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Dieser Artikel beschreibt die Novelle Spiel im Morgengrauen Fur den gleichnamigen Film siehe Spiel im Morgengrauen Film und Spiel im Morgengrauen 1974 Spiel im Morgengrauen ist der Titel einer Ende 1926 und Anfang 1927 in der Berliner Illustrirte Zeitung 1 publizierten Erzahlung 2 Arthur Schnitzlers Erzahlt wird die Geschichte des jungen Leutnants Wilhelm Kasda die sich durch eine Zufallskette dramatisch entwickelt und dabei die Lebensfuhrung und das Selbstverstandnis des im Privatleben ungebundenen Offiziers symbolisiert in seiner Neigung zum riskanten Glucksspiel sowie den ambivalenten Ehrbegriff seines Standes thematisiert Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsangabe 2 Interpretation 2 1 Form 2 2 Eros und Thanatos 2 3 Der Tod 2 4 Der Teufel 2 5 Kritik an den Geschlechterrollen 2 6 Faszination des Spiels 3 Ausgaben 4 Forschungsliteratur 5 Erganzungen 6 Verfilmungen 7 Weblinks 8 BelegeInhaltsangabe BearbeitenIn 48 Stunden gerat das Leben des Infanterie Leutnants mit Kasernendienst Gelegenheitsliebschaften Kasinoabenden mit Kollegen und Hasardpartien am Spieltisch aus den Fugen SonntagAn einem schonen Fruhlings Sonntag will er von Wien aus nach Baden fahren in der Stadt Wien oder bei der Familie Kessner zu Mittag essen und vielleicht Bekannte im Cafe treffen Da meldet am fruhen Morgen sein Bursche Joseph einen unerwarteten Besucher an Kap 1 Sein ehemaliger Dienstkamerad Oberleutnant Otto von Bogner bittet ihn dringend um 960 Gulden die er aus der Firmenkasse entwendet hat und nun vor der drohenden Revision zurucklegen muss Die Barschaft von Wilhelm besteht aber nur aus 120 Gulden Auch alle Bekannten die als Leihgeber in Frage kamen wurden entweder schon gefragt oder hatten selbst kein Geld Schliesslich hat Wilhelm die Idee das benotigte Geld beim Kartenspiel im Cafe Schopf zu gewinnen Kasda nimmt den Zug nach Baden und versucht seine privaten Interessen mit der Hilfe fur Bogner zu verbinden Zuerst besucht er die Familie Kessner in ihrem Landhaus und wird zum Mittagessen eingeladen Kap 2 Frau Kessner und ihre Tochter Emilie hat er im Fasching auf dem Industrieball kennengelernt und hofft auf ein Liebesabenteuer am besten mit der durch ihre Ehe gebundene Hausfrau denn die Anbahnung einer Beziehung zur mit grosser Mitgift ausgestatteten Tochter ware eine langwierige Angelegenheit Er muss sich aus dieser Gesellschaft verabschieden um in der Angelegenheit Bogners aktiv zu werden er plant jedoch nach seinem Spielgewinn zu den Damen und ihren inzwischen eingetroffenen weiblichen Gasten zuruckzukehren Im Cafe Schopf trifft er auf die Runde der Spieler Kap 3 Leutnant Greising Theatersekretar Weiss Oberleutnant Wimmer Doktor Flegmann der Schauspieler Elrief Regimentsarzt Tugut Das kapitalkraftige Schwergewicht der Gruppe ist der Geschaftsmann Schnabel der den Titel Konsul von Ecuador tragt Nach einem grossen Verlust versorgt er sich ohne Gemutsregung mit einem Griff in die Westentasche mit neuen Scheinen Wilhelm spielt vorsichtig hat Gluck und es dauert nicht lange bis er eine Summe von uber tausend Gulden gewonnen hat Damit ist seine Mission erfullt und er kann seine privaten Interessen verfolgen Er beendet das Spiel und geht zufrieden mit in einer Konditorei gekauften zwei Tuten Bonbons zur Villa Kessner Kap 4 Dort erfahrt er jedoch dass die Gesellschaft kurzentschlossen einen Ausflug ins Helenental unternommen hat Er uberlegt kurz ihnen zu folgen findet aber keine preisgunstige Kutsche und so beschliesst er zum Cafe zuruckzukehren Er beteiligt sich wieder am Spiel und vergrossert nach anfanglichem Pech sein Vermogen auf uber 2000 Gulden Anschliessend wird gemeinsam in der Stadt Wien zu Abend gegessen und Kasda verabschiedet sich endlich um den Zug um zehn Uhr vierzig nicht zu versaumen Da erblickt er an einem Tisch die Familie Kessner und plaudert mit ihr einige Minuten So verspatet er sich mit der vom Konsul fur den Weg zum Bahnhof zur Verfugung gestellten Kutsche und verfehlt um eine Minute die Abfahrt des Zuges nach Wien Kap 5 Er kehrt wieder ins Cafe zuruck und beteiligt sich zum dritten Mal am Spiel Kap 6 Zu Beginn setzt er vorsichtig gewinnt dann nochmals kraftig und findet sich schliesslich im Besitz von 4200 Gulden Als sich schon das Ende dieser Partie ankundigt das auf halb drei angesetzt ist packt ihn die Spielsucht und er riskiert immer mehr Kap 7 Konsul Schnabel legt eine Bank von 3000 Gulden auf und Wilhelm spielt riskant und verliert nahezu sein gesamtes Vermogen Die Umstehenden empfehlen ihm das Spiel zu beenden doch der Konsul animiert ihn indem er ihm immer wieder Geld leiht Kasda hort auf die Tausenderscheine mitzuzahlen und spielt vom Fieber gepackt in der Hoffnung weiter sein Ungluck in den letzten Minuten noch abzuwenden Am Ende der Partie hat er 11000 Gulden Schulden Schnabel rechnet ab und prasentiert ihm geschaftsmassig kuhl die Summe Wahrend die Mitspieler betreten schweigen erklart sich der Konsul bereit die Rechnung fur die gesamte Bewirtung zu ubernehmen und bietet dem Leutnant an mit ihm in seiner Kutsche nach Wien zu fahren Kap 8 Er spricht freundlich mit ihm und zeigt Verstandnis fur die Situation des Verlierers Er selbst habe sie kennengelernt allerdings nicht als Offizier da er im Militardienst nicht weit gekommen sei und auf Reisen ins Ausland gehen musste Jedoch besteht er eiskalt auf der immerhin grosszugig bis Dienstagmittag verlangerten Frist bis zu der Kasda ihm die Ehrenschuld zuruckbezahlen soll ansonsten musse er die Angelegenheit beim Regimentskommando melden und er verliere dann seinen Offiziersrang Der Fiaker erreicht die Kaserne und der Konsul verabschiedet sich mit einer letzten Ermahnung die Sache ernst zu nehmen MontagWilhelm meldet sich am nachsten Tag krank nachdem er seinem Burschen aufgetragen hat Bogner seinen Misserfolg mitzuteilen Kap 9 Verzweifelt begibt er sich zu seinem Onkel Robert Wilram in der Hoffnung auf Hilfe Kap 10 Nach einigem vergeblichen Insistieren erfahrt Willi dass der Onkel seit zweieinhalb Jahren verheiratet ist und sein Vermogen wegen seiner Organisationsmangel seiner jungen Frau uberschreiben musste Sie hat seine Haushaltsfuhrung und ihren Umgang miteinander streng geregelt und uberwacht ihn Seit dieser Zeit erhalt Wilhelm nicht mehr die montliche Zulage Aus der Erzahlung des Onkels erkennt er dass die Tante das Blumenmadchen Leopoldine Lebus ist das er vor etwa vier Jahren in einem Wirtshaus kennenlernte und mit dem er eine Nacht verbrachte Seither hat er sie nicht mehr wiedergesehen und kann sich kaum an den blonden Wuschelkopf erinnern Er besorgt sich ihre Adresse und sucht sie auf Kap 11 Leopoldine ist jetzt eine wurdige Geschaftsfrau mit strenger Frisur und Zwicker Sie erkennt ihn sofort wieder und Willi tragt ihr seine Notsituation vor Sie reagiert distanziert und zuerst ablehnend ihr Kapital sei fest angelegt Dann erklart sie sich jedoch dazu bereit mit ihrem Advokaten uber Moglichkeiten zu sprechen Sie werde ihm am Abend zwischen sieben und acht Bescheid geben lassen Wilhelm schopft wieder Hoffnung und speist mittags in einem vornehmen Hotelrestaurant Kap 12 Am Abend erscheint Leopoldine in einem Sommerkleid in seinem Kasernenzimmer Kap 13 Da sie nach hoflicher Konversation vor ihrem angekundigten Abschied nicht auf das Geld zu sprechen kommt und Willi nicht wagt sie danach zu fragen uberredet er sie zu einem gemeinsamen Essen in seinem Zimmer und daraus entwickelt sich eine gemeinsame Liebesnacht DienstagAls Wilhelm am Morgen erwacht gibt Leopoldine ihm 1000 Gulden Liebeslohn und erinnert ihn daran dass er vor Jahren zehn Gulden auf ihrem Tisch zuruckgelassen hat und sie dies als Demutigung empfand weil sie ihn geliebt habe Die erwarteten 11 000 hat sie nicht mitgebracht Kasda lasst seinen Burschen Joseph die 1000 Gulden zu Bogner bringen Kap 14 Drei Stunden spater fragen der dankbare Bogner und der besorgte Regimentsarzt Tugut nach Wilhelm und sie finden ihn erschossen in seinem Zimmer Wilhelms Onkel erscheint und will seinem Neffen ein von Leopoldine erhaltenes Kuvert mit den rettenden 11000 Gulden uberreichen Er beugt sich uber den Toten und glaubt das Parfum seiner Frau zu riechen Der durch einen Blick auf die Abendessenreste verstarkte Verdacht verfliegt wieder als Joseph ihm erklart der letzte Gast sei ein Kamerad gewesen Kap 15 Interpretation BearbeitenForm Bearbeiten Die Erzahlung Spiel im Morgengrauen ist chronologisch linear aufgebaut und klar strukturiert Sie spielt innerhalb von 48 Stunden Beide Handlungskomplexe Hasardspiel und erotisches Spiel sind auf jeweils die Halfte der Erzahlung verteilt Die Handlung wird abgesehen vom letzten Kapitel in Personaler Form aus der Perspektive Kasdas erzahlt D h Kasda ist die Reflektorfigur des in Er Form prasentierten Geschehens Der Leser erlebt die anderen Personen nur in ihrem Verhalten und in ihren Gesprachsausserungen erganzt durch Willis Wahrnehmungen Gedanken und Reflexionen teilweise in fliessendem Ubergang zum Inneren Monolog bzw nach einer anderen Definition zur Erlebten Rede 3 In der mittleren Lade zwischen den Taschentuchern er wusste es lag der Revolver Ja nun war es soweit Geradeso weit wie der andere der es vielleicht uberstanden hatte Oder wartete er noch auf ein Wunder Nun immerhin er Willi hatte das Seinige getan und mehr als das Kap 14 Dem Handlungsablauf fehlt eine bewusste Zielsetzung Die Handlungsanstosse der Hauptfigur ergeben sich aus der jeweiligen Situation Das beginnt schon am Anfang der Erzahlung als durch die Begegnung mit Bogner Willis Alltag durch den Zufall bestimmt wird Auch als sich Kasda zweimal aus dem Spiel im Cafe Schopf zuruckziehen mochte gerat er durch den Ausflug der Familie Kessner und dann durch das Versaumen des Zuges wieder an den Kartentisch zuruck obwohl er sein Ziel erreicht hatte und nichts mehr riskieren wollte So entsteht ein Doppelcharakter einerseits besitzt die Erzahlung ein Erzahlgefalle welches die Hauptperson auf eine Katastrophe hintreiben lasst andererseits kollidieren in der Handlung zufallige Uberraschungen mit den aktuellen Situationen Eros und Thanatos Bearbeiten Ein Grundthema in Schnitzlers Werken ist die Problematik Eros Liebe und Thanatos Tod und bildet auch das Thema in der Novelle Spiel im Morgengrauen Der Offizier Wilhelm existiert in einer Welt der Liebe und des Glucks Schicksal wird hier identisch mit dem Glucksspiel das man gewinnen und verlieren kann Kasdas Leben hangt nur an den Moglichkeiten des Glucks beim Kartentisch einige Gulden zu gewinnen und an dem Streben nach erotischen Erfahrungen So lautet die Volksweisheit Kein Gluck in der Liebe dann Gluck im Spiel und umgekehrt Sein Optimismus lasst sich immer auf solche Formeln zuruckfuhren manchmal artet der Gedanke des Zufalls aber auch aus Elf zwolf elf zwolf elf zwolf Zwolf das klang vielleicht besser als elf vielleicht brachte es ihm Gluck vielleicht geschah das Wunder gerade wenn er zwolf verlangte S 374 Kasda meint in diesem Fall als er uberlegt um wie viel er seinen Onkel bitten soll sein Erfolg hange einzig und allein von einer Zahl ab Wieder zuhause in seiner Kaserne angelangt hat er einen Traum der ihm das Spiel vermischt mit anderen Erlebnissen widerspiegelt Einzelne Kartenszenen spielen sich in seinem Kopf ab Die verschiedenen Karten nehmen Zuge von Personlichkeiten in seinem Leben an Pik Neun Pik Zehn Herz Dame verdammte Kanaille dachte Willi Denn die Herzdame war eigentlich das Fraulein Kessner S 369 Hier erkennt man die Wichtigkeit der Farben Rot Herz Dame steht fur das weibliche Geschlecht fur die erotischen Abenteuer die schwarze Kartenfarbe Pik als das Motiv des Hasardspiels Auch hier wiederum sind Eros und Thanatos metaphorisch im Traum vereint Da die erotische Farbe Rot allerdings auf das Fraulein Kessner bezogen ist die eher unwichtig ist muss man auf die tiefenpsychologische Traumdeutung Freuds zuruckgreifen die so genannte Traumverdichtung Der Tod Bearbeiten Kasdas Tod beginnt eigentlich bereits an der Stelle an der Bogner am Anfang erscheint Er ist der todbringende Freund der mit seiner Bitte um freiwillige Hilfe Kasdas Leben dem bekannten Schicksal uberlasst Die unterschwellige Warnung die auch sogleich seine Todesnachricht sein soll deutet darauf hin Es war vielleicht doch besser dass ich nichts hab von mir horen und sehen lassen und ganz bestimmt war s besser wenn ich auch heut nicht hatt kommen mussen S 325 Bogner erscheint bei Wilhelm mit dieser Nachricht und durchbricht seinen gewohnten Alltag Am Ende seines Lebens nach dem Selbstmord verschwindet er wieder unauffallig Er wartete im Toreingang bis das Regiment vorbei war dann schlich er an die Wand gedruckt davon S 410 Er erscheint hier als Unbekannter der plotzlich aus dem Nichts kommt und nach erfullter Tat wieder im Nichts verschwindet Der Teufel Bearbeiten Wahrend man Bogner als den Tod darstellen kann kann der Konsul als Teufel gesehen werden Dieser wird als geheimnisvoll und bedrohlich beschrieben Er tragt schwarz Der Kellner hing dem Konsul den Mantel um einen weiten schwarzen armellosen mit Samtkragen versehenen Mantel und wirkt mysterios Man wusste von Konsul Schnabel nicht viel mehr als dass er eben Konsul war Konsul eines kleinen Freistaats in Sudamerika es war klar dass man diesem Mann gegenuber mit Spott und Spassen in keiner Weise auf die Kosten kommen wurde und man entschloss sich zu einem vorsichtigeren Benehmen ihm gegenuber Wahrend die anderen also vorsichtig geworden sind tappt der naive Willi in dessen Fallen und erkennt nicht dass dieser es auf ihn abgesehen hat und als Willi an der Tur sich noch einmal umwandte sah er dass ihm nur das Auge des Konsuls mit einem kalten raschen Aufschauen von den Karten gefolgt war er blickte nicht auf als Willi an den Tisch trat und doch spurte der Leutnant dass der Konsul sofort sein Kommen bemerkt hatte Als Willi kein Geld mehr hat verfuhrt ihn der Konsul indem er ihm standig mehr Geld borgt Der Konsul hatte ihm zwei weitere Tausender hingeschoben Bedienen Sie sich Herr Leutnant Die noblen Zuge des Konsuls verschwinden vollends bei der Heimfahrt und mit gleichgultiger Kaltblutigkeit geniesst der Konsul die Fahrt wahrend er sich ironisch freundlich mit dem unehrenhaften Leutnant unterhalt Merkwurdig nickte der Konsul Wenn man denkt wie die Existenz fur manche Menschen sozusagen vorgezeichnet daliegt wahrend andere von einem Jahr manchmal von einem Tag zum nachsten Kopfschuttelnd hielt er inne Unerbittlich halt er an der Schuld fest Ich gebe mich nicht zufrieden Herr Leutnant morgen Dienstag mittag letzter Termin Oder Anzeige an Ihr Regimentskommando nehmen Sie die Angelegenheit nicht leicht wenn Sie Wert darauf legen Offizier zu bleiben Fast wie ein Teufelspakt erscheint die Schuld Willis die er mit seinem Tod einlost Kritik an den Geschlechterrollen Bearbeiten Leopoldine Labus mochte dass der Leutnant erkennt wie sehr er sie gekrankt und gedemutigt hat als er sie vor vielen Jahren nach einer Liebesnacht bezahlt hat Sie liebte ihn und war zwar arm aber nicht kauflich Jahre spater fuhrt sie ein eigenstandiges Leben ist als Geschaftsfrau erfolgreich und hat sich das Vermogen ihres Mannes uberschreiben lassen weil sie die geschicktere Okonomin von den beiden ist Ganz im Sinne einer spaten Selbstheilung lasst sie eine zweite Liebesnacht stattfinden und bezahlt nun den Mann dafur Die 1000 Gulden die sie ihm als Liebeslohn hinterlassen will fasst Kassda aber falschlicherweise als die gesamte Summe auf die sie ihm uberlassen will und meint sie wolle ihn nicht nur demutigen sondern ihn auch der Entehrung uberlassen Dies trifft aber nicht zu denn zu diesem Zeitpunkt sind die 11000 Gulden bereits auf Leopoldines Veranlassung hin auf dem Weg uber den Onkel zum Leutnant Unfahig mit dem was er als zweifache Entehrung auffasst umzugehen erschiesst er sich Der Text wirft die Frage auf weshalb Frauen mit Entehrungen Beleidigungen und Herabsetzungen umgehen konnen sollten die auch Manner nicht ertragen konnen Warum sollte es fur Frauen leichter hinnehmbar sein fur Sex bezahlt zu werden Schnitzlers Pladoyer fur die Gleichberechtigung auch in sexuellen Fragen war fur die damalige Zeit sehr hellsichtig 4 Faszination des Spiels Bearbeiten Neben der zerstorerischen Macht des Geldes setzt Schnitzler der zerstorerischen Faszination des Spiels ein eindrucksvolles Denkmal Willi der sich vorerst noch vornimmt vorsichtig zu spielen und mit einem geringen Einsatz beginnen niemals das Ganze aufs Spiel setzen will wird zunehmend sorgloser Sind die hundert weg so hor ich auf unbedingt schwor er sich zu Aber er glaubte selbst nicht daran bis er schliesslich keine Kontrolle mehr uber sich hat Wenn man jetzt aufhorte so konnte ihm nichts mehr geschehen und das war gut Zugleich aber spurte er eine unbandige eine wahrhaft hollische Lust weiterzuspielen Am Ende spielt er wie in Trance und sieht sich selbst spielen War er das selbst der sprach Seine Worte Seine Stimme S 350 Erst als das Spiel voruber ist kommt er wieder zu sich und erkennt spater dass man den Kopf verloren ja dass man eine Viertelstunde geradezu unzurechnungsfahig gewesen war Ausgaben BearbeitenArthur Schnitzler Spiel im Morgengrauen Hrsg von Barbara Neymeyr Reclam Stuttgart 2006 2 Aufl 2017 ISBN 978 3 15 018428 8 Nachwort S 113 134 Arthur Schnitzler Spiel im Morgengrauen Novelle Dtv Munchen 2011 ISBN 978 3 423 02686 4 unveranderter Nachdr d EA S Fischer Verlag Berlin 1927 Arthur Schnitzler Spiel im Morgengrauen Manesse Verlag Zurich 2002 ISBN 3 7175 4024 6 Arthur Schnitzler Spiel im Morgengrauen In Ders Meistererzahlungen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt M 2003 S 321 412 ISBN 3 596 15918 0 Arthur Schnitzler Spiel im Morgengrauen In Ders Traumnovelle und andere Erzahlungen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt M 2008 S 220 309 ISBN 978 3 596 90088 6 Forschungsliteratur BearbeitenKlaus Laermann Spiel im Morgengrauen In Giuseppe Farese Hrsg Akten des Internationalen Symposiums Arthur Schnitzler und seine Zeit Lang Bern 1985 ISBN 3 261 03525 0 S 182 200 Barbara Neymeyr Aporien der Hasard Leidenschaft im kulturanthropologischen Kontext Die Inszenierungen des Glucksspiels in Stefan Zweigs Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau und in Arthur Schnitzlers Spiel im Morgengrauen In Louis Gerrekens und Achim Kupper Hrsg Hasard Der Spieler in der deutschsprachigen Literaturgeschichte Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2012 ISBN 978 3 8260 4582 0 S 141 168 Horst Thome Autonomes Ich und Inneres Ausland Studien uber Realismus Tiefenpsychologie und Psychiatrie in deutschen Erzahltexten 1848 1914 Niemeyer Tubingen 1993 ISBN 3 484 15070 X S 672 693 Erganzungen BearbeitenDas Spiel wird zwar einmal als Bakkarat namentlich genannt nach den in der Novelle enthaltenen Hinweisen handelt es sich jedoch um ein dem Baccara ahnliches Spiel namens Macao Verfilmungen BearbeitenBereits 1931 entstand in Hollywood eine Verfilmung unter der Regie von Jacques Feyder mit dem Titel Daybreak die Hauptrolle spielte Ramon Novarro 1974 wurde die Novelle unter dem Titel La derniere carte von Marcel Cravenne fur das franzosische Fernsehen verfilmt Die beiden Hauptrollen spielten Niels Arestrup und Daniele Lebrun Die Novelle wurde 2001 von Gotz Spielmann unter anderen mit Fritz Karl Birgit Minichmayr und Karlheinz Hackl fur das Fernsehen verfilmt Weblinks BearbeitenListe von Verfilmungen und Audio Bearbeitungen Text im Projekt Gutenberg DEBelege Bearbeiten Kindlers Literaturlexikon im dtv DTV Munchen 1974 Bd 20 S 8949 Schnitzler hat sie als B a d e n Novelle bezeichnet Arthur Schnitzler Tagebuch 16 November 1926 Nach Kate Hamburger verschwimmen die Grenzen zwischen beiden Formen Die Erlebte Rede sei die Wiedergabe des unformulierten Bewusstseinsstromes in der dritten Person Zitiert nach Ivo Braak Poetik in Stichworten S 245 Patrut Iulia Karin Geld Sex und Freiheit in Arthur Schnitzlers Spiel im Morgengrauen In Der Deutschunterricht DU Band 66 Nr 6 2004 S 37 45 Werke von Arthur Schnitzler RomaneFrau Bertha Garlan Der Weg ins Freie Therese Chronik eines FrauenlebensErzahlungen Welch eine Melodie Er wartet auf den vazierenden Gott Amerika Erbschaft Der Furst ist im Hause Mein Freund Ypsilon Der Andere Reichtum Die drei Elixire Die Braut Sterben Der Sohn Die Komodiantinnen Die kleine Komodie Spaziergang Blumen Spater Ruhm Der Witwer Der Empfindsame Der Andere Aus dem Tagebuch eines Hinterbliebenen Ein Abschied Die Frau des Weisen Der Ehrentag Die Toten schweigen Die Nachste Um eine Stunde Ein Erfolg Legende Lieutenant Gustl Der blinde Geronimo und sein Bruder Wohltaten still und rein gegeben Andreas Thameyers letzter Brief Die grune Krawatte Boxeraufstand Die griechische Tanzerin Die Fremde Exzentrik Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg Die Weissagung Abendspaziergang Das neue Lied Der Tod des Junggesellen Der tote Gabriel Geschichte eines Genies Das Tagebuch der Redegonda Der Morder Die dreifache Warnung Die Hirtenflote Frau Beate und ihr Sohn Flucht in die Finsternis Doktor Grasler Badearzt Der letzte Brief eines Literaten Ich Casanovas Heimfahrt Fraulein Else Die Frau des Richters 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