im Stadtzentrum an der Sudseite der ulica Paslecka Kirchengebaude BearbeitenEine um 1335 errichtete und 1341 geweihte Kirche 1 wurde in den Jahren 1587 1683 und 1720 jeweils aufwendig restauriert 2 Im Jahre 1898 war sie jedoch so baufallig dass ein Abbruch vorgenommen werden musste Ein Kirchneubau wurde geplant 1 Die neue Kirche sollte am alten Standort errichtet werden Dazu war es notwendig von der Ostung abzuweichen und die Achse in Nord Sud Richtung zu verlagern So konnte man den alten Wehrturm der alten Stadtbefestigung erhalten der schon zuvor als Glockenturm gedient hatte Die beiden Gebaude konnte man mit einem Kreuzgang verbinden Darin hat ein um 1400 gestiftetes Kruzifix bis heute seinen Platz gefunden 3 nbsp Der Glocken WehrturmIn den Jahren von 1898 bis 1901 entstand auf dem alten Platz ein neugotischer Kirchenbau aus Backsteinen 3 Er war chorlos Das einschiffige Gebaude ist untermauert und mit Treppen sowie Spitzgiebeln sowie halbrunden verputzten Nischen geschmuckt 2 Ein Satteldach aus Ziegeln uberdeckt den Bau Die Haupteingangstur aus Eichenholz fuhrt in das Innere der Kirche Das ist von einem Tonnengewolbe uberdeckt Bogen aus bemaltem Holz zieren es In der Vorhalle steht ein Taufbecken aus Stein dessen Schale aus dem 15 Jahrhundert stammt 1 Die Innenausstattung der Kirche wurde aus der Vorgangerkirche ubernommen 1 Der Altar von 1712 1718 mit Schnitzwerken der beruhmten Meister Johann Dobel und Isaak Riga stammt aus deren Konigsberger Werkstatten Er wurde 1901 neu vergoldet Die spatbarocke Kanzel mit bemerkenswerten Busten des Mose Christus und zweier Evangelisten entstand 1720 3 Nicht mehr zu sehen ist ein Taufengel von 1717 den Christoph Reinhold Rampusch Sohn des damaligen Pfarrers anlasslich des 200 jahrigen Reformationsjubilaums gestiftet haben soll 1 Man erzahlt sich dass der Engel der Tochter des Liebemuhler Burgermeisters sehr ahnlich gewesen war nbsp Glasfenster Bergpredigt der Glasmalereianstalt Ferdinand MullerIm Jahre 1901 wurden die Kirchenfenster gespendet von Gemeindegliedern von dem Glasmaler Atelier Ferdinand Muller in Quedlinburg angefertigt 1 Sie zeigen Darstellungen biblischer Berichte und Motive Eine Orgel erhielt die Vorgangerkirche 1657 aus einer Konigsberger Werkstatt 2 1901 wurde ein neues Werk von den Orgelbaumeistern August Terletzki und Eduard Wittek aus Elbing angefertigt 1 Es verfugt uber 23 klingende Stimmen Die Kriegszeiten hat das Liebemuhler Kirchengebaude relativ gut uberstanden Beschadigungen ans den Fenstern mussten allerdings behoben werden wobei ein verlorenes Rosettenfenster von Rudolf Hans Zillguth sein Urgrossvater war von 1886 bis 1895 Stadtverordneter in Liebemuhl seine Tochter Glasmalermeisterin in Oberkirch gespendet wurde Nach der Ubereignung des Gotteshauses an die Romisch katholische Kirche fugte man neben dem Haupt Altar zwei Seitenaltare ein Im Jahre 2000 fand eine grundlegende Restaurierung statt 2 Kirchengemeinde BearbeitenErste Erwahnungen eines Pfarrers Ludwik in Liebemuhl stammen aus dem Jahre 1323 4 1340 wurde hier eine Pfarrei gegrundet und das 1335 errichtete Gotteshaus zur Pfarrkirche erklart Mit der Reformation die 1525 in Ostpreussen eingefuhrt wurde bekannte sich die Liebemuhler Gemeinde zur lutherischen Konfession Evangelisch Bearbeiten Kirchengeschichte Bearbeiten Der erste evangelische Pfarrer in Liebemuhl amtierte ab 1542 5 Auf Drangen der oberlandischen Stadte verlegte Herzog Albrecht den evangelischen Bischofssitz von Marienwerder nach Liebemuhl Die evangelischen Bischofe von Pomesanien erhielten von 1567 bis 1587 die Liebemuhler Burg als Residenz Es amtierten hier die pomesanischen Bischofe Georg von Venediger und Johannes Wigand Beide wurden nach ihrem Tod in der Pfarrkirche zu Liebemuhl bestattet Herzog Georg Friedrich von Brandenburg Ansbach schaffte das Bischofsamt ab und ersetzte es durch zwei Konsistorien mit Sitz in Konigsberg und in Saalfeld 5 Von der Inspektion Saalfeld wurde die Kirchengemeinde Liebemuhl dann in den Kirchenkreis Osterode i Ostpr uberfuhrt zu dessen Superintendenturbezirk Osterode sie bis 1945 gehorte 6 Das Kirchspiel Liebemuhl zahlte im Jahre 1925 insgesamt 2216 Gemeindeglieder Sie lebten grosstenteils in der Stadt Liebemuhl aber auch in den mehr als zwanzig Dorfern Ortschaften bzw Wohnplatzen der Umgebung 6 Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung liessen die evangelische Gemeinde in der 1945 in Milomlyn umbenannten Stadt absterben Nur noch wenige Gemeindeglieder versammelten sich noch bis in die 1960er Jahre zu ihren Gottesdiensten in der St Elisabeth Kapelle in Liebemuhl 4 bis sie dort aufgegeben wurden Seither gehoren die wenigen evangelischen Christen in Milomlyn zur Gemeinde der Kreisstadt Ostroda in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Kirchspielorte Bearbeiten Bis 1945 gehorten zum Kirchspiel Liebemuhl 28 Dorfer Ortschaften bzw Wohnplatze 6 7 Deutscher Name Polnischer Name Deutscher Name Polnischer NameAlthutte Kukla Grunort LubienAmalienruh Malinnik Holstein Kamienczyk Bieberswalde Liwa Hornsberg Rogowo Bienau Bynowo Klein Altenhagen Majdany Male Bogunschowen1938 1945 Ilgenhoh Boguszewo Klein Gehlfeld Gil MalyCarlshof Karlshof Wydmuch Klein Wilmsdorf WielimowoCharlottenhof Wolka Majdanska Liebemuhl MilomlynEmilienthal Zatoka Liebrode ZaciszeEylingshoh Ilag Liegen Ligi Faltianken Faltyjanki Pillauken Forst PilawkiGoldsberg Ziemaki Prinzwald Barcinek Gross Altenhagen Majdany Wielkie Sallewen ZalewoGross Gehlfeld Gil Wielki Skapenwald GlimyGross Werder Ostrow Wielki Tharden TardaPfarrer Bearbeiten Als evangelische Pfarrer amtierten an der Pfarrkirche Liebemuhl die Geistlichen darunter zwischen 1850 und 1945 zahlreiche Hilfsgeistliche 8 Joseph Aurimontanus 1542 Wolfgang Hebeld bis 1554 Oswald von Sturm ab 1554 Lucas Leisker 1567 Heinrich Fabritius 1571 1579 Thomas Hartmann 1580 Johann Campius 1583 1594 Samuel Hebelius 1594 1610 Joachim Senftenberg 1625 Michael Meltzer 1625 1627 Merten Schubert Elias Lauriscus 1631 1665 Johann Otto 1665 1680 Christoph Rampusch 1680 1700 Johann Hintzer 1710 1727 Matthias Clemens 1738 1751 Georg Schwidder 1751 1756 Matthaus Kobylenski 1756 1761 Johann Gottfried Rogaczki 1761 1771 Paul Griciewski 1771 1790 Johann Grzywacz 1791 1806 Johann Wronna 1806 1813 Johann Samuel Gisevius 1814 1822 Andreas Viktor Hensel 1823 1836 Friedrich Rudolf Hensel 1831 1837 Bernhard Brachvogel 1837 1854 Otto Heinrich Wilhelm Kirchner 1853 1858 Heinrich Jacob Schirmacher 1854 1863 Christian Ludwig Bolle 1864 1877 Carl Gregor Liedtke 1877 1886 Ernst August Heinrich Sack 1887 Johann Julius G Rimarski 1887 1895 Alfred Gotth Petersdorf 1893 Ernst Richard Jencio 1894 1896 Franz Albert Rauch 1895 1913 Johann Emil Hoffmann 1896 Max Sarowy 1897 1898 Ferdinand Baginski 1899 1900 Gottfried Bienko 1900 1902 Robert Griggo 1902 Otto Arthur Dignatz 1902 1903 Heinrich Adolf Bachor 1906 1907 Georg Lehmann ab 1908 Eugen Drwenski 1909 1910 Gustav Plitt 1913 1915 Max Emil Oskierski 1914 1934 Ulrich Zahlfeld ab 1920 Johann Brandtner ab 1921 Bruno Muscheites 1922 1923 Bruno Moritz 1924 1925 Helmut Gramer 1927 Bruno Altenbruch 1930 Arnold Salewski Salden 1934 1945 Hermann Bachler 1937 1943 Kirchenbucher Bearbeiten Von den Kirchenbuchern der evangelischen Kirchengemeinde Liebemuhl haben sich erhalten und werden in der Deutschen Zentralstelle fur Genealogie in Leipzig aufbewahrt Taufen von 1712 bis 1874 Trauungen von 1712 bis 1874 Begrabnisse von 1712 bis 1874Romisch katholisch Bearbeiten Das bis dahin der evangelischen Kirche gehorende Gotteshaus in Liebemuhl wurde nach 1945 seitens der romisch katholischen Kirche ubernommen und bei der Weihe mit dem Patrozinium Apostel Bartholomaus versehen Am 15 Februar 1962 errichtete das Bistum Ermland durch Bischof Tomasz Wilczynski hier eine Pfarrei 9 Als in den 1960er Jahren die Gottesdienste die in der 1931 32 erbauten romisch katholischen St Elisabeth Kapelle stattgefunden hatten dort nicht mehr gefeiert wurden blieb die Kapelle im Eigentum der romisch katholischen Kirche Am 17 April 1993 wurde sie neu geweiht und als Filialkirche der Pfarrei Milomlyn unterstellt 4 Die Pfarrei Milomlyn gehort heute zum Dekanat Milomlyn im Bistum Elblag Elbing Folgende Pfarreiorte sind ihr zugeordnet 4 Polnischer Name Deutscher Name Polnischer Name Deutscher NameBagiensko Baginsken1938 1945 Burgersee Pilawki PillaukenFaltyjanki Faltianken Skarpa SkerpenKamienczyk Holstein Tarda ThardenLiksajny Nickelshagen Winiec WinkenhagenMajdany Wielkie Gross Altenhagen Wolka Majdanska CharlottenhofMilomlyn Liebemuhl Zatoka Lesna ThorchenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Bartholomaus Kirche in Milomlyn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g ostpreussen net Pfarrkirche in Liebemuhl a b c d Kulturlexikon Ermland und Masuren Kosciol sw Bartlomieja w Milomlynie polnisch a b c Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 136 Abb 664 666 a b c d Enzyklopadie von Ermland und Masuren Kirche St Bartholomaus in Milomlyn polnisch a b ostpreussen net Liebemuhl als Bischofssitz a b c Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 499 Der kennzeichnet einen Schulort Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 85 86 Pfarrei Milomlyn Memento des Originals vom 29 Marz 2022 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bartlomiej13 parafia info pl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Bartholomaus Milomlyn amp oldid 237033757