Magnus Carlsen | Sergei Karjakin | |
Nation | ||
Status | Titelverteidiger, Weltmeister seit 2013 | Herausforderer, Sieger des Kandidatenturniers |
Alter | 25/26 Jahre | 26 Jahre |
Elo-Zahl (November 2016) | 2853 | 2772 |
Punkte | 6(3) | 6(1) |
12+4 gespielte Partien | ||
Siege | 1+2 | 1+0 |
Remisen | 10+2 | |
◄ 2014 | 2018 ► |
Die Schachweltmeisterschaft 2016 war der Zweikampf um den Titel des Schachweltmeisters zwischen dem Titelverteidiger Magnus Carlsen und seinem Herausforderer Sergei Karjakin. Sie fand vom 11. bis zum 30. November 2016 in New York statt.
Nach zehn Remis und je einem Sieg der Kontrahenten war ein Gleichstand von 6:6 nach zwölf gespielten Partien erreicht. Im anschließenden Tiebreak gewann Carlsen in vier Schnellschach-Partien nach zwei Remis die beiden letzten Begegnungen und verteidigte somit seinen Titel mit 9:7 Punkten.
Das Preisgeld lag bei insgesamt 1,1 Millionen US-Dollar für beide Spieler.
Kandidatenturnier Bearbeiten
Im Kandidatenturnier vom 10. bis zum 28. März 2016 in Moskau ermittelten acht Spitzenspieler doppelrundig den Herausforderer. Karjakin gewann das Turnier mit 8½ Punkten aus 14 Partien vor Fabiano Caruana und Exweltmeister Viswanathan Anand (je 7½).
Die Kontrahenten Bearbeiten
Für Carlsen war es nach 2013 und 2014 die dritte Weltmeisterschaft und die zweite Titelverteidigung. Für Karjakin war es die erste WM-Teilnahme. Vor der Weltmeisterschaft spielten Carlsen und Karjakin 21 Partien gegeneinander, wobei Carlsen viermal und Karjakin einmal gewann; 16 Partien endeten Remis.
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Modalitäten Bearbeiten
Austragungsort Bearbeiten
Austragungsort war das Fulton Market Building, das umgebaute Gebäude des ehemaligen Fulton Fish Market in der Fulton Street am South Street Seaport im Süden von Manhattan.
Wettkampfmodus Bearbeiten
Der Wettkampf war über maximal zwölf reguläre Partien angesetzt. Der Spieler, der zuerst 6½ Punkte erreichen würde, sollte Weltmeister sein. Die Bedenkzeit der regulären Partien betrug 100 Minuten für 40 Züge, anschließend zusätzliche 50 Minuten für 20 Züge, anschließend zusätzliche 15 Minuten für den Rest der Partie sowie 30 Bonussekunden pro Zug ab dem ersten Zug. Dazu wurden elektronische Uhren eingesetzt. Unter Androhung einer Geldstrafe von bis zu 5000 Euro waren Unentschieden vor dem 30. Zug von Schwarz untersagt. Ein Remisantrag beim Schiedsrichter im Falle dreimaliger Stellungswiederholung war zulässig.
Das Anzugsrecht wechselte nach jeder Partie, außer nach der sechsten, so dass die Kontrahenten in den Partien sechs und sieben jeweils mit derselben Farbe spielten.
Nach einem Ergebnis von 6:6 – wie es tatsächlich eintrat – sah das Reglement einen Tiebreak mit verkürzter Bedenkzeit vor. Der nach einem Ruhetag zu spielende Tiebreak bestand aus vier Schnellschach-Partien mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten plus zehn Sekunden pro Zug. Zwischen den Partien gab es jeweils mindestens zehn Minuten Pause.
Bei einem 2:2 wären anschließend bis zu fünf Blitzschachrunden gespielt worden. Falls auch dies zu keiner Entscheidung geführt hätte, wäre eine letzte so genannte Armageddon-Partie mit asymmetrischer Bedenkzeit gespielt worden. Im Falle eines Remis wäre der Spieler mit den schwarzen Steinen zum Sieger erklärt worden.
Als Hauptschiedsrichter fungierte Takis Nikolopoulos aus Griechenland.
Übertragung der Partien Bearbeiten
Die Partien begannen um 14:00 Uhr Ortszeit (Eastern Standard Time), d. h. 20:00 Uhr MEZ. Sie wurden vom Veranstalter live und kostenpflichtig im Internet übertragen und von Judit Polgár kommentiert. In einem Verfahren vor dem Handelsgericht in Moskau scheiterte der Ausrichter mit einer Schadenersatzklage gegen ein Schachportal, das ebenfalls eine Live-Kommentierung – und zwar kostenlos – anbot.
Preisgelder Bearbeiten
Das Preisgeld lag bei insgesamt 1,1 Millionen US-Dollar für beide Spieler. Im Falle eines Sieges im regulären Match wären davon 60 % an den Sieger und 40 % an den Verlierer gegangen. Nach dem Spielen des Tiebreaks erhielten der Sieger 55 % und der Verlierer 45 %. Da Carlsen nach seiner verlorenen Partie die Pressekonferenz nicht vertragsgemäß besuchte, wären ihm von seinem Preisgeld laut Vertrag 10 % abgezogen worden. Dies wurde im Nachhinein auf 5 % reduziert, die je zur Hälfte an den Veranstalter und die FIDE gingen.
Verlauf Bearbeiten
Der auf zunächst zwölf reguläre Partien angesetzte Wettkampf begann mit einer Serie von sieben Remispartien. In der achten Partie siegte Herausforderer Karjakin mit den schwarzen Steinen. Durch einen Sieg in der zehnten Partie glich Weltmeister Carlsen den Wettkampfstand wieder aus. Da die letzten beiden regulären Partien remis endeten, musste ein Tiebreak über vier Schnellschach-Partien die Entscheidung bringen. Carlsen gewann den Tiebreak mit 3:1 und verteidigte damit seinen WM-Titel erfolgreich.
Außergewöhnlich war neben der hohen Remisquote (zehn Remis in zwölf regulären Partien) die Wahl der Eröffnungen: 10 der 16 gespielten Partien (inklusive Tiebreak) begannen mit der einen oder anderen Variante der Spanischen Partie. Karjakin wich mit den weißen Steinen nur ein einziges Mal von diesem System ab, und zwar in der siebten Partie, die er mit d4 begann, was Carlsen mit der Slawischen Verteidigung beantwortete.
Tabelle Bearbeiten
Partie | Datum (2016) | Partieergebnis | Eröffnung | ECO-Schlüssel | Züge | Zwischenstand | Link (Chessbomb.com) | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Carlsen | Karjakin | Carlsen | Karjakin | ||||||
1 | Fr, 11. November | ½ | ½ | Trompowsky-Eröffnung | A45 | 42 | ½ | ½ | Spiel 1 |
2 | Sa, 12. November | ½ | ½ | Spanische Partie | C84 | 33 | 1 | 1 | Spiel 2 |
3 | Mo, 14. November | ½ | ½ | Spanische Partie (Berliner Verteidigung) | C67 | 78 | 1½ | 1½ | Spiel 3 |
4 | Di, 15. November | ½ | ½ | Spanische Partie | C77 | 94 | 2 | 2 | Spiel 4 |
5 | Do, 17. November | ½ | ½ | Italienische Partie | C50 | 51 | 2½ | 2½ | Spiel 5 |
6 | Fr, 18. November | ½ | ½ | Spanische Partie | C88 | 32 | 3 | 3 | Spiel 6 |
7 | So, 20. November | ½ | ½ | Slawische Verteidigung | D10 | 33 | 3½ | 3½ | Spiel 7 |
8 | Mo, 21. November | 0 | 1 | Colle-Zukertort-System | D05 | 52 | 3½ | 4½ | Spiel 8 |
9 | Mi, 23. November | ½ | ½ | Spanische Partie | C78 | 74 | 4 | 5 | Spiel 9 |
10 | Do, 24. November | 1 | 0 | Spanische Partie (Berliner Verteidigung) | C65 | 75 | 5 | 5 | Spiel 10 |
11 | Sa, 26. November | ½ | ½ | Spanische Partie | C84 | 34 | 5½ | 5½ | Spiel 11 |
12 | Mo, 28. November | ½ | ½ | Spanische Partie (Berliner Verteidigung) | C67 | 30 | 6 | 6 | Spiel 12 |
Tiebreaks | Carlsen | Karjakin | Carlsen | Karjakin | |||||
1 | Mi, 30. November | ½ | ½ | Spanische Partie | C84 | 37 | 6½ | 6½ | Schnellschach-Partie 1 |
2 | Mi, 30. November | ½ | ½ | Italienische Partie | C50 | 84 | 7 | 7 | Schnellschach-Partie 2 |
3 | Mi, 30. November | 1 | 0 | Spanische Partie | C84 | 38 | 8 | 7 | Schnellschach-Partie 3 |
4 | Mi, 30. November | 1 | 0 | Sizilianische Verteidigung | B55 | 50 | 9 | 7 | Schnellschach-Partie 4 |
Langpartien Bearbeiten
1. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Carlsen führte die weißen Steine und wählte überraschend die in der Weltspitze sehr selten gespielte Trompowsky-Eröffnung, anschließend wich er bereits im sechsten Zug von den bekannten Wegen ab. Karjakin verteidigte in der Folge umsichtig und konnte die Partie stets ausgeglichen gestalten.
2. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Es kam zu einem Duell in der Spanischen Eröffnung, bei dem beide Seiten niemals ernsthaft unter Druck gerieten. Am Ende führte eine Abtauschkombination zum Remis durch Zugwiederholung.
3. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Bei der erneuten Erprobung der Spanischen Partie, nun der Berliner Verteidigung, ergab sich ein ausgeglichenes Spiel, das von Carlsen verschärft wurde. In den anschließenden Verwicklungen griff Karjakin fehl, verteidigte sich jedoch in der Folge gut. Am Ende manövrierte Carlsen mit einer Mehrfigur. Nach einem Fehler beider Spieler im 70. Zug ließ der Titelverteidiger im 72. Zug den nicht mehr einfach zu findenden Weg zum Sieg aus, wodurch Karjakins hartnäckige Verteidigung mit einem Unentschieden belohnt wurde.
Die Partie dauerte fast sieben Stunden.
4. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Ab dem 18. Zug übernahm Carlsen die Initiative. Da er im 42. Zug nicht die beste Fortsetzung (42. … Ld5) fand und Karjakin sich umsichtig verteidigte, kam er in der längsten Partie des Matches nicht über ein Remis hinaus.
Die Partie dauerte mehr als fünf Stunden.
5. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Dies war die erste Partie, in der der Weltmeister hätte verlieren können. Der Zug 41. Kg2 wurde dabei kritisiert, da er den weißen Schwerfiguren den Zugang zur h-Linie verstellte. Nach dem Bauernopfer des Herausforderers in der Diagrammstellung war es notwendig, den Druck mit einem Zug des schwarzen Turmes auf die offene h-Linie zu erhöhen.
Die Partie dauerte mehr als fünf Stunden.
6. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Mit einer Spieldauer von nur 1 Stunde 33 Minuten war die sechste Partie die bis dahin kürzeste des Wettkampfes.
7. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Carlsen erreichte mit Schwarz früh eine komfortable Stellung, verlor jedoch infolge von 16. … Tc8 einen Bauer und beraubte sich selbst dadurch jeglicher Siegeshoffnungen. Nach einer brettumspannenden Abtauschoperation ergab sich ein ausgeglichenes Endspiel, in dem sich Karjakin mit dem festgesetzten Mehrbauer gegen weitere Gewinnversuche entschied, sodass früh ein Remis vereinbart wurde.
In der anschließenden Pressekonferenz bezeichnete Carlsen seinen 16. Zug selbst als „blunder“ (Patzer). Außerdem äußerte er sein Bedauern darüber, dass die bisherigen Partien zwar „interessant“, aber nicht spektakulär gewesen seien.
8. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Es kam in der achten Partie zunächst zu einer Zeitnotphase vom 30. bis zum 40. Zug. Karjakin eroberte einen Bauern, wonach Carlsen durch einen Fehler einen zweiten Bauer verlor. Da Karjakin jedoch eine Minikombination übersah, glich Carlsen zunächst das Spiel aus, blieb aber in der Verteidigung gegen einen starken Freibauern. Karjakin opferte diesen, nachdem er eine Schwächung an Carlsens Königsflügel provoziert hatte, um die weiße Dame von allen Dauerschachmöglichkeiten abzulenken. Mit der Auswahl zwischen der drohenden Umwandlung und dem unabwendbaren Matt konfrontiert, gab Carlsen die Partie auf. Das Computerprogramm bei ChessBomb sieht dabei Carlsens vorletzten Zug 51. De6 als entscheidenden Fehler. Carlsen ging während der gesamten Partie immer wieder ins Risiko. Er vermied Züge, die zu remisträchtigen Stellungen geführt hätten, und spielte auf Gewinn.
Die Partie dauerte über fünf Stunden.
9. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Nach einer Spanischen Eröffnung von Karjakin suchte Carlsen mit Schwarz in der Modernen Variante, bekannt für Optionen zu scharfen Positionen, ein dynamisches Spiel. Carlsen geriet jedoch im Mittelspiel stark unter Druck. Sein Gegner erhielt einen materiellen Vorteil, jedoch bei schlechterer Bauernstruktur. In der Diagrammstellung verbrauchten beide Spieler fast ihre gesamte verbleibende Bedenkzeit. Karjakin entschied sich für das prinzipielle Läuferopfer auf f7, das guten Angriff versprach. Carlsen verteidigte sich daraufhin umsichtig und rettete die Partie ins sichere Remis. Trotzdem spielte Karjakin noch gut 30 Züge weiter, ohne eine nennenswerte Veränderung in der Stellung zu erreichen, bevor er nach insgesamt 74 Zügen Remis anbot.
Statt Karjakins 39. Lxf7+ wurde sowohl von den Kommentatoren während der Partie als auch von Carlsen nach der Partie 39. Db3 vorgeschlagen. Nach 39. … Sf5 40. Lxf7+ Kg7 41. Th3 De7 42. Lg8 h5 43. d5 würde Weiß die große Diagonale für seinen Läufer öffnen und dürfte bessere Siegchancen haben als nach dem Textzug, obwohl sich auch in dieser Variante noch Komplikationen durch die offenen Königsstellungen ergeben könnten. Karjakin gab unumwunden zu, dass er 39. Db3 nicht gespielt hatte, weil er die Fortsetzung mit 42. Lg8 während der Partie nicht gesehen hatte.
10. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Mit den schwarzen Steinen ließ Karjakin nach einer seltenen Eröffnungsvariante in der Berliner Verteidigung das sichere Remis durch 20. … Sxf2+ aus. Nach 21. Kg2 Sh4+! 22. Kg1 (22. gxh4 Dg6+ mit Vorteil für Schwarz) 22. … Sh3+ 23. Kh1 Sf2+ kann eine Zugwiederholung erzwungen werden. Danach geriet er in eine für Weiß leicht vorteilhafte Position. Carlsen lavierte, wobei es ihm gelang, seinen positionellen Vorteil schrittweise auszubauen und nach sechseinhalb Stunden den Sieg zu erzielen, der den Ausgleich im Zweikampf bedeutete. Carlsen gab direkt nach der Partie an, dass er den möglichen Zug 20. … Sxf2+ zunächst übersehen hatte: “I just missed that he could take on f2 and then it would be a draw immediately.” () Karjakin gab hingegen auf der Pressekonferenz an, den Zug zwar gesehen zu haben, jedoch nicht das erzwungene Dauerschach danach.
11. Partie Bearbeiten
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Zum wiederholten Male kam die Spanische Partie aufs Brett. Karjakin erhielt mit Weiß die Bauernmehrheit am Königsflügel, während Carlsen mit Schwarz einen Raumvorteil im Zentrum und am Damenflügel erlangte. Die Stellung wurde als ausgeglichen angesehen, als Carlsen sich entschied, einen Bauerndurchbruch im Zentrum zu wagen. Nachdem Karjakin auf c3 geschlagen hatte, nahm Carlsen jedoch nicht zurück, sondern spielte völlig überraschend den Zug 19. … d5. Die Kommentatorin Judit Polgár lobte diesen Zug sofort als Carlsens besten Zug im gesamten bisherigen Wettkampf, sowohl aus strategischer wie auch psychologischer Sicht.
Karjakin behielt jedoch die Nerven und entschied sich für eine sehr solide Verteidigung. In den folgenden Zügen schaffte es Carlsen zwar, einen Freibauern zu bilden und bis auf e2 vorzurücken. Die Umwandlung scheiterte jedoch letztlich daran, dass die weiße Dame im 34. Zug Dauerschach drohen konnte, so dass auch die elfte Partie mit einem Remis endete. Karjakin sagte später, dass er den Zug 19. … d5 zwar gesehen, aber unterschätzt hätte, was in seiner Situation etwas „sorglos“ gewesen sei.
12. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Die Spieler strebten mit extremem Tempo offensichtlich ein schnelles Remis zum 30. Zug an, um den Tiebreak ohne Verletzung der 30-Züge-Regel zu erreichen. Die Partie war daher bereits nach 40 Minuten beendet.
Tiebreak Bearbeiten
Nachdem die erste Schnellschach-Partie remis geendet hatte, wählte Carlsen in der zweiten (wie in der fünften regulären Partie) die Italienische Eröffnung und erreichte eine sehr vielversprechende Stellung. Karjakin geriet mehrmals in akute Zeitnot, doch Carlsen konnte seinen Stellungsvorteil nicht in einen Sieg verwandeln. Stattdessen gelang es Karjakin, sich durch eine überraschende Kombination ins Patt zu flüchten. Auch in der dritten Schnellschach-Partie geriet Karjakin stark unter Druck und Carlsen gelang es diesmal, seinen Vorteil in einen Sieg umzumünzen. Die letzte Partie sah nach einer Sizilianischen Verteidigung ein überraschendes Qualitätsopfer Karjakins, das jedoch nicht den erhofften Angriff gegen Carlsens König brachte. Als Karjakin schließlich mit Matt drohte, kam ihm Carlsen mit einem zwingenden Mattangriff unter Damenopfer zuvor.
Schnellschach-Partie 1 Bearbeiten
Schnellschach-Partie 1
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Schnellschach-Partie 2 Bearbeiten
Schnellschach-Partie 2
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Schnellschach-Partie 3 Bearbeiten
Schnellschach-Partie 3