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Die Libanonkrise 1958 war eine politische Krise im Libanon die durch politische und religiose Konflikte verursacht wurde Staatsprasident Chamoun wurden Wahlmanipulationen vorgeworfen Er bat die USA um Hilfe Die 6 US Flotte wurde in Marsch gesetzt US Truppen landeten in Beirut um Chamoun zu stutzen Die Libanesen wahlten jedoch Chamouns Regime ab sein Nachfolger wurde General Fuad Schihab Schihab lehnte die militarische Intervention der USA ab Damit waren die USA gezwungen das Land wieder zu raumen VAR Prasident Nasser Mitte VAR Vizeprasident Akram al Haurani links und Libanons Prasident Schihab rechts losten die Krise schliesslich am Verhandlungstisch Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Krise von 1958 2 1 Militarintervention der USA 3 Literatur 3 1 Bucher 3 2 Artikel 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenCharakteristisch fur den Libanon ist seine Vielfalt ethnischer und religioser Gemeinschaften und die damit verbundenen Spannungen 1943 wurde ein Nationalpakt zwischen den Religionsgemeinschaften abgeschlossen der den Konfessionalismus zum politischen System machte Alle Religionsgemeinschaften erhielten nach einem festen Proporzschlussel Anspruch auf Beteiligung an Staatsamtern und Behorden Grundlage des Proporzes war eine Volkszahlung aus dem Jahre 1932 aus der die Maroniten als Majoritat Schiiten und Drusen als Minderheit hervorgegangen waren Entsprechend sollte der Prasident der Republik immer ein Maronit der Premierminister ein Sunnit sein Im Rahmen ihrer konfessionellen Zugehorigkeit bauten die Religionsgemeinschaften auch politische Parteien auf Nach dem Ersten Arabisch Israelischen Krieg musste der Libanon zahlreiche muslimische Palastinafluchtlinge aufnehmen Die muslimische Bevolkerung Sunniten Schiiten und die der Drusen nahm starker zu als die christliche Der Libanon entwickelte seine Wirtschaft und wurde zum ausgedehnten Stadtstaat Beirut zur Grossstadt Wahrend es bei Maroniten und Sunniten sowohl soziale Aufsteiger als auch weiterhin arme Bevolkerungsschichten gab bildeten vor allem die in die Stadt gezogenen schiitischen Landarbeiter aus dem Suden eine arme Unterschicht die zudem nicht ausreichend politisch reprasentiert war Mit diesen demographischen und sozialen Veranderungen geriet auch die politische konfessionelle Grundlage des Libanon aus dem Gleichgewicht Syrien und Agypten proklamierten 1958 die Vereinigte Arabische Republik Nach dem Sturz des prowestlichen Regierungschefs Faisal II im Irak galt auch der Irak unter seiner neuen Regierung als weiterer Kandidat womit sich eine arabische Blockbildung anbahnte Ein arabischer Block stellte das Unterwerfungsverhaltnis der arabischen Welt unter westliche Interessen in Frage Aus amerikanischer Sicht bestand die Gefahr dass er sich zudem der Sowjetunion annahern konnte Krise von 1958 Bearbeiten1958 brach das Machtgleichgewicht der konfessionellen Bevolkerungsteile im Libanon zusammen Die Opposition warf dem christlichen Staatsprasidenten Camille Chamoun Wahlmanipulationen vor Er zerstore den Nationalpakt in dem ein Proporz der Konfessionen festgelegt worden war Es entwickelte sich ein Burgerkrieg der mehrere Monate dauerte Chamoun bat die Vereinigten Staaten um Hilfe und nahm die Eisenhower Doktrin offiziell an Bereits im Jahre 1956 waren Spannungen zwischen dem Libanon und Agypten entstanden als der pro westliche Prasident Chamoun nicht die diplomatischen Beziehungen mit den westlichen Staaten abgebrochen hatte die wahrend der Sueskrise Agypten angegriffen hatten und damit sowohl den agyptischen Prasidenten Gamal Abdel Nasser als auch die arabischen Nationalisten Libanons gegen sich hatte Der sunnitische libanesische Ministerprasident Rashid Karami unterstutzte Nasser sowohl 1956 als auch 1958 Zusammen mit seinen beiden Amtsvorgangern und Verbundeten Saeb Salam und Abdullah Aref al Yafi fuhrte Karami den Nationalkongress der sich 1957 mit muslimischen Wurdentragern drusischen Sozialisten libanesischen Kommunisten maronitischen Chamoun Gegnern Frandschie Clan dem maronitischen Patriarchen und dem schiitischen Parlamentsprasidenten zur Front der Nationalen Vereinigung gegen Chamoun zusammenschloss 1 Wahrend die Armee neutral blieb brachte die Front drei Viertel des Landes unter ihre Kontrolle Unter der libanesischen Bevolkerung forderten die insgesamt 159 Tage dauernden schweren Kampfe zwischen den Anhangern Chamouns und den Anhangern der arabischen Nationalisten etwa 4 000 Todesopfer 2 Andere Quellen sprechen von 2 500 Todesopfern 3 Militarintervention der USA Bearbeiten nbsp US Marines in BeirutPrasident Dwight D Eisenhower reagierte am 15 Juli 1958 durch die Autorisierung der Operation Blue Bat Das Ziel der Operation war die Festigung der pro westlichen libanesischen Regierung gegen die innere Opposition und Drohungen seitens Syriens und der Vereinigten Arabischen Republik Der Plan sah vor zunachst den sudlich der Stadt gelegenen Flughafen sowie den Hafen zu sichern und Beirut schliesslich zu besetzen Die Operation umfasste ungefahr 14 000 Mann davon 8 509 Soldaten der US Army Darunter waren auch eine verstarkte Kampfgruppe der in Westdeutschland stationierten 24 US Infanteriedivision und 5 670 Soldaten des US Marine Corps Wahrend der Intervention wurde ein US Soldat durch einen Heckenschutzen getotet und drei andere starben bei Unfallen Die US Truppen griffen nicht in die Burgerkriegskampfe ein sondern vermittelten nach der Besetzung strategisch wichtiger Positionen hinter den Kulissen eine Friedenslosung zwischen den Parteien 3 Prasident Eisenhower schickte den Diplomaten Robert D Murphy als seinen personlichen Beauftragten in den Libanon Nachdem die Krise 1958 geendet hatte bildete Rashid Karami ein nationales Aussohnungskabinett Prasident Chamoun wurde vom bisherigen Oberbefehlshaber der libanesischen Armee General Fuad Schihab abgelost dessen Armee im Konflikt neutral geblieben war und auf den sich deshalb alle Parlamentsfraktionen einigen konnten Schihab war als maronitischer Nachkomme der drusisch muslimischen osmanischen Emire des Libanon bei Libanesen aller Religionen und Konfessionen angesehen Er erklarte nach seiner Wahl zum Staatsprasidenten Die Revolution hat keine Gewinner und keine Verlierer Auch Eisenhower akzeptierte Schihab der an seiner Seite bereits wahrend des Zweiten Weltkriegs in Nordafrika und Sizilien gekampft hatte Fuad Schihab gelang es bis 1964 mit seiner Politik des Schihabismus nach dem Vorbild Charles de Gaulles eine in der libanesischen Geschichte nie wieder erreichte Periode des Friedens und Wohlstandes zu ermoglichen Literatur BearbeitenBucher Bearbeiten Mohammed Shafi Agwani The Lebanese Crisis 1958 A Documentary Study 1965 Erika G Alin The United States and the 1958 Lebanon Crisis American Intervention in the Middle East 1994 Ulrich H Brunnhuber Die Libanonkrise 1958 U S Intervention im Zeichen der Eisenhower Doktrin Hamburg 1997 deutsch Pierrick el Gammal Politique interieure et politique exterieure au Liban de 1958 a 1961 de Camille Chamoun a Fouad Chehab Sorbonne University Paris 1991 Irene L Gendzier Notes from the Minefield United States Intervention in Lebanon and the Middle East 1945 1958 1997 Albert Hourani Die Geschichte der arabischen Volker Frankfurt 1992 S 515 519 Agnes G Korbani U S Intervention in Lebanon 1958 1982 presidential decisionmaking 1991 Nawaf A Salam L insurrection de 1958 au Liban Sorbonne University Paris 1979 Jack Schulimson Marines in Lebanon 1958 Historical Branch G 3 Division Headquarters U S Marine Corps Washington Department of the Navy United States Marines Corps 1966 Edouard de Tinguy Les Etats Unis et le Liban 1957 1961 Institute of Political Studies Paris 2005 Salim Yaqub Containing Arab Nationalism The Eisenhower Doctrine and the Middle East 2003 U S Army Center for Military History The Lebanon OperationArtikel Bearbeiten Fawaz A Gerges The Lebanese Crisis of 1958 The Risks of Inflated Self Importance In Beirut Review 1993 S 83 113 David W Lesch Prelude to the 1958 American Intervention in Lebanon In Mediterranean Quarterly vol 7 n 3 1996 S 87 108 Ritchie Ovendale Great Britain and the Anglo American Invasion of Jordan and Lebanon in 1958 In The International History Review vol XVI n 2 1994 S 284 304 Einzelnachweise Bearbeiten Rathmann Seite 56 Lothar Rathmann Hrsg Geschichte der Araber Von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 6 Akademie Verlag Berlin 1983 S 56 ff a b Theodor Hanf Koexistenz im Krieg Nomos Baden Baden 1990 ISBN 3 7890 1972 0 S 156 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Libanonkrise 1958 amp oldid 228701065