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Das Marchen ist ein Schauspiel in drei Aufzugen von Arthur Schnitzler das am 1 Dezember 1893 1 am Deutschen Volkstheater in Wien uraufgefuhrt wurde Der Text erschien zuerst 1894 im Verlag E Pierson die dritte Fassung 1902 bei S Fischer in Berlin 2 Die junge talentierte Schauspielerin Fanny Theren eine gefallene Frau setzt sich gegen die Vorurteile der dominierenden Mannergesellschaft durch und geht ihren Weg Inhaltsverzeichnis 1 Titel 2 Inhalt 3 Adele Sandrock 4 Selbstzeugnis 5 Rezeption 6 Verfilmung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseTitel BearbeitenAn mehreren Stellen wird im Text auf das Marchen von den Gefallenen 3 4 angespielt womit gemeint ist dass wenn eine unverheiratete Frau bereits eine sexuelle Beziehung gehabt hat sie niemals mehr zum Heiraten taugt Das wird von der Hauptfigur zuerst als Marchen abgetan Inhalt BearbeitenDer 30 jahrige Schriftsteller Fedor Denner liebt Fanny Er erfahrt dass sie die Geliebte seines Freundes Dr Friedrich Witte war Trotzdem bringt Fedor gegenuber anderen Mannern zum Beispiel gegenuber Fannys kunftigem Schwager einem Beamten seine Meinung zum Ausdruck Die Verachtung eines Weibes das schon geliebt hat sei gedankenlos und anmassend Die Freunde aber raten ihm von einer Ehe mit Fanny ab Also meidet Fedor fortan das Haus Theren Fanny sucht Fedor in seiner Wohnung auf und gesteht ihm ihre Liebe Als Fedor von Dr Witte besucht wird wirft er dem Gast mangelhafte Moral vor Dr Witte aber beharrt auf seinen Ansichten den Umgang mit Schauspielerinnen Dienstmadchen et cetera betreffend Fanny gibt nicht auf Sie gesteht Fedor ihre Verfehlung Fanny will von Fedor nicht als Verlorene angesehen werden Fedor lenkt ein Am Ende des zweiten Aufzuges hofft der Zuschauer auf sein Happyend Das kommt leider nicht Fedor halt Fanny ihre verjahrte Liebschaft vor Fanny halt an ihrer Liebe zu Fedor fest Bis ans Ende der Welt 5 will sie mit dem Geliebten gehen Doch Fedor kann das Geschehene nicht vergessen Was war ist 6 artikuliert er seine Uberzeugung und fragt Am Ende der Welt bist du da eine andere 7 Er verneint seine Frage und steigert sich in Hasstiraden Fanny verlasst sowohl Fedor als auch ihre Familie der sie sowieso ein Klotz am Bein ist Die Schauspielerin folgt einem Ruf an eine Petersburger Buhne Adele Sandrock BearbeitenDie Premiere des Stucks war ein Fiasko fur Schnitzler und ein Erfolg fur Adele Sandrock die 30 jahrige Darstellerin der Fanny Theren Einen Tag nach der Premiere gingen Schnitzler und Sandrock eine Beziehung ein die immerhin bis zum Februar 1895 hielt 8 9 Selbstzeugnis BearbeitenSchnitzler schrieb im November 1890 in sein Tagebuch er habe in Das Mahrchen Psychologisches aus seinem Verhaltnis mit Mz Marie Glumer eingebracht 10 Rezeption BearbeitenGeorg Brandes schreibt am 26 Mai 1894 an Schnitzler Die Frauengestalten sind alle sehr fein und richtig gezeichnet und die Handlung des Stucks ist gut und logisch gefuhrt 11 Das Lob erwahnt Schnitzler in einem Brief an Otto Brahm Brahm antwortet im Fruhsommer desselben Jahres das Stuck habe zuviel Psychologie und zuwenig Anschauung zuviel Tendenz und zuwenig Gestalt 12 Fur Perlmann wird das Marchen anfangs als solches abgetan gewinnt aber mit der Zeit die Macht uber Fedor 13 Sprengel hebt das Zwiespaltige in Fedors Charakter hervor Dieser Schriftsteller wisse dass er etwas falsch macht konne aber nicht uber seinen Schatten springen 14 Le Rider bespricht die archaische Rollenungleichheit von Mann und Frau in der sich die gluckliche Beziehung als unmoglich herausstelle 15 Verfilmung Bearbeiten Das Marchen Regie Theodor Gradler NDR Studio Hamburg 1966 Mit Christiane Horbiger Karl Walter Diess Bibiana Zeller und Klaus Lowitsch Literatur BearbeitenQuelleArthur Schnitzler Das Marchen Schauspiel in drei Aufzugen S 7 bis 96 in Heinz Ludwig Arnold Hrsg Arthur Schnitzler Der einsame Weg Zeitstucke 1891 1908 Mit einem Nachwort von Hermann Korte S Fischer Frankfurt am Main 1961 Ausgabe 2001 525 Seiten ISBN 3 10 073558 7SekundarliteraturTherese Nickl Hrsg Heinrich Schnitzler Hrsg Arthur Schnitzler Jugend in Wien Eine Autobiographie Mit einem Nachwort von Friedrich Torberg Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2006 381 Seiten ISBN 978 3 596 16852 1 c Verlag Fritz Molden Wien 1968 Michaela L Perlmann Arthur Schnitzler Sammlung Metzler Bd 239 Stuttgart 1987 195 Seiten ISBN 3 476 10239 4 Heinz Ludwig Arnold Hrsg Arthur Schnitzler Verlag edition text kritik Zeitschrift fur Literatur Heft 138 139 April 1998 174 Seiten ISBN 3 88377 577 0 Giuseppe Farese Arthur Schnitzler Ein Leben in Wien 1862 1931 Aus dem Italienischen von Karin Krieger C H Beck Munchen 1999 360 Seiten ISBN 3 406 45292 2 Original Arthur Schnitzler Una vita a Vienna 1862 1931 Mondadori Mailand 1997 Peter Sprengel Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870 1900 Von der Reichsgrundung bis zur Jahrhundertwende C H Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 44104 1 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z S 555 2 Spalte 26 Z v u Stuttgart 2004 698 Seiten ISBN 3 520 83704 8 Jacques Le Rider Arthur Schnitzler oder Die Wiener Belle Epoque Aus dem Franzosischen von Christian Winterhalter Passagen Verlag Wien 2007 242 Seiten ISBN 978 3 85165 767 8 Timothy Farley Arthur Schnitzler s Sociopolitical Marchen In Petrus Tax und Richard Lawson Hrsg Arthur Schnitzler and His Age Bonn Bouvier 1984 S 104 119 Weblinks BearbeitenText der Kurzbesprechung bei Sprengel Einzelnachweise Bearbeiten Neue Freie Presse 1 Dezember 1893 abgerufen am 10 Januar 2017 Quelle S 523 erster Eintrag Quelle S 94 5 Z v o und Thomas Eicher Marchen und Moderne und s a Quelle S 52 unten sowie S 80 Mitte Quelle S 93 18 Z v o Quelle S 93 6 Z v u Quelle S 93 20 Z v o Farese S 62 Mitte Ein Foto der Sandrock aus jener Zeit vom 23 Februar 1894 findet sich in Farese S 63 Arthur Schnitzler Tagebuch Digitale Edition Sonntag 30 November 1890 1 https schnitzler tagebuch acdh oeaw ac at entry 1890 11 30 html Stand 29 Oktober 2020 PID 2 https arche acdh oeaw ac at api 113646 Georg Brandes an Arthur Schnitzler 26 5 1894 In Arthur Schnitzler Briefwechsel mit Autorinnen und Autoren Martin Anton Muller Gerd Hermann Susen Laura Untner 26 Mai 1894 abgerufen am 12 Mai 2023 Farese S 64 17 Z v o Perlmann S 63 11 Z v o Sprengel S 472 Mitte Le Rider S 110 Mitte bis S 111 Mitte Werke von Arthur Schnitzler RomaneFrau Bertha Garlan Der Weg ins Freie Therese Chronik eines FrauenlebensErzahlungen Welch eine Melodie Er wartet auf den vazierenden Gott Amerika Erbschaft Der Furst ist im Hause Mein Freund Ypsilon Der Andere Reichtum Die drei Elixire Die Braut Sterben Der Sohn Die Komodiantinnen Die kleine Komodie Spaziergang Blumen Spater Ruhm Der Witwer Der Empfindsame Der Andere Aus dem Tagebuch eines Hinterbliebenen Ein Abschied Die Frau des Weisen Der Ehrentag Die Toten schweigen Die Nachste Um eine Stunde Ein Erfolg Legende Lieutenant Gustl Der blinde Geronimo und sein Bruder Wohltaten still und rein gegeben Andreas Thameyers letzter Brief Die grune 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