Bei der Schachweltmeisterschaft 1910 (Lasker–Janowski) verteidigte der amtierende Schachweltmeister Emanuel Lasker seinen Titel erfolgreich gegen seinen Herausforderer Dawid Janowski.
| Emanuel Lasker | Dawid Janowski | |
| Nation | ||
| Status | Titelverteidiger | Herausforderer |
| Alter | 41 Jahre | 42 Jahre |
| 11 gespielte Partien | ||
| Siege | 8 | 0 |
| Remisen | 3 | |
| ◄ 1910 | 1921 ► |
Vorgeschichte Bearbeiten
Dawid Janowski, ein in Paris lebender Pole hatte sich seit 1899 um einen Zweikampf mit Lasker bemüht. Im Jahre 1909 war es dann so weit: Der Millionär und Schachmäzen Leo Nardus, der sich für Janowskis Kombinationskunst begeisterte, war geneigt, einen solchen Wettkampf zu finanzieren. Um die Erfolgsaussichten zu testen, unternahm er einen ungewöhnlichen Schritt: Er wollte zunächst einen auf vier Partien begrenzten „Test-Wettkampf“. Da er hierfür einen guten finanziellen Anreiz bot, willigte Lasker ein. Janowski trotzte Lasker ein 2:2 ab, worauf Nardus bereit war, einen „großen“ Wettkampf über zehn Partien zu organisieren. Der Wettkampf dauerte vom 19. Oktober 1909 bis zum 9. November 1909 und endete mit einem klaren Sieg Laskers (+7 =2 −1).
Janowskis Gönner Nardus glaubte jedoch fest an seinen Schützling. Als sich mit der Berliner Schachgesellschaft ein weiterer Sponsor fand, stand einem erneuten Kampf, diesmal um die Weltmeisterschaft, nichts mehr im Wege.
Organisation und Regeln Bearbeiten
Sieger des Wettkampfes sollte derjenige werden, der als Erster acht Partien gewonnen hatte. Die ersten zehn Partien sollten in Berlin gespielt werden, alle weiteren in Paris.
Verlauf Bearbeiten
Das Match begann am 8. November 1910 und wurde für Janowski zum Desaster. Als die ersten zehn Partien in Berlin gespielt waren, lag er bereits mit 0:7 Gewinnpartien zurück. Da abzusehen war, dass der Wettkampf nicht mehr lange dauern würde, wurde in Berlin weitergespielt. Am 8. Dezember brachte die elfte Partie für Lasker den letzten erforderlichen Sieg.
Literatur Bearbeiten
- Raymund Stolze: Umkämpfte Krone – Die Duelle der Schachweltmeister von Steinitz bis Kasparow. Sportverlag, Berlin 1992, ISBN 3-328-00526-9.
- Daniel Ackermann: Vabanque – Dawid Janowsky (1868-1927). Schachverlag Dreier, Ludwigshafen 2005, ISBN 3-328-00526-9, S. 512–540.