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Die Kupfergrube Sadisdorf ist ein Bergbaugebiet im Bereich der Ortschaften Sadisdorf Hennersdorf und Niederpobel im Osterzgebirge Sachsen Mit mehreren Unterbrechungen wurde um Sadisdorf von 1473 bis 1953 Zinn Silber und Kupfer abgebaut In den letzten Betriebsperioden wurden ausserdem Wolfram und Molybdanerze gewonnen 2017 2018 wurden erfolgreiche Erkundungsarbeiten auf Lithium durchgefuhrt Kupfergrube SadisdorfAllgemeine Informationen zum BergwerkAbbautechnik Firstenbau Firstenstossbau StrossenbauSeltene Mineralien Bismut Bismuthinit Emplektit Sphalerit GalenitInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Josef Richard Sobitschka Edler von Wiesenhag Sachsenerz Bergwerks GmbH VVB Buntmetall FreibergBetriebsbeginn Lagerstatte ab 1473 periodischBetriebsende 1953Geforderte RohstoffeAbbau von Wolfram Molybdan Wismut Zinn KupferGeographische LageKoordinaten 50 49 37 6 N 13 38 47 2 O 50 827108 13 646439 Koordinaten 50 49 37 6 N 13 38 47 2 OKupfergrube Sadisdorf Sachsen Lage Kupfergrube SadisdorfStandort SadisdorfGemeinde DippoldiswaldeLandkreis NUTS3 Sachsische Schweiz OsterzgebirgeLand Freistaat SachsenStaat Deutschland LIDAR Scan des ehemaligen Betriebsgelandes der Kupfergrube Sadisdorf a der Kupfergrubner Pinge b und der Pinge Auferstehung Christi c von Nord nach Sud Die eigentliche Kupfergrube bezeichnet die Grubengebaude und ubertagigen Anlagen im Bereich der Kupfergrubner Pinge und des Kupfergrubener Schachtes Benachbarte Grubenbetriebe sind der Teilbereich Zinnklufte der Perlschacht bei Niederpobel und das Abbaugebiet Eule Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 1 1 Lagerstattenstruktur 1 2 Mineralogie und Vererzungstypen 2 Geschichte 2 1 Spates Mittelalter bis 1769 2 2 1769 bis 1893 2 3 1903 bis 1923 2 4 1935 bis 1954 2 5 Gegenwart und Perspektive 2 6 Zeittafel 2 7 Fotos aus den 1920 30er Jahren 3 Besonderheiten und Wissenswertes 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenLagerstattenstruktur Bearbeiten nbsp Lagerstattenschnitt im Bereich des Kupfergrubner Schachtes und der Pinge modifiziert nach 1 Die Lagerstatte Sadisdorf ist eine Kombination einer Impragnations Greisen mit einer Ganglagerstatte mit einem komplexen Aufbau Das Rahmengestein der Sadisdorfer Erzlagerstatte besteht aus Biotit und Muskovitgneis mit eingeschalteten Amphiboliten Darin eingelagert sind der Teplice Rhyolith und Auslaufer der Sayda Berggiesshubler Rhyolithgange Ausserdem sind Explosionsbrekzien vorhanden welche die Metamorphite vor den Granitintrusionen durchschlugen Diese Intrusionen bestehen aus dem Sadisdorfer Granit einem dreiphasig intrudierten Granitkorper der im Bereich der Sadisdorfer Pinge kleinflachig ansteht bzw aufgeschlossen ist Die Dreiphasigkeit wurde mit einem Magmenaufstieg eingeleitet aus dem sich ein Syenogranit auch Aussengranit bildete Die zweite Granitintrusion erfolgte im Kontaktbereich zwischen Gneis und Syenogranit in Form eines 100 m machtigen Monzogranites Das jungste Intrusionsereignis besteht aus einem im oberen Bereich vergreisten Albitgranit auch Innengranit der den liegenden Teil der Lagerstatte darstellt Weiterhin ist eine Pegmatit Bildung im Grenzbereich zwischen dem Syeno und Albitgranit sowie der Exlosivbrekzie vorhanden die auch als Stockscheider oder Quarzglocke bezeichnet wird Zudem existieren schlauchformige sulfidvererzte Intrusionsbrekzien 2 3 4 Mineralogie und Vererzungstypen Bearbeiten nbsp Beispielabbildung einer Zinnwaldit Stufe aus der Typuslokalitat ZinnwaldAhnlich kompliziert wie die geologisch tektonischen Verhaltnisse stellen sich die mineralogisch strukturellen Verhaltnisse der Erzkorper dar Der Greisen des Sadisdorfer Aussengranits an dieser Stelle als eigenstandiger Vererzungstyp betrachtet ist ein feinkorniges durch Glimmer dunkel gefarbtes Gestein das aus Quarz Topas Fluorit und Glimmer besteht Das Erz in den Greisentrumern ist vorwiegend Kassiterit begleitet von wenig Wolframit sowie Pyrit Chalkopyrit und gediegen Wismut Der mittelkornige Greisen des Innengranits besteht ebenfalls aus Quarz Topas und Glimmer mit etwas Fluorit Er ist mit Kassiterit Wolframit gediegen Wismut Hamatit sowie Pyrit Chalkopyrit Stannit Stannin Sphalerit Galenit Bismuthinit und Emplektit mineralisiert Der Innengreisen einschliesslich dessen pegmatitischer Randfazies Quarzglocke Stockscheider besitzt die hochsten Scandium Niob und Tantalgehalte aller erzgebirgischen Lagerstatten Dieser Lagerstattenteil besteht aus grosskristallinem Quarz wenig Glimmer und Topas sowie reichlich Wolframit der teilweise in Scheelit umgewandelt ist Erwahnenswert ist ausserdem ein Quarzgang mit einer intensiven Molybdanitmineralisation Bei den fur die erzgebirgische Erzlagerstatten typischen an tektonische Kluft und Rissbildungen gebundenen Gangvererzungen handelt es sich um Absatze der Zinn Wolfram und der Quarz Polymetall Assoziation Die Zinnerzgange haben eine enge Beziehung zum Granit Die jungeren hydrothermalen Gange mit Sulfiden Uraninit Fluorit Baryt und seltener BiCoNiAg Bildungen sind dagegen uber die gesamte Lagerstatte verteilt Im weiter vom Granit entfernten Bereich von Niederpobel uberwiegen diese hydrothermalen Gange Die Sulfidmineralisationen der alteren uberkritischen Quarz Kassiterit Gange haben einen Indikatorchrakter fur Zinn wahrend dieser bei den jungeren hydrothermalen Gangen der Quarz Polymetall Assoziation fehlt Die Umgebung der Gangvererzungen weist ausserdem Vergreisungen auf Weiterhin haben sich parallel zu den Rhyolithgangen Erzgange gebildet die als Ubergangstypen der oben beschriebenen Mineralisationsabfolgen anzusehen sind Die Vererzung der Intrusionsbrekzien enthalten eine Anreicherung von Kupfersulfiden so dass neben Zinn und Silber auch Kupfer als Nebenprodukt gewonnen wurde was zu der Bezeichnung Kupfergrube fuhrte Zinn das uber Jahrhunderte die Hauptgewinnungskomponente darstellte tritt hauptsachlich in Form von Kassiterit auf und liegt in folgenden Vergreisungs und Mineralisationstypen vor Gange und Trumer im Endo Exokontaktbereich Stockwerke im Endo Exokontaktbereich mineralisierte Kuppeln und Floze Lagergange im Endokontaktbereich Brekzien im Endo Exokontaktbereich in stratiformen Metasomatiten im Exokontaktbereich 2 3 Perspektivisch zu gewinnendes Lithium ist an Glimmerminerale u a Zinnwaldit gebunden Im Bereich des vergreisten Syenogranits Aussengreisen wird dabei von einer meist vertikalen Orientierung der Mineralisation parallel zu Bruchstrukturen ausgegangen Der vergreiste Albitgranit Innengreisen wird von einer kuppelformigen Greisenzone begleitet die hohere Anteile an lithiumhaltigen Glimmern enthalt Prinzipiell ist fur die Lagerstatte Sadisdorf eine Zonierung von Mineralisationen zu konstatieren die sich bezuglich der Zinn Lithium und Wolframgehalte aber auch anhand des allgemeinen Fraktionierungsgrades der jeweiligen petrografischen Einheiten differenzieren lassen Weiterhin enthalten die Mineralisationen wenn auch in geringeren Gehalten die Elemente Molybdan Wismut Tantal Gold Scandium und Zink 5 1 Geschichte BearbeitenSpates Mittelalter bis 1769 Bearbeiten Die Anfange des Bergbaus im Betrachtungsraum konnen um den Zeitraum zwischen 1270 und 1280 datiert werden Hierfur existieren zwar keine schriftlichen Belege jedoch kann im Ergebnis intensiver montanarchaologischer Untersuchungen dieser Zeitraum als gesichert angenommen werden Die Datierung beruht auf einer Vielzahl dendrochronologischer Analysen an geborgenen Grubenholzern deren Anzahl eine hinreichende statistische Sicherheit gewahrleistet Anlass fur die Untersuchungen war der geplante und inzwischen weitestgehend realisierte Bau der Hochwasserschutzanlage Niederpobel Deren Baufeld befindet sich aus geologisch lagerstattenkundlichen Sicht am sudlichen Randbereich der Sadisdorfer Erzlagerstatte In einiger Entfernung zu den granitischen Intrusivkorpern besteht die Vererzung hier vor allem aus sulfidischen Gangen mit greisenartiger lateraler Impragnation des Nebengesteins In der Dammachse des Bauwerkes waren an beiden Talflanken bergbauliche Relikte wie Pingen Halden Meilerplatze usw bekannt Somit wurden in Vollzug des Sachsischen Denkmalschutzgesetzes bauvorbereitende Grabungen sowie die archaologische Begleitung von Verwahr und Sicherungsarbeiten durch das Sachsische Landesamt fur Archaologie veranlasst und von 2010 bis 2013 durchgefuhrt Im Ergebnis dieser Arbeiten konnte ein komplexes System von untertagigen Anlagen wie Stollen Blind und Tagesschachten Gesenken und seitlichen Auffahrungen auf uber 130 m Lange nachgewiesen und dokumentiert werden Neben den oben erwahnten zahlreichen Holzfunden wurden auch Gezahe Bekleidungs und Keramikfragmente geborgen Ob es sich bei dem untersuchten Gebiet um das Ursprungsgebiet des Sadisdorfer Bergbaus handelt muss zunachst spekulativ bleiben Es erscheint jedenfalls plausibel dass die fruhen Bergbautreibenden die Lagerstatte zunachst durch horizontale Auffahrungen von den Talhangen aus aufschlossen als in aufwendiger Weise Schachte zu teufen diese wurden spater zur Wetterfuhrung notwendig Ausserdem konnte man an den Talflanken ausstreichende Gange ins Lagerstatteninnere weiterverfolgen und abbauen Der gleichzeitige talwartige Abfluss von Grubenwassern war dabei ein willkommener Nebeneffekt Ob es sich um Prospektions oder produktiven Bergbau oder um eine Kombination aus beiden handelte wird gegenwartig noch diskutiert 6 Am 28 Juli 1473 wurde Melchior von Carlowitz mit dem Rittergut Naundorf mit allen Bergwerken und Seifen belehnt Gewonnen wurde Eisen Zinn und Kupfer Der Bergbau im Bereich der Kupfergrube uff n Grunwald ist aus dem Jahr 1473 aktenkundig Nach seinem Tod ubernahm sein Bruder Friedrich von Carlowitz das Rittergut Er wird in einer Belehnung vom 18 September 1476 genannt 1483 wurde Hans Kolbel von Geising als Besitzer des Rittergutes genannt 1484 wurde ihm das Sadisdorfer Bergwerk von dem Freiberger Bergmeister verliehen Sein Sohn und Nachfolger Bartel Kolbel erhielt am 11 Februar 1502 von Herzog Georg fur 15 Jahre weitgehende Bergprivilegien verliehen Unter seinem Sohn Georg Kolbel kam es mit dem Bergamt Glashutte zum standigen Streit um die Bergbaurechte in der Grundherrschaft Mit dem Vertrag vom 8 September 1557 der eine Vasallenbergamtsordnung darstellt erhielt Kolbel von Kurfurst August alle Rechte des niederen Bergregals Kupfererze waren aufgrund ihres Silbergehaltes davon ausgenommen Die wichtigste Grube war die Hilfe Gottes Grube Schrittweise wurden mit ihr die anderen Berggebaude Neue Gabe Gottes Fundgrube Auferstehung Christi Fundgrube Beschert Gluck Fundgrube Segen Gottes Fundgrube und St Georgen Fundgrube mit Tiefen Erbstolln konsolidiert In den Grubengebauden wurden Zinn und Kupfererze im Weitungsbau durch Feuersetzen gewonnen 1607 ubernahm Wilhelm von Schonberg verheiratet mit Anna Kolbel das Rittergut Naundorf mit allen Bergbaurechten Nach seinem Tod musste seine Witwe aufgrund von Erbstreitigkeiten die Kupfergrube mit allem Zubehor Schmelzhutten Gezeugen Pochwerken und Zinnzehnten verkaufen Am 22 Januar 1622 wurde fur das Rittergut Naundorf mit allen Rechten ein Lehnbrief fur Heinrich von Bernstein der mit Anna Kolbel verheiratet war ausgestellt 1626 wurde mit den ehemaligen Kaufern ein Vergleich uber die Ruckabwicklung des Verkaufes geschlossen 1628 kaufte Gunther von Bunau der Lauensteiner Linie das Rittergut und alle Rechte Durch den Weitungsbau entstanden sich standig vergrossernde Hohlraume im Lagerstattenkorper Erreichen diese Hohlraume eine kritische Grosse kann das Umgebungsgestein die auftretenden Lasten nicht mehr aufnehmen und die Hohlraume gehen zu Bruch 1628 soll ein solcher Weitungsbruch 31 Todesopfer unter den eingefahrenen Bergleuten gefordert haben Infolgedessen kam es zu massiven Wasserzuflussen und die Grube soff ab Zur Wasserlosung wurden 1633 der Georgen oder Mittelstolln aufgefahren Dies ist insofern erwahnenswert da wahrend des Dreissigjahrigen Krieges die Bergbauaktivitaten im Erzgebirge allgemein rucklaufig waren Laut Balthasar Rosler brachte der St Georgen Stolln eine Teufe von 25 Lachtern ein und die Gruben hatten eine Teufe von 100 Lachtern erreicht Trotz negativer Erfahrungen wurde zur Erzgewinnung weiterhin Feuersetzen und Weitungsbau angewandt und es kam zu weiteren Grubenverbruchen 1636 teufte die Grube Hilfe Gottes einen eigenen Schacht Bisher hatte sie uber die Grube Segen Gottes gefordert Zur Forderung aus 157 m Teufe wurde ein Pferdegopel errichtet Daneben wurde ein 260 m langes Feldgestange zur Wasserhebung bis zum St Georgen Stolln errichtet das vom Wasser des Saubaches angetrieben wurde Des Weiteren existierten im Saubachtal zwei Pochwerke zur Erzaufbereitung Abgebaut wurden Zinn und Kupfererze Da fur die Kupfererze die Pflicht des Zehnten bestand scheute man den Aufwand der Forderung und Aufbereitung und beliess diese Erze in der Grube Das wurde bei einer behordlichen Befahrung der Gruben 1647 bemerkt und angeordnet diese Erze zu fordern und zu verzehnten So wurden z B 1651 387 5 Pfund 181 kg Kupfer und 15 Lot 220 Gramm Silber ausgebracht 1660 kaufte Gunther von Bunau die dem Dresdner Kaufmann Georg Niere gehorende Segen Gottes Fundgrube und vereinigte sie mit seiner Grube zur Segen und Hilfe Gottes Kupfergrube Nach dem Tod Bunaus kam es zwischen Georg Niere und den Erben zu einem Prozess in dessen Verlauf die Gruben aufgegeben wurden Im August 1670 wurde der Bergbau wieder aufgenommen 7 Eine Generalbefahrung am 14 August 1677 bescheinigt der bergbautreibenden Gewerkschaft eine schlechte Betriebsfuhrung Grund der Generalbefahrung war wahrscheinlich der Tod von zwei Bergleuten durch Schwaden beim Feuersetzen 7 Offensichtlich wurde aber nichts geandert denn am 2 Mai 1679 kam es beim Feuersetzen erneut zu zwei Todesfallen 7 Im Jahr 1684 kam es zu einem Tagesbruch im Gebiet der ehemaligen Grube Hilfe Gottes Am 23 April 1686 fiel der grossten Bruch in der Kupfergrube Der Bruch ereignete sich in Anwesenheit einer Generalbefahrung und setzte sich bis in eine Tiefe von ca 100 m fort und fuhrte zur Entstehung der Kupfergrubner Pinge Nach dem Antreffen von reichen Zinnerzen im Gebiet der ehemaligen Grube Auferstehung Christi baute man im Pobeltal eine dritte Pochwasche Trotz guter Erzanbruche wurde weiterhin Zubusse eingefordert Viele Gewerken gaben ihre Kuxe auf 1694 ubernahm Rudolf von Bunau die losgesagten Kuxe Im selben Jahr wurden reiche Kupfererze angebrochen und eine Kupferhutte errichtet die 1696 mit zwei Ofen in Betrieb genommen wurde Am 1 September 1709 ging das Fullort des Kunst und Treibeschachtes zu Bruch Daraufhin wurde ein neuer 40 Lachter tiefer Schacht niedergebracht Auf Drangen der Bruder Bunau befuhr Ende 1713 der Freiberger Bergmeister Goldberg die Grube Er empfahl trotz guter Erzanbruche den Raubbau auf den oberen Sohlen einzustellen und Tiefbaue aufzufahren 1714 wurde mit der Teufe eines neuen Schachtes begonnen und dieser mit einem Pferdegopel ausgerustet Im selben Jahr kam es zu einem neuen Tagesbruch Auch der St Georg Stolln war mit Bruchmassen verschuttet worden Das installierte Kunstgezeug war zu schwach um die Wasser auf den oberen Stolln zu heben Bis 1718 wurde mit 200 m die grosste damalige Abbauteufe erreicht weswegen erneut Massnahmen zur Grubenentwasserung notwendig wurden So wurde nach 1726 am Zusammenfluss von Sandbach und Saubach mit der Auffahrung des Tiefen Kupfergrubner Stollns begonnen Nach der Eroffnung eines Konkursverfahrens uber das Vermogen von Rudolph von Bunau erwarb der Konigliche Flossmeister Samuel Klemm in der Zwangsversteigerung 1729 das Rittergut fur 22 100 Taler Unter Klemm kam die Grube zu neuer Blute Die Belegschaft betrug 71 Mann und es waren 11 Pochwaschen in Betrieb So erreicht das hochste Ausbringen an Kupfer 1730 6342 kg und das hochste Ausbringen an Zinn 1732 8551 kg Offensichtlich war das Schmelzen der komplexen Erze schwierig So wurden Zinnspeise Kupferspeise 5 10 Prozent Arsen und Glockenspeise 60 Prozent Kupfer und 40 Prozent Zinn zur Aufbereitung nach Dresden geliefert 1739 musste der Vortrieb des Tiefen Stollns bei 110 Metern nach dem Anfahren eines Rhyolithganges wegen dessen grosser Harte aufgegeben werden Nach dem Tod von Samuel Klemm trat 1748 sein Sohn Johann Samuel Klemm die Nachfolge an Nach dem Zusammenbruch des neuen Hauptschachtes samt Treibegopel und Kunstgezeug gab Klemm die Grube 1769 auf Seine Rezessschuld betrug 12 800 Taler 8 9 Er starb noch im selben Jahr nbsp Die Tagesanlagen um 1660 Zeichnung von Balthasar Rosler1769 bis 1893 Bearbeiten Seit 1769 war die Familie Annisius Eigentumer des Rittergutes Im Jahr 1819 Jahr wurde Christoph Anton Ferdinand von Carlowitz als weiterer Eigentumer genannt Er ist ein direkter Nachfahre des Melchior von Carlowitz 1820 erscheinen neben Christoph Anton Ferdinand von Carlowitz seine beiden Neffen Albert von Carlowitz und Ernst Maximilian von Carlowitz als Miteigentumer 1831 ubertrug er seinen Anteil auf die beiden Bruder Ab 1842 war Albert alleiniger Eigentumer 1832 wurde eine Gewerkschaft gegrundet Diese begann den Tiefen Stolln als Kupfergrubner Erbstolln aufzuwaltigen Bei 80 Meter vom Mundloch wurde ein NE SW streichender Gang der Faule Morgengang uberfahren Der Stolln wurde im Gang weiter aufgefahren 1838 uberfuhr man bei 460 Metern vom Mundloch den Unvermutet Gluck Morgengang Der Vortrieb wurde vorerst eingestellt und der Abbau von Zinnerz auf dem Gang aufgenommen 1845 wurde eine Pochwasche unterhalb von Niederpobel gebaut Zwischenzeitlich hatte man den Vortrieb im Stolln auf dem Faulen Morgengang wieder aufgenommen Bei 540 Metern verliess man den Faulen Morgengang und fuhr einen Querschlag in Richtung Pinge auf 1846 stand das Ort bei 582 Metern Nach 650 Metern schlug man 1851 in den alten Treibeschacht durch Der Stolln kam 42 Meter unter dem St Georg Stolln in das Grubengebaude ein Der Abbau auf dem Unvermutet Gluck Morgengang musste 1851 nach dem vertauben des Ganges aufgegeben werden Zwischenzeitlich gab es auch wieder Differenzen mit dem Altenberger Bergamt Die Grundherrschaft Naundorf durfte nur auf Zinn aber nicht auf Kupfer bauen Nach einem Einspruch von Carlowitz der sich auf den Vertrag von 1557 berief wurden ihm am 30 August 1843 befristet auf 20 Jahre die Abbaurechte fur Kupfer und andere Metalle verliehen 1846 verkaufte er das Rittergut fur 75 000 Taler an den Okonomierat Wilhelm Eduard Otto Am 22 Mai 1851 wurde das Gesetz uber den Regalbergbau im Konigreich Sachsen das zur Abschaffung der Vasallenbergamter fuhrte beschlossen Dieses Gesetz trat am 5 Januar 1852 in Kraft Otto trat seine Rechte schon am 12 Dezember 1851 ab Auf der Kupfergrubner Erbstolln Sohle fuhr man bis 1853 zahlreiche Strecken auf und baute die anstehenden Erze ab Hier gab es jetzt wieder die Probleme der Trennung der gemeinsam auftretenden Kupfer und Zinnerze Der 1853 aufgefundene Parallelgang ein Morgengang fuhrte eine reiche Vererzung von Zinn mit sulfidischen Erzen In der Aufbereitung liessen sich die Erze nicht trennen und die Hutten nahmen das Konzentrat nicht ab Die Versuche eine angetroffene Molybdanvererzung aufzubereiten schlug ebenfalls fehl Man fasste den Plan die Lagerstatte in der Tiefe aufzuschliessen war dazu aber finanziell nicht in der Lage Ein Ausweg war die Konsolidierung des Bergbaus im Revier Zu diesem Zweck wurde am 22 Marz 1854 die Gewerkschaft Pobler Bergbauverein gegrundet Beteiligt waren die Gruben St Michaelis samt Himmelsfurst Fundgrube Milde Hand Gottes Erbstolln Kupfergrube Fundgrube Eule Fundgrube samt Hoffnung zu Gott Erbstolln Zinnfang Erbstolln und Eichhorn Erbstolln Zum Grundungstermin waren allerdings Eule Fundgrube samt Hoffnung zu Gott Erbstolln und Zinnfang Erbstolln schon eingestellt Von den 128 Kuxen konnten nur 64 Kuxe vergewerkt werden Nach der Grundung wurde der Eichhorn Erbstolln eingestellt Die Grube St Michaelis samt Himmelsfurst Fundgrube wurde in Fristen gehalten 1855 wurde in der Kupfergrube der Rote Gang ein Morgengang untersucht Dieser streicht sudostlich der Pinge parallel zum Faulen Gang 1856 wurden die Arbeiten bei Kupfergrube Fundgrube und Milde Hand Gottes Erbstolln eingestellt Es sollte ein neuer Zentralschacht zur Untersuchung der Lagerstatte geteuft werden Am 17 Dezember 1856 wurde mit der Teufe des Schachtes begonnen Der Schacht wurde nach dem Altenberger Bergmeister Julius Friedrich Perl Perlschacht genannt Aufgrund der hohen Zubussen wurden weiter Kuxe losgesagt Um die Finanzierung des Projektes zu verbessern sollte die Kupfergrube als Aktiengesellschaft neu gemutet werden Der Pobler Bergbauverein verpachtete sie aber an einen englischen Unternehmer der Molybdan und Wolframerze fordern wollte Dieser verschwand allerdings nach kurzer Zeit Nachdem eine Chemiefabrik in Prag Interesse an den Molybdanerzen bekundet hatte erhielt die Grube am 28 Dezember 1859 aus dem Fonds fur aussergewohnliche Bedurfnisse im Bergbau 300 Taler Vorschuss fur Vorrichtungsarbeiten zur Molybdangewinnung Das Feld des Perlschachtes wurde als Silberhoffnung Fundgrube eingetragen und mit der Kupfergrube zur Silberhoffnung samt Kupfergrube Fundgrube vereinigt Nachdem die Molybdanerze abgebaut waren kam es 1863 zur Krise des Bergbauvereins Es fand sich kein Grubenvorstand fur den mittellosen Verein Der Staat ubernahm daraufhin 1867 von den 128 Kuxen 104 Kuxe in den Altenberger Bergbegnadigungsfonds Die Grube wurde jetzt als Kommungrube weiter gefuhrt Der Betrieb fand nur im Perlschachtrevier statt Zwischen 1868 und 1889 wurden 175 150 Mark Zubusse bezahlt Ausgebracht wurden 77 Tonnen Erz mit einem Erlos von 38 540 Mark Ein Bergbau in der Kupfergrube hat nicht stattgefunden 1889 wurden jedoch 4 2 Tonnen Molybdanerze abgerechnet die wahrscheinlich im Zuge der Schliessung der Grube abgebaut wurden Im Mai 1889 wurden alle Arbeiten eingestellt Am 1 Juni 1889 beschloss die Gesellschafterversammlung die Liquidation der Gesellschaft Bei einer offentlichen Versteigerung erwarb der Niederpobler Muhlenbesitzer F C E Krumpolt alle Rechte Am 1 April 1893 wurde die Silberhoffnung samt Kupfergrube Fundgrube losgesagt 1903 bis 1923 Bearbeiten Im April 1903 mutete der Prager Fabrikant und kaiserliche Rat Josef Richard Sobitschka Edler von Wiesenhag das Revier der Kupfergrube Die Aufwaltigung des Tiefen Stollns Kupfergrubner Stolln erreichte nach 650 Metern das Grubengebiet 1905 wurde der St Georgen Stolln als zweiter Fluchtweg aufgewaltigt Bis 1909 mussten 155 457 Mark an Zubussen gezahlt werden Der Wert der verkauften Erze betrug im gleichen Zeitraum 141 204 Mark Gefordert wurden Wolfram und Molybdan vor allem aus Versatzerzen in der Grube Die Belegschaftsstarke betrug 43 Angestellte 1909 wurde an der Grube eine Aufbereitung errichtet Aufgrund der guten Wirtschaftslage der Grube konnte nach Tilgung der Schulden zwischen 1910 und 1913 Ausbeute in Hohe von 31 500 Mark gezahlt werden 1910 wurde zur Verhuttung des Wolframkonzentrates in Schmiedeberg eine Schmelzhutte errichtet In der Grube wurden die ungarischen Hunte durch schienengebundene Hunte ersetzt 1912 wurde in der stillgelegten Hutte eine Aufbereitungsanlage eingebaut aber schon 1913 wieder stillgelegt Erhalten blieb nur die elektromagnetische Erzscheidung Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges sank die Belegschaftszahl auf 18 Angestellte und das Ausbringen der Grube fiel auf 50 Prozent des Vorkriegswertes Die Vervierfachung des Wolframpreises 1915 kam der Grube zugute obwohl das Wolframausbringen von 13 7 t im Jahr 1914 auf 5 3 t im Jahr 1915 fiel Ab 1917 wurden in der Grube Druckluftbohrhammer der Flottmann Werke eingesetzt Ab 1918 pachtete die in Berlin ansassige Kriegsmetall AG die Grube Die Anzahl der Beschaftigten stieg auf 54 und in der Grube wurde zur schnellen Erzgewinnung Raubbau betrieben Der Erlos verdreifachte sich 1918 Am 30 April 1919 wurde der Pachtvertrag aufgehoben Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges fielen die Preise fur Wolfram und Molybdan unter das Vorkriegsniveau Gleichzeitig stiegen die Preise fur Ausrustungsgegenstande und Maschinen stark an Die wirtschaftliche Existenz der Grube war damit nicht mehr gegeben Der Besitzer zog sich aus dem Geschaftsleben zuruck und ubersiedelte nach Wien 1922 wurde der Betrieb eingestellt und nach Ablauf der Frist am 31 Dezember 1923 fiel die Grube ins Freie 1935 bis 1954 Bearbeiten Eigentumer der Kupfergrube war seit Oktober 1935 Frl M Muller und Genossen mit Sitz in Aussig der Betrieb wurde am 15 Februar 1936 aufgenommen Im Januar 1937 ubernahm das Land Sachsen die Grube Ab dem 1 August 1937 wurde die Grube von der staatlichen Sachsenerz Bergwerksgesellschaft mbH ubernommen Die Lagerstatte wurde geologisch untersucht die Vorratssituation bis zur 115 m Sohle neu bewertet und die Grubengebaude auf eine Gewinnung und Forderung vorbereitet 1937 wurden mit 32 Beschaftigten die ersten 1 915 t Erz gefordert Wahrscheinlich begann man schon 1938 mit der Teufe des Schachtes 1 Im September 1941 begannen die Vorarbeiten zur Teufe des Schachtes 2 Im Februar 1942 wurde das Fordergerust errichtet 1943 wurde mit dem Bau einer Aufbereitungsanlage begonnen Nach der Ubernahme der Sachsenerz Bergwerksgesellschaft mbH durch die Sachsenerz Bergwerks AG zum 1 April 1944 gehorte die Grube als Betrieb Sadisdorf zur Betriebsabteilung Altenberg der Sachsenerz Bergwerks AG Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Betrieb bis auf Unterhaltungsarbeiten eingestellt Am 4 Juni 1946 erging der Befehl Nr 23 des Stellvertreters des Obersten Chefs der SMA Generalmajor Dubrowski zum Wiederaufbau der Schachtanlagen bzw zur Wiederaufnahme der Forderung auch an die Kupfergrube Sadisdorf Am 1 August 1946 wurde die Grube formal der neu gegrundeten Industrieverwaltung 6 unterstellt Am 1 Juli 1948 wurde die Grube als VEB Kupfergrube Sadisdorf der an diesem Tag gegrundeten VVB Buntmetall unterstellt Ab 1949 lief der Grubenbetrieb unter dem Namen VEB Zinnerz Sadisdorf In der Betriebsperiode von 1947 bis 1953 wurde die geologische und lagerstattenwirtschaftliche Bewertung des Greisenkopers weitergefuhrt und mit dem Abbau zwischen der 30 m und der 0 m Sohle begonnen Gleichzeitig begann der Aufbau einer eigenen Aufbereitungsanlage Nach den Ereignissen am 17 Juni 1953 wurden die Investitionen in der Schwerindustrie eingeschrankt In der Folge wurden deshalb alle Arbeiten in der Lagerstatte eingestellt Es erfolgte jetzt eine Konzentration der Arbeiten auf die Lagerstatte Altenberg Ab Mitte der 1980er Jahre erfolgte eine erneute Erkundung durch den staatlichen geologischen Dienst der DDR im Bereich der 0 m und 30 m Sohle Die Lagerstatte wurde perspektivisch als Ersatz fur das Auslaufen der Lagerstatte Altenberg 2020 vorgesehen Der Abbau sollte analog zu Altenberg im Schubortbetrieb stattfinden und die Erze uber einen ca 11 Kilometer langen Querschlag nach Altenberg transportiert und in der dortigen Aufbereitung aufbereitet werden Diese Arbeiten wurden jedoch mit den politischen Umbruchen 1990 eingestellt 10 4 Einen Uberblick uber die ausgebrachten Mengen an Zinnerz und Zinn soweit bekannt vermittelt die nachfolgende Tabelle Betriebszeitraum Ausbringen im Konzentrat t Masse Fordererz t 1666 1769 75 388 Greisen Kupfererz 1905 1921 39 7 Molybdan 281 5 Wolfram 81 4 Zinn1937 1941 27 929 Zinn Wolframerz 1947 1953 12 653 Zinn 47 548 Roherz trocken Gegenwart und Perspektive Bearbeiten nbsp Die Tagesanlagen aus den 1930 40er Jahren im heutigen Zustand in der Landschaft des Osterzgebirges Am unteren Bildrand linksmittig die Pinge Aufnahmerichtung von Sud nach Nord Die Horizontlinie markiert etwa das Elbtal Im Zuge der steigenden Rohstoffpreise wurde die Lagerstatte wieder interessant Am 26 November 2007 erhielt die Tinco Exploration Inc mit Sitz in Vancouver eine Aufsuchungserlaubnis Im September 2008 reichte sie beim Sachsische Oberbergamt einen Betriebsplan zur Sanierung des Kupfergrubner Stollns ein Im Juni 2011 gab das Unternehmen die Lizenz zuruck Im Februar 2013 erteilte das Sachsische Oberbergamt die bergrechtliche Erlaubnis zur Erkundung auf Zinn Wolfram Kupfer Molybdan Wismut Tantal Zink Indium Gallium Germanium Gold Silber Casium Rhenium Lithium und Vanadium an die Sachsenzinn GmbH Chemnitz 11 Diese ist eine 100 prozentige Tochter der Tin International Pty Ltd mit Sitz in Brisbane die wiederum zu 60 33 Prozent der Deutschen Rohstoff AG gehort 2014 konnten Zinnerzressourcen von 3 36 Millionen Tonnen mit einem Zinngehalt von 0 44 Prozent und einem Inhalt von 15 000 t Zinn nach dem JORC Standard Anm 1 ausgewiesen werden Bisher wurden Ressourcen von 12 2 Mill t mit einem Zinngehalt von 0 23 Prozent und einem Inhalt von 28 000 t Zinn ausgewiesen In diesem Fall betragen die Selbstkosten bei der Gewinnung 38 000 t Zinn Bei einem eventuellen Abbau wird dieser im Tagebau erfolgen Am 1 Dezember 2015 wurde die Sachsenzinn GmbH in die Tin International AG mit Sitz in Leipzig umgewandelt Die Muttergesellschaft Tin International Pty Ltd schuttete ihre Anteile als Dividende an die Aktionare aus und wurde 2016 liquidiert Die Deutsche Rohstoff AG ubernahm 61 55 Prozent der Anteile an der Tin International 2015 wurde der Kupfergrubner Stolln aufgewaltigt und zugangig gemacht Im Mai 2017 grundete die Tin International AG ein Joint Venture mit der Lithium Australia mit Sitz in Perth Das Unternehmen verfugt uber ein Aufbereitungsverfahren Si Leach mit dem es moglich ist Lithium aus den Sadisdorfer Erz bzw Mineralisationsparagenesen zu losen 12 Im Dezember 2017 erfolgte die Ausweisung von 25 Millionen Tonnen Lithiumrohstoff mit einem Inhalt von 47 000 t Lithium nach JORC 1 Diese Ergebnisse bildeten die Grundlage fur gezielte Bohrungen im Lagerstattenkorper Ende 2017 Anfang 2018 welche die Ergebnisse von Bohrungen und Untersuchungen vergangener Jahrzehnte bestatigten Eine kurz bis mittelfristige Wiederaufnahme bergbaulicher Aktivitaten auf dieser Grundlage bleibt abzuwarten 13 Im Juni 2018 verkaufte die Tin International AG alle Lizenzen an den Lagerstatten Sadisdorf und Hegelshohe an die Lithium Australia und erhielt als Verkaufspreis 500 000 und funf Prozent der Aktien der Lithium Australia im Wert von 1 500 000 Die Lithium Australia ubertrug alle Rechte auf ihre 100 prozentige Tochter die am 22 April 2017 gegrundete Trilithium Erzgebirge GmbH mit Sitz in Munchen Zeittafel Bearbeiten Zeitraum Ereignis01412 Ersterwahnung des Schmiedewerkes zu Naundorfum 1500 Ersterwahnung zahlreicher Gruben wie Hilfe Gottes Segen Gottes Auferstehung Christi Beschert Gluck Sankt Georgen Abbau in den Kurbis Lowenberger Gruben Eule Drei Bruder Himmleiches Heer Erbstolln Wenzelstolln Wolfgang Christi Drei Georgen Steinhains Zeche Dorothea und weitere1541 1666 Abbau in den Gruben Eule Silber Creuz Heilige Dreifaltigkeit St Christophs Zug Hieronymus St Georgius Haus von Sachsen Erbstolln1544 1602 Abbau in der Windleithe Fundgrube1561 Ersterwahnung Hoffnung zu Gott Stolln1577 Belehnung der Kupfergrube Milde Hand Gottes1584 Aufschluss der Creuz Fundgrube bei Sadisdorf1587 umfangreicher Abbau in der Eule Fundgrube Auffahrung des Tiefen Stollns am Pobelbach1592 Auflassung der Eule Fundgrubeum 1600 Zinnabbau in den Gruben Oberer St Johannes Milde Hand Gottes Heilige Dreifaltigkeit und weiteren Ersterwahnung der Zinngruben am Hohen Hau1608 Ersterwahnung der Grube Beschert Gluck und des Erbstollns bei Sadisdorf1615 1627 Ersterwahnung des Alten Erzengler Zuges am Niederen Brandberg1618 Ersterwahnung des Zinnkluft Bergbaus bei Niederpobel1624 1641 Die Zinnkluft Gruben Hilfe Gottes Engel St Barbara Alte Zeche Konigin Finken Flog und weitere in Betrieb1638 Abteufen eines Forderschachtes auf Hilfe Gottes und mehrerer Wasserlosestolln wie St Georgen Stolln Grosster Ertrag der Grube Hilfe Gottes1660 Vereinigung der Gruben Segen Gottes und Hilfe Gottes Abbaustillstand in 200 m Teufe1661 Erschliessung der Zinngrube Beschert Gluck St Johannes und Christi Himmelfahrt1673 Vereinigung der Gruben Beschert Gluck St Johannes und Christi Himmelfahrt1684 Tagesbruch von 40 m auf der Grube Hilfe Gottes1686 Tagesbruch von 100 m auf der Kupfergrube Sadisdorf1696 Bau der Kupferhutte Niederpobel1714 erneuter Tagesbruch auf der Kupfergrube Sadisdorf1716 Ersterwahnung der Grube Oberer Lowe am Kirbsberg1728 Auffahrung des Wasserlose Stollns Prophet Samuel1730 bis dahin umfangreichster Kupferabbau in Sadisdorf Ersterwahnung der Silberschurf Fundgrube am Kirbsberg1738 1769 Kupferabbau in den Gruben Gottes Gabe Mittlerer Lowe und Neuer Segen Gottes1757 1803 Auffahrung des Tiefen Stollens bei Sadisdorf1767 Ersterwahnung der Kupfer und Bleigewinnung im Bereich der Gruben Unverhofft Gluck und Weise Frau1772 Stilllegung der Gruben am Niederen Brandberg und am Hohen Hau1794 1805 aktiver Bergbau in den Gruben Weisse Frau Erbstollen Unverhofft Gluck und Auffahrung des Neugluck Morgenganges1799 Stilllegung der Windleithe Fundgrube bei Naundorf1805 1808 Auffahrung des Zinnfang Erbstollens bei Niederpobel1812 Die Gruben Gute Gottes Neubeschert Gluck und Erbstollen Hennersdorf westlich der Zinnklufte in Betrieb1833 Abbau auf der Eule Fundgrube samt Silber Hoffnung und Lowenmuth Erbstollen1841 Abbau von Flussspat Schwerspat und Brauneisen im Eichhorn Erbstollen1835 1846 Auffahrung des Tiefen Pobler Hauptstollens mit zwei Lichtlochern1850 1851 Wiederaufwaltigung des Tiefen Silber Hoffnung Stollens1853 Stilllegung des Hoffnung zu Gott Stollens1854 Einstellung des Abbaues auf der Kupfergrube Sadisdorf der Zinnfang Gruben und im Eichhorn Erbstollen1856 Abteufen des Perlschachtes und von drei zugehorigen Gezeugstrecken1889 Einstellung des Bergbaus an der Eule Fundgrube1903 1954 Wiederaufnahme des Abbaues in der Kupfergrube Sadisdorf auf Wismut Molybdan und Wolfram1945 1953 Uranbergbau im Bereich des Perlschachtes und um Niederpobel durch die SDAG WISMUT1980er und 90er Jahre Erkundungsarbeiten durch den staatlichen geologischen Dienst der DDR2007 2013 Neubewertung der Lagerstatte auf Lithium und Metallrohstoffe Vergabe von Erkundungslizenzen durch das Sachsische Oberbergamt2017 2018 Erkundungsarbeiten auf Lithium und MetallrohstoffeFotos aus den 1920 30er Jahren Bearbeiten nbsp Kaue des Pingenstollens im Saubachtal 1929 nbsp Die Sadisdorfer oder Kupfergrubner Pinge um 1930 nbsp Kupfergrube Gleisgabel mit Hunt 1929 nbsp Kupfergrube Schacht 1 1929 nbsp Kupfergrube sog Schubort 1929Besonderheiten und Wissenswertes BearbeitenIm Jahr 1879 entdeckte der schwedische Chemiker Lars Frederik Nilson in dem Mineral Kolbeckit das aus der Kupfergrube stammte das Element Scandium Sc 2 10 Die Bezeichnung Kupfergrube Sadisdorf ist in doppelter Hinsicht inkorrekt bzw irrefuhrend Erstens war Kupfer uber den gesamten Gewinnungszeitraum nie die Hauptgewinnungskomponente siehe hierzu auch Kapitel Mineralogie und Erzparagenesen und zweitens befanden sich die Bergwerksanlagen nicht im Bereich der Ortslage Sadisdorf sondern auf der Flur Sadisdorf Einziger direkter Bezug auf den Bergbau in der Ortschaft Sadisdorf ist die sogenannte Bergarbeitersiedlung am ostlichen Ortsrand die wohl in den 1930 40er Jahren im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme des Bergbaus im nationalsozialistischen Deutschland errichtet sein durfte Das in den verschiedenen Gruben geforderte Erz wurde in Pochwerken im Saubach und Pobeltal zerkleinert und anschliessend weiterverarbeitet Die Abprodukte der Pochwerke enthielten einen hohen Anteil von Eisenhydroxid Begleitkomponente der Erzparagenesen und wurden in die Bache eingeleitet deren Wasser sich darauf hin rotlich verfarbte Da diese Bache der Roten Weisseritz tributar sind verfarbte sich deren Wasser ebenfalls rotlich Darauf hin erhielt der Fluss den heute noch gebrauchlichen Namen Rote Weisseritz 4 Durch die abgelegene meist von Wald umgebene Lage des Bergwerkes blieben die Schachtanlagen nach der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg von Demontagen im Rahmen der sowjetischen Reparationsforderungen weitestgehend verschont Literatur BearbeitenFolgende Arbeiten und Veroffentlichungen werden in den Einzelnachweisen abgekurzt zitiert Abkurzung VolltitelMeissner 1747 Christoph Meissner Umstandliche Nachricht von der Churfl Sachss Schrifftsassigen Zien Berg Stadt Altenberg in Meissen an der Bohmischen Granze gelegen nebst dahingehorigen Diplomatibus und einem Anhange von den benachbarten Stadten und Berg Oertern Dresden und Leipzig 1747Muller 1867 Muller C H Geognostische Verhaltnisse und Geschichte des Bergbaues der Gegend von Schmiedeberg Niederpobel Naundorf und Sadisdorf im Altenberger Bergamtsrevier Freiberg 1867 verschiedene Autoren Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 1873 bis 1917verschiedene Autoren Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen in Sachsen 1918 bis 1934Wagenbreth Wachtler 1990 Wagenbreth O Wachtler E Hrsg Bergbau im Erzgebirge Technische Denkmale und Geschichte Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1990 Baumann Kuschka Seifert 2001 Baumann L Kuschka E Seifert T Lagerstatten des Erzgebirges Springer Spektrum 2001 LfUGL 2008 Neubewertung von Spat und Erzvorkommen im Freistaat Sachsen Steckbriefkatalog Sachsisches Staatsministerium fur Wirtschaft und Arbeit Sachsisches Landesamt fur Umwelt Geologie und Landwirtschaft Dresden Freiberg 2008 Thalheim 2009 Thalheim K Zinnlagerstatten des Osterzgebirges Zinnwald Altenberg Sadisdorf in EDGG Exkursionsfuhrer der Deutschen Gesellschaft fur Geowissenschaften Dresden 2009 Schilka 2011 Schilka W Die Kupfergrube Sadisdorf In Erzgebirgische Heimatblatter Heft 3 2011 Kulturbund e V Landesverband Sachsen OBA 2013 Der Bergbau in Sachsen Bericht des Sachsischen Oberbergamtes und des Landesamtes fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie Referat Rohstoffgeologie fur das Jahr 2013 Schroder 2014 Schroder F Mittelalterlicher Prospektionsbergbau im Pobeltal bei Schmiedeberg In Smolnik R Hrsg ArchaeoMontan 2014 Ergebnisse und Perspektiven Tagungsband zur Internationalen Fachtagung Dippoldiswalde 23 25 Oktober 2014 Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege Beiheft 29 SZ 12 2017 Herz F Uber 100 000 Tonnen Lithium in Sadisdorf Sachsische Zeitung Ausg v 7 Dezember 2017 SZ 06 2018 Herz F Australier steigen gross in Sadisdorf ein Sachsische Zeitung Ausg v 11 Juni 2018 Ehser Gruber 2018 Ehser A Gruber A Von der Kupfergrube zum Lithium Zinn Vorkommen in EDGG Exkursionsfuhrer und Veroffentlichungen der Deutschen Gesellschaft fur Geowissenschaften Vom Zinn zum Lithium historischer und neuer Bergbau im Osterzgebirge 44 Treffen des Arbeitskreises Bergbaufolgen der Deutschen Geologischen Gesellschaft Geologische Vereinigung am 21 22 September 2018 in Dippoldiswalde DGGV Heft 260 Berlin 2018 Anmerkungen Bearbeiten JORC Joint Ore Reserve Committee die australische Rohstoffbehorde 1 Weblinks BearbeiteniDA Umweltportal Sachsen Sachsisches Landesamt fur Umwelt Geologie und Landwirtschaft Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen Sachsische Landes und Universitatsbibliothek Deutsche Fotothek Staatliche Naturhistorische Sammlungen Dresden Museum fur Mineralogie und GeologieEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ehser Gruber 2018 S 89 a b c Baumann Kuschka Seifert 2001 S 137 139 a b Thalheim 2009 S 128 132 a b c Schilka 2011 S 17 18 LfUGL 2008 Schroder 2014 S 215 223 a b c Meissner 1747 S 449 455 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen Jahrgang 1913 Freiberg 1913 S 22 24 Schilka 2011 S 15 17 a b Wagenbreth Wachtler 1990 S 185 187 OBA 2013 S 11 SZ 12 2017 SZ 06 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kupfergrube Sadisdorf amp oldid 227408851