www.wikidata.de-de.nina.az
Schwerinsburg ist ein Ortsteil von Ducherow Der Ort liegt rund 12 km sudlich von Anklam und 7 km sudwestlich von Ducherow Schloss Schwerinsburg Parkseite um 1857 58 Sammlung Alexander Duncker Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Personlichkeiten 3 1 Personen die in Schwerinsburg geboren wurden 3 2 Personen die in Schwerinsburg wirkten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schwerinsburg mit Vorwerk 1880 Hauptartikel Schwerin Adelsgeschlecht Bis in die Gegend von Schwerinsburg erstreckte sich die fruhslawische Siedlungskammer des Peenegebietes Nordlich des Ortes befand sich ein ursprunglich 2 8 Hektar grosser inzwischen weitgehend eingeebneter slawischer Burgwall der heute den Namen Bollwerder tragt Das dort geborgene Fundmaterial belegt einen Nutzungszeitraum vom fruhen 9 Jh bis um 1200 Zu den herausragenden Fundstucken gehort ein karolingischer Schwertgurtbeschlag des spaten 8 Jahrhunderts 1 Schwerinsburg wurde 1251 erstmals als Comerowe und 1300 als Cummerow urkundlich genannt Die slawische Wortdeutung geht auf Mucke zuruck 2 Der Ort lag zu der Zeit ca 800 Meter westlich vom jetzigen Dorf Diese Stelle wurde archaologisch nachgewiesen sie war schon in der slawischen Zeit dort vorhanden Wahrend der deutschen Ostexpansion waren die Schwerine kurz nach 1230 nach Vorpommern gekommen und hatten sich als Lokatoren umfangreiche Besitzungen in der Umgebung gesichert so auch hier in Cummerow Von dieser Ansiedlung ist aber nichts mehr obertagig sichtbar Die Schwerine lagen mit der nahe liegenden Stadt Anklam im Mittelalter in standiger Fehde da sich Teile der Familie als Raubritter und Wegelagerer betatigten Die Hansestadt Anklam sah ihre Handelswege und ihre Besitzungen bedroht und erbaute den Wehr und Wachturm Hoher Stein mit der noch heute vorhandenen angrenzenden Landwehr als Schutz gegen die Schwerine auf Das Gebiet sudlich dieser Landwehr wurde als Besitz der Familie von Schwerin der Grafenwinkel genannt Bis ins 16 Jahrhundert war der damals Cummerow bzw Kummerow genannte Ort im Lehnsbesitz der niederadeligen Familien Schwerin und Kaseke Zwischen 1514 und 1533 kam der gesamte Ort in den Besitz der Familie von Schwerin zunachst des auf Spantekow spater des auf Lowitz gesessenen Zweiges Von 1648 bis 1720 gehorte Kummerow zu Schwedisch Pommern und kam anschliessend mit Altvorpommern an Preussen 1708 erhielt der zu dieser Zeit in mecklenburgischen Militardiensten stehende Kurt Christoph von Schwerin durch Erbteilung mit seinem Bruder Hans Bogislaw von Schwerin einen Teil von Cummerow Durch Tausch gegen mehrere Bauernhofe in Busow brachte er den gesamten Ort in seinen Besitz 3 Er liess das Gutsdorf etwa 1000 Schritte von der fruheren Stelle entfernt neu errichten und zwischen 1720 und 1733 ein schlossartiges Herrenhaus als Dreiflugelanlage erbauen Der Ort wurde 1733 bei der feierlichen Einweihung des prachtigen Schlosses durch Konig Friedrich Wilhelm I in Schwerinsburg umbenannt Der Konig meinte dass der Name Kummerow fur das stattliche Anwesen doch zu kummerlich sei Kurt Christoph von Schwerin liess zwischen 1747 und 1749 sudostlich des Dorfes das Vorwerk Werder als Schaferei errichten Nach dem Tode des Feldmarschalls kam der Besitz in die Hand von dessen Neffen Hans Bogislav Dettlov von Schwerin Im 19 Jahrhundert war es im Besitz von Graf Victor von Schwerin 1814 1903 Um 1860 lebten in Schwerinsburg 275 und in Werder 5 Einwohner 1895 erhielt das Gut und damit der Ort einen Anschlusszweig Schmuggerow Schwerinsburg der Kleinbahn Anklam Gellendin Uhlenhorst Dieser war ein Teil der Mecklenburg Pommerschen Schmalspurbahn MPSB Diese Bahn bestand als wichtigstes Transportmittel der Landwirtschaft bis 1945 dann wurde sie als Reparation an die UdSSR demontiert und abtransportiert Schloss Schwerinsburg zahlte zu den bedeutendsten und schonsten Herrenhausern Norddeutschlands Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden hier ab 1942 unter anderem die Kunstguter der Stadt Anklam und Teile des Stettiner Provinzial Archivs eingelagert Die gesamte Schlossanlage wurde 1945 durch Brandstiftung vernichtet nur die Kellerraume blieben erhalten Zum Gluck waren die eingelagerten Bestande und Archivalien kurz vorher durch den Anklamer Lehrer und Archivar Scheel gerettet worden Die Archivalien sind heute im Landesarchiv Greifswald nbsp Denkmal fur Kurt v Schwerin von Bettkober jetzt Halle des DHMDas Standbild aus Sandstein des Feldmarschalls von Schwerin geschaffen von dem Berliner Bildhauer Heinrich Bettkober fur das Schloss Schwerinsburg ist erhalten war nach dem Krieg noch bis 1950 vor Ort und wurde dann dem Museum Greifswald bis in die 1990er Jahre ubergeben und steht heute nach langen Streitigkeiten als Leihgabe der Familie von Schwerin in der Eingangshalle des Deutschen Historischen Museums in Berlin Der Schlosspark wurde zu DDR Zeiten teilweise durch eine Kleingartenanlage zersiedelt die Parkmauer ist stellenweise erhalten Die Reste der Wirtschaftsgebaude wurden noch zu LPG Zeiten genutzt sind aber baulich stark verandert worden Nachdem 1854 die auf dem Butterberg befindliche Windmuhle ihren Betrieb eingestellt hatte wurde durch das Gut die dampfbetriebene Muhle gebaut An der westlichen Seite befand sich ein Schornstein aus Blech von ca 20 m Hohe 1922 23 erhielt die Muhle Elektroanschuss und das Muhlenwerk wurde mit Elektromotor betrieben Als Mehlmuhle arbeitete sie bis in die 1950er Jahre Bis 1978 wurde sie als Schrotmuhle genutzt Neben der Muhle war das Wohnhaus des Mullers 4 Die bis dahin eigenstandige Gemeinde Schwerinsburg wurde am 13 Juni 2004 nach Lowitz eingemeindet 5 Am 7 Juni 2009 kam der Ort mit Lowitz zu Ducherow 6 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Dampf und Motormuhle Schwerinsburg Hauptartikel Liste der Baudenkmale in Ducherow Gutsanlage Mauer und Park Schwerinsburg Friedhof Schwerinsburg mit Glockenstuhl Reste des slawischen Burgwalls Schwerinsburg Dampfmuhle spater Motormuhle SchwerinsburgPersonlichkeiten BearbeitenPersonen die in Schwerinsburg geboren wurden Bearbeiten Heinrich von Schwerin 1776 1839 Landrat Landschaftsdirektor Victor von Schwerin 1814 1903 deutscher Rittergutsbesitzer preussischer Politiker MdH Paul Jonas 1830 1913 deutscher Jurist und Bankier Heinrich von Schwerin 1836 1888 deutscher Politiker Generallandschaftsdirektor von Pommern Karl von Schwerin 1844 1901 deutscher Verwaltungsbeamter Landrat Hans von Schwerin Lowitz 1847 1918 deutscher Politiker MdR und OffizierPersonen die in Schwerinsburg wirkten Bearbeiten Ludwig Jonas 1797 1859 deutscher protestantischer Theologe Prediger in Schwerinsburg Kurt Christoph von Schwerin 1684 1757 preussischer Generalfeldmarschall erbaute Schloss SchwerinsburgLiteratur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen 2 Teil Bd 1 W Dietze Anklam Berlin 1865 S 360 363 Google Bucher Hellmuth Bethe Schloss Schwerinsburg und Burg Spantekow In Monatsblatter der Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde 53 1939 S 139ff Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 978 3 86006 149 7 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Schwerinsburg in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Fred Ruchhoft Michael Schirren Spuren der Eliten Zur systematischen Funderfassung am Beispiel fruhgeschichtlicher Burgwalle des sudlichen Peeneraums In Felix Biermann Thomas Kersting Anne Klammt Hrsg Soziale Gruppen und Gesellschaftsstrukturen im westslawischen Raum Beier und Beran Langenweissbach 2013 S 211 219 hier S 217 Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 22 Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen 2 Teil Bd 1 W Dietze Anklam Berlin 1865 S 347 Google Bucher Dampfmuhle Schwerinsburg https www kleks online de editor element id 177215 amp lang de StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2004 StBA Gebietsanderungen vom 02 Januar bis 31 Dezember 2009Normdaten Geografikum GND 5196381 4 lobid OGND AKS 53 739158 13 678459 Koordinaten 53 44 21 N 13 40 42 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwerinsburg Ducherow amp oldid 231374131