www.wikidata.de-de.nina.az
Kurt Christoph von Schwerin seit 1740 Graf von Schwerin 26 Oktober 1684 in Lowitz bei Anklam 6 Mai 1757 bei Prag war ein preussischer Generalfeldmarschall unter Friedrich dem Grossen Er kampfte in den Schlesischen Kriegen und fiel in der Schlacht bei Prag Schwerin gehort zu den bedeutendsten Feldherren seiner Zeit Portrat des Grafen Kurt Christoph von Schwerin Gemalde von Bescheky um 1740 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Schloss Schwerinsburg nbsp Tod des Feldmarschalls Schwerin in der Schlacht bei Prag Gemalde von Johann Christoph FrischSeine Eltern waren Ulrich von Schwerin 1648 1697 und Anna Lucretia von Ramin 1653 1745 Der geburtige Pommer Kurt nach anderen Schreibweisen Curt oder Kurd trat 1700 zunachst als Fahnrich in das Regiment seines Onkels Generalleutnant Dettlof von Schwerin und in die Kompanie seines Bruders des Oberstleutnants Bernd Detlof von Schwerin ein Dieses Regiment wurde 1701 mit Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges in die Niederlande verlegt Er diente in den Schlachten von Schellenberg und Hochstadt 1703 wurde er zum Leutnant 1705 zum Kapitan und Chef einer Kompanie und 1707 zum Oberstleutnant in der Armee des Herzogs Friedrich Wilhelm von Mecklenburg Schwerin befordert Er hatte Kampfeinsatze in den Schlachten von Ramillies von Malplaquet und mit dem schwedischen Kommandeur Magnus Stenbock bei Gadebusch 1708 wurde er zum Oberst befordert 1711 schickte man ihn in geheimer Mission zu Konig Karl XII von Schweden nach Bender wo er sich ein Jahr aufhielt 1713 geriet er mit Konig Karl XII in Bender in Gefangenschaft Am 3 September 1718 wurde er von Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg Schwerin zum Generalmajor befordert Der Invasion der Hannoverschen Armee im Grossen Nordischen Krieg am 6 Marz 1719 bei Walsmuhlen in Mecklenburg trat er in einem brillanten Gefecht entgegen Nach dem Gefecht beforderte ihn der Herzog am 8 Marz zum Generalleutnant Nachdem ein Teil der Guter Schwerins an Preussen gefallen war trat er 1720 in die Dienste des preussischen Konigs Friedrich Wilhelms I Er wurde 1721 dessen Gesandter im Kurfurstentum Sachsen und 1722 im Konigreich Polen 1722 oder 1723 wurde er Inhaber des Regiments zu Fuss Schwendy 1806 No 24 welches spater zur Elite der preussischen Armee zahlte Schwerin war ein gebildeter und humaner Kavalier und damit als Kommandeur bewusst Gegenstuck zum alten Dessauer und seinem unerbittlichen Drill 1724 versuchte von Schwerin im preussischen Auftrag vergeblich das Thorner Blutgericht gegen Protestanten zu verhindern 1730 war er als Generalmajor Mitglied des Kriegsgerichts das uber Hans Hermann von Katte und den Kronprinzen wegen ihrer versuchten Flucht zu richten hatte Im gleichen Jahr wurde er Gouverneur von Peitz Der lebensfrohe den Kunsten und Wissenschaften zugetane Offizier war zwar eine Ausnahmeerscheinung im Heer des Soldatenkonigs trotzdem beforderte dieser ihn 1731 zum Generalleutnant und schenkte ihm sein ganz besonderes Vertrauen in der Beratung aller militarischen Angelegenheiten Von 1720 bis 1733 liess er in Cummerow bei Ducherow ein residenzartiges Herrenhaus errichten Konig Friedrich Wilhelm I liess nach einem Besuch des Herrenhauses 1733 den Ort in Schwerinsburg umbenennen das Herrenhaus wurde nun Schloss Schwerinsburg genannt Im selben Jahr wurde Schwerin als kommandierender General bei der Durchsetzung der Reichsexekution in Mecklenburg eingesetzt Am 8 Marz 1736 wurde ihm der Schwarze Adler Orden verliehen 1739 stieg er zum General der Infanterie auf Friedrich II ernannte ihn am 30 Juni 1740 zum Generalfeldmarschall und erhob ihn einen Monat spater in den Grafenstand Im Ersten Schlesischen Krieg gewann er am 10 April 1741 die Schlacht bei Mollwitz nachdem Friedrich II auf sein Anraten das Schlachtfeld verlassen hatte Nach diesem Krieg war er Festungskommandant von Brieg und Neisse Im Zweiten Schlesischen Krieg kommandierte er die von Glatz kommende Armee und hatte starken Anteil am Sieg bei und der Einnahme von Prag am 16 September 1744 Schwerin starb 1757 in der Schlacht bei Prag zu Beginn des Siebenjahrigen Krieges Er fuhrte den ersten Angriff des linken Flugels auf die Osterreicher am Homole Berg Als sein eigenes Regiment durch heftiges feindliches Musketen und Geschutzfeuer zuruckgedrangt wurde und in Unordnung geriet sprengte Schwerin heran und riss dem Stabskapitan von Rohr die Fahne vom II Bataillon aus der Hand um mit ihr sein Regiment mit dem Ruf Heran meine Kinder heran wieder mit nach vorne zu reissen Von mehreren Kugeln todlich verletzt sturzte er vom Pferd Gedenken Bearbeiten nbsp Schwerin Standbild auf dem Zietenplatz ursprunglich auf dem Wilhelmplatz Berlin MitteEin Standbild aus Sandstein geschaffen von dem Berliner Bildhauer Heinrich Bettkober fur das Gut und Schloss Schwerinsburg es steht heute als Leihgabe der Familie in der Eingangshalle des Deutschen Historischen Museums in Berlin Friedrich der Grosse errichtete ihm ein Marmorstandbild in romischer Tracht auf dem Berliner Wilhelmplatz Es wurde von Francois Gaspard Adam entworfen und von dessen Neffen Sigisbert Michel Adam 1728 1811 ausgefuhrt und 1769 aufgestellt 1862 ersetzte es August Kiss durch eine in Bronze gegossene Neufassung in zeitgenossischem Kostum Nach 1945 eingelagert fand es 2009 bei der Neuanlage des Zietenplatz in der Nahe des ursprunglichen Standorts seinen Platz Die Statue der Adams ist um 1860 wegen Verwitterungsgefahr entfernt worden kam zuerst ins Konigliche Lagerhaus an der Klosterstrasse dann in die Kadettenanstalt in der Neuen Friedrichstrasse zog 1882 mit nach Lichterfelde in die neue Kadettenanstalt um wurde 1904 auf einem neuen Sockel im Kleinen Treppenhaus des Kaiser Friedrich Museums aufgestellt um 1944 im Museumskeller gesichert 1986 restauriert und kam schliesslich 1987 in das kleine Treppenhaus Kuppelhalle des nunmehrigen Bodemuseums zuruck 1 Ein Gedenkstein erinnerte an ihn auf dem Schlachtfeld Sterboholy bei Prag Dieses Denkmal wurde nach dem Zweiten Weltkrieg beseitigt Einen weiteren Gedenkstein gibt es an seinem Grab in Sarnower Ortsteil Wusseken siehe Kirche Wusseken Die Buste in der Ruhmeshalle des Berliner Zeughauses wurde von Bildhauer Prof Julius Moser gefertigt verschollen Die Assistenzbuste Schwerins in der Denkmalgruppe 28 der Siegesallee gefertigt von dem Bildhauer Joseph Uphues befindet sich in der Zitadelle Spandau Prinz Heinrich von Preussen widmete ihm eine Gedenktafel auf der Vorderseite seines Rheinsberger Obelisken Schwerins Tod in der Schlacht bei Prag wurde in der Ballade General Schwerin von Georg Wilhelm Heinrich Haring sowie in zwei Gedichten von Theodor Fontane verewigt Familie Bearbeiten nbsp Grab Kurt Christoph von Schwerins in WussekenEr war zweimal verheiratet Seine erste Frau war Freiin Ulrike Eleonore von Krassow 2 Mai 1693 30 Juni 1754 Tochter des Ernst Detlof von Krassow Das Paar heiratete am 15 Juli 1708 und hatte folgende Kinder Hans Dettlof 26 April 1711 7 April 1715 Sophie Charlotte 19 November 1712 8 April 1715 Carl Leopold 27 Februar 1715 27 Februar 1716 Seine zweite Frau war Philippine Sophie Louise von Wakenitz 19 Marz 1696 14 Februar 1778 Die Heirat erfolgte am 20 Oktober 1754 kurz nach dem Tode von Kurt Christophs erster Ehefrau wodurch die beiden vorehelichen Kinder des Paares legitimiert wurden Karolina Magdalena Wesenberg 1717 1780 1735 Johann Christoph von Calbo 1776 deren Sohn war Friedrich Bogislaw von Calbo Major im Regiment Beeren 2 Christine Charlotte um 1721 6 Juli 1789 Christoph Adam von Stedingk 1715 1791 3 preussischer Major und Eltern des schwedischen Generalfeldmarschalls Curt von StedingkLiteratur BearbeitenJoachim Engelmann Gunter Dorn Friedrich der Grosse und seine Generale Nebel Uttingen 2001 ISBN 3 89555 002 7 Louis Gollmert Hrsg Allgemeine Geschichte des Geschlechts von Schwerin Gronau Berlin 1878 Jorg Kuhn Die Denkmaler preussischer Generale vom Wilhelmplatz Einfuhrung und Katalog In Zur Wiederaufstellung der Generalsdenkmaler von Johann Gottfried Schadow und anderen Bildhauern auf dem Zietenplatz Schadow Gesellschaft Berlin e V Hrsg Berlin 2008 S 11 24 ISBN 978 3 9812650 0 2 Patrik Libal Sterboholsky Schinkeluv Sverin 260 vyroci bitvy u Sterbohol a pomniky Kurta Christopha von Schwerina Schinkels Schwerin in Sterboholy 260 Jahrestag der Schlacht bei Sterboholy und das Denkmal Kurt Christophs von Schwerin Casopis Spolecnosti starozitnosti rocnik 125 4 2017 Praha Spolecnost pratel starozitnosti z s S 193 204 ISSN 1803 1382 Karl Friedrich Pauli Das Leben grosser Helden des gegenwartigen Krieges Francken Halle 1759 Bernhard von Poten Schwerin Kurd Christoph Graf v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 33 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 421 425 Oskar Schwebel Die Herren und Grafen von Schwerin Blatter aus der preussischen Geschichte Abenheim Berlin 1885 Volltext Dettlof Graf von Schwerin Feldmarschall Schwerin Ein Lebensbild aus Preussens grosser Zeit Berlin 1928 Johann Gottlieb Tollner Ein Christ und ein Held oder einige besondere Nachrichten von dem beruhmten konigl preuss General Feldmarschalle Grafen von Schwerin Kleyb Frankfurt Oder 1758 Karl August Varnhagen von Ense Biographische Denkmale Brockhaus Leipzig Bd 6 General Hans Karl von Winterfeldt Feldmarschall Graf von Schwerin 1873 Karl August Varnhagen von Ense Leben des Feldmarschalls Grafen von Schwerin Berlin 1841 Volltext Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurt Christoph von Schwerin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurd Christoph Graf von Schwerin rbb Preussen Chronik Schwerin Kurd Christoph Graf von Deutsche Biographie Nachlass LASH Abt 399 1136Einzelnachweise Bearbeiten Peter Bloch u a Ethos und Pathos Die Berliner Bildhauerschule 1786 1914 Beitrage mit Kurzbiographien Berliner Bildhauer Gebr Mann Berlin 1990 ISBN 3 7861 1598 2 S 33 Jorg Kuhn Die Denkmaler preussischer Generale vom Wilhelmplatz Einfuhrung und Katalog in Zur Wiederaufstellung der Generalsdenkmaler von Johann Gottfried Schadow und anderen Bildhauern auf dem Zietenplatz Hrsg von der Schadow Gesellschaft Berlin e V Berlin 2008 S 11 24 bes S 12 Die Familie v Karstedt auf Kaltenhof von 1540 bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts PDF 122 kB Svenska adelns attar taflor Afdelning 4 Skytte af Duderhoff Ostner jemte tillagg rattelser och slutord S 133 Familie StedingkNormdaten Person GND 122767306 lobid OGND AKS VIAF 8277185 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwerin Kurt Christoph vonALTERNATIVNAMEN Schwerin Curt Christoph vonKURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralfeldmarschallGEBURTSDATUM 26 Oktober 1684GEBURTSORT Lowitz bei AnklamSTERBEDATUM 6 Mai 1757STERBEORT bei Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Christoph von Schwerin amp oldid 237786929