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Als Oronym vom Griechischen ὄros oros Berg und ὄnoma onoma Name bezeichnet man in der Namenforschung die Berg und Gebirgsnamen eine Untergruppe der Toponymika Bei den Gebirgsnamen ist die Grenze zu den Raumnamen Choronyme fliessend Die Oronymie beschaftigt sich mit der Erforschung der Oronyme Forschungsschwerpunkte sind die Herkunft Bedeutung Geschichte und regionale Verbreitung der Oronyme und die Erstellung entsprechender Systematiken Inhaltsverzeichnis 1 Bergnamengebung im deutschsprachigen Alpenraum 1 1 Tauern 1 2 Andere Namen 2 Wonach werden nun die Berge benannt 2 1 Lagenamen nach der Form und Beschaffenheit 2 2 Lagenamen nach der Witterung 2 3 Lagenamen nach der Flora 2 4 Lagenamen nach der Fauna 2 5 Lagenamen nach der Nachbarschaft 2 6 Kulturnamen 2 7 Besitznamen 2 8 Kultisch mythische Namen bzw religiose Namen 2 9 Kunstliche bzw gelehrte Namen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksBergnamengebung im deutschsprachigen Alpenraum BearbeitenDas Randgebiet der Alpen ist vermutlich bereits im 5 vorchristlichen Jahrtausend von Ackerbau treibenden Menschen betreten worden die die halbwegs ebenen Freiflachen nutzten und ein Jahrtausend spater Bergbau betrieben In der Bronzezeit fuhrten Handelsrouten uber die Berge Somit waren Landwirtschaft Bergbau und schliesslich das Gewerbe der Saumer die Lebensgrundlagen wodurch jene alpine Kulturlandschaft entstanden ist wie sie im 19 Jahrhundert bei der touristischen Erschliessung des Gebietes angetroffen wurde Kulturlandschaften spiegeln in ihrem Namensgut Geschichte und Gegenwart wider Diese in der Hinsicht dass das Namengut in der den jeweiligen dominanten Sprache n festgehalten ist jene in der Weise dass im Namengut altere sprachliche Zustande erhalten sind Denn der Alpenraum war wie ubrigens das gesamte westliche und mediterrane Europa ursprunglich weder germanisch deutsch noch romanisch ladinisch oder italienisch und auch nicht slawisch slowenisch sondern nicht indogermanisch und wurde vom ostlichen Mitteleuropa aus nach und nach indogermanisiert statt indogermanisch liest man oft auch indoeuropaisch d h es wanderten wiederholt indogermanischsprachige zuletzt keltische Stamme ein die die bodenstandige Bevolkerung uberlagerten diese hinterliess aber eine Reihe von Namen z B kamok Gemse lateinisch camox italienisch camoscio ladinisch ciamurc furlanisch ciamoz deutsch Gams Gemse bzw Gamse slowenisch gams oder trogio Fussweg woraus mundartlich Troje oder Troie insbesondere aber Alpe bzw Alm alemannisch Alp bairisch Alm aus Alben in Tiroler Mundarten einschliesslich Osttirol auch die Albe Alwe Bergweide dieses Wort wird von alters her im Plural zur Bezeichnung der Gebirgskette der Alpen gebraucht und kommt auch ausserhalb des alpinen Bereichs vor z B Schwabische und Frankische Alb auch Franken Alb und ist uber das Romanische ins Deutsche gelangt lateinisch alpis meist hochgelegenes Weidegebiet Plural alpes bzw als Name Alpes alpines Substratwort ursprunglich wohl Berg auch Pass Diminutiv dazu das Alpl Alpl Alpele usw in mittelbairischen L vokalisierenden Mundarten aibl oder aiwl gesprochen und Aibel Eibel geschrieben nur als Name italienisch Alpi und slowenisch Alpe Tauern Bearbeiten Auch das Wort Tauern gehort vermutlich der vorindogermanischen Sprachschicht an auch dieses Appellativ reicht uber dessen eigentliches geographisch so definiertes Gebiet Tauern Fenster hinaus Es gibt etymologisch und auch semantisch zwei Tauern Bezeichnungen Tauern I und Tauern II Das Appellativ der Tauern I bedeutet Gebirge Pass fur den Viehtrieb geeigneter Gebirgsubergang Uber einige Tauern genannte Bergubergange fuhrten zwar von alters her wichtige Handelsrouten auf denen die Saumer mit Saumtieren und Schleifwagen Guter beforderten doch die ursprungliche Bedeutung war Berg ein Substratwort vorromisch bzw romanisch taur Berg erst spater Pass Wenn auch in den Ostalpen besonders haufig ist dieses Bergwort in ganz Sudwesteuropa und im mediterranen Bereich bis nach Kleinasien verbreitet Abseits vom Kernbereich kommt es in Osterreich als Bergname am Plansee bei Reutte Tauern 1 841 m vor als Ober und Untertauern bei Kitzbuhel zwei Berghofe urkundlich 1484 Obertauern weiters umgelautet am Taiern Flurname oberhalb von Vomp bei Schwaz alle Tirol dann als Bergname sudostlich von Bad Ischl Tauern 1108 m und Tauernwand Oberosterreich und in Bayern am Samerberg Berghof 1369 auf dem Tauern Ins Slowenische ist dieser Name als tur gelangt dieses ist jedoch nicht klar von Tauern II zu trennen Das gemeinslawische Wort tur Bodenschwellung ableitiger Hugel neben anderen Bedeutungen liegt Namen wie Ossiacher Tauern slowenisch Ture und Turia Wald slowenisch Turje zugrunde beide in Unterkarnten ausserhalb des eigentlichen Tauerngebietes Dazu kommt noch die einen abgekommenen Bergnamen enthaltende slowenische Benennung Pod Turjo wortlich unter dem Tauern fur die Ortschaft Neuhaus an der Gail Wie Tauern I und II zusammenhangen ist schwierig zu entscheiden und wurde hier zu weit fuhren wahrscheinlich haben die Alpenslawen das alpine Substratwort taur zu tur weiterentwickelt und mit ihrem Wort tur identifiziert dass nicht alle Tauern Namen den gleichen Ursprung haben mussen hat bereits der bekannte Innsbrucker Namenkundler Karl Finsterwalder erkannt Im Althochdeutschen hat der Tauern Name Turo gelautet moglicherweise ist er durch slawische Vermittlung ins Deutsche gelangt Andere Namen Bearbeiten Die meisten Bergnamen sind relativ jung und erst in jungerer Zeit uberliefert was vielfach ihre Deutung erschwert Karl Finsterwalder zahlte sie mit Recht zu dem am schwierigsten zu deutenden Namengut Im Allgemeinen erfolgte ihre Festlegung im Zuge der wirtschaftlichen Erschliessung unserer Berge zunachst als Bergweiden und fur den Bergbau spater auch als Jagdgebiete und seit dem 19 Jhdt fur den Fremdenverkehr Reichhaltiges Material liefern in fruherer Zeit v a Grenzbeschreibungen und Almen betreffende Urkunden in Urbaren Guterverzeichnissen und dgl sowie Protokolle von Streitigkeiten uber Weiderechte Auf alten Karten sind Bergnamen in nur sehr beschranktem Umfang notiert Das deutsche Namengut Alt Bayerns und Osterreichs ohne Vorarlberg ist dialektologisch gesehen bairisch osterreichisch nur im Westen alemannisch typisch bairisch osterreichisch ist z B Bichl Buhel Hugel typisch alemannisch Fluh Fels abhang platte Auch dem Ratoromanischen bzw Ladinischen und Alpenslawischen bzw Slowenischen verdanken wir zahlreiche Namen und Worter z B die Kaser Sennhutte aus dem Romanischen vgl ratoromanisch casera oder casere auch mit Anlaut c wobei die Details unklar bleiben oder Tschadin das nur noch in Berg und Flurnamen vorkommend zu romanisch catinus Kessel Napf Kar Weiters Kulm mehrmals in Karnten und Steiermark meist auf slowenisch holm Hugel Kogel beruhend kann aber auch das romanische Bergwort culmen Gipfel Bergubergang Berg wiese reprasentieren denn ein Kolm in Nordtirol Zillertaler Alpen oder Golm in Vorarlberg Ratikon ist eindeutig romanischer Herkunft oder Daber Osttirol Klamm zu slowenisch deber bzw daber Schlucht Bemerkenswert ist auch die semantische Gleichung deutsch Ofen Fels slowenisch pec Ofen und Fels z B Ofen Karnten Karawanken slowenisch Pec italienisch Monte Forno heute meist Dreilandereck Obwohl die Bergnamen grosstenteils relativ jung sind die meisten alteren stammen aus dem Hoch und Spatmittelalter finden sich in ihnen die gleichen Sprachschichten wie auch im sonstigen Namengut sowohl in den einzelnen Bergnamen selbst z B Hochgolling Salzburg Steiermark Niedere Tauern Golling aus slawisch golnik zu slowenisch gol kahl unbewachsen also Kahlenberg Galzig Tirol Lechtaler Alpen aus romanisch col siccu trockener Berg Taunus wiederbelebt im 18 19 Jhdt nach antiken Quellen zuvor einfach die Hohe Rhon vordeutsch unklarer Herkunft als auch in den einzelnen Bergwortern wie z B Kogel aus romanisch cucullus Kapuze oder Kuppe oberdeutsch Gupf aus romanisch cuppa rundlicher Gipfel Auch historische Landschaften schlagen sich im Bergnamengut nieder z B Ries Bayern aus dem antiken Raetia Wonach werden nun die Berge benannt BearbeitenDer Altmeister der Bergnamenforschung in Osterreich Eberhard Kranzmayer 1897 1975 unterscheidet folgende semantische Gruppen von Bergbezeichnungen 5 Lagenamen im weitesten Sinn und zwar nach der Form und Beschaffenheit nach allgemeinen Naturerscheinungen wie Witterung nach der Pflanzenwelt Flora nach der Tierwelt Fauna und nach der Nachbarschaft Kulturnamen nach der wirtschaftlichen Nutzung und dgl Besitznamen nach den Eigentumsverhaltnissen kultisch mythische bzw religiose Namen auf Grund von Vorstellungen und Traditionen der bodenstandigen Bevolkerung kunstliche bzw gelehrte Namen gepragt von Geographen und Bergsteigern sowie vom Fremdenverkehr Vielfach weisen Berge verschiedene Namen auf je nachdem von wo aus sie benannt worden sind z B Villacher Alpe vs Dobratsch Gailtaler Alpen oder es gibt einen bodenstandig volkstumlichen Namen wie Harlouz und einen touristischen offiziellen wie Ferlacher Horn Karnten Karawanken Ferner finden wir so genannte aufgewanderte Namen dies sind Namen fur Berge Fluren und Almen die von tieferen Lagen auf Objekte in hoheren Lagen ubertragen worden sind So ist z B der Grosse Muntanitz in der Granatspitzgruppe nach dem Flurnamen Im Muntanitz und dieser ist nach dem Muntanitzbach so benannt d h der Namen Muntanitz wanderte vom Bach aufwarts Oder das Gossnitztal war das Vorbild fur die Gossnitzscharte und den Gossnitzkopf Der Siedlungsname Peischlach am Ausgang des Kalser Tales wanderte weit hinauf uber die Peischlach Alm im oberen Bereich des Kodnitztales bis zum Peischlachtorl Lagenamen nach der Form und Beschaffenheit Bearbeiten Wenn in diesem Abschnitt bei jedem Bergnamen nur ein Beispiel genannt wird bedeutet dies nicht dass dieser Name nur einmal vorkommt Vielmehr wurde jeweils der mehr oder weniger bekannteste Bergname als Beispiel ausgewahlt z B kommt Schneeberg in Osterreich und Deutschland mehrmals vor Als erste Beispiele seien zunachst einige allgemeine Bergworter genannt wie Berg im ganzen deutschen Sprachraum ursprunglich sehr allgemein fur jede Erhebung gebraucht im flachen Norden auch fur geringe Anhohen z B Kahlenberg Wien Schneeberg Niederosterreich dazu das Kollektivum Gebirge z B Fichtelgebirge so erst seit dem 19 Jhdt Erstbeleg 1542 Vichtelberg ein Berggebiet wo vielen Fichten stehen auch der hochste Berg des deutschen Anteils am Erzgebirge heisst Fichtelberg Beide Appellativa sind also im ganzen deutschen Sprachraum verbreitet S u sub 3 auch unter Wald Bichl Buhel Hugel bairische mundartliche Form von Buh e l althochdeutsch buhil z B Hirschbichl Niederosterreich Pfaffenbichl Tirol Kofel felsiger Gipfel aus romanisch cubulum Hohle mit Bedeutungsentwicklung zu Felsen die alte Bedeutung im Lehnwort Gufel Felshohle uberhangende Wand v a in Tirol und Karnten in bauerlicher Mundart von Kogel klar geschieden z B Spitzkofel Tirol Lienzer Dolomiten Torkofel Karnten Gailtaler Alpen Kogel rundlicher Gipfel ubertragen aus romanisch cucullus Kapuze im fast ganzen bairisch osterreichischen Gebiet verbreitet und sehr produktiv z B Feuerkogel Oberosterreich Hollengebirge Ochsenkogel Steiermark Niedere Tauern Spitz der auf Karten oft die Spitze z B Hochspitz Tirol Karnische Alpen Granatspitz e der Spitz ist die altere oberdeutsche mundartliche Form die Spitze die hochdeutsche jungere und standardisierte die sich auf den Landkarten immer mehr durchsetzt z B Zugspitze 1590 u 1656 Zugspitz mit 2962 m hochster Berg Deutschlands im Wettersteingebirge sie hat ihren Namen nach dem Zugwald und dieser ist entweder nach den Lawinenzugen oder nach schmalen Gassen die den Heu und Blochzug durch den dichten Wald ermoglichten so benannt Kar das Gebirgskessel Bergmulde meist mit Geroll gefullt setzt ein altes Wort fur Gefass fort das noch in der Mundart in der Zusammensetzung Kaschkar aus Kasekar Gefass zur Kasebereitung erhalten ist romanische Entsprechung Tschadin z B Hochkar Niederosterreich Steiermark Ybbstaler Alpen Koralpe Karnten Steiermark Norische Alpen Nock weitverbreitetes Bergwort verwandt mit Nocken davon auch Nockerl hohe abgeflachte bzw rundliche Kuppe so v a im Karntner Nockgebiet in Tirol kleine Erhebung kleiner bewachsener Felsen hochste Kuppe eines Berges und dgl z B Mirnock Karnten Hoher Nock Tirol Rofan Gebirge Gupf Bergkopf kuppe rundlicher Gipfel entlehnt aus romanisch cuppa rundlicher Gipfel eig Becher Schale wovon Kuppe niederdeutsch besonders haufig nur in Unterkarnten oft korrespondierend mit slowenisch vrh Anhohe z B Matschacher Gupf Karawanken slowenisch Macenski vrh und um Bad Ischl im Salzkammergut dort fur spitze Gipfel nach der spitzen Form des Hutgupfes der dortigen Volkstracht z B Rottensteiner Gupf vgl mittelhochdeutsch gupf e Spitze Gipfel wovon gupfel Gipfel abgeleitet ist Im Grimmschen Worterbuch finden wir gupf e Kuppe Spitze Gipfel Die Grundbedeutung ist etwas Hervorstehendes mit meist runder Spitze auch das was uber den Rand eines Gefasses ragt Eck Egg das Spitze vorspringende Hohe Berg oder Hugelkante bairisch das Eck statt die Ecke sehr haufig z B Hocheck dies allein in Osterreich 23 mal bzw Hochegg 9 mal auch im sudlichsten Punkt Deutschlands Haldenwanger Eck Egg Allgauer Alpen oder noch in der Form Hohneck in den lothringisch elsassischen Vogesen enthalten Fluh die jaher Felsabhang Felswand alemannisch mittelhochdeutsch vluo althochdeutsch fluoh Erbwort z B Mittagsfluh Weissenfluh beide Bregenzerwaldgebirge Schrof f en der rauer Felsen zerklufteter Fels zu schroff z B Schrofenpass Allgauer Alpen Tirol Schroffenberg Niederosterreich Dazu kommen Ubertragungen wie Kopf Kopfl Bergkopf Kuppe wie auch mundartlich Gupf s o z B Seekopf Bergkopf uber dem See Karnten Karnische Alpen oder die sehr zahlreichen Mittelgebirgsgipfel im Schwarzwald oder in den Vogesen Ruck Ruck Rucken z B Bocksruck Steiermark Niedere Tauern gleichbedeutend Bosruck Oberosterreich Steiermark Ennstaler Alpen und Possruck Steiermark Norische Alpen Hunsruck Teil des Rheinischen Schiefergebirges 1074 Hundesrucha Hundsrucken Hausruck Oberosterreich Horn Horndl Bergspitze vorspringende Bergnase z B Ferlacher Horn Karnten Karawanken ferner Sattel Joch Jochl e Bergjoch hochgelegener Gebirgspass ubertragen von Joch Zuggeschirr Tor Torl kleiner Engpass schmaler Gebirgsubergang ubertragen von Tor im Sinne von Eingang Kamm Kamp eigentlich Kamm Grat eines Bergruckens mittelhochdeutsch kamp Schober Haufen v a Heuhaufen usw ferner Bezeichnungen wie Hohe Wand Niederosterreich Haller Mauern Oberosterreich Steiermark Ennstaler Alpen Schuss Schiess abschussige Stelle Zinken Zinke Zacken an der Gabel usw Einzelfalle sind Namen wie Glockner 1562 Glocknerer 1583 Glogger mundartlich Glogger Eisglocke oder Dachstein 1238 Torstein 1787 Doorstein nach der mundartlichen Aussprache Zapfchen r erstmals 1746 Tachstein zur Zeit der starken Vergletscherung im 17 18 Jhdt auch Schneeberg genannt Lagenamen nach der Witterung Bearbeiten Nach dem Wetterwinkel z B Wetterkreuz Venedigergruppe Kitzbuheler Alpen Wetterstein gebirge Bayern Tirol Donnerkogel Salzburg Oberosterreich Dachstein Nebelstein Niederosterreich Schauerkogel Steiermark Murzsteger Alpen dazu auch Namen wie Boses Weibl oder Weibele Tirol mehrmals denen im slowenischsprachigen Gebiet Karntens die zahlreichen Baba eigentlich altes Weib Grossmutter entsprechen Karnten Karawanken mehrmals nach dem Stand der Sonne z B Mittagskogel Karnten Karawanken Zwolferspitz e Karnten Salzburg Ankogelgruppe d i die Zwolfuhrspitze in Sexten Sudtirol gibt es eine richtige Sonnenuhr Elfer Zwolfer Einserkofel ahnlich am Dobratsch Karnten Neuner Elfer Zwolfernock oder im Toten Gebirge Neuner bis Einserkogel Sonnblick zu mittelhochdeutsch sun nen blic Sonnenglanz als Adjektiv sonnenbeschienen durchglanzt Karnten Salzburg Goldberggruppe nach dem Schnee z B Schneeberg Niederosterreich u Fichtelgebirge Schneekogel Niederosterreich Ybbstaler Alpen nach der Vergletscherung Gletscher aus spatlateinisch glaciarium glacies Eis ariu so volkssprachlich nur im alemannischen Bereich z B Klostertaler Gletscher Vorarlberg Silvretta Gruppe Ferner in Nordtirol z B Otztaler Gurgler Ferner Tirol Otztaler Alpen und Kees etwa ab dem Nordtirol Salzburger Grenzgebiet nach Osten z B Krimmler Kees Salzburg Venedigergruppe Wurtenkees Molltaler Gletscher Karnten Goldberggruppe letzteres wie Hallstatter Gletscher Oberosterreich Dachstein auch Karlseisfeld nicht bodenstandig Ferner ist verwandt mit Firn alter z T gefrorener Schnee noch aus dem Vorjahr vgl auch bairisch osterreichisch ferten im Vorjahr weiters die semantische Parallele in der romanischen Nachbarschaft vedretta im Fassatal von lateinisch vetus alt das Kees reprasentiert ein altes Wort fur Eis Lagenamen nach der Flora Bearbeiten Namen wie Felber Tauern auf alten Landkarten auch Windischer Tauern benannt nach dem Felbertal im Norden dessen Name auf dem Ortsnamen Felben beruht zu mittelhochdeutsch velwen ein altes Wort fur Weidenbaum Grasberg Steiermark Hochschwabgruppe Kahlenberg Wien Zirmkogel Salzburg Kitzbuheler Alpen Zirbenkogel Feichtenberg Oberosterreich Voralpen Fichtenberg wie das Fichtelgebirge Hochtannberg Vorarlberg Allgauer Alpen Speikkofel Karnten Norische Alpen Speikkogel Steiermark Norische Alpen Speikberg Oberosterreich Dachsteingebirge zu Speik eine Alpenpflanze Valeriana celtica usw darunter auch zahlreiche Namen aus der vordeutschen Schicht z B Semmering Niederosterreich Steiermark aus slawisch cemernik Nieswurzgegend vgl slowenisch cemerika weisse Nieswurz weisser Germer Da Gebirge meist mit ausgedehnten Waldern bedeckt sind kommt es vielfach zu einer Vermengung der Begriffe Berg und Wald Daher haben mehrere Berglandschaften Namen wie Wiener Wald westlich von Wien Schwarzwald ostlich bzw nordlich vom Rhein in Wurttemberg schwarz im Sinne von finster dunkel oder Westerwald Weitere Beispiele waren der Teutoburger Wald ein Hohenzug im Munsterland wo die beruhmte Schlacht war nur der Name ist schon seit romischer Zeit uberliefert und bedeutet etwa Volksburg wohl eine germanische Fluchtburg der Thuringer Wald oder Odenwald unklarer Herkunft Umgekehrt konnte auch das Wort Berg die Bedeutung Wald annehmen so u a in Unterkarnten Ein altes Wort fur den Bergwald im mitteldeutschen Bereich oder den feuchten auch sumpfigen Eichen und Buchen Wald in tiefer liegenden Gebieten und in der Ebene oberdeutsch ist Hart Dieses liegt dem Harz zu Grunde 781 Hart 870 Harz Auslaut wohl vom Genitiv vgl Harzburg 1187 Hartesburch Auch der Ostrand des Pfalzerwaldes Haardt sowie der Spessart enthalten dieses Appellativ 839 Spehteshart Spechtswald Moos ist sowohl der Name einer Pflanzengruppe als auch die bairische Mundartform fur Moor davon Bergnamen wie Hochmoos Wetterstein Tirol oder Mooskopf Otztaler Alpen Tirol Das Diminutiv dazu ist Mos e l der moorige Grasboden heisst in der Mundart auch Filz davon die Ortsnamen Filzmoos Salzburg u Steiermark und Hochfilzen Salzburg Im Mitteldeutschen entspricht Venn als Bergname romantisiert Venusberg bei Bonn Ein Teil der Eifel fuhrt den Namen das Hohe Venn Auch der Name der Eifel hangt mit der Flora zusammen er beruht wahrscheinlich auf Aik fil Eichenville also der mit Eichen bewachsene Teil des Hohenzuges Ville das ein abgekommenes Wort fur eben flach enthalt zwischen Rhein und Erft auch Vorgebirge genannt Auf einen Ulmenbestand weist der Bergname Elm bei Braunschweig so schon 997 u 1152 zu altsachsisch elm Ulme nwald Lagenamen nach der Fauna Bearbeiten Namen wie Gamsgrube Gamskarlspitze beide Hohe Tauern Gamskogel Oberosterreich Totes Gebirge Gamskofel Karnten Karnische Alpen Gamsstein Tirol Otztaler Alpen usw zu bairisch osterreichisch Gams Gemse in neuer Orthographie Gamse Hirschenkogel Niederosterreich Steiermark ein altes mundartliches Wort fur Hirsch ist Hirz z B in Hirzeck Steiermark Niedere Tauern Huhnerkogel Karnten Norische Alpen usw Die meisten dieser Namen hangen mit der Jagd zusammen wie u a auch Jagerkogel Karnten Salzburg Ankogelgruppe oder Gjaidalm und stein Oberosterreich Dachsteingebirge zu altmundartlich Gjaid Jagd Neben den Saumwegen fur den Warentransport und den Viehwegen fur den Almauf und Almabtrieb sind die Jagersteige die altesten Wege im Gebirge was sich dann im Namengut widerspiegelt Lagenamen nach der Nachbarschaft Bearbeiten Viele Berge haben ihren Namen nach der Nachbarschaft erhalten so heissen viele Gebirgsgruppen nach den jeweiligen Landschaftsnamen der nachsten Umgebung z B Allgauer Alpen Tirol Vorarlberg oder Gurktaler Alpen Karnten Steiermark Teil der Norischen Alpen Bohmerwald Bohmen auch nach Ortschaften z B Kitzbuheler Alpen Salzburg Tirol oder Gutensteiner Alpen Niederosterreich mitunter auch nach historischen Vorbildern z B Norische Alpen Karnten Salzburg Steiermark nach der romischen Provinz Noricum oder Teutoburger Wald Munsterland Fur einzelne Berge und Gipfel waren namengebend oft Hofnamen z B Koschutnikturm Karnten Karawanken nach dem Gehoft Koschutnik am Fusse des Berges und Ortsnamen z B Wiener Berg Wien sowie Almen und Fluren der nachsten Umgebung z B Wolayerkopf Karnten Karnische Alpen nach dem Flurnamen Wolaye oder Bielschitza Karnten Karawanken slowenisch Belscica d i Vellacher Alm die Almgrunde von Karner Vellach slowenisch Koroska Bela bei Jesenice Assling Slowenien Auch Schutzhutten z B Klagenfurter Spitze nach der Klagenfurter Hutte Karnten Karawanken Alpenvereinssektionen z B Austriascharte Oberosterreich Steiermark Dachsteingebirge nach der AV Sektion Austria Rostocker Eck nach der Rostocker Hutte heute Essener Rostocker Hutte der gleichnamigen AV Sektion Venediger Gruppe Tirol und verdiente Alpinisten z B Simonyspitzen Salzburg Tirol Venedigergruppe und Simonykees Tirol Venedigergruppe haben zur Vielfalt der osterreichischen Bergnamengebung beigetragen Kulturnamen Bearbeiten Am haufigsten Alpe mundartlich bairisch osterreichisch Alm alt und im Westen Albe alwe alemannisch Alp Alb Bergweide s o z B Hochalm Steiermark Niedere Tauern Saualpe Karnten Norische Alpen usw ferner Namen wie Kuhberg Niederosterreich Wienerwald Ochsenkogel Oberosterreich Dachsteingebirge oder Rosshorn Tirol Rieserfernergruppe nach Kuh Ochsen und Rossalmen in der naheren Umgebung Im alemannischen Bereich z B Maiensass Voralpe Fruhlingsweide Nach dem heute oft schon historischen Bergbau z B Erzberg Steiermark Ennstaler Alpen Erzgebirge Sachsen Tschechische Rep Goldberggruppe Karnten Salzburg Eisenhut Steiermark Norische Alpen und Niedere Tauern Salzberg Oberosterreich Voralpen Knappenboden Tirol Lechtaler Alpen usw Besitznamen Bearbeiten Meist Zusammensetzungen mit Orts und Hofnamen so ist die Villacher Alpe Karnten slowenisch mundartlich B e ljascica von slowenisch Beljak Villach nach den Weiderechten der Villacher Bauern so benannt oder Hochschwab Steiermark nach einem urkundlich allerdings nicht nachweisbaren Bauern Schwab ahnlich auch Namen wie Karwendel Tirol zu einem alten Personennamen etwa Gerwendel Garwendel oder Gaberl Steiermark Norische Alpen Gabriel Beispiele aus den Hohen Tauern z B Dorfer Alm und Peischlacher Alm Kultisch mythische Namen bzw religiose Namen Bearbeiten Im alten Volksglauben sind Namen wie Hochkonig Salzburg Kaiserburg Karnten Nockgebiet Konig s stuhl Karnten Salzburg Steiermark Norische Alpen und Hochstuhl Karnten Karawanken und dgl begrundet sagengebunden sind Namen wie Ubergossene Alm Salzburg Berchtesgadener und Salzburger Kalkalpen Es ist oft nicht klar ob tatsachlich eine Sage oder mythische Figuren manchen Bergnamen zugrunde liegen manche Autoren z B E Kranzmayer erklaren in einem solchen Sinne Bergnamen wie Venediger nach den Venedigermandln mannlein oder Totes Gebirge andere wiederum betrachten ganz nuchtern Venediger als mehr oder weniger zufallige Namensubertragung oder das Tote Gebirge nach seiner wegen Wassermangels pflanzenlosen und oden Landschaft Zahlreiche Berge sind nach Heiligen bzw den ihnen geweihten Kirchen und Kapellen benannt wie z B die 4 Berge des Karntner Vierbergelaufes Magdalens Ulrichs Veits und Lorenziberg Norische Alpen rund ums Zollfeld und Glantal Der Ulrichsberg fuhrte ursprunglich den Namen Mons Carentanus und war fur den Namen des Landes Karnten ausschlaggebend er musste heute Karnberg heissen wie die kleine Ortschaft am Fusse des Berges im Norden Kunstliche bzw gelehrte Namen Bearbeiten Kunstliche Namengebung erfolgte teils aus bergsteigerisch touristischen z B Klagenfurter Spitze Karnten Karawanken slowenisch ubersetzt Celovska spica nach der Klagenfurter Hutte diese nach der Sektion Klagenfurt des Osterreichischen Alpenvereins teils aus geographischen Bedurfnissen z B Lienzer Dolomiten Karnten Tirol Rheinisches Schiefergebirge Hessisches Bergland usw Die meisten mit Hoch und Gross zusammengesetzten Bergnamen sind sekundar so benannt und gelten als hochste Erhebung eines bauerlich bzw volkstumlich so benannten Bergstockes wie z B Obir Konig und Venediger offiziell Hochobir Karnten Karawanken Hochkonig Salzburg und Grossvenediger Salzburg Tirol Gelehrte Namen sind die Namen der Gebirgsgruppen die teils nach einem Berg z B Granatspitzgruppe Salzburg Tirol Fichtelgebirge usw teils nach historischen Vorbildern z B Karawanken so seit der Neuzeit nach Karuankas bei Ptolomaus Norische Alpen nach der romischen Provinz Noricum Karnten Salzburg Steiermark auch Teutoburger Wald so benannt sind Andere Namen wiederum sind in ihrer Schreibung verfalscht wie z B Birnlucke Salzburg Tirol noch 1888 Pyrlucke nach dem alten Namen Pirra bzw Birlbach des Wasserlaufes im Sudtiroler Ahrntal oder Dirndln Dachsteinmassiv richtig Turnln kleine Turme zu altmundartlich Turn Turm Auch die Bezeichnungen Alpen und Tauern s o sind als Sammelbegriffe gelehrten Ursprungs als Bergworter sind sie auch volkstumlich Tauern ist erst relativ spat zu einer Bezeichnung fur Bergubergange geworden Andere Bezeichnungen fur Bergubergange sind Joch z B Stilfser Joch Sudtirol Sattel Ammersattel Bayern Tirol Tor Torl Hochtor Fuscher Torl beide Glocknergebiet Torstein heute Dachstein s o Hohe Turracher Hohe Karnten Steiermark usw z T ist auch Pass volkstumlich doch manche Passe und Ubergange enthalten ursprunglich und heute noch volkssprachlich oft kein solches Gattungswort z B Wechsel Niederosterreich Steiermark Loibl Karnten Karawanken und Gaberl Steiermark Norische Alpen Auffallend ist die Wortfolge Pass Lueg Salzburg Pass Thurn Salzburg Tirol usw Wenn auch die heutige Bergnamengebung eher jungeren Datums ist stammen nicht wenige Oronyme als linguistische Einheit aus fruher Zeit da nachruckende Volker oft den ursprunglichen Namen eines Hugels eines Berges eines Gebirges beibehalten haben In den Alpen etwa sind romische und keltische Wurzeln verbreitet auch vorkeltische und vorindogermanische Siehe auch BearbeitenEtymologie Toponomastik Toponym Flurname Hydronym Bergnamen nach der Form der GipfelLiteratur BearbeitenPatrick Brauns Die Berge rufen Alpen Sprachen Mythen Verlag Huber Frauenfeld 2002 ISBN 3 7193 1270 4 uber Bergnamen und Alpensprachen Karl Finsterwalder Tiroler Ortsnamenkunde Gesammelte Aufsatze und Arbeiten 3 Bande Innsbruck 1990 1995 ISBN 3 7030 0222 0 Eberhard Kranzmayer Die Bergnamen Osterreichs 2 Auflage Wien 1968 DNB 457662859 Iris Karner Die Bergnamen der Karawanken Eine bergnamenkundliche Betrachtung der Gipfel von Thorl Maglern Vrata Megvarje bis nach Dravograd Unterdrauburg 2012 ISBN 978 3 7069 0691 3 Heinz Dieter Pohl Osterreichische Bergnamen In Onoma 33 1997 S 131 151 Heinz Dieter Pohl Die Bergnamen der Hohen Tauern OeAV Dokumente Nr 6 Innsbruck Osterreichischer Alpenverein Nationalpark Hohe Tauern 2009 OCLC 699249701 Heinz Dieter Pohl Worterbuch der Bergnamen Osterreichs Osterreichische Namenforschung Sonderreihe Band 7 Inst fur Slawistik d Univ Salzburg 1984 DNB 860826414 Andrea Schorta Wie der Berg zu seinem Namen kam 2 Auflage Terra Grischuna Verlag Chur 1991 ISBN 3 7298 1073 X Weblinks BearbeitenBergnamen Heinz Dieter Pohl auf members chello at Auszuge aus den Schriftwerk Normdaten Sachbegriff GND 4144652 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oronym amp oldid 224879372