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Das Vermachtnis ist ein Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler das am 8 Oktober 1898 am Deutschen Theater Berlin uraufgefuhrt wurde 1 Der Text erschien im Jahr darauf bei S Fischer ebenfalls in Berlin 2 Inhaltsverzeichnis 1 Zeit und Ort 2 Inhalt 3 Rezeption 4 Literatur 5 EinzelnachweiseZeit und Ort BearbeitenDas Stuck spielt 1899 in Wien 3 Inhalt BearbeitenDer 26 jahrige Dr jur Hugo Losatti liegt nach einem Reitunfall daheim auf dem Sterbebett Er gesteht der versammelten Familie sein jahrelang verheimlichtes Doppelleben und bittet seinen vierjahrigen Sohn Franz und dessen Mutter die 22 jahrige Beamtentochter Antonie Weber aufzunehmen Das Familienoberhaupt der liberale Abgeordnete Adolf Losatti Professor der Nationalokonomie folgt erstaunt der dringenden Bitte versucht aber die harte Wahrheit vor dem Personal zu vertuschen Seiner 20 jahrigen Tochter Franziska will er weismachen Toni wie das Fraulein Weber gerufen wird sei eine Warterin Franziska aber ist kluger Das Madchen war der kleinen dreikopfigen Familie vor Monaten zufallig in der Stadt begegnet und hatte sich seinen Reim auf die uberraschende Beobachtung gemacht Dr Ferdinand Schmidt das ist Franziskas Brautigam diagnostiziert als Hausarzt der Losattis bei Hugo eine schwere Erschutterung Hugo stirbt Die Losattis erfullen das Vermachtnis des Verstorbenen Toni und der kleine Franz werden ins Haus genommen Den beiden wird gestattet zusammen mit der Familie am Grabe Hugos zu trauern Die Reaktion des grossburgerlichen Bekanntenkreises lasst nicht auf sich warten Man verkehrt nicht mehr mit gewissen Leuten die der Maitresse des verstorbenen Sohnes Schutz unter ihrem Dach gewahren Der liberale Professor bekennt sich zu dem kleinen Franz als ware es sein legitimer Enkel Somit ruft er den Widerspruch des Hausarztes Ferdinand hervor Der Arzt ist aus armlichen Verhaltnissen aufgestiegen Das Blatt wendet sich als der kleine Franz erkrankt und stirbt Toni sieht ihre nahe Zukunft in dem herrschaftlichen Hause Losatti voraus Franziska zerstreut die Bedenken Ihr Brautigam Ferdinand will Toni lieber heute als morgen aus dem Haus haben Der Hausherr zunachst zuruckhaltend steuert immer entschlossener ins Fahrwasser des kunftigen Schwiegersohnes Toni hat zum Gluck noch eine Fursprecherin Emma Winter eine 36 jahrige Witwe mit den Losattis verschwagert will Mutter und Kind in ihrem Hause aufnehmen Emma ist dazu fest entschlossen auch noch als die Losattis sich von ihr ganz abwenden wollen Der Professor zeigt sein wahres Gesicht Er wirft Emma indirekt vor sie sei Hugos Geliebte gewesen Emma will daraufhin das Haus der Losattis nie wieder betreten Zu Fall bringt Emma allerdings ihre 17 jahrige Tochter Agnes Die Tochter hat eine unuberwindliche Abneigung gegen Toni War Agnes doch Hugo zu Lebzeiten von der Familie als Frau versprochen Agnes kann also keinesfalls mit dem Fraulein Weber unter einem Dach wohnen Toni besonders durch den rucksichtslosen Ferdinand ohne das geringste Erbarmen zum Gehen gedrangt verlasst das Haus und sieht als Ausweg nur den Suizid Der Professor ist erleichtert dass Toni der anstandigen Gesellschaft ohne viel Aufhebens den Rucken gekehrt hat Franziska kann ihren hartherzigen Brautigam nicht langer ertragen und will ihn nicht mehr sehen Ferdinand entfernt sich Prof Losatti der sich inzwischen ganz auf die Seite des Hausarztes geschlagen hat will den kunftigen Schwiegersohn nicht so ziehen lassen und befiehlt dessen Bleiben Rezeption BearbeitenAnno 1898 nennt Harden 4 das Stuck in der Zeitschrift Zukunft eine Tragikomoedie grossbourgeoiser Wohlanstandigkeit Scheible 5 verurteilt das Stuck Es sei nicht zu retten Das muhelos vorausschauende Publikum konne durch das Stuck nicht erschuttert werden Handlung sei rar Am Schluss werde moralisiert Akzeptabel gezeichnet sei lediglich der Professor Adolf Losatti Auf Korte 6 macht das Stuck stellenweise einen konstruierten Eindruck Zudem sei Hugos letzter Wille im burgerlichen Haushalt nicht durchsetzbar Offenbare dieses Vermachtnis doch auch eine gravierende Charakterschwache Hugos die Unentschiedenheit Gemeint ist Hugos jahrelanges Doppelleben Letzteres Leben sei nur in einer morbiden Burgerfamilie moglich deren Glieder sich auseinandergelebt haben Auch Perlmann 7 stellt die Unentschlossenheit Hugos und das Rigide in Ferdinands Auftreten heraus Im Osterreichischen Biographischen Lexikon 8 wird das Drama als sozialkritisch bezeichnet 9 Literatur BearbeitenQuelleArthur Schnitzler Das Vermachtnis Schauspiel in drei Akten S 231 bis 318 in Heinz Ludwig Arnold Hrsg Arthur Schnitzler Der einsame Weg Zeitstucke 1891 1908 Mit einem Nachwort von Hermann Korte S Fischer Frankfurt am Main 1961 Ausgabe 2001 525 Seiten ISBN 3 10 073558 7ErstausgabeArthur Schnitzler Das Vermachtnis Schauspiel in drei Akten 191 Seiten Illustriert S Fischer Berlin 1899SekundarliteraturHartmut Scheible Arthur Schnitzler rowohlts monographien Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg Februar 1976 Aufl Dezember 1990 160 Seiten ISBN 3 499 50235 6 Therese Nickl Hrsg Heinrich Schnitzler Hrsg Arthur Schnitzler Jugend in Wien Eine Autobiographie Mit einem Nachwort von Friedrich Torberg Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2006 381 Seiten ISBN 978 3 596 16852 1 c Verlag Fritz Molden Wien 1968 Michaela L Perlmann Arthur Schnitzler Sammlung Metzler Bd 239 Stuttgart 1987 195 Seiten ISBN 3 476 10239 4 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z S 555 2 Spalte 24 Z v u Stuttgart 2004 698 Seiten ISBN 3 520 83704 8Einzelnachweise Bearbeiten Nickl H Schnitzler S 368 22 Z v o Quelle S 523 vierter Eintrag Quelle S 232 unten Harden zitiert bei Scheible S 55 unten Scheible S 55 und 56 Korte im Nachwort der Quelle S 519 bis 520 oben Perlmann S 67 Mitte https www biographien ac at Siehe Schnitzler Werke von Arthur Schnitzler RomaneFrau Bertha Garlan Der Weg ins Freie Therese Chronik eines FrauenlebensErzahlungen Welch eine Melodie Er wartet auf den vazierenden Gott Amerika Erbschaft Der Furst ist im Hause Mein Freund Ypsilon Der Andere Reichtum Die drei Elixire Die Braut Sterben Der Sohn Die Komodiantinnen Die kleine Komodie Spaziergang Blumen Spater Ruhm Der Witwer Der Empfindsame Der Andere Aus dem Tagebuch eines Hinterbliebenen Ein Abschied Die Frau des Weisen Der Ehrentag Die Toten schweigen Die Nachste Um eine Stunde Ein Erfolg Legende Lieutenant Gustl Der blinde Geronimo und sein Bruder Wohltaten still und rein gegeben Andreas Thameyers letzter Brief Die grune Krawatte Boxeraufstand Die griechische Tanzerin Die Fremde Exzentrik Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg Die Weissagung Abendspaziergang Das neue Lied Der Tod des Junggesellen Der tote Gabriel Geschichte eines Genies Das Tagebuch der Redegonda Der Morder Die dreifache Warnung Die Hirtenflote Frau Beate und ihr Sohn Flucht in die Finsternis Doktor Grasler Badearzt Der letzte Brief eines Literaten Ich Casanovas Heimfahrt Fraulein Else Die Frau des Richters Traumnovelle Spiel im Morgengrauen Abenteurernovelle Der 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