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Die Main Kraftwerke AG kurz MKW war ein 1910 als Tochter des Elektrizitatskonzerns EAG gegrundetes Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Frankfurt Hochst Es versorgte in erster Linie weite Teile des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden mit Strom der in einem Kohlekraftwerk in Hochst sowie mehreren Wasserkraftwerken erzeugt wurde 1923 wurde es mitsamt der Muttergesellschaft vom RWE ubernommen und beteiligte sich am Aufbau eines Hochspannungs Verbundnetzes 1926 konnte erstmals durch die Anbindung der Netze des RWE und des Bayernwerks uber die MKW ein Verbundbetrieb zwischen Kohlekraftwerken im Rheinland und Wasserkraftwerken in Bayern bewerkstelligt werden Werbeplakat der Main Kraftwerke AG 1925Im Jahr 2001 fusionierten die MKW mit mehreren Beteiligungsgesellschaften des RWE zur Suwag Energie AG die bis heute ihren Verwaltungssitz am ehemaligen Standort der MKW in Frankfurt Hochst unterhalt Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 1 1 Grundung und Expansion 1 2 Einstieg in den Verbundbetrieb 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 4 Nachkriegszeit 1 5 1960 bis 1990 1 6 Auflosung und Fusion 2 Anlagen 2 1 Kohlekraftwerke 2 2 Wasserkraftwerke 2 3 Kulturdenkmaler 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte BearbeitenGrundung und Expansion Bearbeiten nbsp Aktie uber 1000 RM der Main Kraftwerke AG vom 1 April 19111890 grundete der Unternehmer Wilhelm Lahmeyer in Frankfurt am Main die Wilhelm Lahmeyer amp Co KG ab 1893 Elektrizitats AG vormals W Lahmeyer amp Co kurz EAG die sich mit dem Bau und Betrieb von Elektrizitatsanlagen befasste Die Internationale Elektrotechnische Ausstellung 1891 machte das Unternehmen als Pionier der Elektrifizierung von Stadten bekannt Durch Unternehmensbeteiligungen und Grundung von Tochtergesellschaften wurden in zahlreichen Stadten Elektrizitatswerke und elektrische Strassenbahnnetze aufgebaut Als eines dieser Tochterunternehmen wurde am 16 August 1910 die Main Kraftwerke AG durch die EAG und den Kolner Draht und Kabelhersteller Felten amp Guilleaume gegrundet Der Grundung voraus ging der am 4 Juli 1910 begonnene Bau des Kraftwerks Hochst eines Steinkohle Kraftwerks auf dem Gebiet der damals noch eigenstandigen Stadt Hochst am Main durch die EAG 1 Die neue Gesellschaft sollte den Betrieb dieses Kraftwerks sowie die Elektrifizierung der umliegenden Gemeinden im Gebiet zwischen Main und Taunus durchfuhren Weitere Initiatoren der neuen Firma waren der Hessische Provinzialverband die Felten amp Guileaume Lahmeyer Werke AG und Personlichkeiten der Frankfurter Wirtschaft die in dieser Betatigungsmoglichkeiten sahen 2 Am 28 September 1910 folgte die Eintragung der Firma ins Handelsregister des koniglichen Amtsgerichts Hochst 2 Das Grundungskapital betrug 2 Millionen Mark 2 Zweck der Gesellschaft war Betrieb Bau und Erwerb von Elektrizitats Gas und Wasserwerken sowie von Strassenbahnen 3 Zusammen mit der Grundung wurden Stromlieferungsvertrage mit der Frankfurter Lokalbahn AG FLAG der Felten amp Guilleaume Lahmeyerwerke AG Dynamowerk Frankfurt und der Chemischen Fabrik Griesheim am Main geschlossen Ende 1910 wurde das Kraftwerk Hochst im Rohbau fertiggestellt und in 40 umliegenden Gemeinden mit dem Aufbau von Drehstromnetzen begonnen 4 Am 14 Mai 1911 konnte in Hochst die Stromerzeugung aufgenommen werden 1 Zur Elektrifizierung der Taunusbahnen elektrischer Uberlandstrassenbahnen der FLAG von Heddernheim nach Bad Homburg bzw Oberursel entstand 1911 in Bommersheim eine Umformerstation 4 Das 1896 erbaute Gleichstrom Kraftwerk in Bad Homburg konnte den steigenden Elektrizitatsbedarf selbst nicht mehr befriedigen Ausserdem benotigte die EAG Strom fur ihre gemeinsam mit der Felten amp Guilleaume AG betriebenen Fabrikationsanlagen in der Hochster Strasse im Frankfurter Gallusviertel Die FLAG an der die EAG wiederum eine Mehrheitsbeteiligung besass ubernahm wiederum die Aufgabe der Elektrifizierung in Oberursel Die Stromlieferungen von Hochst aus wurden am 28 September 1911 aufgenommen Ende 1911 war in 30 Gemeinden elektrischer Strom fur 36 000 Einwohner verfugbar Um ihr Versorgungsgebiet nach Norden und Westen auszudehnen schloss die Main Kraftwerke AG 1913 einen Vertrag uber den Strombezug von der Elektrizitatswerk Westerwald AG in Marienberg die das Elektrizitatswerk in Hohn betrieb 5 und ubernahm den Betrieb der beiden Wasserkraftwerke Friedrichssegen und Limburg 6 Auch entstand die erste Fernleitung fur 50 kV Spannung auf der Strecke Hochst Sindlingen Staffel Holzappel Nochern um Energie mit dem Elektrizitatswerk Westerwald auszutauschen und die weitere Elektrifizierung des Taunus vorzubereiten Die 56 km lange Verbindung ging 1917 in Betrieb und ermoglichte erstmals einen Energieaustausch zwischen zwei Kraftwerken 5 Gleichzeitig wurde das Kraftwerk Hochst in seiner Stromproduktion wiederholt ausgebaut Nach Erweiterungen in den Jahren 1913 1915 1917 und 1922 fasste es 19 400 kW elektrische Leistung Wahrend des Ersten Weltkriegs konnte somit die Stromproduktion in Hochst weitgehend aufrechterhalten werden 69 Gemeinden mit insgesamt 71 000 Einwohnern waren nun an die Main Kraftwerke angeschlossen 1 Durch Ubernahme der Aktien der seit 1910 zur EAG gehorenden Rheingau Elektrizitatswerke expandierte das Versorgungsgebiet der Main Kraftwerke AG ab 1920 weiter 7 Diese versorgten seit 1899 den Rheingaukreis und einige westliche Stadtteile von Wiesbaden aus einem Elektrizitatswerk in Eltville 8 Zur Verbindung des Netzgebiets mit dem der Main Kraftwerke wurden Abgrenzungs und Durchleitungsvertrage mit den Stadten Mainz und Wiesbaden abgeschlossen Die Realisierung einer Leitungsverbindung zwischen Hochst und Eltville wurde allerdings zunachst zuruckgestellt 7 Einstieg in den Verbundbetrieb Bearbeiten Hauptartikel Nord Sud Leitung Die EAG Tochtergesellschaft RWE entwickelte sich ab 1914 unter Hugo Stinnes zum uberregionalen Energieversorger im Rheinland Schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg gab es den ambitionierten Plan die Kraftwerke des RWE und ihr Ubertragungsnetz mit Kraftwerken der anderen Tochtergesellschaften der Gruppe zu verbinden Unter Arthur Koepchen seit 1917 technischer Vorstand erwarb das RWE von der Schweizer Elektrobank die Mehrheit an der EAG die somit von der einstigen Muttergesellschaft zur Tochtergesellschaft wurde Dadurch kamen auch die Main Kraftwerke in den Besitz des RWE 9 Im selben Jahr entwickelte sich die Idee die Kraftwerke der suddeutschen Tochtergesellschaften mit dem bereits entstehenden Netz um die Braunkohlekraftwerke im Rheinland zu koppeln Durch die geografische Lage des Versorgungsgebiets der Main Kraftwerke genau zwischen Rheinland und Suddeutschland erschien eine Kopplung auch mit diesem sinnvoll Im Mai 1923 sah ein Plan vor eine Leitung vom Goldenbergwerk bei Koln uber Hochst und Heilbronn nach Meitingen bei Augsburg zu realisieren 10 Da die Anbindung der Lechwerke von Wurttemberg aus in einem Interessenskonflikt mundete wurden die Planungen umgeandert zumal sich ab 1924 die RWE Tochtergesellschaft GROWAG am Bau von Wasserkraftwerken in Vorarlberg beteiligte Gleich nach der Ubernahme durch das RWE wurde das Netz der Main Kraftwerke fur den spateren Verbundbetrieb ausgebaut Ein Stromlieferungsvertrag mit dem Bayernwerk uber den Bezug von 10 000 kW elektrischer Leistung aus ihrem 110 kV Ringleitungsnetz wurde 1924 abgeschlossen 11 ein weiterer Vertrag sicherte den Bezug von 4 000 kW aus dem Kraftwerk Wolfersheim des Uberlandwerks Oberhessen zu 12 13 Noch im selben Jahr begann der Bau der ersten Leitungen die bereits fur eine Spannung von 110 kV ausgelegt waren aber zunachst nur mit den bisher verwendeten 50 kV betrieben wurden Zwischen dem Kraftwerk Hochst und dem Kraftwerk Dettingen das gleichzeitig uber Aschaffenburg ans Bayernwerk Netz angebunden wurde entstand eine zweikreisige 110 kV Freileitung Uber einen Leitungsabzweig wurde zusatzlich eine Reserveverbindung zum Umspannwerk der HEAG in Darmstadt hergestellt Zusammen mit dieser Leitung entstand auch das markante Abspannportal vorm Hochster Kraftwerk uber das die abgehenden Freileitungen uber den Main gefuhrt wurden Zunachst umfasste es drei Doppelleitungen 14 erst in den 1950er Jahren wurde es auf die heutigen funf Leitungsabzweige erweitert Zur Verknupfung mit der grossen Nord Sud Leitung des RWE entstand bei Kelsterbach ein grosses 220 kV Umspannwerk eines der ersten in Deutschland dieser Spannungshohe uberhaupt Die Leitung Hochst Dettingen wurde von beiden Seiten in dieses eingeschleift nbsp Abspannportal am Umspannwerk des Kraftwerks Hochst nbsp Leitung Hochst Kelsterbach nbsp Leitung Kelsterbach DettingenDie zweite 110 kV Leitung entstand 1925 26 zwischen dem Umspannwerk Oberursel an der FLAG und dem Kraftwerk Wolfersheim wo sie in das Umspannwerk der Preussischen Kraftwerke Oberweser AG mundete 12 15 die gleichzeitig eine 110 kV Verbindung vom Kraftwerk Borken uber Giessen und Wolfersheim nach Frankfurt am Main bauten Der gleichzeitige Bau der Nord Sud Leitung des RWE sorgte fur Unmut seitens des preussischen States der Frankfurt eigentlich ausschliesslich uber seine Leitung von Borken aus versorgen wollte Der Staat verweigere dem RWE daher die Genehmigungen fur den Bau der Leitung Dennoch konnte der erste Leitungsabschnitt von Neuenahr bis zum Umspannwerk Mannheim Rheinau 1926 testweise mit 110 kV in Betrieb gehen Uber die Leitung Kelsterbach Dettingen bestand gleichzeitig erstmals eine direkte Kopplung des rheinischen 110 kV Netzes mit dem bayerischen somit auch ein Verbundbetrieb von Kohle und Wasserkraftwerken Noch bevor sich die Preussische Kraftwerke Oberweser im Oktober 1927 mit zwei weiteren staatlich preussischen Elektrizitatsunternehmen zur Preussenelektra zusammenschlossen wurden Verhandlungen mit dem RWE uber strittige Liefergebiete im Raum Frankfurt abgeschlossen Mitte 1927 wurde ein Demarkationsvertrag geschlossen der einen gemeinschaftlichen Strombezug der Stadt Frankfurt aus Preussenelektra HEFRAG betrieb seit 1927 das Kraftwerk Wolfersheim und Main Kraftwerken zu je 15 000 kW vorsah Eine gemeinsame Versorgung durch Preussenelektra und RWE wurde wieder fallengelassen Die Liefergebiete von Main Kraftwerken und Preussenelektra waren somit untereinander abgegrenzt Hochst seit 1928 Stadtteil von Frankfurt am Main blieb im Versorgungsgebiet der Main Kraftwerke Mit Grundung der Aktiengesellschaft fur deutsche Elektrizitatswirtschaft im Mai 1929 existierte erstmals ein gemeinsamer Dachverband aller grossen deutschen Energieversorgungsunternehmen was neue Moglichkeiten im Verbundbetrieb schuf So baute das RWE von Kelsterbach ausgehend eine 110 kV Doppelleitung nach Oberursel um das Netz der Preussenelektra mit dem des RWE zu verbinden Der Betrieb der 110 kV Leitungen Oberursel Wolfersheim und Kelsterbach Dettingen der Main Kraftwerke wurde Ende 1928 auf Basis eines Stromlieferungsvertrags dem RWE ubertragen 16 letztere aufgrund des Einstiegs des RWE wiederum in den Stromlieferungsvertrag zwischen Main Kraftwerken und Bayernwerk am 4 Marz 1929 17 Neben der Einbindung ins Verbundsystem des RWE entstanden auch weitere Leitungen um die grosseren Mengen elektrischer Energie innerhalb des Versorgungsbgebiets verteilen zu konnen Auf Basis des 1920 abgeschlossenen Durchleitungsvertrags entstand eine 50 kV Leitung zwischen Hochst und Wiesbaden 12 Dieses Leitungssystem mitsamt einem Umspannwerk in Wiesbaden wurde erst im Juni 1927 fertiggestellt 18 Eine Fortsetzung von Wiesbaden ins Gebiet der Rheingau Elektrizitatswerke wurde als 10 kV Verbindung Wiesbaden Eltville realisiert 15 Von 1927 gebauten Wasserkraftwerk Cramberg und vom 1931 gebauten Kraftwerk Elisenhutte entstanden weitere 10 kV Leitungen zum Umspannwerk Holzappel 18 19 Bis 1929 erweiterte sich das Versorgungsgebiet der Main Kraftwerke auf den grossten Teil des Regierungsbezirks Wiesbaden insgesamt 366 Gemeinden mit 283 000 Einwohnern In diesem Jahr betrug das Stromaufkommen des Unternehmens 118 Millionen kWh von dem 58 vom RWE bezogen und nur 42 selbst produziert wurden 20 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten 1933 kam es durch den anfanglichen Konjunkturanstieg zu einem zunehmenden Stromabsatz 1934 wurde ein weiterer Abgrenzungsvertrag mit der Stadt Frankfurt geschlossen 21 In den Jahren darauf kam es seitens des RWE zu einem stetigen Ausbau des Leitungsnetzes wie etwa eine zweite Nord Sud Verbindung fur 220 kV zwischen dem Koepchenwerk Kelsterbach und Hoheneck Die 50 kV Leitungen Hochst Kelsterbach Dettingen und Oberursel Wolfersheim wurden bis November 1935 auf 110 kV Spannung umgestellt 22 In Oberursel entstand auf dem Gelande des alten Schaltwerks eine 110 10 kV Schaltanlage 23 die durch das RWE uber eine 110 kV Leitung mit dem Umspannwerk Kelsterbach verbunden wurde 21 Zahlreiche wichtige Anlagen bekamen in dieser Zeit einen Netzanschluss an die Main Kraftwerke Der Frankfurter Hauptbahnhof die Farbwerke Hoechst die Kupferwerke Heddernheim und die Funkanlagen auf dem Grossen Feldberg 21 Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs kam es zur Regulierung aller Energieversorgungsunternehmen durch die Reichsstelle fur die Elektrizitatswirtschaft in Brauweiler Reichslastverteiler so auch bei den Main Kraftwerken 24 Im Rahmen der Kupferaktion wurden die kupfernen Leiterseile durch solche aus Eisen ersetzt 25 Anfang 1945 wurde durch Kriegsschaden die Stromversorgung auf der Nord Sud Leitung des RWE unterbrochen Trotz Schaden an Leitungen und Umspannwerken etwa in Nochern kam es bis Kriegsende zu keinen Unterbrechungen bei der Stromerzeugung in den Kohle und Wasserkraftwerken 25 Im Juni 1945 wurde im Versorgungsgebiet die Grenze zwischen amerikanischer und franzosischer Besatzungszone eingerichtet Die ersten Aushilfslieferungen fur das Netzgebiet kommen aus Wolfersheim ehe im Juli 1945 auf der Nord Sud Leitung der Betrieb wieder aufgenommen werden kann 26 Zwischen Februar und September 1946 sowie Marz und Mai 1947 kam es aufgrund von Kohlemangel zur vorubergehenden Stilllegung des Kraftwerks Hochst Nachkriegszeit Bearbeiten Der Zweit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg folgte nach der Wahrungsreform und Grundung der Bundesrepublik das Wirtschaftswunder 1949 wurde im Zuge eines Vierjahresprogramm mit der Umstellung der Niederspannung von 127 V auf 220 V seit 1987 einheitlich 230 V begonnen Ein Pachtvertrag mit der Stadt Frankfurt regelte die Ubernahme der Ortsnetze der ab 1928 eingemeindeten und bisher von den MKW versorgten westlichen Frankfurter Stadtteile Mitte der 1950er Jahre entstanden an der Lahn zwei neue Wasserkraftwerke in Kalkofen und Lahnstein nachdem 1952 das schon 1899 erbaute Wasserkraftwerk Fachbach in den Besitz des Unternehmens kam Das Kraftwerk Hochst wurde bis 1959 um eine Vorschaltanlage und einen Turbosatz erweitert womit es eine installierte elektrische Leistung von 89 MW aufwies 27 Daneben wurde das Leitungsnetz grossflachig ausgebaut Im Norden des Versorgungsgebiets entstand 1951 eine Leitung vom Umspannwerk Bad Ems des RWE uber das Umspannwerk Holzappel zum Umspannwerk Staffel bei Limburg Diese Strecke war bereits fur 220 kV Bad Ems Holzappel bzw 110 kV Spannung Holzappel Staffel ausgebaut zunachst aber mit 50 kV betrieben 1953 folgte die Fortsetzung von Staffel zum Umspannwerk Niederselters 1959 dann zum Umspannwerk Niedernhausen 27 Die stetig zunehmende Netzbelastung fur 1954 wurde die Transformatorenleistung mit 86 000 kVA angegeben fuhrte zur generellen Umstellung des Netzes von 50 auf 110 kV die innerhalb von 20 Jahren abgeschlossen wurde Die erste 110 kV Leitung ging 1956 zwischen Hochst und Oberursel mit zunachst einem Stromkreis in Betrieb und versorgte uber einen Leitungsabzweig das Kupferwerk Heddernheim Sie ersetzte damit eine 1939 gebaute einkreisige 50 kV Leitung von Oberursel nach Heddernheim Mit Inbetriebnahme der 110 kV Leitung Niedernhausen Hochst im Jahr 1960 wurde die bis dahin letzte Lucke im Hochspannungsnetz der MKW geschlossen 27 Neben dem Umspannwerk Kelsterbach entstand mit dem Umspannwerk Limburg ein zweiter Einspeisepunkt aus dem vorgelagerten Hochstspannungsnetz des RWE in das der MKW Zwischen 1957 und 1958 entstand an der Bruningstrasse in Hochst unmittelbar benachbart zum Kraftwerk ein neues Verwaltungsgebaude 28 1960 bis 1990 Bearbeiten Die 1960er Jahre waren gepragt vom weiteren Netzausbau 1966 wurden erstmals uber eine Milliarde kWh elektrischer Energie abgegeben 29 Neben der Erweiterung der Strecke Hochst Oberursel um einen zweiten Stromkreis wurde der Stromaustausch mit den Rheingau Elektrizitatswerken ausgeweitet Hierfur entstand 1968 69 eine 110 kV Leitung von Niedernhausen uber Bleidenstadt nach Eltville 30 Zur selben Zeit begann man mit der teilweisen Umstellung des Mittelspannungsnetzes von 10 auf 20 kV und damit einhergehend den Ersatz von Freileitungen durch Erdkabel 30 Der nachste Pacht und Demarkationsvertrag zwischen MKW und der Stadt Frankfurt wurde 1972 verabschiedet Hintergrund war die erhohte Nachfrage nach elektrischer Energie seitens des Flughafens Frankfurt aufgrund des zunehmenden Luftfrachtverkehrs Erganzend zur Energieversorgung durch die Stadtwerke Frankfurt am Main baute die MKW eine eigene 110 kV Umspannanlage auf dem westlichen Gelande des Flughafens die uber ein Erdkabel vom Umspannwerk Kelsterbach her angebunden wurde 31 Eine zweite Umspannanlage ging 1979 auf dem Flughafengelande in Betrieb auch diese wurde von Kelsterbach aus per 110 kV Erdkabel gespeist Auch im restlichen Netzgebiet kam es wahrend der 1970er Jahre zu einem grossflachigen Ausbau Die bestehende Leitung zwischen Kelsterbach und Niedernhausen wurde bis Marxheim auf 4 Systeme ausgebaut 29 und im Gebiet der Rheingau Elektrizitatswerke eine Fortsetzung der 110 kV Strecke von Eltville bis Geisenheim realisiert 32 Im Nordteil des Versorgungsgebiets endete 1976 der 50 kV Betrieb da die dortige Umspannanlage Eisighofen an die neue Leitung von Limburg her angeschlossen wurde Ein spaterer Einstieg in die 220 kV Ebene wurde 1977 mit der Fertigstellung der vorerst mit 110 kV betriebenen Leitung Kriftel Eschborn entlang der Bundesautobahn 66 realisiert diese Leitung wurde 2017 allerdings auf 380 kV umgerustet 32 Zur Fernsteuerung der Umspannanlagen und Leitungen ging 1974 die Netzwarte Hochst in Betrieb Zum 1 Januar 1978 ging die Versorgung der Wiesbadener Stadtteile Dotzheim und Frauenstein von den MKW auf die ESWE uber 1980 folgte Igstadt 33 Zu dieser Zeit entstanden zwei Kopplungen der Hochspannungsnetze von MKW und ESWE 1976 die Strecke Marxheim Diedenbergen Erbenheim und 1981 eine einkreisige Reserveverbindung von Eltville ins 110 kV System der Kraftwerke Mainz Wiesbaden 32 Im selben Jahr wurde die Strecke Eschborn Bommersheim auf spateren 380 kV Betrieb ausgebaut zukunftig sollte diese eine Gemeinschaftsleitung von RWE und MKW bilden 32 1983 ging zum einen in Oberneisen die erste SF6 Schaltanlage in Betrieb 32 zum anderen wurde aufgrund der Stilllegung der Kupferwerke Heddernheim die dortige Umspannanlage mitsamt des hinfuhrenden Leitungsabzweigs abgebaut 1985 wies das 110 kV Leitungsnetz eine Lange von rund 500 km auf 32 Mitte der 1980er Jahre bauten die MKW zwei neue Wasserkraftwerke an der Lahn Schon in den 1920er Jahren waren zum Abschluss der Schiffbarmachung des Flusses von der Mundung in den Rhein bis Limburg die Einrichtung von Kraftwerken an den Staustufen Nassau und Dausenau geplant 1985 ging das Kraftwerk Dausenau und 1986 das Kraftwerk Nassau in Betrieb 34 Auflosung und Fusion Bearbeiten Hauptartikel Suwag nbsp Letzte Uberreste der ehemaligen MKW Schalthaus des fruheren Kraftwerks heute Umspannwerk neben Neubau der Suwag ZentraleIn den sechs 1977 eingemeindeten ostlichen Wiesbadener Stadtteilen ging die Stromversorgung 1997 von den MKW auf die ESWE uber 33 1999 wurde das Kraftwerk Hochst wegen mangelnder Rentabilitat stillgelegt Zwei Jahre spater im Juni 2001 wurden die MKW mit mehreren suddeutschen Energieversorgungsunternehmen die sich mehrheitlich im Besitz des RWE befanden zur Suwag zusammengeschlossen Dabei handelte es sich um die Kraftversorgung Rhein Wied AG die AfE Gesellschaft fur Energiewirtschaft mbH und die Kraftwerk Altwurttemberg AG Grund war die Neustrukturierung der Energiebeteiligungen des RWE die zunachst in den neuen Bundeslandern umgesetzt wurde Sitz der neuen Gesellschaft wurde die bisherige Firmenzentrale der MKW in Frankfurt Hochst der Vorstandsvorsitz wurde ebenfalls von den MKW ubernommen 35 Zwischen 2004 und 2005 wurde das Kraftwerk Hochst das zuletzt nur noch als Reserve bereitgehalten wurde endgultig ausser Betrieb genommen und anschliessend abgerissen Am Standort entstand zwischen 2008 und 2010 ein neuer Burokomplex 36 Lediglich die ehemalige Kraftwerksschaltanlage mit ihrem charakteristischen Abspannportal fur die uber den Main fuhrenden Freileitungen ist noch als Umspannwerk in Betrieb Die Strom und Gasversorgung wurde zum 1 Januar 2012 von der Erzeugung getrennt und operiert seitdem unter dem Namen Syna Anlagen BearbeitenKohlekraftwerke Bearbeiten Name Baujahr Befeuerungsart Anzahl Blocke Netto Leistung Ort Stilllegung BemerkungenKraftwerk Hochst 1911 Steinkohle 1 89 MW Frankfurt Hochst 1999Wasserkraftwerke Bearbeiten Name Baujahr Typ Netto Leistung Ort Gewasser Stilllegung BemerkungenFachbach 1899 Laufwasserkraftwerk 0 4 MW Fachbach Lahn in BetriebFriedrichssegen 1907 Laufwasserkraftwerk 0 84 MW Lahnstein Friedrichssegen Lahn in Betrieb Ursprunglich fur die Grube Friedrichssegen erbaut 1913 von den Main Kraftwerken ubernommenCramberg 1927 Laufwasserkraftwerk 3 3 MW Cramberg Lahn in BetriebElisenhutte 1931 Laufwasserkraftwerk 1 7 MW Nassau Lahn in BetriebKalkofen 1955 Laufwasserkraftwerk 1 65 MW Dornberg Kalkofen Lahn in BetriebLahnstein 1957 Laufwasserkraftwerk 1 75 MW Lahnstein Lahn in BetriebNassau 1985 Laufwasserkraftwerk 1 4 MW Nassau Lahn in BetriebDausenau 1986 Laufwasserkraftwerk 1 75 MW Dausenau Lahn in BetriebKulturdenkmaler Bearbeiten Verschiedene Gebaude und Anlagen der Main Kraftwerke stehen unter Denkmalschutz Das Kraftwerk in Oberursel Zimmersmuhlenweg 2 war eine 1910 errichtete ehemalige Gleichrichteranlage der FLAG mit Umspannwerk der Main Kraftwerke 37 In Limburg Staffel Diezer Strasse 44 befindet sich ein 1914 erbautes Umspannwerk 38 Wasserkraftwerke an der Lahn nbsp Freidrichssegen nbsp CrambergUmspannwerke der Main Kraftwerke nbsp Oberursel nbsp Staffel nbsp Holzappel nbsp NochernLiteratur BearbeitenMain Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 Franz Lerner Hrsg Das tatige Frankfurt im Wirtschaftsleben dreier Jahrhunderte Verlag Gerd Ammelburg Frankfurt am Main 1955 S 486 488 Volker Rodel Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806 1914 Societats Verlag Frankfurt am Main 1983 ISBN 3 7973 0410 2 S 164Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Main Kraftwerke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kohlekraftwerk Hochst Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Main Kraftwerke in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b c Main Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 S 14 a b c Main Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 S 12 sammleraktien online de Main Kraftwerke Aktiengesellschaft Frankfurt Hoechst Abgerufen am 29 Oktober 2023 a b Main Kraftwerke AG Geschaftsbericht der Main Kraftwerke Aktiengesellschaft zu Hochst a Main fur das Jahr 1910 Hochst am Main 1911 a b Main Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 S 43 Main Kraftwerke AG Geschaftsbericht der Main Kraftwerke Aktiengesellschaft zu Hochst a Main fur das Jahr 1913 Hochst am Main 1914 a b Main Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 S 21 Ulrich Eisenbach Die Anfange der Elektrizitatsversorgung im Rheingau Abgerufen am 29 Oktober 2023 Main Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 S 65 Theo Horstmann Klaus Kleinekorte Strom fur Europa 75 Jahre RWE Hauptschaltleitung Brauweiler 1928 2003 Klartext Verlag Essen 2003 S 19 Main Kraftwerke AG Geschaftsbericht der Main Kraftwerke Aktiengesellschaft zu Hochst a Main fur das Jahr 1924 Hochst am Main 1925 a b c Main Kraftwerke AG Geschaftsbericht der Main Kraftwerke Aktiengesellschaft zu Hochst a Main fur das Jahr 1925 Hochst am Main 1925 Main Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 S 64 Main Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 S 63 a b Main Kraftwerke AG Geschaftsbericht der Main Kraftwerke Aktiengesellschaft zu Hochst a Main fur das Jahr 1926 Hochst am Main 1927 Main Kraftwerke AG Geschaftsbericht der Main Kraftwerke Aktiengesellschaft zu Hochst a Main fur das Jahr 1928 Hochst am Main 1929 VDE Chronik der Elektrotechnik Stromerzeugung Stromubertragung und Stromverteilung Abgerufen am 31 Oktober 2023 a b Main Kraftwerke AG Geschaftsbericht der Main Kraftwerke Aktiengesellschaft zu Hochst a Main fur das Jahr 1927 Hochst am Main 1928 Main Kraftwerke AG Geschaftsbericht der Main Kraftwerke Aktiengesellschaft zu Hochst a Main fur das Jahr 1930 Hochst am Main 1931 Main Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 S 66 a b c Main Kraftwerke AG Auftrag und Verpflichtung 1910 1985 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main Rhein Lahn Frankfurt am Main 1985 S 75 HEAG Holding AG 100 Jahre HEAG Chronik 1912 2012 Seite 43 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Mainkraftwerke In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenNormdaten Korperschaft GND 504079 6 lobid OGND AKS Anmerkung weitere GND 4037118 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Main Kraftwerke amp oldid 239468725