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Andreas Thameyers letzter Brief ist eine Novelle von Arthur Schnitzler die 1900 entstanden am 26 Juli 1902 in der Zeitung Die Zeit in Wien erschien 1 Vor seinem Suizid schreibt Andreas Thameyer einen Brief mit dem er sein Gewissen rein waschen mochte Die Ehefrau Anna hatte ihm Horner aufgesetzt und ein dunkelhautiges Kind zur Welt gebracht Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenVierzehn Tage nach der Geburt des Kindes hat der 34 jahrige Sparkassenangestellte Andreas Thameyer in seinem Schreiben an die Adresse der ubel wollenden Wiener Mitmenschen gar nichts zu verheimlichen Das war vor ca neun Monaten gewesen Andreas hatte den schwerkranken Vater fur ein paar Tage besucht Indes war seine Ehefrau Anna daheimgeblieben abends durch den Tiergarten spaziert und dort vorbeigekommen wo Riesenmenschen mit den gluhenden Augen und den grossen schwarzen Barten ihr Lager aufgeschlagen hatten 2 Thameyer glaubt seiner Frau jedes Wort ihres Erlebnisberichts und spricht sie von Schuld frei Er stirbt aus Liebe zu Anna weil er nicht ertragt dass die Leute hohnen Anna ist in den Augen des Briefschreibers wirklich vollig unschuldig Sie hat sich nur erschrocken Daher die Hautfarbe des Neugeborenen Vor der Niederschrift hat Thameyer aus der Literatur noch Belege fur die Unschuld Annas recherchiert Es soll namlich zum Beispiel auch schon das inverse Phanomen beobachtet worden sein Heliodor berichte in seinem Libri aethiopicorum die Athioperkonigin Persina habe ihrem Gatten Hydapes eine weisse Tochter geboren Nach Malebranche habe eine Schwangere ein Bildnis des heiligen Pius scharf betrachtet Der spater geborene Sohn ware dem Heiligen wie aus dem Gesicht geschnitten gewesen Luther habe in seinen Tischreden von einem Wittenberger Manne mit Totenkopf gesprochen Die Mutter des Unglucklichen ware wahrend der Schwangerschaft vor einem Leichnam erschrocken In der Gegend um Havre hatte 1637 eine Frau nach vierjahriger Abwesenheit des Gatten einen Knaben geboren Schwanger sei sie geworden nachdem sie bloss von der inbrunstigen Umarmung ihres Gatten getraumt habe Hamberg erzahle in seinen Ratselhaften Vorgangen der Natur von einer Frau die sich als Schwangere eine Lowendressur angeschaut habe Das Kind sei mit einem Lowenkopf zur Welt gekommen Schliesslich schreibe Limbock in Uber das Versehen der Frauen von einer Schwangeren die eine Feuersbrunst erleben musste Das Kind wurde mit einem Brandmal auf der Wange geboren Den Limbock hatte Thameyer von Dr Walter Brauner dem einzigen edlen und guten Menschen in seinem Umkreis bekommen Trotzdem Thameyer kusst Frau und Kind ein letztes Mal und geht in den Wald Rezeption BearbeitenNach Perlmann 3 habe Thameyer das soziale Ansehen verloren Er sei vernichtet und ahne dass ihm alle wissenschaftliche Untermauerung mit Fachliteratur wenig nutzt So hoffe er dass nach seinem Selbstmord die uble Nachrede verstummen moge Sprengel 4 vermutet Thameyer wollte mit dem Brief seine Impotenz verschleiern Weblinks BearbeitenDer Text bei Zeno orgIn englischer Sprache West Virginia University Philological Papers Imagination and procreation Schnitzler s Andreas Thameyers letzter Brief von Florentina Costache vom 22 September 2005Literatur BearbeitenQuelleArthur Schnitzler Andreas Thameyers letzter Brief S 184 191 in Heinz Ludwig Arnold Hrsg Arthur Schnitzler Leutnant Gustl Erzahlungen 1892 1907 Mit einem Nachwort von Michael Scheffel S Fischer Frankfurt am Main 1961 Ausgabe 2004 525 Seiten ISBN 3 10 073552 8Erstausgabe in BuchformAndreas Thameyers letzter Brief Neben Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg Das neue Lied Die Fremde und Die Weissagung enthalten in Arthur Schnitzler Dammerseelen Novellen S Fischer Berlin 1907 132 SeitenSekundarliteraturMichaela L Perlmann Arthur Schnitzler Sammlung Metzler Bd 239 Stuttgart 1987 195 Seiten ISBN 3 476 10239 4 Peter Sprengel Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1900 1918 Munchen 2004 924 Seiten ISBN 3 406 52178 9 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z S 555 2 Spalte 17 Z v u Stuttgart 2004 698 Seiten ISBN 3 520 83704 8 Imke Meyer Mannlichkeit und Melodram Arthur Schnitzlers erzahlende Schriften Wurzburg 2010 192 Seiten ISBN 978 3826040504Einzelnachweise Bearbeiten Quelle S 521 siebenter Eintrag Perlmann S 132 21 Z v o zitiert Reinhard Urbach nach dem eine Gruppe Aschantis im Wiener Prater gastiert haben soll Perlmann S 132 8 Z v o bis 8 Z v u Sprengel S 236 4 Z v u Werke von Arthur Schnitzler RomaneFrau Bertha Garlan Der Weg ins Freie Therese Chronik eines FrauenlebensErzahlungen Welch eine Melodie Er wartet auf den vazierenden Gott Amerika Erbschaft Der Furst ist im Hause Mein Freund Ypsilon Der Andere Reichtum Die drei Elixire Die Braut Sterben Der Sohn Die Komodiantinnen Die kleine Komodie Spaziergang Blumen Spater Ruhm Der Witwer Der Empfindsame Der Andere Aus dem Tagebuch eines Hinterbliebenen Ein Abschied Die Frau des Weisen Der Ehrentag Die Toten schweigen Die Nachste Um eine Stunde Ein Erfolg Legende Lieutenant Gustl Der blinde Geronimo und sein Bruder Wohltaten still und rein gegeben Andreas Thameyers letzter Brief Die grune Krawatte Boxeraufstand Die griechische Tanzerin Die Fremde Exzentrik Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg Die Weissagung Abendspaziergang Das neue Lied Der Tod des Junggesellen Der tote Gabriel Geschichte eines Genies Das Tagebuch der Redegonda Der Morder Die dreifache Warnung Die Hirtenflote Frau Beate und ihr Sohn Flucht in die Finsternis Doktor Grasler Badearzt Der letzte Brief eines Literaten Ich Casanovas Heimfahrt Fraulein Else Die Frau des Richters Traumnovelle Spiel im Morgengrauen Abenteurernovelle Der SekundantTheaterstucke Das Abenteuer seines Lebens Alkandi s Lied Das Marchen Anatol Die uberspannte Person Halbzwei Liebelei Freiwild Reigen Zehn Dialoge Das Vermachtnis Paracelsus Der grune Kakadu Die Gefahrtin Der Schleier der Beatrice Sylvesternacht Lebendige Stunden Einakterzyklus Lebendige Stunden Die Frau mit 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