Die Schachweltmeisterschaft 1985 in Moskau war ein als Neuauflage der abgebrochenen Schachweltmeisterschaft 1984 vom 3. September bis 9. November 1985 ausgetragener Zweikampf zwischen Anatoli Karpow und Garri Kasparow um den Weltmeistertitel im Schach. Nach dem umstrittenen ergebnislosen Abbruch der vorangegangenen Weltmeisterschaft zwischen den beiden Kontrahenten wurde der Zweikampf mit Änderungen der Turnierbedingungen erneut angesetzt. Der Herausforderer Garri Kasparow besiegte den Weltmeister Anatoli Karpow nach 24 Partien und wurde so zum 13. Schachweltmeister, der mit 22 Jahren zugleich auch der jüngste war.
Anatoli Karpow | Garri Kasparow | |
Nation | ||
Status | Titelverteidiger, Weltmeister seit 1975 | Herausforderer |
Alter | 34 Jahre | 22 Jahre |
Elo-Zahl (Juli 1985) | 2720 | 2700 |
Punkte | 11 | 13 |
24 gespielte Partien | ||
Siege | 3 | 5 |
Remisen | 16 | |
◄ 1984 | 1986 ► |
Vorgeschichte Bearbeiten
Turniermodus früherer Weltmeisterschaften Bearbeiten
Die von der FIDE ab der Nachkriegszeit organisierten Zweikämpfe um die Weltmeisterschaft waren traditionell auf maximal 24 Partien angelegt, wobei Punktemehrheit zu erzielen war. Für die Schachweltmeisterschaft 1978 änderte die FIDE jedoch den Modus auf sechs zu erzielende Gewinnpartien (Remis waren nicht von Bedeutung), wonach dort insgesamt 32 Partien gespielt wurden (Karpow bezwang Viktor Kortschnoi 6:5). Schon damals gab es Stimmen, die eine Rückkehr zur Begrenzung auf 24 Partien forderten oder prophezeiten, etwa Hauptschiedsrichter Lothar Schmid, der Modus wurde jedoch vorerst beibehalten.
Schachweltmeisterschaft 1984 Bearbeiten
Garri Kasparow hatte sich 1984 als Herausforderer des Schachweltmeisters Anatoli Karpow qualifiziert. Karpow ging schnell mit 4:0 in Führung, doch dann vermochte Kasparow mit Remisserien den Wettkampf in die Länge zu ziehen und Karpow dadurch zu belasten. Nach einem Doppelsieg in der 47. und 48. Partie hatte Kasparow auf 3:5 aufgeschlossen, doch nun wurde gegen seinen Willen der Wettkampf von FIDE-Präsident Florencio Campomanes abgebrochen. Als Begründung für den allseits kritisierten Abbruch gab Campomanes an, die Kräfte der Spieler schonen und sie vor physischen und psychischen Schäden bewahren zu wollen; die doppelte Partienanzahl der traditionellen 24 sei dazu die passende Gelegenheit. Als Ersatz wurde die Schachweltmeisterschaft 1985 mit dem früheren 24-Partien-Modus angesetzt.
Nach dem Abbruch Bearbeiten
Nach dem Abbruch wurden Fragen laut, ob Karpow überhaupt noch im Besitz des Weltmeistertitels sein konnte oder ein weiteres Interregnum bestünde. Kasparow betrachtete Karpow nicht mehr als Weltmeister.
Die Vorbereitungen des erneuten Zweikampfes wurden von willkürlich erscheinenden Entscheidungen Campomanes’ bestimmt, wodurch dieser und die FIDE-Gremien heftige Kritik ernteten. Besonders für die Nebeneinkünfte, die Campomanes und Alfred Kinzel Anatoli Karpow verschafften, wurden sie von Lothar Schmid heftig kritisiert, der als Schiedsrichter der Schachweltmeisterschaft 1972 stets Angebote von Mäzenen ausgeschlagen hatte, um den guten Ruf des Schachspiels zu wahren.
Als Hauptschiedsrichter war von der FIDE Svetozar Gligorić vorgesehen, was jedoch von Kasparow kritisiert wurde. Nachdem bei einer Wahl Karpows und Kasparows, die jeweils sieben Namen nennen durften, nur Lothar Schmid von beiden Spielern als akzeptabler Schiedsrichter genannt wurde, trat Gligorić am 25. Juli zurück, wurde aber dennoch von der FIDE am 6. August erneut benannt. Vom 24. bis 31. August 1985 fand die Jahreshauptversammlung der FIDE statt. Campomanes wurde am Abend des 24. Augusts 1985 von Robert Hübner im Rahmen einer Fernsehpartie, die Hübner gegen Jan Timman spielte, befragt, ob Lothar Schmid Hauptschiedsrichter wird. Campomanes gab jedoch darauf keine befriedigende Antwort. Schmid musste schließlich aus beruflichen Gründen absagen. Die FIDE ernannte daraufhin auf ihrem Kongress Andrei Malchev und Vladas Mikėnas als Schiedsrichter und Alfred Kinzel als Vorstand des Schiedsrichterkomitees. Auch weitere Wettkampfbedingungen wurden beim FIDE-Kongress festgelegt.
Am 1. Mai 1985 wurden die Gebote für den Austragungsort des Zweikampfes im FIDE-Büro in Luzern angesehen, wobei der Marseiller Stadtpräsident le Ferre persönlich anwesend war. Die Stadt Marseille hatte 1,6 Millionen Schweizer Franken geboten, während England und die Sowjetunion jeweils eine Million geboten hatten. Bei einer Pressekonferenz am 29. Mai in Madrid legte FIDE-Präsident Campomanes jedoch Moskau als Austragungsort fest.
Vorbereitungen der Kontrahenten Bearbeiten
Vom 15. bis 26. Juli 1985 nahm Karpow am OHRA-Schachfestival Amsterdam teil, das er mit 7 Punkten aus 10 Partien vor Timman (6,5) und Nunn (5,5) gewann.
Kasparow wählte Zweikämpfe gegen Robert Hübner und Ulf Andersson als Vorbereitung. Der Spiegel-Verlag war Sponsor des Zweikampfes gegen Hübner, den Kasparow vom 28. Mai zum 4. Juni 1985 mit 4,5:1,5 Punkten besiegte. Gegen Ulf Andersson, der auf Platz 15 der Weltrangliste gesetzt war, gewann Kasparow mit 4:2 Punkten. Bei seinen Besuchen in Deutschland und Jugoslawien hielt Kasparow dabei nicht mit Kritik an Campomanes und Kinzel zurück, worauf sowjetische Funktionäre erstaunt waren, da Kasparow Mitglied der Kommunistischen Partei war. Ein Brief zu Kasparows Disput mit Gligorić wurde in Politika veröffentlicht.
Wettkampfbedingungen Bearbeiten
Wie bereits bei mehreren Schachweltmeisterschaften in den 1950er Jahren wurde im Tschaikowski-Konzertsaal in Moskau gespielt.
Für Karpow standen Wiktor Baturinski als Delegationschef sowie Igor Saizew, Efim Geller und Juri Balaschow als Sekundanten zur Verfügung. Kasparow wurde laut Manfred van Fondern von Marmedow als Delegationsleiter, seiner Mutter Kasparowa als Managerin sowie den Sekundanten Gennadi Timoschtschenko und Alexander Nikitin unterstützt. Kasparows dritter Sekundant, András Adorján, erhielt kein Einreisevisum. Mark Weeks gibt hingegen an, Kasparow habe Josif Dorfman als Sekundanten gewählt. Alexander Nikitin und Jewgeni Wladimirow seien Assistenten gewesen, während Juri Rasuwajew der Delegationsvorsitzende war. Kasparow macht in seinem Buch keine Angaben zu seiner Delegation.
Als Austragungsmodus für diesen Wettkampf und spätere wurde beim FIDE-Kongress in Tunis festgelegt, dass auf Punktemehrheit in 24 Partien zu spielen sei und bei 12:12 der Weltmeister seinen Titel behalte. Darüber hinaus wurde für die kommende Weltmeisterschaft im Speziellen festgelegt, dass Karpow im Falle einer Niederlage weiterhin ein Revanchekampf zustände, da dieser Bestandteil des vergangenen Qualifikationsmodus 1982–1984 gewesen sei. Der Verlierer des Revanchekampfes würde direkt ins Kandidatenfinale gelangen, welches 24 Partien beinhalten sollte. Die FIDE wurde für diese Änderungen heftig kritisiert, da sie Karpow zu sehr bevorteilten. So meinte beispielsweise Großmeister Ljubomir Ljubojević:
„Die WM der FIDE hat ihren Sinn verloren. Die Privilegien von Karpow sind jetzt unendlich.“
Ergebnistabelle Bearbeiten
Kasparow, der als großes Talent galt, und Karpow, der nach seinen Siegen über Kortschnoi unangefochten als Weltmeister etabliert war, spielten in der Schachweltmeisterschaft 1984 ihre 5. bis 52. und in der Schachweltmeisterschaft 1985 ihre 53. bis 76. Partie gegeneinander. Zuerst waren sie im Rahmen einer Veranstaltung mit dem Titel Junge Pioniere 1975 aufeinandergetroffen. Nach drei remis endenden Begegnungen 1981 dauerte es bis zu den Schachweltmeisterschaften, bis Karpow und Kasparow wieder gegeneinander antraten. Der Weltmeister verbuchte somit zuvor in der Gesamtbilanz einen Vorteil von 6:3 Punkten gegen Kasparow, davon 5:3 Punkte aus dem letzten Duell, für sich. Kasparow hingegen hatte sich, auch psychologisch, weiterentwickelt und war somit als gefährlicher Gegner Karpows anzusehen.
Falls der Abgabezug später als der Partieschluss erscheint, fand keine Wiederaufnahme statt und die Partie wurde vorher aufgegeben oder auf Remis vereinbart.
Partie | Datum (1985) | Weiß | Ergebnis | Eröffnung | Züge | Abgabezug | Karpow |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 3. September | Kasparow | 1 : 0 | E20 | 41W | 41S | +0 =0 −1 |
2 | 5. September | Karpow | ½: ½ | B85 | 65W | 41S | +0 =1 −1 |
3 | 10. September | Kasparow | ½: ½ | D55 | 20S | ohne | +0 =2 −1 |
4 | 12.–13. September | Karpow | 1 : 0 | D55 | 63W | 41W | +1 =2 −1 |
5 | 14. September | Kasparow | 0 : 1 | C92 | 41W | 41S | +2 =2 −1 |
6 | 19. September | Karpow | ½: ½ | D55 | 27S | ohne | +2 =3 −1 |
7 | 21. September | Kasparow | ½: ½ | E32 | 31W | ohne | +2 =4 −1 |
8 | 24. September | Karpow | ½: ½ | D58 | 49S | 41S | +2 =5 −1 |
9 | 26.–27. September | Kasparow | ½: ½ | C92 | 53W | 42S | +2 =6 −1 |
10 | 28. September | Karpow | ½: ½ | B85 | 37W | ohne | +2 =7 −1 |
11 | 1. Oktober | Kasparow | 1 : 0 | E21 | 25W | ohne | +2 =7 −2 |
12 | 5. Oktober | Karpow | ½: ½ | B44 | 18S | ohne | +2 =8 −2 |
13 | 8. Oktober | Kasparow | ½: ½ | E20 | 24S | ohne | +2 =9 −2 |
14 | 10. Oktober | Karpow | ½: ½ | B54 | 32S | ohne | +2 =10 −2 |
15 | 12. Oktober | Kasparow | ½: ½ | C42 | 22S | ohne | +2 =11 −2 |
16 | 15. Oktober | Karpow | 0 : 1 | B44 | 40S | ohne | +2 =11 −3 |
17 | 17. Oktober | Kasparow | ½: ½ | E20 | 29W | ohne | +2 =12 −3 |
18 | 22. Oktober | Karpow | ½: ½ | B85 | 23W | ohne | +2 =13 −3 |
19 | 24. Oktober | Kasparow | 1 : 0 | E21 | 42W | 42W | +2 =13 −4 |
20 | 25.–26. Oktober | Karpow | ½: ½ | D35 | 85S | 41S | +2 =14 −4 |
21 | 31. Oktober – 1. November | Kasparow | ½: ½ | D31 | 44S | 41S | +2 =15 −4 |
22 | 5. November | Karpow | 1 : 0 | D35 | 41S | 42W | +3 =15 −4 |
23 | 7. November | Kasparow | ½: ½ | D55 | 41W | ohne | +3 =16 −4 |
24 | 9. November | Karpow | 0 : 1 | B85 | 42S | ohne | +3 =16 −5 |
Verlauf Bearbeiten
11. Partie
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
12. Partie
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
22. Partie
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
24. Partie
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Bei der Eröffnungszeremonie am 2. September 1985 bekam Garri Kasparow für die 1. Partie die weißen Steine zugelost.
Kasparow konnte bereits die erste Partie gewinnen, nachdem er Karpow schon durch die Wahl seiner Eröffnungsvariante überrascht hatte und ein gewonnenes Endspiel erzielte. Nach zwei Remisen gelang Karpow jedoch ein Doppelschlag: In der vierten Partie siegte er durch präzise Ausnutzung von Ungenauigkeiten Kasparows. Auch die fünfte Partie entschied der Titelverteidiger für sich, nachdem er sich einen Mehrbauern verschafft hatte.
Die siebte Partie war erneut hart umkämpft, endete aber unentschieden. Nach einem unentschiedenen Spiel in der achten Partie folgte eine scharfe neunte Partie. Im Endspiel opferte Kasparow drei Bauern, um die Initiative an sich zu reißen, doch Karpow wählte stets die richtige Fortsetzung, woraufhin die Partie remis endete. In der zehnten Partie eröffnete Karpow mit 1. e2–e4 und machte seine Gewinnabsicht deutlich, doch ein weiteres Remis folgte.
Die elfte Partie ging um die Welt. Karpow stellte im 22. Zug durch eine Kombination Material ein und musste daraufhin aufgeben (in der Diagrammstellung geschah 22. … Tcd8?? 23. Dxd7! Txd7 24. Te8+ Kh7 25. Le4+ und Karpow gab auf), woraufhin Journalisten übertrieben vom „Fehler des Jahrhunderts“ sprachen. In der Schachwoche war von einem der „krassesten Fehler in der Geschichte der Schachweltmeisterschaften“ zu lesen, und die Zeit merkte an, dass sie einen solchen Fehler „bei Großmeistern ganz selten, bei Karpow noch nie gesehen“ habe. Garri Kasparow widerlegte Behauptungen, ein solcher Vorfall sei bei einer Schachweltmeisterschaft einmalig, indem er sechs weitere Beispiele in seinem Buch anführte.
In der zwölften Partie wurde besonders die Eröffnung bekannt. In einer vielmals gespielten Variante der Sizilianischen Verteidigung opferte der Herausforderer im 8. Zug einfach seinen d-Bauern (Diagramm: Kasparow spielte 8. … d5). Nach dieser Anwendung wurde das Gambit als Kasparow-Gambit bekannt. Karpow opferte den Bauern zurück und die Partie endete bald remis.
Nach einer remislichen 13. Partie stieß in der 14. Partie die Eröffnungsbehandlung Karpows auf Interesse, der analog zum Keres-Angriff der Sizilianischen Verteidigung früh seinen g-Bauern vorstieß. Kasparow vermochte jedoch, die Partie auszugleichen, wodurch ein weiteres Remis die Folge war. In der 15. Partie errang Kasparow die Initiative und inszenierte gegen drohende Vereinfachungen eine Mattfalle, der Karpow jedoch auswich. Die Partie wurde daraufhin remis gegeben, da die Vereinfachungen unvermeidbar waren.
In der 16. Partie wurde erneut das Kasparow-Gambit gespielt. Diesmal entschloss sich Karpow, den Bauern zu behalten, geriet aber in Schwierigkeiten, die in einem Sieg Kasparows nach einem akkuraten Angriff gipfelten. Die Partie wurde im Schachinformator zur besten jenes Halbjahres gewählt. Somit ging der Herausforderer in Führung und gab sie auch nicht mehr ab.
In der 17. Partie verbrauchte Kasparow 43 Minuten für einen zweischneidigen Eröffnungszug, konnte jedoch später das Remis sichern. Anschließend nahm Kasparow seine zweite Auszeit. Die 18. Partie endete im 23. Zug remis. Karpow hatte dieses angeboten und Kasparow nahm nach 20 Minuten an.
Die 19. Partie zeigte eine neue Idee Karpows, für die er einen Springer an den Rand stellen musste. Sein Plan ging jedoch nicht auf und der Springer blieb für mehr als 30 Züge auf seinem ungünstigen Feld stehen, während Kasparow entscheidenden Vorteil erlangte. Nachdem Kasparow seinen Zug abgegeben hatte, führte er ihn offen am Brett aus. Karpow gab ohne Wiederaufnahme die Partie auf.
Kasparow stand, so kurz vor dem Weltmeistertitel, in den folgenden Partien psychologisch unter Druck, was nach zwei weiteren Unentschieden in einer Niederlage in der 22. Partie gipfelte. Vor der 22. Partie hätten Kasparow zwei Remis oder ein Sieg zum Gesamtsieg genügt und Karpow nahm seine letzte Auszeit. Kasparow verglich seinen positionellen Zeitnotfehler im 31. Zug (Diagramm: Kasparow zog 31. … Sd6–e4) mit dem Fehler Karpows in der 11. Partie. Nach einem weiteren Fehler wurde Karpow der Sieg stark erleichtert und Kasparow gab noch vor der Wiederaufnahme auf.
Kasparow geriet in der 23. Partie in Vorteil, konnte diesen jedoch nicht realisieren, sodass nach einem Gegenschlag Karpows ein Remis die Folge war. Der Weltmeister brauchte somit einen Sieg zur Titelverteidigung, während Herausforderer Kasparow bereits mit einem Unentschieden die Schachkrone erhalten würde. Die Entscheidung musste in der letzten Partie fallen.
Karpow spielte in der letzten Partie auf Sieg, indem er einen gefährlichen Königsangriff startete, den Kasparow jedoch abwehrte. Ein kompliziertes Endspiel hätte die Folge sein können, doch Karpow übersah einen Figurenverlust. Dennoch entbrannte noch ein Zeitnotduell, bis Kasparow die Figur zurückopferte, nur um im folgenden Zug mit einem Abzugsschach den weißen Turm zu gewinnen. Karpow blieb mehrere Minuten lang sitzen und reichte dann Kasparow die Hand zur Aufgabe und zur Gratulation zum Weltmeistertitel.
„Hier vergingen noch mehrere lange Minuten, und endlich reichte mir Karpow die Hand und gratulierte mir als Erster zum Sieg und zum Weltmeistertitel. Und die zu gleicher Zeit im Saal ertönende donnerstarke Reaktion überzeugte mich endgültig – ja, es ist wahr! Es ist mir gelungen!!!“
Partien Bearbeiten
1. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
4. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
5. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
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11. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
16. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
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19. Partie Bearbeiten
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
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3 | 3 | ||||||||
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