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Sterben ist eine fruhe Novelle von Arthur Schnitzler die die letzten Monate eines todkranken Mannes schildert wahrend zugleich die Liebesbeziehung stirbt Entstanden zwischen Februar und Juli 1892 erschien der Erstdruck des Textes zwischen Oktober und Dezember 1894 in drei Folgen in der Literaturzeitschrift Neue Deutsche Rundschau in Berlin 1 Im November 1894 vordatiert auf 1895 veroffentlichte S Fischer die Erstausgabe 1 Sterben ist der erste Prosatext Schnitzlers in Buchform 2 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Titelerklarung 3 Zeitgenossische Rezeption 4 Interpretation 5 Ausgaben 6 Verfilmung 7 Horspiel 8 Sekundarliteratur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenFelix Patient bei seinem Freund dem Arzt Alfred halt sich fur sterbenskrank Also will er Gewissheit und holt noch die Diagnose von Professor Bernard ein Marie seine junge Geliebte kann die Feststellung des Professors kaum fassen Felix habe noch ein Jahr zu leben Zunachst erfahrt der Leser weder den Namen der Krankheit noch die Art der Beschwerden Felix konnte durchaus ein Hypochonder sein wenn nicht das Urteil des Professors ware Marie verzweifelt will sich sogleich zusammen mit Felix das Leben nehmen Der Kranke winkt ab Man geniesst das bisschen Leben noch ein wenig Felix vermag das allerdings nur auf verhaltene Art Immer muss er an sein Ende denken Marie hingegen kommt auf einmal zu einer neuen Erkenntnis Gern mochte sie sich ihres Daseins weiter erfreuen Bernard stirbt plotzlich Triumphierend uberlebt der todgeweihte Felix den Professor Felix begehrt Marie Er will seinem Leben ein Ende machen und Marie kurz zuvor ermorden Unsinn Er verwirft den Gedanken Felix mochte Marie noch ein Weilchen besitzen Der Mordgedanke erfullt ihn mit heimlichem Stolz Nur eines stort noch Marie wird nicht freiwillig gehen In seiner Phantasie hat Felix diese Klippe bald umschifft Seine Morderhand kussend stirbt die Begehrte dahin Felix hat grenzenlose wutende Todesangst Obwohl Marie den bettlagerigen Kranken aufopferungsvoll pflegt fallt ihr das Mitfuhlen immer schwerer Vergeblich versucht Alfred Marie zum zeitweiligen Verlassen des Krankenzimmers zu uberreden Sie spurt Felix verlangt auch sie solle mit leiden Als Felix eingeschlummert ist schleicht sich Marie aus dem muffigen Krankenzimmer hinaus Auf einer Parkbank sitzend ist sie sich sicher Felix will sie mit in den Tod reissen Sie will aber nicht atmet die frische Luft in vollen Zugen ein Felix angstigt sich ohne Marie Symptome der Krankheit wie Mattheit Atemnot und Schwindelgefuhl werden genannt und lassen auf Tuberkulose schliessen Felix der von Alfred Morphium erhalt wirft Marie und dem Freunde vor beide liessen ihn verkommen Der Kranke setzt gegen den Willen des Arztes eine Reise in den Suden durch Auf der nachtlichen Bahnfahrt will er gemeinsam mit Marie sterben Sie straubt sich Felix ist die Kraft zur Tat inzwischen abhandengekommen In Meran hat der Kranke einen Blutsturz Marie ruft Alfred telegraphisch Felix wiederholt seinen Mordversuch welcher aber erneut scheitert Marie kann fliehen und lauft dem ankommenden Alfred in die Arme Felix bleibt alleine zuruck erleidet wahrenddessen einen zweiten Blutsturz und stirbt Titelerklarung BearbeitenDer Titel ist zweideutig Mit dem Dahinsiechen und Sterben des jungen hochstwahrscheinlich schwindsuchtigen Felix stirbt auch seine Liebe zu Marie Zeitgenossische Rezeption BearbeitenNachdem er die Novelle vor kleinem Kreis darunter seine Freunde Richard Beer Hofmann Hugo von Hofmannsthal und Felix Salten gelesen hatte notierte Schnitzler am 30 Oktober 1892 in seinem Tagebuch Ungeahnt grosser Erfolg Worte wie wunderschon grossartig schwirrten herum 3 Georg Brandes schrieb am 11 Marz 1906 an Schnitzler Sie sind ein Grubler uber den Tod wie schon Ihr Sterben zeigte 4 Interpretation BearbeitenLaut Michaela L Perlmann gibt es fur Schnitzlers Protagonisten gewohnlich zwei todbringende Gefahren Entweder das Duell oder die Krankheit 5 Michael Scheffel bemerkt an Schnitzlers Prosa Erstling unbeholfenen Ausdruck und einzelne Klischees 6 Nach Peter Sprengel stellt Sterben eine Art naturwissenschaftliches Experiment mit literarischen Mitteln dar Der Leser beobachte die Liebenden gleichsam in der Retorte und erfahre dabei nichts uber das soziale Umfeld der beiden 7 Laut Carl Pietzcker lasse sich das Fazit ziehen dass die Liebe gegenuber dem Tod als unausweichlicher Tatsache keine Chance habe Gefuhle seien keine Konstanten Wenn alles zerfalle dann konne nur noch Komodie gespielt werden 8 Ausgaben BearbeitenSterben Novelle von Arthur Schnitzler In Neue Deutsche Rundschau Freie Buhne Jg 5 1894 H 10 Oktober 1894 S 969 988 H 11 November 1894 S 1073 1101 H 12 Dezember 1894 S 1179 1191 online Sterben Novelle Berlin S Fischer 1895 Vordatiert von November 1894 online Sterben Historisch kritische Ausgabe Hg Gerhard Hubmann Berlin Boston De Gruyter 2012 Werke in historisch kritischen Ausgaben Hg von Konstanze Fliedl Verfilmung BearbeitenEintrag 31 in Verfilmungen Memento vom 5 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Schnitzlers Sterben In Ders Tiefe Uber die Faszination des Grubelns Munchen Paderborn 2010 S 240ff Michaela L Perlmann Arthur Schnitzler Stuttgart 1987 195 Seiten Sammlung Metzler Bd 239 ISBN 3 476 10239 4 Carl Pietzcker Eine nouvelle experimentale In Interpretationen Arthur Schnitzler Dramen und Erzahlungen Hg v Hee Ju Kim und Gunter Sasse Stuttgart 2007 270 Seiten Reclams Universal Bibliothek Nr 17352 ISBN 978 3 15 017532 3 S 31 45 Michael Scheffel Nachwort In Arthur Schnitzler Leutnant Gustl Erzahlungen 1892 1907 Hg v Heinz Ludwig Arnold Frankfurt am Main S Fischer 1961 Ausgabe 2004 525 Seiten ISBN 3 10 073552 8 Peter Sprengel Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870 1900 Von der Reichsgrundung bis zur Jahrhundertwende Munchen C H Beck 1998 ISBN 3 406 44104 1 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z Stuttgart 2004 698 Seiten ISBN 3 520 83704 8 S 555 rechte SpalteWeblinks BearbeitenDer Text bei Zeno orgEinzelnachweise Bearbeiten a b Arthur Schnitzler 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