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Eine Militarverbindungsmission kurz MVM war eine Armeebehorde die von den Siegermachten des Zweiten Weltkriegs zur Kommunikation mit einer der anderen drei Machte im besetzten Deutschland eingerichtet wurde wobei gegenseitig Personal in die jeweiligen Besatzungszonen entsandt wurde In der Realitat wurden diese jedoch nur jeweils zwischen der Sowjetunion und den drei Westmachten eingerichtet nicht zwischen den Westmachten untereinander Eine Mission durfte in der fremden Besatzungszone einen Amtssitz unterhalten und Uberwachungs sowie Kontrollfahrten durchfuhren Diese Rechte blieben auch nach Grundung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bestehen und wurden in der Zeit des Kalten Krieges zur Spionage im jeweils anderen Teil Deutschlands verwendet Auch fur die Militarverbindungsmissionen gab es gesperrte und besonders gekennzeichnete Bereiche Hinweisschild Durchfahrt fur das Personal der auslandischen Militarverbindungs Missionen ist verboten Die Militarverbindsmissionen sind nicht zu verwechseln mit den Militarmissionen beim Alliierten Kontrollrat fur das besetzte Deutschland uber die insgesamt 15 am Zweiten Weltkrieg beteiligte Staaten in Berlin ihre Belange gegenuber den Siegermachten vertraten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 The British Commanders in Chief Mission to the Soviet Forces in Germany BRIXMIS 1 2 US Military Liaison Mission USMLM 1 3 La Mission Militaire Francaise de Liaison MMFL 1 4 Sowjetische Militarverbindungsmissionen SMM 2 Tatigkeit 3 Arbeitsteilung 4 Luftbildaufklarung 4 1 RAF Station Flight Berlin 4 2 Franzosische und amerikanische Fluge 5 Verhaltnis zu deutschen Stellen 6 Zwischenfalle und Unglucke 6 1 Westliche Missionen 6 2 Sowjetische Missionen 7 Fahrzeuge 8 Filme Dokumentationen 9 Literatur 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 BelegeGeschichte BearbeitenFruheste Grundlage fur die Militarverbindungsmissionen war das Londoner Abkommen uber die Kontrolleinrichtungen in Deutschland zwischen Grossbritannien den USA und der Sowjetunion vom 14 November 1944 dem Frankreich im Marz 1945 beitrat Darin kamen die Alliierten uberein in den spateren Besatzungszonen Deutschlands gegenseitige Verbindungsmissionen bei den Oberbefehlshabern der jeweiligen anderen Besatzungszonen zu akkreditieren Nach dem Krieg existierten jedoch zunachst nur Erkundungsteams der Vier Machte die im Englischen als FIATs Field Information Agency Technical bezeichnet wurden Diese hatten die Aufgabe die verbliebene technische Infrastruktur Deutschlands zu erfassen insbesondere um das Land zu demilitarisieren technische Entwicklungen und Fachpersonal zu ubernehmen und Reparationsleistungen festzulegen Zudem suchten sie nach Kriegsverbrechern sowie eigenen Vermissten Kriegsgefangenen Uberlaufern und Deserteuren Um diese Aufgaben angesichts zunehmender Spannungen zwischen der Sowjetunion und den Westmachten auf sicherer rechtlicher Grundlage auch im jeweils anderen Teil Deutschlands wahrnehmen zu konnen kam es schliesslich zu Abkommen uber die Militarverbindungsmissionen 1 The British Commanders in Chief Mission to the Soviet Forces in Germany BRIXMIS Bearbeiten Die erste der drei westlichen Missionen war die britische die durch ein Abkommen der jeweiligen Oberbefehlshaber General Brian Robertson und Generaloberst Michail Sergejewitsch Malinin am 16 September 1946 zustande kam Darin raumten sich beide Seiten gegenseitig das Recht ein einen Missionschef und zehn weitere Offiziere sowie 20 Mannschaftsdienstgrade in der Nahe des Hauptquartiers der jeweils anderen Seite zu stationieren Diese genossen Bewegungsfreiheit mit einer Beschrankung fur vorab mitgeteilte Bereiche Weiterhin wurde der ungestorte Nachrichtenverkehr garantiert sowie die Immunitat der Gebaude zugesichert Anfragen zum Besuch des Hauptquartiers oder anderer Militareinrichtungen der Gastmacht mussten innerhalb von 72 Stunden beantwortet werden Die Versorgung der Mission musste jeweils von der gastgebenden Seite gewahrleistet werden 2 Die Hauptaufgabe der Mitarbeiter war zwar die Kommunikation aber sie konnten auch als Reprasentanten ihrer Staatsburger innerhalb der Besatzungszone fungieren Bis Ende der 1950er Jahre hatte auch die Royal Navy Offiziere in der Verbindungsmission danach nur noch die Royal Air Force und die British Army Die britische Mission war mit einem Umfang von 31 akkreditierten Militarpersonen der spater durch in West Berlin stationiertes Unterstutzungspersonal auf uber 90 stieg mit Abstand die grosste in der sowjetischen Besatzungszone Zunachst hatte die Mission ihr Gebaude in der Nahe des Kaiserbahnhofs in Potsdam Am 18 Juli 1958 wurde dieses von einer Menschenmenge angegriffen Die sowjetische Seite zahlte 1 200 britische Pfund Entschadigung und stellte ein neues Gebaude in der Seestrasse 35 37 Heiliger See in Potsdam zur Verfugung bei dem es sich um ein Haus von 1890 handelte das bis 1945 wahrscheinlich ein Privathaus war 3 Die britische Mission beendete ihre Arbeit am 2 Oktober 1990 US Military Liaison Mission USMLM Bearbeiten Das Abkommen zur Einrichtung einer US amerikanischen Militarverbindungsmission wurde im Marz 1947 von dem US Generalleutnant Clarence R Huebner und dem sowjetischen Generaloberst Malinin unterzeichnet Dieses entsprach im Wesentlichen dem Robertson Malinin Abkommen Die Grosse der gegenseitigen Missionen wurde jedoch auf 14 Militarpersonen beschrankt womit diese die kleinsten waren Hinzu kam Hilfspersonal zu dem jedoch keine politischen Reprasentanten gehoren durften 4 Der US amerikanischen Mission wurde die Villa von Diringshofen im Potsdamer Ortsteil Neu Fahrland zur Verfugung gestellt Sie beendete ihre Arbeit am 1 Oktober 1990 Neben der offiziellen Potsdamer Villa wurde in Berlin Ortsteil Dahlem die sogenannte Keitel Villa genutzt La Mission Militaire Francaise de Liaison MMFL Bearbeiten Zuletzt schloss Frankreich im April 1947 ein solches Abkommen ab welches von den Oberbefehlshabern Charles Jean Roger Noiret und Michail Sergejewitsch Malinin unterzeichnet wurde Die Missionen waren auf 18 Militarpersonen darunter 6 Offiziere beschrankt Zunachst war man in funf von den Sowjets beschlagnahmten Villen untergebracht wobei die Lebensverhaltnisse aber sehr spartanisch waren Spater zog die franzosische Mission in das Landhaus Prolls Seestrasse 41 42 um und befand sich damit in unmittelbarer Nahe der britischen Mission Die Mission stellte ihre Aktivitaten am 30 Juni 1990 ein 5 Sowjetische Militarverbindungsmissionen SMM Bearbeiten nbsp Permanente Sperrgebiete fur die SMM im Bereich der ehemaligen britischen Besatzungszone 1970 nbsp Ehemals britisch besetzter Wachposten in Bunde wo SOXMIS inmitten einer britischen Offizierssiedlung ihren Stutzpunkt unterhielt nbsp Tafel fur NATO Soldaten zur Identifikation von SOXMIS AgentenSowjetische Militarverbindungsmissionen waren nach dem Gegenseitigkeitsprinzip bei allen drei Oberkommandierenden der West Alliierten akkreditiert in der britischen Zone als Soviet Military Mission BAOR SMM BAOR umgangssprachlich auch SOXMIS Missionsgebaude zunachst bis Ende 1956 in Bad Salzuflen spater kurzzeitig in Lubbecke und ab Mitte 1957 in Bunde Westfalen 6 in der amerikanischen Zone als Soviet Military Mission USAREUR SMM USAREUR Missionsgebaude in Frankfurt Niederrad zunachst in der Neuwiesenstrasse spater in der Gerauer Strasse und schliesslich in der Goldammerstrasse in der franzosischen Zone als Mission militaire sovietique CCFA MMS CCFA Missionsgebaude in Baden Baden 1957 zwischenzeitlich in Baden Oos und schliesslich wieder in der Zeppelinstrasse in Baden Baden 7 Die SMM unterstanden direkt dem Oberkommandierenden der Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland GSSD dessen Hauptquartier in Potsdam Babelsberg spater in Wunsdorf lag Das Personal der SMM bestand aus Offizieren und Unteroffizieren die ausnahmslos dem militarischen Geheimdienst der Sowjetunion GRU angehorten Wie die westlichen Missionen hatten die SMM de facto diplomatischen Status Sie durften sich jedoch nur in der jeweiligen Zone der Akkreditierung frei bewegen militarische Sperrgebiete ausgenommen Nur mit spezieller Genehmigung der anderen Oberkommandierenden konnten SMM Fahrzeuge die anderen Zonen befahren beispielsweise fur Dienstreisen SMM Kuriere die zwischen dem Hauptquartier der GSSD in Wunsdorf und den sowjetischen Missionen in der Bundesrepublik unterwegs waren hatten spezielle Durchreisekarten aller drei Zonen Der Grenzubertritt zwischen Bundesrepublik und DDR und umgekehrt erfolgte fur die SMM uber den Kontrollpunkt der Alliierten in Helmstedt Marienborn SMM Fahrzeuge durften sich in der DDR und Ost Berlin frei bewegen aber nicht in die Westsektoren Berlins ein oder durchreisen Sowjetische Militarinspektionen MI machten von ihren alliierten Rechten zum Aufenthalt in den drei Westsektoren Berlins amerikanischer franzosischer britischer Sektor Gebrauch und klarten dort Militarobjekte auf Es waren taglich sowjetische Fahrzeuge auf Patrouille in West Berlin Sie benutzten zum Grenzubertritt in die Westsektoren den Checkpoint Charlie Die letzte sowjetische Mission verliess am 1 Januar 1991 Baden Baden 8 Tatigkeit BearbeitenDie Militarverbindungsmissionen betrieben zunachst weiterhin vorwiegend wirtschaftliche Uberwachung einschliesslich der landwirtschaftlichen Produktion Mit der Verscharfung des Ost West Konflikts anderte sich auch der Auftrag der Missionen Da sich deren Mitglieder von besonderen gesperrten Bereichen abgesehen frei bewegen konnten konnten die fruheren Verbundeten militarische Aufklarung direkt in den Besatzungszonen der Gegenseite und spater in den beiden deutschen Staaten betreiben Dabei traten sie in Uniform und offiziell markierten Fahrzeugen unbewaffnet und ohne Funkausrustung auf Sie versuchten insbesondere Truppenbewegungen und neues Militargerat fotografisch zu dokumentieren und elektronisch aufzuklaren Zudem bargen sie liegen gebliebene Ausrustung und Munition von Ubungsplatzen erkundeten die Transportkapazitaten von Strassen und Bahnstrecken vermassen Fahrzeuge und montierten gelegentlich Teile davon ab Auch fuhrten sie Informanten 9 die sowjetischen Missionen betrieben daruber hinaus weitere nachrichtendienstliche Methoden wie den Austausch mit Agenten uber tote Briefkasten 10 Die Teams der westlichen Missionen durchsuchten regelmassig Mullkippen in der Nahe sowjetischer Militarstandorte Bei diesen Operationen von den Briten Tamarisk spater Tomahawk genannt von den Amerikanern Sand Dune 11 wurden unter anderem zahlreiche Geheimunterlagen gefunden die von den Truppen teilweise als Ersatz fur unzureichend vorhandenes Toilettenpapier verwendet worden waren Krankenhausabfalle lieferten zudem Erkenntnisse uber die Gesundheitssituation in der GSSD und Verwundungen einschliesslich durch chemische Waffen sowjetischer Soldaten in Afghanistan die zur Behandlung in die DDR verlegt worden waren 12 Zur Kennzeichnung der fur die Missionen gesperrten Gebiete tauschten alle Seiten entsprechend markierte Karten aus Diese Markierungen wurden auch weitestgehend respektiert Bei Militarmanovern und grossraumigen Truppenverlegungen wurden so genannte zeitweilige Sperrgebiete eingerichtet die jedoch vielfach missachtet wurden Zeitweise waren bis zu vierzig Prozent des DDR Gebiets fur die westlichen Missionen gesperrt 13 Grundsatzlich nicht beachtet wurden von sowjetischen und DDR Stellen aufgestellte Verbotsschilder die lokale Objekte vor der Uberwachung durch die westlichen Missionen schutzen sollten Da es hierfur keine Grundlage in den Abkommen gab wurden diese ignoriert oder als Souvenir abmontiert als Markierung zeitweiliger Sperrzonen auch unkenntlich gemacht oder schlicht umfahren um bei einer eventuellen Festnahme durch sowjetische Truppen Unkenntnis vorschutzen zu konnen Festnahmen durften ausschliesslich durch Militarangehorige des jeweiligen Vertragspartners erfolgen Bei schweren Verstossen gegen die Abkommen wurden Missionsangehorige zur persona non grata erklart und ausgewiesen In der Regel wurden Verletzungen jedoch mit formalen Protesten hingenommen da sich die eigenen Missionen im anderen Teil Deutschlands in derselben Situation befanden und alle Seiten von deren Tatigkeit profitierten Neben den direkten Aufklarungsergebnissen die teilweise auch als offentliche Erklarung fur Erkenntnisse aus anderen geheimen nachrichtendienstlichen Quellen genutzt wurden diente diese zudem der gegenseitigen Versicherung gegen Uberraschungsangriffe und zur Demonstration der eigenen Verteidigungsbereitschaft Grundsatzlich pflegten die Missionen ein professionelles und zum Teil freundschaftliches Verhaltnis zu den Verbindungsstellen der Vertragspartner die sich in gemeinsamen Festen zu Feiertagen der einzelnen Nationen und offiziellen Besuchen von Standorten oder ehemaligen Konzentrationslagern ausdruckten Auf diesem Weg wurde auch in Situationen mit eingeschrankten offiziellen diplomatischen Kontakten wie wahrend der Kubakrise nach der Niederschlagung des Prager Fruhlings und dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan ein Austausch aufrechterhalten zumal die Westalliierten in der DDR keine Militarattachestabe unterhielten BRIXMIS stellte zudem von 1982 bis zum Tod von Rudolf Hess 1987 Dolmetscher im Kriegsverbrechergefangnis Spandau wenn sowjetische Truppen turnusgemass die Bewachung ubernahmen Die westlichen Missionsangehorigen lebten mit ihren Familien in West Berlin wo auch das Unterstutzungspersonal stationiert war Ihre Fahrten fuhrten von dort zunachst zu den Missionssitzen in Potsdam wo diese dann offiziell begannen und auch wieder endeten Als spezieller Grenzubergang wurde die Glienicker Brucke genutzt Arbeitsteilung BearbeitenDie drei Westmachte koordinierten sich bei ihren Uberwachungstatigkeiten So war das ganze Gebiet der SBZ beziehungsweise der DDR in vier Bereiche aufgeteilt in denen Luft und Bodenaufklarung jeweils einer der drei Machte zugewiesen waren den Grossraum Berlin den Bereich nordlich von Berlin und der heutigen B 5 F 5 der Bereich westlich der A 9 und der Bereich ostlich der A 9 und sudlich von Berlin Die drei Zonen ausserhalb Berlins wurden alle drei Wochen neu vergeben Jede der Militarmissionen verfugte uber zwei von den Herangehensweisen zu unterscheidende Aufklarungsgruppen Heeresaufklarer Diese registrierten militarische Truppenbewegungen im gesamten Operationsgebiet Manover der Landstreitkrafte Kolonnenbewegungen uberwachten Eisenbahnstrecken mit Militarzugen und bewegten sich zum Teil in militarischen Ubungsgelanden Luftaufklarer Deren Schwerpunkt in der Spionagetatigkeit lag in der Uberwachung von Militarflugplatzen und deren Radaranlagen Manovern mit Einsatz von Luftstreitkraften und im tagelangen Aufenthalt in den Einflugschneisen der Flugplatze der GSSD und der NVA Hier wurden einfliegende Militarflugzeuge fotografisch dokumentiert und gefilmt Von Unregelmassigkeiten abgesehen waren folgende Aufklarungsbesatzungen in einem Territorium Heeresaufklarer MMFL zusammen mit dem Luftaufklarer der USMLM Heeresaufklarer USMLM zusammen mit dem Luftaufklarer der BRIXMIS Heeresaufklarer BRIXMIS zusammen mit dem Luftaufklarer der MMFLDer Wechsel der Luftaufklarer und Heeresaufklarer erfolgte fur gewohnlich entgegen dem Uhrzeigersinn Bei Gelegenheit kam es naturlich auch zu Uberschneidung von Aufgabengebieten bei dem von Luftaufklarern auch Truppenbewegungen registriert wurden und Heeresaufklarer auch die Luftbewegungen mit dokumentierten Im unmittelbaren Bereich von Berlin also im ehemaligen DDR Bezirk Potsdam gab es noch den so genannten Kurzfahrer der im Normalfall im Wechsel von 24 Stunden von allen drei westlichen Missionen ubernommen wurde Diese Kontrollfahrten waren eine Reaktion auf den Mauerbau am 13 August 1961 Luftbildaufklarung BearbeitenDie westlichen Missionen stellten zudem Personal fur die Luftbildaufklarung mit leichten Flugzeugen in der Flugkontrollzone Berlin im Umkreis von 20 Meilen um das von allen vier ursprunglichen Alliierten betriebene Berlin Air Safety Center BASC im ehemaligen Sitz des Alliierten Kontrollrats dem Kammergerichtsgebaude in Berlin Schoneberg Nach dem Viermachteabkommen uber Berlin hatten alle vier Machte das Recht in der gesamten Kontrollzone Fluge durchzufuhren obwohl dies nach Moglichkeit uber den jeweiligen nationalen Sektoren erfolgen sollte Dies hatte den Vorteil auch Objekte beobachten zu konnen die innerhalb von Sperrgebieten lagen oder fur die Missionen am Boden anderweitig schwer zuganglich waren sofern sie ganz oder teilweise von der Kontrollzone uberdeckt wurden Dazu gehorten die Stutzpunkte von mehreren sowjetischen und NVA Divisionen die Jagdfliegerbasis Werneuchen und die Hubschrauberbasis Oranienburg der Sowjetstreitkafte sowie das Grenzschutzkommando Mitte der Grenztruppen der DDR Fluge konnten zudem Hinweise auf Truppenbewegungen fur die Missionen am Boden liefern Wie auch am Boden koordinierten sich die westlichen Missionen bei solchen Aufklarungsflugen Dies wurde allerdings dadurch erschwert dass die amerikanischen und franzosischen Flugzeuge nicht direkt den Missionen unterstellt waren so dass es gelegentlich zu doppelten Einsatzen kam Die sowjetische Seite im BASC stempelte die Freigabe fur Fluge ausserhalb der westlichen Sektoren grundsatzlich mit dem Vermerk dass deren Sicherheit nicht garantiert werden konne 14 Tatsachlich wurden diese ebenso wie die Fahrzeuge der Missionen beim Fotografieren sowjetischer Truppen regelmassig beschossen 15 Die Aufnahmen der Fluge in der Berliner Kontrollzone erganzten die Erkenntnisse aus Aufklarungsflugen der Westmachte entlang der drei Luftkorridore nach Westdeutschland die dort gemeinsam ausgewertet beziehungsweise untereinander ausgetauscht wurden Zur Auswertung der Luftbilder aus den handgehaltenen Kleinbildkameras der Missionen erwarb BRIXMIS gegen Westwahrung Negativbetrachter direkt von Carl Zeiss Jena 16 nbsp Schulflugzeug des von BRIXMIS zur Aufklarung innerhalb der Berliner Flugkontrollzone eingesetzten Typs De Havilland DHC 1 RAF Station Flight Berlin Bearbeiten Das RAF Personal von BRIXMIS stellte neben Beobachtern auch die Piloten fur Aufklarungsfluge so dass die Mission jederzeit Zugriff auf die Flugzeuge hatte Ab 1956 wurde hierfur unter der Bezeichnung Nylon spater Oberon ein einzelnes auf dem Flugplatz Gatow stationiertes Trainingsflugzeug des RAF Station Flight Berlin vom Typ De Havilland DHC 1 Chipmunk eingesetzt das seit 1954 offiziell der Inubunghaltung von nach Berlin abkommandiertem RAF Personal und der Ausubung der alliierten Flugrechte im Berliner Luftraum diente Die Fluge fuhrten normalerweise im Uhrzeigersinn um die Flugkontrollzone und dauerten bis zu zweieinhalb Stunden Der Beobachter fotografierte dabei mit einer Kleinbildkamera aus der offenen Cockpithaube 17 Unter anderem wurde so 1959 der Bau einer Stellung mit S 75 Flugabwehrraketen bei Trebbin am Rande der Kontrollzone bestatigt und in den 1970er Jahren nahe Bernau bei Berlin erstmals der Kampfpanzer T 64 fotografiert 18 Bis 1960 wurden diese Fluge in eigener Verantwortung von BRIXMIS geplant und genehmigt Nach dem Abschuss des U 2 Aufklarungsflugzeugs von Francis Gary Powers uber der Sowjetunion am 1 Mai 1960 wurden zunachst alle Luftbildfluge gestoppt und unter Vorbehalt aus London gestellt 19 Dies anderte sich nach dem Mauerbau da der Zugang zu nachrichtendienstlichen Quellen in Ostberlin erschwert oder abgeschnitten war wahrend gleichzeitig Geruchte uber eine Massierung sowjetischer Truppen ostlich der Stadt und die Prasenz von NVA Soldaten im Ostteil entgegen dem Viermachteabkommen umliefen Nachdem bei einem visuellen Aufklarungsflug tatsachlich NVA Truppen in Ostberlin erkannt wurden wurde zunachst wieder eine einstellige Zahl von Luftbildflugen innerhalb eines strikt begrenzten Zeitraums durch den britischen Premierminister Harold Macmillan personlich genehmigt Diese stellten fest dass sich keine sowjetischen Truppen ausserhalb der Stadt sammelten und mogliche NVA Einheiten sich zuruckgezogen hatten so dass sich die Lage entspannte 20 Insgesamt wurden 1961 nur 28 Fluge plus eine geringe Anzahl zur Verfugung des britischen Kommandierenden Generals in Berlin genehmigt von denen aufgrund der Wetterbedingungen und begrenzter Verfugbarkeit des Flugzeugs nur 13 tatsachlich durchgefuhrt wurden Ab Ende des Jahres wurden die Bestimmungen zunehmend gelockert Ab Mitte der 1960er Jahre konnte der britische Kommandierende General nach Rucksprache mit der britischen Militarregierung in Berlin bis zu funf Fluge innerhalb eines Zwei Wochen Zeitraums genehmigen Im April 1968 erhielt der RAF Station Flight eine zweite Chipmunk Wahrend die Grenzen der Flugkontrollzone zunachst noch gelegentlich missachtet wurden so wurde unter anderem der Flugplatz Finow fotografiert galten diese in den 1980er Jahren als unverletzlich obwohl Aufnahmen daruber hinaus naturlich moglich waren 21 nbsp Die Cessna O 1 Bird Dog wurde von den amerikanischen und franzosischen Missionen fur Luftbildfluge genutzt Franzosische und amerikanische Fluge Bearbeiten Franzosische Luftbildfluge begannen etwa 1960 mit einer Cessna Bird Dog des Luftfahrt Verbindungszuges des Befehlshabers der franzosischen Streitkrafte in Deutschland aus Baden Baden wobei die Piloten der MMFL zugeordnet wurden Im August 1968 wurde mit einer zweiten Maschine eine eigene Abteilung am Flughafen Berlin Tegel gebildet Die Cessnas wurden erganzt von einer Max Holste Broussard die 1988 von einer DHC 6 Twin Otter abgelost wurde Die franzosischen Maschinen unternahmen auch Luftbildfluge entlang der Korridore zwischen Berlin und Westdeutschland unter dem Vorwand der Uberfuhrung zu Wartungsarbeiten Die amerikanische Regierung genehmigte 1967 Luftbildfluge mit Maschinen des US Berlin Brigade Aviation Detachment unter der Bezeichnung Lark Spur Diese begannen 1968 ebenfalls mit einer Cessna Bird Dog die bald von einer DHC 2 Beaver abgelost wurde Ab 1980 wurden zwei Verbindungsflugzeuge vom Typ UV 20A Chiricahua eine Variante der Pilatus PC 6 vom Flughafen Berlin Tempelhof eingesetzt 22 Verhaltnis zu deutschen Stellen Bearbeiten nbsp Kfz Schilder der drei westalliierten Missionen Da die alliierten Militarmissionen nach dem Londoner Abkommen von 1944 einen quasi diplomatischen Status hatten durften die Bundesrepublik und DDR offiziell nichts gegen ihre Tatigkeit unternehmen Die Bundesrepublik nahm dies weitgehend hin da die Vier Machte Vereinbarungen auch die erforderliche Zustimmung der Alliierten zu einer langfristig angestrebten deutschen Wiedervereinigung festschrieben Die DDR ruckte dagegen in den 1950er Jahren von diesem Ziel ab und betonte ihre Souveranitat als gleichberechtigter eigenstandiger Staat was sich in einem aggressiveren Vorgehen ihrer Sicherheitsorgane gegen die westlichen Missionen einschliesslich Ubergriffen auf deren Angehorige und Entwendung ihrer Ausrustung aus den Fahrzeugen niederschlug Obwohl die Sowjetunion offiziell die DDR Position unterstutzte war sie nicht zu einer Aufgabe der gegenseitigen Rechte fur die Missionen bereit was auch zu Spannungen zwischen sowjetischen und DDR Stellen fuhrte 23 Die Telefone der westlichen Missionsgebaude in Potsdam wurden vom Ministerium fur Staatssicherheit abgehort das deutsche Hauspersonal wurde jeweils zur Halfte von MfS und KGB als Informanten gefuhrt 24 In der irrigen Annahme dass es sich bei den Missionssitzen um diplomatische Vertretungen der Westmachte handele suchten mehrfach DDR Burger dort Zuflucht Sofern sie nicht bereits von MfS Uberwachungspersonal ausserhalb des Gelandes aufgegriffen wurden mussten sie sowjetischem Militar ubergeben werden um diplomatische Verwicklungen zu vermeiden Von dort wurden sie in der Regel den DDR Behorden uberstellt 25 Grundsatzlich hatten alle deutschen und verbundeten Militarangehorigen und Sicherheitsbehorden sowohl in der DDR als auch der Bundesrepublik die Sichtung von Missionsfahrzeugen zu melden Das MfS griff hierfur auch auf seine Inoffiziellen Mitarbeiter zuruck 26 Bereits Junge Pioniere wurden dazu angehalten nach Fahrzeugen Ausschau zu halten und nach Moglichkeit deren Sicht zu blockieren 27 Nach der Wiedererlangung der vollen Souveranitat des vereinigten Deutschlands ubernahmen bis zum vollstandigen Abzug der sowjetischen Streitkrafte aus Deutschland am 31 August 1994 Teams der Bundeswehr deren Beobachtung Bei der Untersuchung eines Bunkers mit Nuklearsprengkopfen wurde noch ein Teammitglied durch Schusse eines sowjetischen Wachpostens verwundet 28 Zwischenfalle und Unglucke BearbeitenAufgrund der engmaschigen Uberwachung durch das MfS und dem Versuch der Missionen sich dieser auf ihren Fahrten zu entziehen kam es in der DDR ofter als in der Bundesrepublik zu Verfolgungsjagden unter Missachtung der deutschen Verkehrsregeln mit daraus resultierenden Unfallen Missionsfahrzeuge wurden regelmassig gerammt blockiert oder beschossen Dabei kam es auch zum Tod von Missionsangehorigen sowie mindestens einem Todesopfer und mehreren Schwerverletzten unter Sicherheitskraften und Zivilbevolkerung der DDR In der Bundesrepublik war es fur Zivilpersonen nach Unfallen mit sowjetischen Missionsfahrzeugen schwierig Schadensersatz zu erhalten da es fur die Missionen anders als fur NATO Truppen keine Grundlage im deutschen Recht gab auf der das eigentlich zustandige Amt fur Verteidigungslasten hatte tatig werden konnen 29 Westliche Missionen Bearbeiten Nach der US Intervention in der Libanonkrise 1958 drangen Demonstranten am 18 Juli in die US amerikanischen und britischen Missionssitze in Potsdam ein verwusteten das BRIXMIS Gebaude beschadigten ein Fahrzeug und verbrannten die US Flagge Ahnliche Vorkommnisse gab es nach der Ermordung des kongolesischen Ministerprasidenten Patrice Lumumba am 21 Februar 1961 und bei Protesten gegen den Vietnamkrieg am 1 Juni 1965 30 Im Oktober 1959 wurde der franzosische Missionsoffizier Moser bei Zehdenick durch den Schuss eines sowjetischen Strassenpostens schwer verwundet 31 Im Juni 1960 wurden das Fahrzeug des britischen Missionschefs Brigadier John Packard und ein weiterer BRIXMIS Wagen am Rande eines NVA Ubungsgebietes von Militarfahrzeugen blockiert und von MfS Angehorigen angegriffen die Insassen zusammengeschlagen und die Tourausrustung entwendet Diese wurde vom DDR Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht spater bei einer Pressekonferenz als Beweis fur eine Spionagetatigkeit der westlichen Militarverbindungsmissionen prasentiert 32 Am 10 Marz 1962 eroffneten Grenztruppen der DDR die einen Fluchtversuch erwarteten an der Ernst Thalmann Strasse im Potsdamer Vorort Kleinmachnow nahe der Grenze zu Berlin das Feuer auf ein BRIXMIS Fahrzeug Der Fahrer Corporal Douglas Day wurde schwer verwundet und behielt eine Kugel in der Leber zuruck die Tourausrustung wurde teilweise entwendet 33 Am 20 Marz 1962 zerschossen Volkspolizisten bei Gotha zwei Reifen eines amerikanischen Missionsfahrzeuges das auf ihre Anweisung nicht gestoppt hatte 34 Am 10 Marz 1964 sturzte ein sowjetisches Jagdflugzeug vom Typ Jakowlew Jak 28 NATO Codename Firebar im britischen Sektor Berlins in den Stossensee Wahrend der Bergung durch britische Truppen wurden unter Beteiligung von BRIXMIS wichtige Ausrustungsteile unter Wasser ausgebaut zur Begutachtung teilweise nach Grossbritannien geflogen und vor Abschluss der Arbeiten grosstenteils wieder auf dem Seegrund deponiert 35 Am 13 April 1969 wurde ein Gefreiter der Nationalen Volksarmee beim Zusammenstoss seines Motorrads mit einem franzosischen Missionsfahrzeug auf der Autobahn von Dresden nach Bautzen getotet Die drei franzosischen Missionsangehorigen wurden nach dreizehn Tagen sowjetischen Gewahrsams gegen eine Geldzahlung freigelassen und zu personae non gratae erklart 31 Im August 1978 feuerten sowjetische Soldaten auf ein US Missionsfahrzeug dessen Besatzung die Einheitskennzeichen von auf einem Zug verladenen T 64 Panzern ablas Im Marz 1979 geriet ein US Missionsfahrzeug nahe einer Radarstellung in eine Falle wurde von einem sowjetischen LKW seitlich gerammt kam von der Strasse ab und uberschlug sich zweimal wobei der Missionsoffizier schwer verletzt wurde Im Juni 1980 wurde ein weiteres US Missionsfahrzeug von einem sowjetischen LKW gerammt wahrend die Besatzung an einer Bahnstrecke Ausrustung der GSSD beobachtete 36 Am 12 August 1982 wurde das Fahrzeug des britischen Missionschefs Brigadier John Learmont vor einer Radarstellung bei Quedlinburg von einem aus dem Tor herausschiessenden NVA Fahrzeug seitlich gerammt und gegen einen Baum gedruckt 37 Im Januar 1984 schleuderte ein sowjetischer Offizier eine Schaufel durch die Windschutzscheibe eines US Missionsfahrzeuges das einen Strassenbautrupp der GSSD passierte 36 Am 22 Marz 1984 wurde der franzosische Missionsangehorige Philippe Mariotti als Fahrer bei einer Blockierungsmassnahme des MfS durch einen schweren NVA Ural LKW in Halle Saale todlich verletzt Ziel der Aufklarungsfahrt war die Otto Brosowski Kaserne der NVA Dort wollten die Missionsmitarbeiter die 11 motorisierte Schutzendivision der NVA beobachten Diese sollte Ende Marz 1984 eine Ubung mit polnischen und sowjetischen Streitkraften abhalten Das Missionsfahrzeug wurde nach einem im Vorfeld detailliert ausgearbeiteten Plan gerammt 38 Um einer drohenden Blockierung zu entgehen versuchte Mariotti dem auf der Strassenmitte entgegenkommenden NVA LKW seitlich auszuweichen Die in letzter Sekunde eingesetzte Vollbremsung erfolgte zu spat der franzosische Wagen rutschte unter die Stossstange des NVA Blockierungsfahrzeuges und Mariotti starb sofort Der Touroffizier Staub wurde schwer der Unteroffizier Blancheton leicht verletzt die Tourausrustung teilweise entwendet 39 In der Nahe des Ortes des Unglucks befindet sich heute das Mariotti Denkmal nbsp Uberfuhrung des Leichnams von Major Arthur Nicholson in die USA Am 24 Marz 1985 wurde der amerikanische Missionsoffizier Major Arthur Nicholson auf einem sowjetischen Schiessplatz bei Ludwigslust von einem Wachsoldaten getotet als er in eine Panzerhalle einzudringen versuchte Er gilt als letzter amerikanischer Gefallener des Kalten Krieges Der Vorfall belastete die amerikanisch sowjetischen Beziehungen da Nicholson nach Aussage seines Fahrers ohne Anruf erschossen und zwei Stunden ohne medizinische Hilfe liegen gelassen wurde 1988 entschuldigte sich der sowjetische Prasident Michail Gorbatschow offentlich fur dieses Vorkommnis 40 Am 17 September 1987 wurde ein amerikanischer Missionsangehoriger bei der Beobachtung eines Manovers von GSSD und NVA leicht verwundet als sowjetische Soldaten das Fahrzeug beschossen 41 Sowjetische Missionen Bearbeiten Im Oktober 1950 kam es in Bochum zu einem Ubergriff der westdeutschen Polizei auf die Besatzung eines sowjetischen Missionsfahrzeugs 42 Am 16 November 1951 nahm die westdeutsche Polizei in Solingen drei Angehorige von SMM BAOR fest 43 die sich in Zivil in einem unmarkierten Fahrzeug mit einem sowjetischen Agenten trafen 44 Im Jahr 1966 zerschoss ein amerikanischer Wachposten die Reifen eines sowjetischen Missionsfahrzeugs das vor einem Depot der US Army auf Anruf nicht stoppte 45 Nach dem Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei drangen Demonstranten am 21 August 1968 in das Gebaude von SMM USAREUR in Frankfurt ein Aufgrund des Vorfalls wurde zwischen der deutschen und amerikanischen Seite klargestellt dass die deutsche Polizei zwar keine Befugnisse gegenuber der sowjetischen Mission hatte aber dennoch fur den ausseren Schutz ihres Sitzes verantwortlich war 46 Im Oktober 1975 stoppte die westdeutsche Polizei wahrend des jahrlichen REFORGER Manovers ein Missionsfahrzeug von SMM USAREUR das das Manovergebiet bei Plochingen ausgespaht hatte nach einer Verfolgungsjagd von 30 Kilometern bei Wendlingen unter Einsatz von Maschinenpistolen 47 Im Jahre 1976 kam es bei einer Ausspahungsfahrt im Sicherungsbereich des zentralen Nuklearwaffenlagers Sondermunitionslager Lahn bei Sogel Emsland das gemeinschaftlich von der 59th Ordnance Brigade und der Bundeswehr betrieben und gesichert wurde zur Festsetzung eines Fahrzeugs der SMM BAOR mit drei sowjetischen Offizieren durch die 2 Kompanie des Nachschubbataillons fur Sonderwaffen 120 Am 30 Januar 1979 schmuggelte MMS CCFA den DDR Agenten Reiner Fulle der nach seiner Verhaftung durch westdeutsche Behorden entkommen war und sich an die sowjetische Mission in Baden Baden gewandt hatte in einem ihrer Fahrzeuge in die DDR 48 49 Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Kennzeichen der Sowjetischen Militarmission 1977 Die Fahrzeuge der Militarverbindungsmissionen waren durch Nummernschilder mit Landerkurzel Nationalitatenflagge und Nummern gekennzeichnet Die Fahrzeuge der britischen Mission BRIXMIS waren mit den Nummern 1 bis 12 gekennzeichnet Es gab noch einen Rampenanhanger mit der Nummer 13 der dem Abschleppen defekter Fahrzeuge diente Die Aufklarungsfahrzeuge der US amerikanischen Mission waren mit den Nummern 20 bis 29 gekennzeichnet Die Franzosen fuhren die Nummern 30 bis 38 Jeweils das erste Fahrzeug 1 20 30 war dem Chef der Mission vorbehalten und wurde wenn dieser offiziell einfuhr auch mit der Landesstandarte hervorgehoben Die ersten Fahrzeugtypen waren nicht standardisiert Es wurden verschiedene US Modelle und Opel Kapitan eingesetzt 1964 nutzte USMLM den Ford Galaxie und Custom in der Version Police Interceptor 1976 den Ford Bronco 13 In den 1970er Jahren wurde zudem haufig das Modell Opel Admiral in unterschiedlichsten Lackierungen eingesetzt zunachst weiss dann blau und insbesondere in mattem Olivgrun Dieses Modell wurde auch gewahlt da es auf den ersten Blick dem in der DDR haufig eingesetzten GAZ 24 Wolga ahnelte Anfang der 1980er Jahre wurden besondere Opel Senator 2 8i eingesetzt Diese Fahrzeuge hatten eine spezielle Ausrustung und Ausstattung Unter anderem waren sie mit einem Vierradantrieb des Allradsystemherstellers Ferguson Research ausgerustet und hatten einen massiven Unterfahrschutz fur Einsatze in extremem Gelande Weiterhin hatten sie Infrarot Scheinwerfer mit denen unauffallige Nachtfahrten moglich waren und zusatzliche Vorder und Rucklichter die im Dunkeln den Anschein von DDR Fahrzeugmodellen erweckten Hinzu kamen deutlich grossere Benzintanks mit einem Fassungsvermogen von 180 Litern Auch hier war die Lackierung Olivgrun matt fur unauffallige Einsatzfahrten 27 Weiterhin wurden in den 1980er Jahren speziell umgebaute und ausgerustete olivfarbene Range Rover gefahren die jedoch einen sehr hohen Benzinverbrauch hatten und sehr anfallig waren Dies war auf oftmals tagelangen Fahrten durch die DDR sehr risikoreich Trotz der deutlich uberlegenen Gelandetauglichkeit konnte sich dieses Modell nicht durchsetzen Zum Ende der 1980er Jahre waren es vermehrt Mercedes Benz G Modelle welche wiederum Olivgrun matt waren und fur tagelange Einsatzfahrten durch die DDR ausgerustet waren Sie ahnelten zudem bei fluchtiger Betrachtung dem sowjetischen UAZ 469 Alle Modelle hatten auch Schiebedacher um auch Fluggerat entsprechend filmen und fotografieren zu konnen Die Fahrzeugdacher waren zu diesem Zweck verstarkt worden so dass die Missionsangehorigen bei ihrer Tatigkeit zum Teil auf den Dachern standen und im Bedarfsfall uber die Dachluken auch wieder innerhalb weniger Sekunden in das Fahrzeug gelangen konnten Diese Methode wurde vorwiegend von den Luftaufklarern praktiziert Einsatzfahrzeuge in den 1980er Jahren waren weiterhin Mercedes Benz Limousinen W123 ebenfalls olivgrun lackiert In einem solchen Modell starb der franzosische Missionsangehorige Philippe Mariotti Die sowjetischen Missionen in der Bundesrepublik fuhren ausschliesslich West Fabrikate Opel Rekord und Admiral Mercedes Benz oder Ford Bei den Gelandewagen benutzte die SMM im britischen Verantwortungsbereich Gelandewagen der Marke Isuzu Damit wurden in den 1980er Jahren Kolonnenfahrten von Bundeswehreinheiten bei Manovern ausgespaht Filme Dokumentationen BearbeitenWolf Michael Eimler Jan N Lorenzen In geheimer Mission Spione aus dem Westen MDR Erstsendung 16 November 2004 Jan Yves Keep the Cold War cold Artline Films 2010 ISAN 0000 0002 3B25 0000 0 0000 0000 3 Sohnke Streckel Thomas Gaevert Lizenz zur Spionage Militarische Verbindungsmissionen im Kalten Krieg Horfunkdokumentation SWR2 Erstsendung 2 November 2011 Literatur BearbeitenAlliiertenMuseum Hrsg Mission erfullt Die militarischen Verbindungsmissionen der Westmachte in Potsdam von 1946 bis 1990 Textredaktion Matthias Heisig Berlin 2004 Hans Dieter Behrendt Die alliierten Militarmissionen im Kalten Krieg auf deutschem Boden Heft 77 zur DDR Geschichte des Vereins Helle Panke Berlin Hans Dieter Behrendt Im Schatten der Agentenbrucke GNN Verlag ISBN 3 89819 140 0 Klaus Behling Spione in Uniform Die alliierten Militarmissionen in Deutschland Stuttgart Leipzig 2004 ISBN 3 89850 121 3 Steve Gibson The Last Mission Behind the Iron Curtain Phoenix Mill u a 1997 Dorothee Mussgnug Alliierte Militarmissionen in Deutschland 1946 1990 Berlin 2002 Sohnke Streckel Lizenzierte Spionage Die alliierten Militarverbindungsmissionen und das MfS LStU Sachsen Anhalt Magdeburg 2008 Friedrich Jeschonnek Dieter Riedel William Durie Alliierte in Berlin 1945 1994 Ein Handbuch zur Geschichte der militarischen Prasenz der Westmachte 2 Auflage BWV Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 8305 0397 2 Mark Prufer Auf Spionage Tour Einsatze Fahrzeuge und Nummernschilder der Alliierten Militarverbindungsmissionen in der DDR 1946 1990 Berlin 2011 ISBN 978 3 8423 6053 2 Dave Richards Unsichtbar unterwegs in der DDR In Clubzeitung der Alt Opel Interessengemeinschaft 3 2009 S 10 18 Digitalisat PDF Siehe auch BearbeitenMilitarattacheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Militarverbindungsmissionen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Militarverbindungsmission im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage der BRIXMIS Association englisch Homepage der Veteranen der MMFL franzosisch Amicale des anciens de la mission militaire francaise de liaison pres du haut commandement 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thematisiert dass an diesem Tag Thanksgiving war Teil 2 eine Woche spater 21 11 44 32 min Fahrt von Michendorf damalige Autobahnabfahrt nach Potsdam zum Missionsgebaude und anschliessend zur Glienicker Brucke mit Abfertigung Special Report Meet The Real Cold War Spies Of BRIXMIS In Forces net BFBS 7 November 2019 abgerufen am 25 April 2021 englisch auf FIND OUT drucken Transkript zu Meet The Real Cold War Spies Of BRIXMIS auf YouTube 3 Dezember 2019 englisch Belege Bearbeiten Tony Geraghty BRIXMIS The untold exploits of Britain s most daring Cold War spy mission London 1996 S 5 9 Text des Robertson Malinin Abkommens zitiert nach Tony Geraghty BRIXMIS Anhang VIII Tony Geraghty BRIXMIS S 73 75 Huebner Malinin Abkommen Memento vom 4 Februar 2012 im Internet Archive im Archiv der US Army Europe PDF abgerufen am 10 Dezember 2011 Klaus Behling Spione in Uniform S 288 f Zeitzeugenbericht eines Autohaus Inhabers in Bunde Memento vom 15 November 2010 im Internet Archive abgerufen am 11 Dezember 2011 Klaus Behling Spione in Uniform S 13 Klaus Behling Spione in Uniform S 289 Steve Gibson The Last Mission Behind the Iron Curtain S 98 Christopher Winkler Die Westmachte und ihre militarischen Verbindungsmissionen in Potsdam In Mission erfullt Die militarischen Verbindungsmissionen der Westmachte in Potsdam von 1946 bis 1990 Berlin 2004 S 28 James M Warford The U S Military Liaison Mission Its Tri Mission Partners and the Quest for the Holy Grail In Armor Magazine November Dezember 2011 S 37 40 erweiterte Online Fassung des Artikels Steve Gibson The Last Mission Behind the Iron Curtain S 65 84 a b James M Warford The U S Military Liaison Mission Its Tri Mission Partners and the Quest for the Holy Grail Online Fassung Kevin Wright Peter Jefferies Looking Down the Corridors Allied aerial espionage over East Germany and Berlin 1945 1990 Stroud 2015 S 123 134 Steve Gibson The Last Mission Behind the Iron Curtain S 96 Kevin Wright Peter Jefferies Looking Down the Corridors S 156 Kevin Wright Peter Jefferies Looking Down the Corridors S 124 133 Kevin Wright Peter Jefferies Looking Down the Corridors S 176 178 Kevin Wright Peter Jefferies Looking Down the Corridors S 126 Kevin Wright Peter Jefferies Looking Down the Corridors S 175 Kevin Wright Peter Jefferies Looking Down the Corridors S 126 132 Kevin Wright Peter Jefferies Looking Down the Corridors S 139 143 Klaus Behling Spione in Uniform S 46 78 Tony Geraghty BRIXMIS Anhang VI Christopher Winkler Die Westmachte und ihre militarischen Verbindungsmissionen in Potsdam S 32 f Klaus Behling Spione in Uniform S 248 256 a b Dave Richards Unsichtbar unterwegs in der DDR Tony Geraghty BRIXMIS S 283 Klaus Behling Spione in Uniform S 81 83 Klaus Behling Spione in Uniform S 177 183 a b Jean Paul Huet Ein franzosischer Blick auf die Militarverbindungsmissionen in Potsdam In Mission erfullt S 74 Tony Geraghty BRIXMIS S 79 f Tony Geraghty BRIXMIS S 122 132 Klaus Behling Spione in Uniform S 230 f Tony Geraghty BRIXMIS S 133 142 a b James M Warford The U S Military Liaison Mission Its Tri Mission Partners and the Quest for the Holy Grail S 38 Tony Geraghty BRIXMIS S 242 Sohnke Streckel Juwel 853 Das todliche Ende einer Fahrt der franzosischen Militarverbindungsmission Memento vom 10 Marz 2014 imInternet Archive In Horch und Guck Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED Diktatur Heft 02 2008 S 52 55 Matthias Heisig Gefahrliche Begegnungen Autos Blockierungen und der Tod von Philippe Mariotti In Mission erfullt S 108 114 Helmut Trotnow Schusse in Techentin Hintergrunde zum Tod von Major Arthur D Nicholson In Mission erfullt S 123 134 Klaus Behling Spione in Uniform S 221 f Tony Geraghty BRIXMIS S 38 Klaus Behling Spione in Uniform S 114 f Tony Geraghty BRIXMIS S 38 f Klaus Behling Spione in Uniform S 152 Klaus Behling Spione in Uniform S 120 123 Klaus Behling Spione in Uniform S 92 f Klaus Behling Spione in Uniform S 124 126 MILITARMISSIONEN Besonderes Verhalten In Spiegel Online Band 14 31 Marz 1986 spiegel de abgerufen am 15 August 2019 Normdaten Sachbegriff GND 4792661 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Militarverbindungsmission amp oldid 237755900