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Die Fremde ist eine Erzahlung des osterreichischen Schriftstellers Arthur Schnitzler die erstmals am 18 Mai 1902 in der Wiener Tageszeitung Neue Freie Presse unter dem Titel Dammerseele erschien Ein Mann verliebt sich bis zur Selbstaufgabe in eine Frau die fortwahrend Gemutsschwankungen und Dammerzustanden unterworfen ist Sie nimmt seinen Heiratsantrag an verlasst ihn aber noch wahrend der Hochzeitsreise Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Entstehung 3 Rezeption 4 Ausgaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenAlbert von Webeling auf Hochzeitsreise in Innsbruck abgestiegen findet morgens einen Abschiedsbrief seiner Frau Katharina vor mit der er erst seit zwei Wochen verheiratet war Er erinnert sich an die Vorgeschichte ihrer Ehe Nachdem Albert vor zwei Jahren erstmals der jungen Katharina begegnet war verliebte er sich trotz Warnungen eines Freundes in die Frau die bekanntermassen starken Stimmungsschwankungen unterworfen war Zwar rechnete sich Albert zunachst keine Chancen bei Katharina aus schwor sich aber aus der Heftigkeit seiner Gefuhle fur sie heraus sich das Leben zu nehmen wenn sie einen anderen Mann ehelichen sollte Nachdem ihre geruchteweise Verlobung mit einem Grafen platzte machte Albert ihr einen Heiratsantrag den sie unbewegt annahm Albert erkannte bald dass seine Verlobte sich wie in einem anhaltenden Dammerzustand bewegte und zu unerklarlichen spontanen Handlungen neigte und er in eine wohl wundersame aber Ungewisse und dunkle Epoche seines Lebens eingetreten war Trotz seiner festen Uberzeugung dass das Gluck nicht von Dauer sein wurde heiratete er Katharina mit dem Vorsatz sein Leben zu beenden sobald sie ihn verlassen sollte Albert trifft alle Vorbereitungen seinen Vorsatz in die Tat umzusetzen steckt einen Revolver ein und begibt sich hinaus um einen stillen Ort fur seinen Freitod zu finden Unterwegs sieht er durch Zufall Katharina und folgt ihr heimlich in die Hofkirche Dort halt sie sich lange geistesabwesend auf und kusst schliesslich den Fuss der Theoderich Bronzefigur Albert veranlasst dass auf dem gemeinsamen Wiener Anwesen des Paares eine Imitation der Bronzeplastik aufgestellt wird die ihn sein gesamtes Vermogen kostet und erschiesst sich anschliessend im Wald In einem kurzen Epilog erfahrt der Leser dass nicht die Statue Katharina beschaftigte sondern dass sie nach ihrem Aufenthalt in der Hofkirche eine kurze Affare mit einem fremden Mann hatte und schwanger wurde Erst einige Wochen spater kehrt sie nach Wien zuruck Sie verharrt eine Weile vor der Theoderich Figur Dann setzt sie einen Brief an den angeblich in Verona lebenden Vater ihres ungeborenen Kindes auf der aber nie beantwortet wird Entstehung BearbeitenSchnitzler behandelt die Entstehung des Textes in einem in der Nachlassmappe 170 heute Deutsches Literaturarchiv Marbach uberlieferten Blatt 1901 26 6 Mit O lga Gussmann Hofkirche Innsbruck Die Statue des Theoderich 1902 6 3 Schrieb Theoderich Spaterer Titel Dammerseele 1 Eine inhaltliche Verwandtschaft besteht mit dem zu Lebzeiten unveroffentlichten Dialog Abendspaziergang der zeitnah entstanden sein durfte und mit diesem das Motiv der Hofkirche teilt Rezeption BearbeitenPaul Goldmann kritisierte nach der Erstveroffentlichung der Novelle Schnitzler uberbetone das Thema Liebe und Tod 2 Schnitzler lasse den Leser im Unklaren um ihn schliesslich zu enttauschen schreibt Michaela L Perlmann 3 Giuseppe Farese nennt die Erzahlung merkwurdig Schnitzler zeige zudem in der Novelle dass das Gegenuber in dem Falle die eigene Ehefrau nicht verstanden werden konne 4 Ausgaben BearbeitenErstdruck Arthur Schnitzler Dammerseele In Neue Freie Presse Nr 13553 18 Mai 1902 S 31f Online bei Anno Arthur Schnitzler Die Fremde In Dammerseelen Novellen S Fischer Berlin 1907 132 Seiten Arthur Schnitzler Die Fremde S 396 405 in Heinz Ludwig Arnold Hrsg Arthur Schnitzler Leutnant Gustl Erzahlungen 1892 1907 Mit einem Nachwort von Michael Scheffel S Fischer Frankfurt am Main 1961 Ausgabe 2004 525 Seiten ISBN 3 10 073552 8Literatur BearbeitenMichaela L Perlmann Arthur Schnitzler Sammlung Metzler Bd 239 Stuttgart 1987 195 Seiten ISBN 3 476 10239 4 Giuseppe Farese Arthur Schnitzler Ein Leben in Wien 1862 1931 Aus dem Italienischen von Karin Krieger C H Beck Munchen 1999 360 Seiten ISBN 3 406 45292 2 Original Arthur Schnitzler Una vita a Vienna 1862 1931 Mondadori Mailand 1997 Eva Meyer Arthur Schnitzlers Die Fremde im Kontext der Wiener Moderne GRIN Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 640 45291 0Weblinks BearbeitenDie Fremde auf Zeno org Die Fremde im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Arthur Schnitzler Archiv Freiburg M3 Die Fremde Schnitzler Tagebuch Freitag 23 Mai 1902 Abgerufen am 19 September 2022 Michaela L Perlmann Arthur Schnitzler Sammlung Metzler Bd 239 Stuttgart 1987 ISBN 3 476 10239 4 S 140 Giuseppe Farese Arthur Schnitzler Ein Leben in Wien 1862 1931 C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 45292 2 S 107 Werke von Arthur Schnitzler RomaneFrau Bertha Garlan Der Weg ins Freie Therese Chronik eines FrauenlebensErzahlungen Welch eine Melodie Er wartet auf den vazierenden Gott Amerika Erbschaft Der Furst ist im Hause Mein Freund Ypsilon Der Andere Reichtum Die drei Elixire Die Braut Sterben Der Sohn Die Komodiantinnen Die kleine Komodie Spaziergang Blumen Spater Ruhm Der Witwer Der Empfindsame Der Andere Aus dem Tagebuch eines Hinterbliebenen Ein Abschied Die Frau des Weisen Der Ehrentag Die Toten schweigen Die Nachste Um eine Stunde Ein Erfolg Legende Lieutenant Gustl Der blinde Geronimo und sein Bruder Wohltaten still und rein gegeben Andreas Thameyers letzter Brief Die grune Krawatte Boxeraufstand Die griechische Tanzerin Die Fremde Exzentrik Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg Die Weissagung Abendspaziergang Das neue Lied Der Tod des Junggesellen Der tote Gabriel Geschichte eines Genies Das Tagebuch der Redegonda Der Morder Die dreifache Warnung Die Hirtenflote Frau Beate und ihr Sohn Flucht in die Finsternis Doktor Grasler Badearzt Der letzte 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