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Machgielis Max Euwe o we 20 Mai 1901 in Amsterdam 26 November 1981 ebenda war ein niederlandischer Schach Grossmeister Mathematiker und Informatiker Von 1935 bis 1937 war er funfter Schachweltmeister sowie von 1970 bis 1978 Prasident des Weltschachbundes FIDE Max Euwe 1973 Name Machgielis EuweVerband Niederlande NiederlandeGeboren 20 Mai 1901Amsterdam NiederlandeGestorben 26 November 1981AmsterdamTitel Grossmeister 1950 Weltmeister 1935 1937Beste Elo Zahl 2769 Januar 1936 historische Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Partiebeispiel 3 Nationalmannschaft 4 Vereine 5 Werke Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Zwolfjahriger wurde Euwe 1913 Mitglied im altesten Schachverein der Niederlande der Amsterdamer Schachgesellschaft Nach dem Ersten Weltkrieg trat seine grosse Spielstarke hervor 1919 gab er sein Debut bei der Meisterschaft der Niederlande 1921 gewann er sie erstmals Insgesamt konnte er diesen Titel bis 1955 zwolfmal davon sechsmal in ununterbrochener Folge erringen und ist damit Rekordhalter Im Jahre 1928 wurde er in Den Haag Amateurweltmeister der FIDE Weitere Erfolge in internationalen Turnieren waren seine Siege bei den Hastings Schachturnieren 1930 31 und 1934 35 sowie in Bad Nauheim Stuttgart Garmisch 1937 1935 erlebte Euwe den Hohepunkt seiner Schachlaufbahn Er gewann im Wettkampf gegen Alexander Aljechin den Titel des Schachweltmeisters neun Siege acht Niederlagen 13 Remis Dadurch loste er eine grosse Schachbegeisterung in seinem Heimatland aus Seine Gewinnpartie in Runde 26 wurde Die Perle von Zandvoort genannt Den Revanchekampf 1937 verlor er mit 9 5 15 5 vier Siege zehn Niederlagen elf Remis Einer Zusammenarbeit mit dem Grossdeutschen Schachbund stand Euwe aufgeschlossen gegenuber Im Rahmen eines Empfangs bei Reichsminister Hans Frank im Juli 1937 bezeichnete Euwe sich selbst als ersten germanischen Weltmeister Die Deutschen Schachblatter berichteten in Nummer 16 vom 15 August 1937 ausfuhrlich daruber Im Sommer 1941 gewann er in Karlsbad gegen Efim Bogoljubow einen vom Grossdeutschen Schachbund organisierten Wettkampf mit 6 5 3 5 5 Siege 2 Niederlagen 3 Remis Im ubrigen lehnte er jedoch Einladungen zu den Turnieren im Generalgouvernement und zu den Europa Turnieren in Munchen unter Hinweis auf seine Tatigkeit als Lehrer ab Kollaborationsvorwurfe wurden daher nach dem Zweiten Weltkrieg gegen ihn nicht erhoben Der Weltschachbund FIDE wahlte Euwe als einen von funf Kandidaten zur Schachweltmeisterschaft 1948 aus er wurde dort aber mit vier aus 20 Punkten Letzter Weltmeister wurde Michail Botwinnik Euwe tat sehr viel zur Popularisierung des Schachs Er verfasste zahlreiche Lehrbucher die in viele Sprachen ubersetzt wurden Von 1970 bis 1978 war er Prasident der FIDE Euwe starb 1981 an einem Herzinfarkt Hauptberuflich war Euwe Mathematiker Er studierte an der Universitat Amsterdam wo er 1926 bei Roland Weitzenbock der auch ein starker Schachspieler war 1 uber Differentialinvarianten promoviert wurde Er war danach Mathematik Lehrer in Winterswijk und Rotterdam und von 1926 bis 1940 und dann wieder ab 1945 an einem Lyzeum fur Madchen in Amsterdam 2 Wahrend des Krieges arbeitete er als Prasident der Einzelhandelskette Van Amerongen VANA in Amsterdam und als Versicherungsstatistiker 3 In den 1950er Jahren wandte er sich Computern zu und wurde 1954 Professor fur Kybernetik wobei er 1957 auch zu Studienzwecken die USA besuchte bei welcher Gelegenheit er in New York auch zweimal gegen Bobby Fischer spielte er gewann einmal und spielte einmal remis 1959 wurde er Prasident des Niederlandischen Forschungszentrums fur Informatik Von 1961 bis 1963 leitete er eine von Euratom bestimmte Kommission die untersuchen sollte inwieweit das Schachspiel programmierbar ist 1954 wurde er Professor fur Informatik in Rotterdam und 1955 in Tilburg Ausserdem war er Berater der Computerfirma Remington Rand Er war mit dem Mathematiker L E J Brouwer befreundet er hielt dessen Grabrede dessen Vorlesungen er als Student besucht hatte 4 Euwe wandte auch intuitionistische Methoden von Brouwer auf die Analyse des Schachspiels an und zeigte 1929 unter anderem dass die Moglichkeit bei dreimaliger Zugwiederholung remis zu reklamieren nicht ausreicht um ein unendlich langes Schachspiel theoretisch auszuschliessen 5 Im Jahre 1971 ging er als Professor in Tilburg in den Ruhestand In seine Zeit als FIDE Prasident fiel das Weltmeisterschaftsmatch Fischer gegen Spasski 1972 in Reykjavik bei dessen Vorbereitung er eine schwierige Vermittlerrolle ubernehmen musste In Amsterdam ist ein Platz nach ihm benannt wo sich auch ein seinem Andenken gewidmetes Schachzentrum befindet Euwe war mit Carolina E Bergmann verheiratet 6 und hatte drei Kinder Seine Enkelin Esme Lammers verwendete in ihrem Debutfilm Lang lebe die Konigin 1995 bzw im 1997 erschienenen gleichnamigen Buch zwei seiner 1936 in Amsterdam ausgetragenen Partien gegen Albert Loon und Alexander Aljechin Euwes hochste historische Elo Zahl betrug 2769 Er erreichte sie im Januar 1936 Zwischen 1936 und 1937 lag er uber 14 Monate auf Platz 1 der Weltrangliste Euwe war auch ein hervorragender Theoretiker und Schachautor Seine Werke wurden in viele Sprachen ubersetzt Am bekanntesten sind u a Meister gegen Amateur Amateur wird Meister Meister gegen Meister Urteil und Plan im Schach Theorie der Schach Eroffnungen Feldherrenkunst im Schach Endspiellehre und ihre praktische Anwendung Daneben schrieb er auch viele Artikel unter anderem fur das Schach Echo und die Deutsche Schachzeitung Euwe interessierte sich fur alle Aspekte des Schachs besonders auch fur Endspiele bei denen er in Korrespondenzen den GBR Code verwendete 7 Er publizierte einige meist theoretische Endspielstudien sowie Schachaufgaben Partiebeispiel BearbeitenIn der zweiten Runde beim internationalen Turnier von Nottingham 1936 zeigte Euwe eine seiner besten Leistungen Vidmar Euwe a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Endstellung nach 29 Df5 Vidmar Euwe 0 1 Nottingham 11 August 1936 Slawische Verteidigung D17 1 d4 d5 2 c4 c6 3 Sf3 Sf6 4 Sc3 dxc4 5 a4 Lf5 6 Se5 Sbd7 7 Sxc4 Dc7 8 g3 e5 9 dxe5 Sxe5 10 Lf4 Sfd7 11 Lg2 Td8 12 Dc1 f6 13 0 0 Le6 14 Sxe5 Sxe5 15 a5 a6 16 Se4 Lb4 17 Sc5 Lc8 18 Ta4 Lxa5 19 Sd3 0 0 20 Le4 Lb6 21 Dc2 g5 22 Lxh7 Dxh7 23 Lxe5 La7 24 Lc3 b5 25 Taa1 c5 26 Dc1 c4 27 Se1 Lb7 28 Sf3 g4 29 Sg5 Df5 0 1Nationalmannschaft BearbeitenEuwe nahm mit der niederlandischen Mannschaft zwischen 1927 und 1962 an sieben Schacholympiaden teil ausser bei der Schacholympiade 1927 in London bei der keine feste Brettfolge vorgegeben war stets am Spitzenbrett Er erreichte 1958 in Munchen das zweitbeste 1937 in Stockholm das drittbeste Einzelergebnis am ersten Brett 8 Ausserdem nahm er auch an der inoffiziellen Schacholympiade 1924 in Paris teil 9 Vereine BearbeitenEuwe spielte in den 1930er Jahren beim Amsterdamschen Schaakclub 10 in den 1970er Jahren bei Volmac Rotterdam mit dem er auch zweimal am European Club Cup teilnahm 11 Werke Auswahl BearbeitenTheorie der schaakopeningen Van Goor s Gravenhage ab 1937 Theorie der Schacheroffnungen 12 Bande Siegfried Engelhardt Verlag Berlin Frohnau 1957 und folgende Volledige handleiding voor het schaakspel Van Goor s Gravenhage 1937 Viele weitere Auflagen Schach von A Z Vollstandige Anleitung zum Schachspiel De Gruyter Berlin 1958 Ubersetzung und Bearbeitung Kurt Richter Zahlreiche Neuauflagen Positiespel en combinatiespel De Tijdstrom Lochem 1949 Positions und Kombinationsspiel im Schach De Gruyter Berlin 1951 Ubersetzung Kurt Richter Oordeel en plan Het denkproces in het schaken Van Goor s Gravenhage 1952 Urteil und Plan im Schach De Gruyter Berlin 1956 Ubersetzung Kurt Richter Meister gegen Amateur De Gruyter Berlin 1962 Mit Walter Meiden Amateur wird Meister DeGruyter Berlin 1965 Mit Walter Meiden Veldheerschap op de vierenzestig Van Goor s Gravenhage 1966 Feldherrnkunst im Schach Eine Studie uber die Entwicklung des Schachdenkens vom Jahre 1600 bis heute De Gruyter Berlin 1970 Ubersetzung Kurt Richter Meister gegen Meister De Gruyter Berlin 1970 Mit Walter Meiden Endspieltheorie und praxis De Gruyter Berlin 1984Literatur BearbeitenSalo Flohr Die Schachwelt trauert um Max Euwe Schach Echo 1981 Heft 23 24 Titelseiten Kurt Richter Hrsg Dr Max Euwe Eine Auswahl seiner besten Partien 2 Auflage De Gruyter Berlin 1986 ISBN 3 11 010800 3 Alexander Munninghoff Max Euwe The Biography New in Chess Alkmaar 2001 ISBN 90 5691 079 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Euwe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max Euwe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max Euwe Zentrum in Amsterdam Filmaufnahmen von Max Euwe niederlandisch Nachspielbare Schachpartien von Max Euwe auf chessgames com englisch Kompositionen von Max Euwe auf dem PDB ServerEinzelnachweise Bearbeiten Dirk van Dalen Mystic geometer and intuitionist The life of L E J Brouwer Band 2 Clarendon Press 2005 S 717 Biographie von Euwe bei McTutor Memento vom 29 September 2011 im Internet Archive Van Dalen Brouwer Biographie loc cit S 773 mit Foto Dirk van Dalen Brouwer Biographie loc cit S 901 Max Euwe Mengentheoretische Betrachtungen uber das Schachspiel Proc Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen Band 32 1929 S 633 642 online Europa Rochade Mai 1986 S 28 EG 67 S 10 Onlineansicht Memento vom 4 Januar 2012 im Internet Archive als PDF Datei Max Euwes Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Max Euwes Ergebnisse bei inoffiziellen Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Festschrift Memento vom 26 Juni 2015 im Internet Archive Koninklijke Schaakclub Philidor 1847 150 jaar schaken in Leeuwarden S 95 PDF Datei 269 kB niederlandisch Max Euwes Ergebnisse bei European Club Cups auf olimpbase org englisch Schachweltmeister Klassische Weltmeister seit 1886 Wilhelm Steinitz Emanuel Lasker Jose Raul Capablanca Alexander Aljechin Max Euwe Michail Botwinnik Wassili Smyslow Michail Tal Tigran Petrosjan Boris Spasski Robert James Fischer Anatoli Karpow Garri Kasparow Wladimir Kramnik Viswanathan Anand Magnus Carlsen Ding LirenFIDE Schachweltmeister 1993 2006 Anatoli Karpow Alexander Chalifman Viswanathan Anand Ruslan Ponomarjow Rustam Kasimjanov Wesselin TopalowV DSchachweltmeisterschaften1886 1937 1886 1889 1890 1892 Steinitz 1894 1896 1907 1908 1910 Jan Feb 1910 Nov Dez Lasker 1921 Capablanca 1927 1929 1934 Aljechin 1935 Euwe 1937 Aljechin 1948 1990 1948 1951 1954 Botwinnik 1957 Smyslow 1958 Botwinnik 1960 Tal 1961 Botwinnik 1963 1966 Petrosjan 1969 Spasski 1972 Fischer 1975 1978 1981 Karpow 1984 abgebrochen 1985 1986 1987 1990 Kasparow 1993 2005 Klassisch 1993 1995 Kasparow 2000 2004 Kramnik FIDE 1993 1996 1997 1998 Karpow 1999 Chalifman 2000 Anand 2001 2002 Ponomarjow 2004 Kasimjanov 2005 Topalow seit 2006 2006 Kramnik 2007 2008 2010 2012 Anand 2013 2014 2016 2018 2021 Carlsen 2023 Ding Niederlandische Schachgrossmeister Bok Brandenburg Burg Dambacher van den Doel Ernst J van Foreest L van Foreest Giri ten Hertog Janssen Jonkman van Kampen Kevlishvili Klein l Ami Nijboer Cifuentes Parada Piket Pruijssers Ree Reinderman Schoppen Smeets Sokolov Solleveld Sosonko Spoelman Stellwagen van der Sterren Swinkels Timman Tiviakov Visser de Vreugt Warmerdam van der Weide van Wely Werle van der Wiel Peng ZhaoqinVerstorbene GrossmeisterDonner Euwe Prins ehrenhalber Prasidenten der FIDE 1924 1949 Alexander Rueb 1949 1970 Folke Rogard 1970 1978 Max Euwe 1978 1982 Fridrik olafsson 1982 1995 Florencio Campomanes 1995 2018 Kirsan Iljumschinow seit 2018 Arkadi Dworkowitsch Normdaten Person GND 118685554 lobid OGND AKS LCCN n50043343 VIAF 34456307 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Euwe MaxALTERNATIVNAMEN Euwe MachgielisKURZBESCHREIBUNG niederlandischer Schachspieler und SchachweltmeisterGEBURTSDATUM 20 Mai 1901GEBURTSORT AmsterdamSTERBEDATUM 26 November 1981STERBEORT Amsterdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Euwe amp oldid 235864622