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Komodie der Worte enthalt die Einakter Stunde des Erkennens Grosse Szene und Das Bacchusfest von Arthur Schnitzler Die Texte der drei Stucke 1913 und 1914 entstanden erschienen 1915 bei S Fischer in Berlin in einem Band 1 Der Zyklus wurde am 12 Oktober 1915 im Burgtheater und zeitgleich im Hoftheater Darmstadt und im Neuen Theater Frankfurt am Main uraufgefuhrt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Stunde des Erkennens 2 Grosse Szene 3 Das Bacchusfest 4 Rezeption 5 Verfilmungen 6 Horspiele 7 Literatur 8 EinzelnachweiseStunde des Erkennens BearbeitenDie einzige Tochter Bettina verlasst nach ihrer Verheiratung das Haus Anlass fur die Eltern sich endlich Wahrheiten an den Kopf zu werfen Vor zehn Jahren schon hatte Klara Eckold die Ehe gebrochen Der Gatte Dr Karl Eckold hatte das wohl bemerkt doch im Interesse des Kindes geschwiegen Hohnisch und hasserfullt platzt er nun mit seiner Sicht auf das verlogene Nebeneinanderherleben heraus Klara halt nach Kraften dagegen versucht vergeblich die Ehe zu retten und verlasst endlich den Gatten Zitate Aus Gute kann man sogar Verbrechen begehen 3 Gute Menschen bringen es hochstens bis zu kleinen Gemeinheiten 4 Man lugt andern zuweilen auch sich selber etwas vor aber im tiefsten Wesen bleibt man doch immer wer man war 5 Ein Stuck von einem Narren steckt doch in jedem von uns 6 Grosse Szene BearbeitenSophie ist ihrem Gatten dem gefeierten Hofschauspieler Konrad Herbot davongelaufen weil er sie mit Daisy betrogen hat Weil die Ehefrau fort ist kann der Star nun nicht mehr richtig spielen Auf Betreiben des Theaterdirektors Falk kehrt Sophie zu ihrem Manne zuruck Sophie gibt Falk zu verstehen Gluck kann es nie mehr werden Der hintergangene Brautigam Daisys reist an und stellt Herbot zur Rede Der Schauspieler tischt dem Brautigam einen Brei aus Wahrheit und Luge auf Sophie hort im Nebenzimmer mit und ist angewidert Zu solch einem Manne ist sie zuruckgekehrt Ihr graut vor diesem Schauspieler Sie hasst ihn und will noch am selben Abend fort An ebendiesem Abend soll Herbot den Hamlet spielen Seine Bedingung Er wird erst auftreten nachdem Sophie in ihrer Loge Platz genommen hat Seine Konigliche Hoheit der Kronprinz sitzt unter den Zuschauern Einnahmen von 6500 Mark stehen auf dem Spiel Sophie bedrangt von Falk gibt zum zweiten Mal nach Das Bacchusfest BearbeitenAgnes Staufner liebt den Chemiker Dr Guido Wernig Das kunftige Paar wartet auf die Begegnung mit dem Schriftsteller Felix Staufner Das ist der Ehemann der verliebten Agnes Guido und Agnes halten sich fest an den Handen und machen sich gegenseitig Mut Immer und ewig wollen sie fortan einander gehoren wollen gemeinsam die Reise antreten weg von dem ungeliebten Felix Im Verlaufe des Dialogs kommen dem gewieften Zuschauer Zweifel an dem Gelingen der beabsichtigten Reise des Paares Zum einen erzahlt Agnes von ihrem Mann dem Erfolgsautoren der sie zwar hochstwahrscheinlich betrugt den sie aber vergottert Zum anderen ist der Eigenbrotler Guido ein unentschlossener Charakter vermutlich zu dem beabsichtigten Parforceritt unfahig Genau so kommt es Der Schriftsteller reist nach mehrwochiger Abwesenheit an ahnt die Absicht des Paares und redet unablassig von seinem neuen Stuck Das Bacchusfest das er in der Sommerfrische verfasst hat Zwar setzt Guido immer einmal zu seiner grundsatzlichen Erklarung an doch er kommt einfach nicht zum Zuge Agnes erst so sehr entschlossen zum ehelichen Widerstand ist auf einmal Felix horig Guido tritt nur noch hoflich auf Felix ist beiden in der Gesprachsfuhrung so haushoch uberlegen dass Guido sich von dem Schriftsteller endlich widerspruchslos allein auf Reisen schicken lasst und Agnes den Gatten zwar hasst aber weiter ertragen mochte Schnitzler lasst Felix erlautern Das Bacchusfest war ein eigentumlicher Brauch bei den alten Griechen 7 Bacchusfeste wurden jedoch im antiken Rom gefeiert Vorlaufer waren die griechischen Dionysosfeste Rezeption BearbeitenSchnitzler notiert nach der Wiener Premiere in seinem Tagebuch die Leute wussten nicht recht ob es ihnen gefiel 8 Brandes am 4 Dezember 1915 an Schnitzler Tragisches und Possierliches ist nach Ihrer Gewohnheit gemischt 9 Perlmann 10 zahlt Stunde des Erkennens zu den analytischen Einaktern Schnitzlers und weist auf das fur den Autor charakteristische Phanomen der ziemlich unvollstandigen Information hin Demzufolge bleibe die Analyse unterwegs stecken Das Bacchusfest verweist Perlmann 11 in die Rubrik Kunst und Leben und hebt ein bemerkenswertes Geschehnis hervor Anna wendet sich in dem Stuck ohne Worte erneut ihrem Gatten zu Sprengel 12 fasst die drei Stucke kurz zusammen Allesamt Berichte aus der Eheholle 13 Unter der Uberschrift Der unaufhaltsame Niedergang des Patriarchats bespricht Le Rider unter anderem auch das Stuck Stunde des Erkennens Mit grundloser Eifersucht habe Karl Eckold seine Ehe verpfuscht 14 Am 15 Mai 1923 an seinem 61 Geburtstag besucht Schnitzler im Koniglichen Theater Kopenhagen eine Auffuhrung der Grossen Szene Nach der Vorstellung huldigt das Publikum dem Autor mit langem Beifall 15 Verfilmungen Bearbeiten Das Bacchusfest Regie Gustav Burmester ARD NWDR 1953 Mit Helmuth Rudolph Ann Holling und Hermann Lenschau Bacchusfesten Regie Hakan Ersgard Ubersetzung Nils Beyer Sveriges Radio 1962 Mit Georg Arlin Anita Bjork und Birger Malmsten Die grosse Szene Regie Wolfgang Liebeneiner ARD WDR 1962 Mit Peter Arens Jochen Brockmann Viktor de Kowa Dany Sigel und Antje Weisgerber Die grosse Szene Regie Jochen Bauer ORF 1981 Mit Gertraud Jesserer Wolfgang Gasser Klaus Behrendt Peter Hofer und Brigitta Furgler Horspiele BearbeitenIn Horspiele Memento vom 5 Dezember 2008 im Internet Archive Eintrage 82 bis 84 Stunde des Erkennens Erstsendung am 30 September 1949 Regie Gerda von Uslar NWDR Hamburg Mit Albert Bassermann als Dr Karl Eckold und Else Bassermann als Klara Stunde des Erkennens Erstsendung am 20 April 1965 ORF Regie Hans Krendlesberger Mit Peter Schratt als Dr Karl Eckold und Liesl Kienast als Klara Stunde des Erkennens Erstsendung am 1 Januar 1977 ORF Studio Salzburg und SFB Regie Klaus Gmeiner Mit Romuald Pekny als Dr Karl Eckold und Aglaja Schmid als Klara Eintrage 31 bis 34 Grosse Szene Erstsendung am 20 Februar 1946 ORF Studio Wien Grosse Szene Erstsendung am 3 Januar 1947 Mit Albert Bassermann als Konrad Herbot Grosse Szene Erstsendung am 25 April 1947 Regie Hans Dolf ORF Studio Steiermark Grosse Szene Erstsendung am 6 Februar 1972 Regie Fritz Zecha ORF Mit Otto David als Konrad Herbot Herta Heger als Sophie und Hannes Schutz als Direktor Falk Eintrage 16 und 17 Das Bacchusfest Erstsendung am 1 Juni 1952 Regie Herbert Spalke ORF Studio Steiermark Das Bacchusfest Erstsendung am 30 April 1977 Regie Klaus Gmeiner ORF Studio Salzburg und SFB Mit Helmuth Lohner als Felix Staufner Aglaja Schmid als Agnes Staufner und Michael Heltau als Dr Guido Wernig Literatur BearbeitenQuelleArthur Schnitzler Komodie der Worte Drei Einakter S 477 bis 583 in Heinz Ludwig Arnold Hrsg Arthur Schnitzler Reigen Die Einakter Mit einem Nachwort von Hermann Korte S Fischer Frankfurt am Main 1961 Ausgabe 2000 602 Seiten ISBN 3 10 073557 9ErstausgabeArthur Schnitzler Komodie der Worte Drei Einakter S Fischer Berlin 1915 Leinen Kopfgoldschnitt 193 SeitenSekundarliteraturTherese Nickl Hrsg Heinrich Schnitzler Hrsg Arthur Schnitzler Jugend in Wien Eine Autobiographie Mit einem Nachwort von Friedrich Torberg Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2006 381 Seiten ISBN 978 3 596 16852 1 c Verlag Fritz Molden Wien 1968 Michaela L Perlmann Arthur Schnitzler Sammlung Metzler Bd 239 Stuttgart 1987 195 Seiten ISBN 3 476 10239 4 Giuseppe Farese Arthur Schnitzler Ein Leben in Wien 1862 1931 Aus dem Italienischen von Karin Krieger C H Beck Munchen 1999 360 Seiten ISBN 3 406 45292 2 Original Arthur Schnitzler Una vita a Vienna 1862 1931 Mondadori Mailand 1997 Peter Sprengel Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1900 1918 Munchen 2004 924 Seiten ISBN 3 406 52178 9 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z S 555 2 Spalte 23 Z v u Stuttgart 2004 698 Seiten ISBN 3 520 83704 8 Jacques Le Rider Arthur Schnitzler oder Die Wiener Belle Epoque Aus dem Franzosischen von Christian Winterhalter Passagen Verlag Wien 2007 242 Seiten ISBN 978 3 85165 767 8Einzelnachweise Bearbeiten Quelle S 600 letzter Eintrag Nickl H Schnitzler S 371 Eintrag anno 1915 Quelle S 491 15 Z v u Quelle S 491 11 Z v u Quelle S 492 4 Z v o Quelle S 507 15 Z v u Quelle S 580 5 Z v o zitiert in Farese S 173 2 Z v u zitiert in Farese S 178 13 Z v o Perlmann S 47 oben Perlmann S 52 20 Z v o Sprengel S 500 501 Sprengel S 501 13 Z v u Le Rider S 109 16 Z v u bis S 110 Mitte Farese S 245 MitteWerke von Arthur Schnitzler RomaneFrau Bertha Garlan Der Weg ins Freie Therese Chronik eines FrauenlebensErzahlungen Welch eine Melodie Er wartet auf den vazierenden Gott Amerika Erbschaft Der Furst ist im Hause Mein Freund Ypsilon Der Andere Reichtum Die drei Elixire Die Braut Sterben Der Sohn Die Komodiantinnen Die 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