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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Umspannwerk Mannheim Rheinau auch Umspannwerk Rheinau Bezeichnung des Betreibers Station Rheinau ist ein aus zwei raumlich getrennten Anlagen bestehendes Umspannwerk im deutschen Bundesland Baden Wurttemberg das von den Ubertragungsnetzbetreibern Amprion Westnetz sowie Netze BW betrieben wird Es befindet sich ostlich von Mannheim zwischen den Stadtteilen Rheinau und Friedrichsfeld Umspannwerk Mannheim Rheinau110 kV Schaltanlage der Netze BW in RheinauDatenOrt Mannheim RheinauBauherr Rheinisch Westfalisches Elektrizitatswerk BadenwerkBaujahr 1919 1926 1927Koordinaten 49 26 24 N 8 32 48 8 O 49 44001 8 5469 Koordinaten 49 26 24 N 8 32 48 8 OUmspannwerk Mannheim Rheinau Baden Wurttemberg BesonderheitenZwei Anlagen unterschiedlicher Netzbetreiber am selben Standort Testgelande fur HochspannungstechnikDie erste Umspannanlage entstand 1919 durch den badischen Staat der seine erste Hochspannungsleitung vom Murgwerk uber Karlsruhe nach Mannheim mit Anschluss an das Netz der Pfalzwerke baute In ihrer spateren Form entstand die Anlage Mitte der 1920er Jahre um elektrische Energie aus dem neu entstehenden Verbundnetz des RWE die in den Wasserkraftwerken im Schwarzwald und in den Alpen sowie den Braunkohlekraftwerken im Rheinland erzeugt wurde ins nachgeordnete Netz einzuspeisen und gleichzeitig einen Stromaustausch mit dem Badenwerk herzustellen Im Zusammenhang mit in Mannheim angesiedelter energietechnischer Industrie entwickelte sich Mannheim Rheinau zu einem wichtigen Standort fur Entwicklungen im Bereich der Energieversorgung Nach dem Zweiten Weltkrieg unterhielt die Deutsche Verbundgesellschaft DVG unmittelbarer Nahe zum Umspannwerk ein Testgelande auf dem unter anderem auch erste Versuche mit Stromubertragung bis zu 380 kV durchgefuhrt wurden Die Forschungsgemeinschaft fur elektrische Anlagen und Stromwirtschaft FGH siedelte sich in den 1960er Jahren ebenfalls auf dem Gelande an und unterhalt dort bis heute Prufstande und Labore Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vorangegangene Entwicklungen 2 1 1 Bau des Grosskraftwerks Mannheim und erstes Rheinauer Umspannwerk 2 1 2 Verbundnetzplane des RWE 2 2 Das Umspannwerk entsteht 2 2 1 Anlage des RWE 2 2 2 Anlage des Badenwerks 2 3 Nachkriegszeit 2 3 1 300 kV Betrieb 2 3 2 Freileitungs Testgelande 2 4 Neuere Entwicklungen 2 4 1 Erweiterung um 380 kV Schaltanlage 3 Betrieb 3 1 Technischer Aufbau 3 2 Freileitungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Anlage liegt nordostlich des namensgebenden Stadtteils Rheinau am Rande des unteren Dossenwalds auch Rheinauer Wald genannt Sie besteht aus zwei raumlich getrennten aber unmittelbar benachbarten Teilen die beide unter demselben Namen gefuhrt werden Der grossere Anlagenteil im Norden verfugt uber die Spannungsebenen 380 kV 220 kV und 110 kV der kleinere Teil sudlich davon uber die Spannungsebenen 110 kV und 20 kV Die Mannheimer Innenstadt befindet sich etwa 8 km nordwestlich weitere nahegelegene Stadte sind Heidelberg rund 10 km ostlich Karlsruhe rund 50 km sudlich und Darmstadt rund 50 km nordlich In einiger Entfernung zum Umspannwerk fuhrt nordlich die Bahnstrecke Mannheim Basel mit dem Rangierbahnhof Mannheim vorbei Westlich des Gelandes verlauft seit den 1960er Jahren die BAB 6 unmittelbar vorbei fuhrt seit den 1980er Jahren die Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart die in diesem Bereich im Pfingstbergtunnel unterhalb der Oberflache verlauft In der Nahe des nordlichen Umspannwerks befindet sich einer von mehreren Rettungsplatzen des Tunnels Das Gelande der FGH grenzt unmittelbar an den nordlichen Anlagenteil und verfugt uber einen eigenen Anschluss aus der Schaltanlage auf der 220 kV Ebene uber den in die Prufstande eingespeist werden kann Gegenuber dem alten Hauptgebaude des sudlichen Anlagenteils dem ehemaligen Badenwerk Umspannwerk befindet sich das Wasserwerk Rheinau Im Dossenwald selbst ebenfalls unmittelbar an das Umspannwerk angrenzend befindet sich ein Wildgehege Das ostlich liegende Unterwerk Mannheim der Deutschen Bahn an der Bahnstrecke Mannheim Basel hangt mit dem Umspannwerk technisch nicht direkt zusammen da Bahnstrom eine andere Frequenz aufweist 16 7 Hz statt 50 Hz im offentlichen Stromnetz Geschichte BearbeitenDer Bau beider Umspannanlagen stand im Zusammenhang mit Verbundnetz Planen der 1920er Jahre dem Beginn der uberregionalen Energieversorgung Wahrend das RWE ab 1924 an seiner Nord Sud Leitung baute und damit ein weltweites Pionierprojekt startete errichtete der badische Staat zu dieser Zeit sein Verbundnetz auf der 110 kV Ebene wofur das 1923 in Betrieb genommene Grosskraftwerk Mannheim eine wichtige Quelle fur den Bezug elektrischer Energie darstellte Uber die Umspannwerke in Rheinau konnte ein Energieaustausch mit dem Verbundnetz des RWE und dem Netz der Pfalzwerke stattfinden Vorangegangene Entwicklungen Bearbeiten Bau des Grosskraftwerks Mannheim und erstes Rheinauer Umspannwerk Bearbeiten nbsp Altes Elektrizitatswerk Rheinau von 1897 der Vorgangerbau des heutigen Umspannwerks Mannheim Rheinau Hauptartikel Grosskraftwerk Mannheim Das erste Mannheimer Elektrizitatswerk E Werk ging 1897 im Stadtteil Rheinau in Betrieb und versorgte zunachst nur einige Betriebe im Rheinauhafen ehe es 1911 von der Oberrheinischen Eisenbahn Gesellschaft OEG ubernommen wurde Das E Werk war ein Projekt des Darmstadter Professors und Elektrotechnik Pioniers Erasmus Kittler der die Anlage zusammen mit der Allgemeinen Elektrizitats Gesellschaft Berlin AEG entwickelte 1 Ein erster Verbundbetrieb mit einem benachbarten Unternehmen wurde 1915 fertiggestellt indem das Fernleitungsnetz der Hessischen Eisenbahn Aktiengesellschaft HEAG uber eine 20 kV Leitung von Mannheim Rheinau uber Heppenheim nach Ober Ramstadt angebunden wurde Dies ermoglichte der HEAG im Falle von Storungen im eigenen Netzgebiet Strom fremdzubeziehen 2 Die eigentliche landliche Elektrizitatsversorgung des Grossherzogtums Baden entwickelte sich aus dem Bau eines staatlichen Wasserkraftwerks an der Murg bei Forbach im Nordschwarzwald das 1918 durch die Badische Oberdirektion fur Wasser und Strassenbau in der nunmehrigen Republik Baden in Betrieb genommen wurde Die Grundung des Energieversorgungsunternehmens EVU Badische Landes Elektrizitats Versorgungs AG im Juli 1921 ab 1938 nur noch Badenwerk genannt ging einher mit der Beteiligung am Bau eines Kohlekraftwerks in Mannheim das aufgrund des steigenden Bedarfs an elektrischer Energie in der Rhein Neckar Region das alte Mannheimer E Werk von 1897 ablosen sollte 1 Zusammen mit den Pfalzwerken die schon seit 1914 ein regionales EVU im linksrheinischen Gebiet mit eigenem Fernleitungsnetz darstellten der Neckar AG und der Stadt Mannheim grundete man die Grosskraftwerk Mannheim AG Erster Leiter des Grosskraftwerks war der Pionier auf dem Gebiet der Kraftwerkstechnik Fritz Marguerre Das Badenwerk baute bereits kurz nach seiner Grundung seine ersten 110 kV Fernleitungen dabei handelte es sich um die einkreisige Verbindung Murgwerk Scheibenhardt Rheinau Diese Leitung ging 1919 in Betrieb 3 Hierfur entstand in Rheinau als Ersatz fur das E Werk ein erstes Umspannwerk in Hallenbauweise Es verfugte uber zwei 110 20 kV Transformatoren mit je 5 MVA Leistung Daruber hinaus waren eine statische Synchronisiereinrichtung und eine Erdschlusskompensationsspule auf der 20 kV Seite eingebaut 4 Die ersten Kessel des neuen Kraftwerks im Stadtteil Neckarau direkt am Rhein gingen 1923 in Betrieb Die dort erzeugte elektrische Energie wurde in ein Fernleitungsnetz mit 20 kV Spannung eingespeist das sich uber Teile Badens der Pfalz bis nach Sudhessen erstreckte Die Pfalzwerke stellten schon 1916 ihre 20 kV Fernleitung von Ludwigshafen nach Homburg auf 110 kV Spannung um Das vormalige E Werk im Rheinauhafen diente nunmehr als Verteilerstation auf der 20 kV Ebene uber die im Kraftwerk erzeugte elektrische Energie in die Netze der Pfalzwerke des Badenwerks und der HEAG eingespeist wurde 1 Vom alten E Werk aus wurde auf der 20 kV Ebene die elektrische Energie aus dem Grosskraftwerk Mannheim nun ins Umspannwerk Mannheim Rheinau eingespeist und von dort auf 110 kV hochtransformiert Vom Umspannwerk Rheinau aus wurde ausserdem eine einkreisige 110 kV Leitung zum Umspannwerk Mundenheim der Pfalzwerke gebaut um die Hochspannungsnetze beider Energieversorger miteinander zu koppeln Die Kreuzungsmasten fur die Rheinquerung waren als 64 m hohe Tonnenmasten ausgefuhrt 5 Verbundnetzplane des RWE Bearbeiten Hauptartikel Nord Sud Leitung Die Expansion der Rheinisch Westfalischen Elektrizitats AG in Essen die mit dem Erwerb zahlreicher Braunkohlegruben im Kolner Raum unter Hugo Stinnes zum uberregionalen Energieversorger wuchs ging einher mit dem Bau des Goldenbergwerks dem damals weltgrossten Kraftwerk und der stetigen Expansion des Versorgungsgebiets Ein erster Plan fur ein Verbundnetz das die Stromerzeugung aus den rheinischen Kohlekraftwerken mit der aus alpinen Wasserkraftwerken kuppeln sollte wurde 1923 aufgestellt Mit der Ubernahme der Elektrizitats AG vormals W Lahmeyer amp Co im selben Jahr erwarb das RWE Anteile an zahlreichen EVUs im suddeutschen Raum Der Plan des RWE bestand nun darin uber das Verbundsystem als Ruckgrat zusatzlich EVUs anzuschliessen die an Stationen entlang der Leitungsstrecke elektrische Energie vom RWE beziehen konnen Da eine Energieubertragung jenseits der 110 kV Spannung als technisch noch nicht machbar galt baute das RWE 1923 eine 40 km lange Teststrecke zwischen Ronsdorf und Iserlohn um Erfahrungen mit einem derartigen Betrieb zu sammeln Die Plane fur die Verbundleitung zwischen Rheinland und Alpen kamen 1924 zur Baureife statt 220 kV entwarf man die Leitung gleich fur eine noch grossere Spannung von 380 kV Das Umspannwerk entsteht Bearbeiten Anlage des RWE Bearbeiten Mannheim Rheinau war seitens des RWE als Standort eines von sechs Umspannwerken entlang der Verbundleitung zwischen Brauweiler und Burs festgelegt worden Von Beginn an war sie als Knotenpunkt zwischen den Netzen des RWE und der Badischen Landes Elektrizitats Versorgungs AG dem spateren Badenwerk geplant Hierfur wurde am 9 Marz 1925 ein Stromlieferungsvertrag zwischen beiden Unternehmen abgeschlossen Im Dezember 1925 war die Anlage fertig geplant sodass mit dem Bau begonnen wurde Beauftragt wurden mit der Herstellung und Lieferung der 220 kV Schaltanlagen mitsamt ihren Geraten die Siemens Schuckertwerke Neben Rheinau wurden auch die anderen Anlagen entlang der Leitungsstrecke sudlich von Brauweiler Koblenz Kelsterbach Hoheneck Herbertingen Burs nach demselben Schaltschema ausgefuhrt 6 Alle diese Anlagen wurden als Freiluftanlage ausgefuhrt lediglich in Rheinau wurde dazu noch ein massives steinernes Gebaude errichtet In diesen wurden Phasenschieber installiert mit denen Leistungsflusse im 220 kV Netz des RWE geregelt werden konnten 7 Dieses Gebaude existiert heute noch die Phasenschieber sind allerdings nicht mehr in Betrieb 8 Im Jahr 1926 ging das Umspannwerk in den Probebetrieb als auf der gerade fertiggestellten Leitung der Abschnitt von Neuenahr nach Rheinau erstmals unter Spannung gesetzt wurde zunachst mit 110 kV Dennoch konnte ein Verbundbetrieb mit dem Badenwerk hergestellt werden Erst nachdem im Oktober 1928 die Umspannanlage Brauweiler fertiggestellt wurde und die Hauptschaltleitung des RWE ihren Betrieb aufnahm ging die Leitung mit 220 kV Spannung schrittweise bis Kelsterbach dann Rheinau und schliesslich Hoheneck in Betrieb Da die Fortsetzung von Hoheneck nach Burs erst spater fertiggestellt wurde konnte der Verbundbetrieb zwischen rheinischer Kohle und alpiner Wasserkraft erst am 17 April 1930 mit Inbetriebnahme der Stationen Herbertingen und Burs aufgenommen werden Neben der 220 kV Leitung sollten noch weitere Freileitungen des RWE zum Umspannwerk fuhren Fur den Verbund mit den Pfalzwerken entstand eine 110 kV Leitung die von Rheinau aus in sudliche Richtung fuhrte bei Bruhl nach Westen abzweigte den Rhein uberquerte und auf linksrheinischer Seite nach Nordwesten zum Umspannwerk der Pfalzwerke in Ludwigshafen Mundenheim fuhrte Eine weitere 110 kV Leitung sollte von Rheinau uber Heppenheim nach Darmstadt fuhren um das Netz der HEAG anzubinden diese Leitung wurde 1926 allerdings nur bis Heppenheim fertiggestellt Eine kombinierte 220 110 kV Leitung in nordostliche Richtung zum Kraftwerk Niederhausen entstand in den 1930er Jahren Eine weitere Leitung aus den 1930er Jahren die ebenso fur 220 kV ausgelegt war aber nur mit 110 kV betrieben wurde fuhrte entlang des Neckars nach Hoheneck und band die Neckarstaustufen mit ihren Kraftwerken an die 110 kV Ebene an Diese Leitung existiert im Bereich von Rheinau bis Grossgartach noch heute Anlage des Badenwerks Bearbeiten nbsp Schalthaus von 1927 28Die Erweiterung der Umspann und Verteilerstation Rheinau wurde seitens des Badenwerks schon Mitte der 1920er Jahre aufgegriffen zumal ein Brand das alte E Werk das nun als Verteilerstation diente schwer beschadigte 1 Hintergrund war der 1924 begonnene Bau der Badischen Landessammelschiene einer Verbundleitung von Scheibenhardt zum Kraftwerk Laufenburg an der Schweizer Grenze 9 Dazu kam der beabsichtigte Netzverbund des Badenwerks mit dem RWE Eine wichtige Rolle beim Bau spaterer Umspann und Schaltanlagen spielte das Schweizer Unternehmen Brown Boveri amp Cie BBC das seit 1900 seine deutsche Niederlassung im nahegelegenen Mannheim Kafertal hatte 10 Der Architekt Karl Wilhelm Ochs wurde daraufhin beauftragt ein Schalthaus zu entwerfen Erste Entwurfe stammen aus dem Jahr 1925 11 doch erst 1927 begann BBC mit dem Bau des Schalthauses am Rand des Dossenwalds ostlich von Rheinau Eine Besonderheit des Bauwerkes war die Dacheinfuhrung der 110 kV Leitungen 12 Das neue Schalthaus ging im Jahr 1928 in Betrieb Der Strom aus dem Grosskraftwerk wurde hier auf 110 kV transformiert und in das Netz der Badischen Landes Elektrizitats Versorgungs AG eingespeist In den 1930er Jahren wurde die einkreise Leitung nach Scheibenhardt um eine zweikreisige 110 kV Leitung parallel zu dieser erganzt 13 Nachkriegszeit Bearbeiten 300 kV Betrieb Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkriegs den das Fernleitungsnetz des RWE trotz einiger Zerstorungen strukturell uberstand wurde erstmals die Spannung auf der Nord Sud Leitung erhoht Obwohl fur 380 kV ausgelegt war die gesamte Strecke vorerst nur auf der 220 kV Ebene in Betrieb Aufgrund der durch finanzielle Mittel aus dem Marshallplan moglichen Installation zusatzlicher Kapazitaten in den rheinischen Braunkohlekraftwerken der auch einen absehbaren Neubau ganzer Anlagen beinhaltete musste das Verbundnetz grossraumig ausgebaut werden Eher provisorisch verlangerte man im Bereich zwischen Brauweiler und Mannheim Rheinau die Isolatoren eines Stromkreises um zwei bis drei Kettenglieder installierte in beiden Umspannwerken 300 kV Komponenten und begann im Oktober 1952 mit dem Betrieb auf dieser Spannungsebene die ungewohnliche Spannungshohe die als Provisorium bis zum geplanten 380 kV Ausbau des Ubertragungsnetzes genutzt wurde war der erste Einsatz einer hoheren Spannung als die bislang verwendeten 220 kV uberhaupt in Deutschland 14 Freileitungs Testgelande Bearbeiten Die Ansiedlung zahlreicher Unternehmen der elektrotechnischen und energietechnischen Industrie wie BBC Sudkabel oder die Siemens Schuckertwerke in Mannheim machten zusammen mit dem Knoten des RWE Hochstspannungs Verbundnetzes die Ansiedlung von Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Starkstromtechnik attraktiv So wahlte die 1948 auf Betreiben des RWE gegrundete Deutsche Verbundgesellschaft DVG als Hauptsitz das nahe gelegene Heidelberg Die 1950 auf Initiative der DVG gegrundete 400 kV Forschungsgemeinschaft ubernahm den Auftrag Feldversuche fur Energieubertragung auf dieser neuen Spannungshohe durchzufuhren insbesondere das RWE setzte wegen Kapazitatsengpassen im bestehenden 220 kV Netz auf die schnelle Einfuhrung dieser neuen Hochstspannung Im September 1951 begann auf einem eigens dafur eingerichteten Testgelande im Dossenwald unmittelbar neben den Umspannwerk Rheinau der Bau einer 2 km langen Freileitungs Teststrecke Am 28 Marz 1952 wurde mit den Versuchen auf der Rheinauer Teststrecke begonnen Diese Leitung war auf Donaumasten verlegt und fuhrte zwei 380 kV Systeme mit Viererbundeln die hier erstmals zum Einsatz kamen Obwohl noch im selben Jahr die erste 380 kV Leitung der Welt in Schweden in Betrieb ging flossen Erkenntnisse aus dem Rheinauer Testbetrieb der im Januar 1953 um Messungen und Kalibrierungen ausgeweitet wurde massgeblich in die Auslegung des spateren 380 kV Netz des RWE ein Mitte der 1950er Jahre begann das RWE schliesslich mit der Errichtung der ersten 380 kV Schaltanlage in Rommerskirchen die fur die Aufnahme der in den umliegenden Braunkohlekraftwerken erzeugten Energie konzipiert wurde Die teilweise schon fur 380 kV ausgelegten Schaltanlagen in den neuen Kraftwerksblocken machten den Bau dieser neuen Anlage notwendig da das bestehende Werk in Brauweiler nicht mehr erweitert werden konnte Als erste 380 kV Leitung entstand bis 1957 die 341 km lange Leitung Rommerskirchen Hoheneck deren Verlauf weitgehend parallel zur Nord Sud Leitung aus den 1920er Jahren fuhrt das Rhein Main Gebiet allerdings umgeht Statt der provisorischen 300 kV Anlage sollte Rheinau auch um eine 380 kV Schaltanlage erweitert werden womit es das dritte Umspannwerk mit dieser Spannungsebene gewesen ware Die zunachst mit einem 380 kV und einem 220 kV Stromrkeis betriebene Leitung wurde zwar so gebaut dass sie das Umspannwerk hatte anbinden konnen letztlich aber um die Station herumgefuhrt Bis BBC 1959 in Mannheim Mallau eine Freileitungsmastprufanlage errichtete diente Rheinau ausserdem als Testgelande fur Freileitungsmasten siehe Bild In den 1960er Jahren wurden auf dem Testfeld im Dossenwald Versuche mit Hochspannungs Gleichstrom Ubertragung durchgefuhrt 15 Im Jahr 1967 verlegte die Forschungsgemeinschaft fur elektrische Anlagen und Stromwirtschaft FGH gegrundet 1921 in Berlin als Studiengesellschaft fur Hochspannungsanlagen ihren Hauptsitz unmittelbar an das Umspannwerk Mannheim Rheinau wodurch sie von der bestehenden Test Infrastruktur der 400 kV Forschungsgemeinschaft profitierte mit der sie schliesslich auch 1973 fusionierte Die FGH errichtete einige Pruflabore und eine Freiluft Prufanlage die mit bis zu 600 kV Gleichspannung betrieben werden kann 16 Zur Versorgung der Versuchsanlagen wurde eigens ein einkreisiger 220 kV Anschluss aus der Schaltanlage des RWE Umspannwerks als Freileitung verlegt Einige Masten und das Portal der Gleichstromprufanlage existieren noch heute auf dem Gelande der FGH und sind auch von der benachbarten BAB 6 aus gut zu erkennen siehe Foto nbsp Zu Prufzwecken umgesturzter Hochspannungsmast auf dem DVG Testgelande bei Mannheim Rheinau im Februar 1958 nbsp Aufnahme der umgesturzten Mastspitze nbsp Testgelande der FGH heute 2020 Neuere Entwicklungen Bearbeiten Die Einspeisung der im Grosskraftwerk Mannheim erzeugten Energie wird heute nicht mehr uber das Umspannwerk Mannheim Rheinau abgewickelt auch gibt es keine Leitungsverbindung mehr zwischen der Anlage des Badenwerks Fusion mit der Energie Versorgung Schwaben zur EnBW Energie Baden Wurttemberg 1997 und dem des RWE seit 2003 RWE Transportnetz Strom 2009 in Amprion umbenannt Der in den Blocken 6 bis 8 erzeugte Drehstrom wird heute ins 220 kV Netz der EnBW TransnetBW eingespeist das uber die Umspannwerke Weinheim Heidelberg Neurott und Altlussheim mit dem Kraftwerk verbunden ist Zusatzlich wird auf der 110 kV Ebene elektrische Energie erzeugt fur das Netz der MVV Energie innerhalb des Mannheimer Stadtgebiets sowie Bahnstrom mit 16 7 Hz Frequenz fur die DB Energie Die noch heute bestehenden 220 kV Leitungen des Badenwerks zum Umspannwerk Daxlanden und zum Umspannwerk Huffenhardt endet heute in Neurott mundeten fruher auch in die Schaltanlage des RWE womit eine tatsachliche Netzkuppelstelle zwischen beiden Energieversorgern bestand Spater wurde vom Grosskraftwerk Mannheim aus eine 220 kV Leitung bis kurz vor die Umspannanlage des Badenwerks gebaut Auffallig ist dass diese Leitung vier Stromkreise aufweist von denen jeweils zwei parallelgeschaltet betrieben werden anschliessend nur noch mit zwei Stromkreisen belegt ist und sich ostlich der Anlage in einem Trassendreieck in Richtung Daxlanden Altlussheim und Neurott verzweigt Das alte Schalthaus des Badenwerk Umspannwerks ist schon seit langem durch eine Freiluft Schaltanlage ersetzt worden das Gebaude wurde aus Denkmalschutzgrunden erhalten Mit der Demontage der einkreisigen 110 kV Leitung Rheinau Leimen im Jahr 2005 wurde die Schaltanlage in ihrer Flache reduziert 17 Erweiterung um 380 kV Schaltanlage Bearbeiten Als vorbereitende Massnahme im Zuge der Einrichtung einer Hochspannungs Gleichstromverbindung Ultranet auf der Verbindung Osterath Philippsburg mussen die Umspannwerke Meckenheim und Rheinau von 220 kV auf 380 kV umgestellt werden Der Grund hierfur ist dass die 220 kV Ebene die auf der Trasse noch in Betrieb ist wegfallt und durch die Installation der Gleichstromkreise auf den vorhandenen Freileitungsmasten ersetzt wird 18 Wahrend das Umspannwerk Meckenheim bereits beim Bau der neuen 380 kV Leitung Sechtem Weissenthurm im Jahr 2013 vollstandig auf 380 kV Spannung umgebaut wurde wird die 220 kV Anlage in Rheinau aufgrund weiterer bestehender 220 kV Leitungen noch bestehen bleiben Der Bau der 380 kV Schaltanlage im Umspannwerk Mannheim Rheinau begann Ende 2016 und wurde im Jahr 2019 fertiggestellt Neben den beiden bisher bestehenden 220 110 kV Leistungstransformatoren wurde ein zusatzlicher 380 110 kV Trafo installiert Die neue Schaltanlage verfugt daruber hinaus uber vier Sammelschienen Betrieb BearbeitenTechnischer Aufbau Bearbeiten Das Umspannwerk besteht aus zwei raumlich benachbarten allerdings voneinander getrennten Anlagenbereichen wobei das nordlich gelegene RWE Areal wesentlich grosser ist als das sudliche durch das Badenwerk errichtete Ersteres umfasst die Spannungsebenen 110 und 220 kV zwischen denen mittels zweier Transformatoren umgespannt wird letzteres besteht heute nur noch aus einer 110 kV Schaltanlage Unmittelbar an das Gelande grenzt der heute leerstehende Backsteinbau aus den 1920er Jahren 19 Obwohl die Anlagenbereiche unmittelbar nebeneinander liegen besteht keine direkte Freileitungsverbindung zwischen ihnen Freileitungen Bearbeiten Amprion Station Netzbetreiber Spannung Name des Stromkreises Bauleitnummer Trassenbezeichnung Zielort station Baujahr Himmels richtung Bemerkungen nbsp 380 kV Kurpfalz West 4523 Windesheim Rheinau Burstadt 1955 Nord Teil der 380 kV Leitung Rommerskirchen Hoheneck Anschluss ans Umspannwerk seit 2018 19Kurpfalz OstKugelberg West 4524 Rheinau Hoheneck Hoheneck 1957 Sud Teil der 380 kV Leitung Rommerskirchen Hoheneck Anschluss ans Umspannwerk seit 2018 19Kugelberg Ost220 kV Rheinau West 4506 Pkt Heppenheim Rheinau Abzweig Burstadt Pfungstadt 1926 Nord Teil der Nord Sud Leitung bis zum Bau des UW Pfungstadtdurchgehend bis KelsterbachRheinau OstHoheneck West 4507 Rheinau Pkt Furfeld Hoheneck 1926 Sud Teil der Nord Sud Leitung bis 2003 zwei StromkreiseFGH Trafo 28 2418 FGH 1967 Eigenversorgung der Hochspannungslabore der FGH nbsp 110 kV Heidelberg Nord 1 2334 Rheinau Pkt Zimmerhof Heidelberg Nord 1930er fur 220 kV ausgelegt aber nie auf dieser Spannungsebene betrieben nbsp Neckar West Abzweig Kraftwerk Neckarsteinach HirschhornBergstrasse West 2327 Windesheim Rheinau Heppenheim 1940er Nord fruher Leitung mit einem 220 kV und zwei 110 kV Stromkreisen nachNiederhausen spater Ubernahme der 110 kV Kreise nach HeppenheimBergstrasse OstAltrip Nord 0113 Rheinau Pkt Altrip Mundenheim Mundenheim 1926 Sud Abgebaut zwischen 2000 und 2005Altrip Sud nbsp Freileitungstrassen unmittelbar nordlich des Umspannwerkes nbsp 380 kV Leitung nach Hoheneck nbsp 110 kV Leitung nach Hirschhorn bzw Heidelberg Nord links und 220 kV Leitung nach Hoheneck rechts mit einer spannungslosen PhaseNetze BW Station Netzbetreiber Spannung Name des Stromkreises Trassenbezeichnung Zielort station Baujahr Himmels richtung Bemerkungen nbsp 110 kV Leimen 1919 Ost Alteste Badenwerk Leitung ursprunglich bis Scheibenhardt abgebaut 2005LEIMN RHEIN Anlage 1200 Leimen 1936 Ost Ursprunglich bis ScheibenhardtLEIMN RHEINHOCKN RHEIN Anlage 1300 HockenheimBRUHL RHEIN BruhlRHEIN WNHEI Anlage 1190 Weinheim WestLADBG RHEIN DOSSN Abzweig Dossenheim Ladenburg nbsp 110 kV Leitungen nach Hockenheim Bruhl links und Leimen rechts nbsp Einkreisige 220 kV Leitung zur FGH mit zwei zusatzlichen spannungslosen PhasenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Umspannwerk Rheinau Sammlung von Bildern Forschungsgemeinschaft fur elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e V Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ehemaliges Elektrizitatswerk Rheinau Rhein Neckar Industriekultur abgerufen am 2 September 2020 100 Jahre HEAG Chronik 1912 2012 S 22 HEAG Holding abgerufen am 2 September 2020 100 Jahre Rudolf Fettweis Werk EnBW abgerufen am 14 Mai 2023 Die Badische Landeselektrizitatsversorgung Aktiengesellschaft Karlsruhe Stand Sommer 1925 Badenwerk A G Karlsruhe 1925 S 22 Die Badische Landeselektrizitatsversorgung Aktiengesellschaft Karlsruhe Stand Sommer 1925 Badenwerk A G Karlsruhe 1925 S 20 T Horstmann K Kleinekorte Strom fur Europa 75 Jahre RWE Hauptschaltleitung Brauweiler 1928 2003 Klartext Verlag Essen 2003 ISBN 978 3 89861 255 5 S 35ff Umspannanlage Rheinau RWE In VDE Chronik der Elektrotechnik 30 November 2021 abgerufen am 1 Dezember 2022 T Horstmann K Kleinekorte Strom fur Europa 75 Jahre RWE Hauptschaltleitung Brauweiler 1928 2003 Klartext Verlag Essen 2003 ISBN 978 3 89861 255 5 S 31 Elektrizitatsversorgung von Baden Wurttemberg 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