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Reichtum ist eine fruhe Erzahlung von Arthur Schnitzler die im Sommer 1889 entstand Sie erschien zwei Jahre darauf in vier Teilen der in Wien erscheinenden Literaturzeitschrift Moderne Rundschau Titelblatt des Erstdrucks 1891 Inhaltsverzeichnis 1 Druckgeschichte 2 Inhalt 3 Rezeption 4 Ausgaben 5 Literatur 6 EinzelnachweiseDruckgeschichte BearbeitenDie Drucklegung erfolgte nachdem Schnitzler sie eingereicht hatte ohne Absprache mit dem Autor wie er sich in einem Brief an Hugo von Hofmannsthal vom 11 September 1891 beklagt 1 Eine autorisierte Fassung mit geanderten ersten drei der acht Kapitel umfassenden Erzahlung erschien noch im selben Jahr in Form eines Separatdrucks der Zeitschrift bei Carl Steinhardt in Wien Diese Ausgabe lasst sich in offentlichen Institutionen nur im Nachlass Schnitzlers in der Cambridge University Library nachweisen Die erste Fassung hat Reinhard Urbach in seinem Schnitzler Kommentar abgedruckt 2 Inhalt BearbeitenGraf Spaun und Freiherr von Reutern erlauben sich einen Karnevalsscherz Der Anstreicher Karl Weldein ein mittelloser Trinker und Spieler wird in einen eleganten Gesellschaftsanzug gesteckt und im Klub neben die adeligen Spieler gesetzt Weldein der fruher Kunstmaler werden wollte hat eine Glucksstrahne und gewinnt am Spieltisch ein Vermogen Der auf einmal steinreiche verkrachte Kunstmaler vergrabt sein Vermogen unter einer Brucke neben dem Fluss betrinkt sich und kann sich am nachsten Morgen partout nicht an das Versteck erinnern Seinen armen kleinen Sohn und seine krankliche Frau die als Naherin massgeblich zum Unterhalt der kleinen Familie beitragt bedauert er weinerlich Dem Anstreicher fallt das Versteck erst nach zwanzig Jahren auf dem Totenbett ein Die Frau ist zu dem Zeitpunkt langst verstorben Der Sohn Franz inzwischen ein Maler talentierter als sein Vater grabt den Schatz aus und erwirkt uber Graf Spaun Zugang zu jenem Klub Franz hatte dem Grafen versichert er konne diese Spielholle nur in seinem nachsten Kunstwerk verewigen nachdem er das Wesen dieses Hasardspiels durch Ausprobieren verinnerlicht habe Franz verspielt sein geerbtes Geld bis auf den letzten Heller und verliert ausserdem den Verstand Er grabt erneut unter der Brucke und halt Kieselsteine fur Goldstucke Graf Spaun kann es einfach nicht fassen In seinem Wahn ist Franz der eigene Vater geworden der seine Frau die Naherin und seinen kleinen Sohn Franz also sich selbst bemitleidet Rezeption BearbeitenHofmannsthal sagte 1922 aus Anlass von Schnitzlers 60 Geburtstag Es ist ein erstaunlicher Gedanke dass die kleinen Szenen aus dem Leben einer erfundenen Figur Anatol die heute aller Welt in Europa und uber Europa hinaus gelaufig ist und eine kurze in ihrer Art vollkommen reife und meisterhafte Erzahlung Reichtum das erste waren womit er vor so vielen Jahren hervortrat Prosa IV Frankfurt 1955 S 99 100 Scheffel weist auf den marchenhaften Schluss hin in dem es um Franzens Selbstmitleid geht Der Sohn wird auf geradezu wunderbare Weise zum eigenen Vater 3 Alles wiederholt sich im Leben Vater und Sohn scheitern beide in dieser seltsam zirkularen Konstruktion Der Vater kann sich zwanzig Jahre lang nicht an das Versteck erinnern und der Sohn kann das beabsichtigte Kunstwerk nicht erschaffen 4 Zudem sei das gewahlte soziale Umfeld einerseits typisch fur naturalistisches Erzahlen Die Geschichte endet wo sie beginnt im Elend und der Vater ein einfacher Handwerker vererbt seine Gebrechen Trunk und Spielsucht aber auch sein malerisches Talent dem Sohne 5 Schnitzler habe sich andererseits wahrend der oben erwahnten Uberarbeitung an Hermann Bahrs Zur Kritik der Moderne 6 von 1890 gehalten also den Naturalismus uberwinden wollen wenn er das Innenleben Weldeins darstellt 7 Ausgaben BearbeitenErstdruck Moderne Rundschau Band 3 Heft 11 vom 1 September 1891 S 385 391 Band 3 Heft 12 vom 15 September 1891 S 417 423 Band 4 Heft 1 vom 1 Oktober 1891 S 1 7 Band 4 Heft 2 vom 15 Oktober 1891 S 34 40 Erstausgabe im Jahr des Erstdrucks Arthur Schnitzler Reichtum Separatdruck der Modernen Rundschau Herausgegeben von J Joachim und E M Kafka Druck von Carl Steinhardt amp Cie verantw Leiter Gustav Rottig Wien IX Hahngasse 12 23 Seiten Drei Exemplare nachweisbar 1 Arthur Schnitzlers Nachlass Cambridge 2 Bibliothek von Hugo von Hofmannsthal 8 3 PrivatbesitzOnline Erstausgabe aus Privatbesitz archive org Der Text online bei Zeno org online im Projekt Gutenberg DELiteratur BearbeitenMichael Scheffel Arthur Schnitzler Erzahlungen und Romane Erich Schmidt Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 503 15585 9 S 27 35 Reinhard Urbach Schnitzler Kommentar zu den erzahlenden Schriften und dramatischen Werke Winkler Munchen 1974 ISBN 3 538 07017 2 oeaw ac at PDF Einzelnachweise Bearbeiten Arthur Schnitzler an Hugo von Hofmannsthal 11 9 1891 In Arthur Schnitzler Briefwechsel mit Autorinnen und Autoren Martin Anton Muller Gerd Hermann Susen Laura Untner 11 September 1891 abgerufen am 12 Mai 2023 Reinhard Urbach Schnitzler Kommentar zu den erzahlenden Schriften und dramatischen Werke Winkler Munchen 1974 ISBN 3 538 07017 2 S 83 93 oeaw ac at PDF 43 MB Scheffel S 30 8 Z v o Scheffel S 34 19 Z v u Scheffel S 29 17 Z v o Hermann Bahr Zur Kritik der Moderne archive org Scheffel S 31 unten Hugo von Hofmannsthal Bibliothek In Ellen Ritter Dalia Bukauskaite und Konrad Heumann Hrsg Samtliche Werke Band XL S Fischer Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 10 731541 3 S 605 Werke von Arthur Schnitzler RomaneFrau Bertha Garlan Der Weg ins Freie Therese Chronik eines FrauenlebensErzahlungen Welch eine Melodie Er wartet auf den vazierenden Gott Amerika Erbschaft Der Furst ist im Hause Mein Freund Ypsilon Der Andere Reichtum Die drei Elixire Die Braut Sterben Der Sohn Die Komodiantinnen Die kleine Komodie Spaziergang Blumen Spater Ruhm Der Witwer Der Empfindsame Der Andere Aus dem Tagebuch eines Hinterbliebenen Ein Abschied Die Frau des Weisen Der Ehrentag Die Toten schweigen Die Nachste Um eine Stunde Ein Erfolg Legende Lieutenant Gustl Der blinde Geronimo und 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