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Das Uralski Awtomobilny Sawod russisch Ura lskij avtomobi lnyj zavo d UralAZ ubersetzt ins Deutsche Uraler Automobilwerk kurz auch UralAZ ist einer der grossten Hersteller von schweren Nutzfahrzeugen in Russland Das Werk wurde 1941 gegrundet als die ZIS Werke kriegsbedingt aus Moskau in den Ural verlagert wurden Von 2005 bis Ende der 2010er Jahre gehorte das Unternehmen zur GAZ Gruppe und wurde anschliessend verkauft Heute firmiert das Werk als Awtomobilny Sawod URAL Ura lskij avtomobi lnyj zavo d UralAZ Uralski Awtomobilny Sawod UralAZ LogoRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1941Sitz Miass RusslandMitarbeiterzahl 4400 Stand 2017 Branche FahrzeugbauWebsite uralaz ru Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Zeit des Zweiten Weltkriegs 1 2 Die sowjetische Zeit nach dem Krieg 1 3 Seit dem Zerfall der Sowjetunion 2 Modelle 2 1 Historische Fahrzeuge 2 2 Aktuelle Modelle 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp UralZIS 5 aus der Produktion des Werkes noch mit eckigen Kotflugeln und Holzkabine 2008 nbsp UralZIS 355M in einem Museum 2014 nbsp Ein Ural 375D im Gelande 2009 nbsp Ural 4320 in Deutschland 2011 nbsp Ural 5323 mit Standardaufbau im Dienste des Militars 2010 nbsp Loschfahrzeug AZ 3 0 40 auf Basis eines Ural 43206 2012 nbsp URAL NEXT auf einer Messe in Russland 2015 Die Zeit des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten Die Entstehung des Uralski Awtomobilny Sawods geht zuruck auf einen Beschluss des Staatlichen Verteidigungskomitees der UdSSR Dieses ordnete am 30 November 1941 die Verlagerung von Teilen der ZIS Werke in den Ural an um sie vor den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges zu schutzen Die deutschen Truppen drohten zu diesem Zeitpunkt in der Schlacht um Moskau wichtige Industriebetriebe zu zerstoren Um dies zu verhindern wurde die Fertigung von Motoren und Getrieben in die Stadt Miass evakuiert 1 Bereits im Marz 1942 konnte eine provisorische Fertigung im neuen Uralski Awtomobilny Sawod imeni Stalina kurz UralZIS aufgenommen werden Im April wurden die ersten Motoren und Getriebe montiert Teilweise wurden die Produktionsanlagen unter freiem Himmel wieder errichtet wahrend gleichzeitig um sie herum neue Hallen entstanden 1 Da in der Sowjetunion insbesondere wahrend des Kriegs dringend Lastwagen benotigt wurden beschloss das Staatliche Verteidigungskomitee am 14 Februar 1943 die Anlage in Miass in ein Automobilwerk umzuwandeln Gefertigt werden sollte der ZIS 5W eine vereinfachte Version des ZIS 5 die auf den kriegsbedingten Mangel an Material abgestimmt war und seit 1941 auch im Stammwerk in Moskau bereits gefertigt wurde Das erste Fahrzeug verliess die Fabrik am 8 Juli 1944 und erreichte die Front zwolf Tage spater am 20 Juli des gleichen Jahres Am 30 September lief der 1000 ZIS 5W von den Bandern und bis zum Jahresende waren 6800 Stuck produziert worden 1 Die sowjetische Zeit nach dem Krieg Bearbeiten Auch nach dem Krieg setzte das Werk die Produktion des ZIS 5W fort Da diese Fahrzeuge bei UralZIS und nicht im Sawod imeni Stalina ZIS selbst gebaut wurden erhielten sie ab 1947 die Bezeichnung UralZIS 5 der Buchstabe W entfiel bei dieser Gelegenheit Dies betraf jedoch logischerweise nur jene Exemplare die tatsachlich bei UralZIS produziert wurden Abgesehen vom Namen entsprach der Lkw dem Moskauer Vorbild bis zu diesem Zeitpunkt jedoch vollstandig 2 Ein Jahr spater 1948 wurde die Produktion im Stammwerk in Moskau eingestellt Bei UralZIS dagegen wurde der Lkw auch weiterhin gefertigt Bis 1955 wurde das Modell schrittweise uberarbeitet und nahezu in den Zustand versetzt wie es bei ZIS bereits vor dem Krieg von den Bandern gelaufen war Es erhielt wieder runde Kotflugel die zuvor in der Kriegsproduktion vereinfacht worden waren ausserdem wurden wieder zwei Scheinwerfer ein festes Dach und Karosserieteile aus Stahlblech verbaut 1950 wurden Kraftstofftank und Batterie versetzt 1956 erhielt der Lastwagen einen modifizierten Motor mit nun 85 PS In diesem Zuge wurde das Fahrzeug gemass neuen Bestimmungen in UralZIS 355 umbenannt 2 Ein Jahr spater erhielt der Motor eine weitere Leistungssteigerung auf 95 PS der Lastwagen hiess nun UralZIS 355W Daneben wurden auch Feuerwehrfahrzeuge mit Doppelkabine und Lastwagen mit Holzgasantrieb hergestellt 2 1958 endete die Produktion insgesamt wurden uber 200 000 Lastwagen der Typen ZIS 5W UralZIS 5 und UralZIS 355 in Miass gebaut 3 Erst 1957 erfolgte eine grundlegende Uberarbeitung der bisherigen Modelle die alle stark auf der Konstruktion des ZIS 5 von 1933 aufbauten Das modernisierte Fahrzeug der UralZIS 355M erhielt eine vollig neue Kabine die Technik jedoch ahnelte noch der des Vorgangers 1 In der Fachliteratur wurde dem Lastwagen Uberlegenheit gegenuber dem vergleichbaren ZIL 164 bescheinigt 4 Wahrend die Firmenbezeichnungen der meisten sowjetischen Hersteller bereits in den 1950er Jahren entstalinisiert wurden erfolgte die Umbenennung von Uralski Awtomobilny Sawod imeni Stalina UralZIS in Uralski Awtomobilny Sawod UralAZ erst 1962 5 Vom UralZIS 355M beziehungsweise nach der Entstalinisierung Ural 355M wurden bis 1965 1 etwas mehr als 192 000 Exemplare gebaut In den Jahren 1958 bis 1965 fand eine umfassende Modernisierung des Betriebs statt in deren Folge ein relativ grosser Mechanisierungs und Automatisierungsgrad im Produktionsprozess erreicht wurde So arbeiteten nach Abschluss der Massnahmen 60 des Maschinenparks in den Hauptabteilungen teil bis vollautomatisch 6 Gleichzeitig kam es zur Umstellung der Produktion von zwei auf dreiachsige Lkw 1961 verliess der erste Ural 375 das Werk 1 In Deutschland wurde vor allem die bei der NVA am weitesten verbreitete Version des Fahrzeugs der Ural 375D bekannt Der schwere Lastwagen mit permanentem Allradantrieb grosser Einzelbereifung an allen Achsen und Ottomotor mit sieben Litern Hubraum wurde in diversen Armeen des ehemaligen Ostblocks eingesetzt darunter auch in der NVA der DDR Zur Einstellung der Produktion des Ural 355M im Jahre 1965 wurden die Produktionsanlagen des Werkes erneuert und bei laufendem Betrieb auf die Fertigung des Ural 375 umgestellt Einige der ersten Fahrzeuge gingen an die Mongolei gefolgt von Exporten in die Deutsche Demokratische Republik 1973 erhielt der Lkw das Gutesiegel der UdSSR 1976 wurde unter der Leitung des Werkes in Miass eine Produktionsgesellschaft gegrundet die verschiedene andere Unternehmen mit einschloss Dies waren insbesondere Maschinenbauwerke unter anderem in Tscheljabinsk 1 1977 begann das Werk mit der Fertigung des Ural 4320 Er ahnelt dem Ural 375D wird jedoch von einem Dieselmotor aus der Produktion des KAMAZ Werkes angetrieben Spater kamen auch Motoren aus dem Jaroslawski Motorny Sawod zur Verwendung Verschiedene andere Details wurden verandert darunter die Kuhlermaske an der die beiden Lastwagen leicht zu unterschieden sind Zu Beginn der 1980er Jahre wurde damit begonnen auf Basis des neuen Lkw auch Kipper zu fertigen 1 Diese erhielten die Bezeichnung Ural 5557 Am 21 Februar 1986 wurde das 1 000 000 Fahrzeug der Firmenhistorie fertiggestellt Ende der 1980er Jahre begann die Entwicklung des schweren Vierachsers Ural 5323 1 Seit dem Zerfall der Sowjetunion Bearbeiten Mit dem Beginn des Zerfalls der Sowjetunion und der folgenden wirtschaftlich schweren Zeiten versuchte das Unternehmen die Zusammenarbeit mit anderen Fahrzeugproduzenten zu starken Das bereits zu Sowjetzeiten begonnene Projekt um den Ural 5323 wurde zur Serienreife gebracht 1994 grundete das UralAZ zusammen mit Iveco und Gazprom ein Joint Venture um einen neuen Fertigungskomplex aufzubauen Das Werk ist in der Lage bis zu 3000 Lastwagen und 9000 Fahrerkabinen pro Jahr zu produzieren Es wurde Wert darauf gelegt die Fahrzeuge den schwierigen Einsatzbedingungen in Sibirien anzupassen Aufgrund des Joint Ventures werden viele Lastwagen des Unternehmens mit Kabinen der Iveco T Reihe ausgestattet 1 Zwei Jahre spater begann 1996 die Serienfertigung des Ural 43206 der zweiachsigen Version des Ural 4320 1997 grundete das UralAZ zusammen mit der Deutz AG ein weiteres Joint Venture zur Fertigung von Motoren 1999 wurde eine fur 2400 Tonnen Gussteile pro Jahr ausgelegte neue Giesserei in Betrieb genommen Ausserdem wurde im gleichen Jahr ein neues Werk eroffnet das Kapazitaten zur Produktion von 1000 Lastwagen des Typs Ural 3255 bietet Diese Fahrzeuge sind fur die Personenbeforderung vorgesehen 1 Im Jahr 2000 begann die Produktion des Ural 3255 zur Personenbeforderung 2001 wurde das UralAZ in die Autoholding RusPromAvto integriert und 2005 ein Teil der GAZ Gruppe 7 2011 wurde mit der Serienfertigung des schweren Ural 6370 begonnen Seit 2015 wird mit dem URAL NEXT ein Nachfolger fur den Ural 4320 gefertigt 2017 arbeiteten noch 4400 Menschen fur das Werk 8 Ab Ende 2018 wurde das Unternehmen von der GAZ Gruppe veraussert und ist mittlerweile selbststandig 9 Modelle BearbeitenDie nachfolgenden Listen beschranken sich auf die wichtigsten Modelle des Werkes Insbesondere wurden auch zu sowjetischer Zeit diverse Prototypen gebaut die hier keine Berucksichtigung finden Weitere Untervarianten eines Fahrzeugs sind gegebenenfalls im jeweiligen Artikel aufgefuhrt Historische Fahrzeuge Bearbeiten ZIS 5W von 1944 bis 1947 gebaut entsprach den Exemplaren aus Moskau UralZIS 5 von 1947 bis 1955 gebaute Lastwagen mit geringfugigen Anderungen gegenuber dem ZIS 5W UralZIS 21A ab 1946 gebaute Holzvergaserversion des UralZIS 5 gleichzeitig eine Kopie des ZIS 21 bzw ZIS 21A UralZIS 355 1956 bis 1958 gebauter UralZIS 5 mit gesteigerter Motorleistung es existieren verschiedene Versionen UralZIS 355M von 1957 58 an bis 1965 gebauter zweiachsiger Lkw modernisierte Version des UralZIS 355 Ural 375 schwerer dreiachsiger Lkw gebaut von 1961 bis 1992 in verschiedenen Varianten vorwiegend fur militarische Zwecke konzipiert Ural 377 auch zivil eingesetzte Version des Ural 375 ohne Allradantrieb und Reifendruckregelanlage gebaut von 1965 bis 1983 Ural 377S Sattelzugmaschine auf Basis des Ural 377 gebaut von 1965 bis 1983Aktuelle Modelle Bearbeiten Ural 3255 Lkw mit Aufbau zur Personenbeforderung auf verschiedenen Fahrgestellen realisiert Ural 4320 seit 1977 in Serie gebauter Lastkraftwagen fur militarische und zivile Anwendungen Ural 43206 zweiachsige Variante des Ural 4320 seit 1996 in Serie gebaut Ural 4420 Sattelzugmaschine auf Basis des Ural 4320 Ural 5323 schwerer gelandegangiger Vierachser seit 1991 gebaut Ural 5557 Kipper auf Basis des Ural 4320 seit 1984 in der Serienproduktion Ural 5831 Nachfolger des Ural 5557 Ural 6370 dreiachsiger gelandegangiger Militarlastwagen in verschiedenen Ausfuhrungen seit 2011 in Serie Ural 63704 Zugmaschine auf Basis des Ural 6370 seit 2011 gebaut URAL NEXT Nachfolger des Ural 4320 seit 2015 gefertigtEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Ausfuhrliche Webseite zur Geschichte des Werkes und dessen Produktion russisch a b c Auf den UralZIS 5 und die unmittelbaren Nachfolger spezialisierte Webseite russisch Ausfuhrliche Webseite zum ZIS 5 sowie dessen Produktion in anderen Werken russisch Neue sowjetische Lastkraftwagen In Kraftfahrzeugtechnik 4 1958 S 138 139 Werksgeschichte auf der Herstellerwebseite Memento vom 25 Marz 2016 im Internet Archive russisch Schwerlast Schlepp Lkw Ural 375 D In Kraftfahrzeugtechnik 12 1972 S 378 379 Geschichte des Ural Werkes Memento vom 15 November 2012 im Webarchiv archive today Avtomobilnyj zavod Ural vse zhe perevodit 4 4 tys sotrudnikov na nepolnuyu nedelyu Memento vom 17 Dezember 2018 im Internet Archive russisch Ural bez GAZa russisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons UralAZ Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Herstellerwebsite mit Modellubersicht Geschichte und weiteren Informationen zum Werk russisch Lastwagen aus dem Uralski Awtomobilny Sawod Aktuelle Typen Ural 3255 Ural 4320 Ural 43206 Ural 4420 Ural 5323 Ural 5557 Ural 6370 Ural 63704 URAL NEXTHistorische Modelle ZIS 5W UralZIS 5 UralZIS 355 UralZIS 355M Ural 375 Ural 377 Ural 377SGepanzerte Fahrzeuge Ural TyphoonRussische Nutzfahrzeughersteller AMO BAZ 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