www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschaftigt sich mit der Gemeinde Obernfeld in Niedersachsen fur den Ortsteil der Stadt Radevormwald im Oberbergischen Kreis in Nordrhein Westfalen siehe ebendort Obernfeld ist eine Gemeinde im Landkreis Gottingen in Niedersachsen Wappen Deutschlandkarte51 555277777778 10 232777777778 171 Koordinaten 51 33 N 10 14 OBasisdatenBundesland NiedersachsenLandkreis GottingenSamtgemeinde GieboldehausenHohe 171 m u NHNFlache 10 72 km2Einwohner 930 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 87 Einwohner je km2Postleitzahl 37434Vorwahl 05527Kfz Kennzeichen GO DUD HMU OHAGemeindeschlussel 03 1 59 025Adresse der Verbandsverwaltung Hahlestrasse 137434 GieboldehausenWebsite www obernfeld deBurgermeister Karl Bernd Wustefeld CDU Lage der Gemeinde Obernfeld im Landkreis GottingenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Einwohnerentwicklung 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Heimatmuseum Obernfeld 4 2 Katholische Pfarrkirche St Blasius 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Obernfeld und die Hellberge von WestenGeografische Lage Bearbeiten Obernfeld liegt im Untereichsfeld an der Hahle Die Gemeinde gehort der Samtgemeinde Gieboldehausen an die ihren Verwaltungssitz in dem Flecken Gieboldehausen hat Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl ab 1821 1821 0 591 1939 0 778 1973 0 963 1986 0 915 1996 1006 2001 1027 2004 1001 2010 0 987 2015 0 951Geschichte BearbeitenDie Entstehung des Ortes Obernfeld fallt wohl in die Zeit um 800 Damals entwickelte sich das Dorf in der Siedlungsform eines Haufendorfes mit Kern Die alteste urkundliche Erwahnung fallt dagegen in das Jahr 1184 als die Abtissin Agnes II von Quedlinburg dem Stift durch Verausserung und Verpfandung abhandengekommene Guter wieder zuruckkaufte Wahrscheinlich gehorte Obernfeld auch zu jenen Orten die Otto I 947 dem Stift Quedlinburg verlieh Knapp dreihundert Jahre spater belehnte der Stift mit diesen Gutern 1236 Landgraf Heinrich Raspe von Thuringen und nach dessen Tod 1247 die Braunschweiger Herzoge Im Jahr 1320 erhielt Obernfeld die niedere Gerichtsbarkeit mit Ausnahme der Halsgerichtsbarkeit von Herzog Heinrich ausgestellt 1364 zahlte Obernfeld erstmals zum Amt Gieboldehausen mit diesem ging es bereits 1342 aus dem Besitz der Braunschweiger Herzoge in die Herrschaft von Kurmainz uber Mit der Zugehorigkeit zum Amt Gieboldehausen war Obernfeld zudem eine der vier Gerichtsorte des Amtes in welchem dreimal im Jahr Hochgericht abgehalten wurde Ab Mitte des 15 Jahrhunderts entstanden zunehmend Auseinandersetzungen zwischen der Gemeinde Obernfeld und der Stadt Duderstadt so ging es beispielsweise um die 1430er Jahre um einen Streit wegen angeblicher Gerechtigkeiten der Obernfelder uber die Felder und Waldgebiete von Breitenberg Dieser Streit gipfelte unter anderem darin dass die Duderstadter von den Oberfeldern vorm Gericht Bernshausen verklagt und selbiges mit 90 Pferden auseinandersprengten Mittels des Duderstadter Stadtgerichts erklarten sie die Oberfelder in die Acht und verbaten ihnen den Zugang zu ihrer Stadt Dieser Streit wurde am 5 Oktober 1445 in Bernshausen geschlichtet Das Ergebnis war dass Obernfeld anerkennen musste dass es kein Recht zur Viehtrift oder sonstige Rechte an den Feldern und Waldern Breitenbergs sowie im Kreuztal hatte Es musste Abbitte an Duderstadt leisten und eine Mark an Busse zahlen Nur knapp 60 Jahre spater kam es zu einem weiteren Streit als die Obernfelder im Hubental Holz schlugen und es gegen die Erlaubnis Duderstadts welches im Besitz des Forstes war abfuhren Durch die Dorfer Hilkerode Breitenberg Mingerode Westerode Tiftlingerode und Gerblingerode liess die Stadt das ganze Hubental daraufhin abholzen Die Obernfelder verklagten die Dorfer beim Landgericht vor dem Westertor der Protest Duderstadt blieb zunachst ohne Erfolg 2 Erst knapp 80 Jahre spater am 12 Mai 1576 entschied das Hofgericht zu Mainz dahingehend dass beide Parteien die Holznutzung erlaubt sein soll Die Klage Obernfelds dass sie durch Pfandungen an Duderstadt faktisch am Mitgebrauch des Forstes gehindert wurde wurde vom Hofgericht stattgegeben Duderstadt musste Obernfeld eine Strafe von 100 rheinischen Gulden zahlen von denen die eine Halfte in die kurfurstliche Kasse die andere Halfte in das Gemeinwesen Obernfelds ging Zur Mitte des 16 Jahrhunderts war der Grossteil der Einwohner protestantisch kehrten jedoch zu Beginn des 17 Jahrhunderts wieder zum katholischen Glauben zuruck Ausloser fur diese Umkehr war die von den Jesuiten forcierte Gegenreformation Im Rahmen des Dreissigjahrigen Krieges uberfielen die Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig 1626 die Dorfer des unteren Eichsfeldes wozu auch Obernfeld zahlte Das Dorf wurde zerstort und eingeaschert nach dem Verlust ihrer gesamten Habe bauten jedoch die Obernfelder die Kirche ihres Dorfes drei Jahre nach der Zerstorung 1629 wieder auf 20 Jahre nach Beendigung des Dreissigjahrigen Krieges wurde der Dorfkrug errichtet 3 Weitere schwere Schlage ereilten dem Dorf im 15 16 und 17 Jahrhundert als mehrmals die Pest wutete so wurden beispielsweise bei dem Pestzug des Jahres 1450 knapp die Halfte aller Obernfelder Opfer des Schwarzen Todes Innerhalb des Siebenjahrigen Krieges wurde der Ort ungleich den anderen ortlichen Dorfern zwar nicht niedergebrannt hatte jedoch mit Krankheiten wie dem Hungertyphus zu kampfen Mit Beginn des 19 Jahrhunderts wechselte die Herrschaft uber Obernfeld in den Folgejahren haufig So zahlte es von 1802 bis 1806 zu Preussen von 1807 bis 1813 dann zum Konigreich Westphalen seit 1816 zum Konigreich Hannover 1866 schliesslich fiel es wieder unter die preussische Herrschaft unter der es bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts verblieb Von 1971 ab gehort Obernfeld der Samtgemeinde Gieboldehausen an und wurde 1973 an den Landkreis Gottingen angeschlossen Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Obernfeld setzt sich aus neun Ratsfrauen und Ratsherren zusammen einschliesslich des nebenamtlichen Burgermeisters CDU Gesamt2011 9 9 Sitze2016 9 9 Sitze 4 2021 9 9 Sitze 5 Stand Kommunalwahl am 12 September 2021 Burgermeister Bearbeiten Der ehrenamtliche Burgermeister ist seit 2011 Karl Bernd Wustefeld CDU Wappen Bearbeiten Die Wappenbeschreibung lautet In Blau uber rotem Silberfuss ein schreitender rot bezungter und rot bewehrter goldener Lowe mit erhobener rechter Vorderpranke im Schildfuss eine an den 4 Enden zugespitzte silberne Kreuzblume Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenHeimatmuseum Obernfeld Bearbeiten Die Geschichte des Obernfelder Heimatmuseums reicht bis in das Jahr 1937 zuruck als der damalige Hauptlehrer des Ortes Franz Kurth 1902 1995 mit dem Sammeln von ausgedienten land und hauswirtschaftlichen Geraten begann Die Sammlung welche bald schon einen betragliches Ausmass annahm wurde zunachst in den Kellerraumen der Obernfelder Schule gelagert wo sie fur die Schulkinder und interessierte Besucher offenstand Im Jahre 1984 verlagerte man die Sammlung als zu der Zeit zwei gemeindeeigene Wohnungen frei wurden in die neuen Raume Gleichzeitig begann man die einzelnen Stucke wissenschaftlich zu bearbeiten und an eine Ausstellungskonzeption zu denken wodurch man die Sammlung der breiten Offentlichkeit prasentieren wollte Dass man dabei nicht alle Ausstellungsstucke auslagern konnte beweist die Errichtung eines Neubaus welcher im Jahre 1990 bis 1991 errichtet wurde Hier fanden nun auch die grosseren landwirtschaftlichen Gerate ihren neuen Platz und konnten in das Gesamtkonzept der Ausstellung integriert werden Heute prasentiert sich die volkskundliche Sammlung auf knapp 500 m den Besuchern die mit einem umfangreichen Bestand an Materialien zur Haus und Hofwirtschaft des Dorfes konfrontiert werden Darunter finden sich Themen wie Vorratshaltung Ernahrung Milchwirtschaft Wohnen Waschepflege sowie historische Kleidung Die Prasentation zu den Bereichen Spannvieh Bodenbearbeitung und Getreideernte stellt dabei eine Besonderheit des Museums dar und bildet aufgrund ihres breiten Umfangs die grosste landwirtschaftliche Ausstellung in Sudniedersachsen Katholische Pfarrkirche St Blasius Bearbeiten nbsp Kirche St BlasiusDas Hauptmerkmal der Obernfelder Pfarrkirche ist die stilistische Ungleichmassigkeit des Baukorpers welcher in der Vergangenheit vielfache Veranderungen erfuhr Da wurde zum einen das Langhaus errichtet 1629 mit einer Lange von 14 m und einer Breite von 7 5 m im Jahre 1721 um zwei Meter erhoht und eingewolbt Weiterhin setzt sich der Baukorper der Kirche aus dem Querschiff des Jahres 1914 und dem Turm der gotischen Vorgangerkirche die sich auf das Jahr 1448 datieren lasst zusammen Der obere Teil des 50 m hohen Turmes stammt dabei wiederum aus dem Jahre 1662 Am Sudeingang der Kirche befindet sich eine Kopie der 1738 erstellten Christus Figur des Hildesheimer Bildhauers Johannes Sussemann Das Kreuzrippengewolbe aus der Barockzeit stellt sich in einer gotischen Form dar was das typische Beharren an diesem Stil im Untereichsfeld verdeutlicht 1912 bis 1914 fand eine Erweiterung des Langhauses statt wobei es auf eine Lange von 16 m und eine Breite von 13 ausgebaut wurde Beidseitig brachte man einen vorgelagerten Raum an der mit zwei Dachern quer zum Hauptschiffdach und einem mittigen Dachreiter versehen wurde Hierfur zeichneten der Hildesheimer Baurat Herzig sowie der Hannoversche Provinzialkonservator Siebern verantwortlich Im Inneren der vorgelagerten Raume brachte man eine Holzbalkendecke an auf der aufgemalte Buchstaben des Glaubensbekenntnisses zu sehen sind Die Trennung vom Hauptschiff erfolgte durch Gurtbogen auf Doppelpfeilern Einheimische Bildschnitzer fertigten die barocken Ausstattungsstucke der Kirche an Dabei erstellte der Duderstadter Ernst Merten 1728 bis 1733 den Haupt und Nebenaltar mit vor und zuruckspringenden Architekturteilen Die Kanzel errichtete 1759 Jakob Schwedhelm mit reichem Rokokozierrat wahrend der Taufstein 1771 und die Beichtstuhle im Jahre 1785 gebaut wurden Beides stammte vom Duderstadter Meister Hellwig Die farbigen Glasfenster von 1914 fertigte der Hannoveraner Hubert Henning an der auch schon unter anderem an der Duderstadter Basilika St Cyriakus tatig war Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Obernfeld liegt an der Bundesstrasse 247 Northeim Duderstadt Obernfeld hatte einen Bahnhaltepunkt an der inzwischen stillgelegten Bahnstrecke Leinefelde Wulften Personlichkeiten BearbeitenJosef Nolte 1781 1863 Priester Dechant und bischoflicher Kommissarius geboren in Obernfeld Karl Wustefeld 1857 1937 Rektor Organist und Heimatforscher geboren in Obernfeld Franz Kurth 1902 1995 Ehrenburger der Gemeinde Obernfeld Hauptlehrer Organist und Heimatforscher geboren in Bernshausen Alois Ehbrecht 1925 2016 Trager des Bundesverdienstkreuzes am Bande Ehrenburger der Gemeinde Obernfeld Burgermeister der Gemeinde Obernfeld von 1970 1991 Dipl Bau Ing Unternehmer Thomas Ehbrecht 1964 Landtagsabgeordneter Unternehmer und PolitikerLiteratur BearbeitenFranz Kurth Geschichte des Dorfes Obernfeld Mecke Duderstadt 1975 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Obernfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Obernfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website der Gemeinde Obernfeld Webseite der SamtgemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Statistik Niedersachsen LSN Online Regionaldatenbank Tabelle A100001G Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Stand 31 Dezember 2022 Hilfe dazu Christoph Lerch Duderstadter Chronik von der Vorzeit bis zum Jahre 1973 Mecke Verlag Duderstadt 1979 S 65 Franz Wustefeld 800 Jahre Obernfeld In Eichsfelder Heimatstimmen Band 10 Mecke Duderstadt 1986 S 447 Archivierte Kopie Memento vom 8 April 2017 im Internet Archive Gemeindewahl 12 09 2021 Samtgemeinde Gieboldehausen Gemeinde Obernfeld In kdo de 12 September 2021 abgerufen am 4 Oktober 2021 Gemeinden im Landkreis Gottingen Adelebsen Bad Grund Harz Bad Lauterberg im Harz Bad Sachsa Bilshausen Bodensee Bovenden Buhren Dransfeld Duderstadt Ebergotzen Elbingerode Friedland Gieboldehausen Gleichen Gottingen Hann Munden Hattorf am Harz Herzberg am Harz Horden am Harz Juhnde Krebeck Landolfshausen Niemetal Obernfeld Osterode am Harz Rhumspringe Rollshausen Rosdorf Rudershausen Scheden Seeburg Seulingen Staufenberg Waake Walkenried Wollbrandshausen Wollershausen Wulften am Harz Gemeindefreies Gebiet Harz Landkreis Gottingen Normdaten Geografikum GND 4639625 1 lobid OGND AKS VIAF 238130326 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obernfeld amp oldid 238777436