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Johannes Edmund Ivo Braak 12 September 1906 in Marne Suderdithmarschen Provinz Schleswig Holstein Konigreich Preussen 10 August 1991 in Kiel war ein deutscher Lehrer Autor Horspielsprecher Rezitator und NS Funktionar Als Akteur der niederdeutschen Bewegung setzte er sich fur den Erhalt des Plattdeutschen ein Ivo Braak 1976 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Schriften 3 Ehrungen 4 Horspiele 5 Diskografie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIvo Braak war der Sohn des Justizsekretars Richard Braak und dessen Ehefrau Anna geb Ramm Nach Besuch der Volksschule und der Realschule Marne ging Braak 1922 an die Staatliche Bildungsanstalt Plon wo er 1926 sein Abitur machte Im selben Jahr begann er das Studium der evangelischen Theologie an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel das er nach zwei Semestern abbrach Er studierte dann deutsche und niederdeutsche Philologie zunachst in Wien und Hamburg ab 1929 in Kiel wo er 1930 zum Dr phil promoviert wurde 1 Seine Referenten waren Otto Mensing und Karl Wesle 2 1930 bis 1932 besuchte er im Zweitstudium die Padagogische Akademie Kiel die er mit den Examen fur das Lehramt an Volksschulen und Mittelschulen verliess Ab 1926 war Braak Mitglied von 1933 bis 1936 Direktor der Niederdeutschen Buhne Kiel Zum 1 Mai 1933 trat er in die NSDAP ein allerdings trat die Mitgliedschaft nicht in Kraft so dass er erst zum 1 Mai 1937 der Partei angehorte Mitgliedsnummer 5 443 688 3 Spater schloss er sich auch der Schutzstaffel an 40 SS Standarte Kiel Wahrend des 7 Niederdeutschen Buhnentags 28 30 September 1934 wurde Braak vom Gaukulturwart der NSDAP im Gau Schleswig Holstein als Nachfolger von Klaus Witt zum Obmann des Niederdeutschen Buhnenbundes ernannt Dieses Amt bekleidete Braak bis Mai 1945 In seiner Antrittsrede in der er seine Ziele als Vorsitzender des Buhnenbundes formulierte folgte er einer nationalsozialistischen Denkweise 4 Wahrend seiner Zeit als Obmann gelang ihm trotz der Gleichschaltung der Erhalt dezentraler niederdeutscher Buhnen Ob hierin aber schon ein Akt politischen Widerstands zu sehen ist wie Braak es selbst in einem 1980 gehaltenen Referat in Kiel nahegelegt hatte lasst sich anzweifeln 5 Ausserdem war Braak Mitglied von Abteilung IV Fachschaft Buhne der Reichstheaterkammer und Abteilung VI Theater im Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda Daruber hinaus fungierte er als Propagandaredner bei der Gauleitung im Gau Weser Ems 6 Ab 1935 war er an der Hochschule fur Lehrerbildung in Kiel tatig 1936 wechselte er an die Hochschule fur Lehrerbildung in Oldenburg Oldb wo er am 27 August 1937 Professor fur Deutsche Sprache Methodik des Deutschunterrichts und Sprecherziehung wurde 1939 wurde die HfL stillgelegt Im Zweiten Weltkrieg diente er als Soldat und wurde zuletzt im Rang eines Oberleutnants als Nachrichten und Ausbildungsoffizier auf dem Fliegerhorst Oldenburg eingesetzt 6 Nach kurzer amerikanischer Kriegsgefangenschaft arbeitete er ab 1945 zunachst als Schauspieler 1948 stufte ihn der Entnazifizierungshauptausschuss Kiel in Kategorie V ein und betrachtete ihn somit als entlastet 6 Im selben Jahr wurde Braak Professor an der Padagogischen Hochschule Flensburg 1959 bis 1973 lehrte er an der PH Kiel wo er von 1961 bis 1967 Rektor war 6 Der Germanist Ivo Braak war Mitbegrunder des Instituts fur niederdeutsche Sprache Bremen und lehrte als Professor an der PH Flensburg und Kiel u a auch niederdeutsche Philologie Als Sprecher war er beim NDR und bei Radio Bremen tatig Er schrieb und inszenierte niederdeutsche Dramen und hat sich hierbei ahnlich wie Hinrich Kruse in seinen Kurzgeschichten mit zeitaktuellen Themen wie der Schuld wahrend der NS Zeit auseinandergesetzt zum Beispiel in Tein Jahr un dree Daag 1954 Braak war mit Hermann Claudius befreundet zu dessen hundertstem Geburtstag er fur den Schleswig Holsteinischen Heimatbund eine Schallplatte mit seinen Werken besprach Viele weitere Schallplatten sind mit eigenen oder Werken fremder niederdeutscher Autoren von Ivo Braak besprochen erschienen u a auch in der Reihe Niederdeutsche Stimmen Der Anatom Heiko Braak ist ein Sohn Wissenschaftliche Schriften BearbeitenDie Sprache der Fortsetzer des Neocorus Hans Detleff Christian Wiegvert Melchior Luden Kiel o J 1930 Das Gedicht Begegnung u Aneignung in d Volksschule Wegweiser fur die Lehrerfortbildung 2 Kiel 1954 7 Auflage 1969 Poetik in Stichworten Kiel 1965 8 Auflage Borntrager Berlin 2001 Ehrungen Bearbeiten1966 Klaus Groth Plakette 7 1968 Lornsen Kette des Schleswig Holsteinischen Heimatbundes 7 1969 Fritz Stavenhagen Preis 7 1974 Bundesverdienstkreuz am Bande 8 1976 Goldene Hebbel Medaille 8 1981 Ehrenmitgliedschaft des Schleswig Holsteinischen Heimatbundes 8 1981 Ehrenburger von Marne 8 1986 Ehrensenator der Padagogischen Hochschule Kiel 9 1986 Kulturpreis des Kreises Dithmarschen 8 Horspiele Bearbeiten1950 Sluderi auch Sprecher Regie Eberhard Freudenberg 1950 Johannes Brahms Sprecher der Titelrolle Regie Hans Freundt 1951 De Schortenjager Regie Walter A Kreye 1952 Hermann von Bremen Regie Walter A Kreye 1953 Wo sund wi to Huus auch Regie 1954 Theophilus Regie Hans Tugel 1954 Teihn Jahr un dree Daag auch Sprecher Regie Eberhard Freudenberg 1955 Driewsand auch Sprecher Regie Hans Tugel 1956 Verloren Paradies auch Regie 1960 Horspiel Regie N N Die Internet Datenbank des ARD Horspielarchivs verzeichnet Braak als Sprecher in 69 Horspielen und als Regisseur von 22 Horspielen Diskografie BearbeitenKlaus Groth Heisterkrog und Gedichte 1966 Wilhelm Wisser Plattdeutsche Volksmarchen Schwanke und Legenden 1966 Hinrich Kruse u a Plattdutsche Dontjes vertellt von Professor Ivo Braak Plattdeutsche Weihnachtsgeschichten Eckert Kiel um 1980 Min Moderspraak Niederdeutsche Gedichte von Klaus Groth bis zur Gegenwart mit Irmgard Harder und Gunther Dockerill Hermann Claudius Aschenputtel Ein plattdeutsches Marchen und Gedichte Verlag SH Buchkontor Kiel 1978Literatur BearbeitenAlexander Hesse Die Professoren und Dozenten der preussischen padagogischen Akademien 1926 1933 und Hochschulen fur Lehrerbildung 1933 1941 Deutscher Studien Verlag Weinheim 1995 ISBN 3 89271 588 2 S 189 191 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Die Zeit des Nationalsozialismus Bd 17153 Vollstandig uberarbeitete Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 596 17153 8 S 65 Ulf Thomas Lesle Das niederdeutsche Theater Von volkischer Not zum Literaturtrost Hamburg 1986 S 155 162 Hans Christian Petersen Der Umgang mit dem nationalsozialistischen Erbe Das Beispiel Ivo Braak In Karl Heinrich Pohl Hrsg Die Padagogische Hochschule Kiel im Dritten Reich Sonderveroffentlichungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 36 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2001 ISBN 3 89534 377 3 S 177 187 Stephan Pischel Ivo Braak Ein Hochschullehrer an der Hochschule fur Lehrerbildung und an der Padagogischen Hochschule in Kiel In Karl Heinrich Pohl Hrsg Die Padagogische Hochschule Kiel im Dritten Reich Sonderveroffentlichungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 36 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2001 ISBN 3 89534 377 3 S 155 176 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ivo Braak Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ivo Braak im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ivo Braak in der Datenbank Die niederdeutsche Literatur Fehlende Aufarbeitung der Rolle eines Funktionars Johannes Edmund Ivo Braak auf den Seiten der Universitat KielEinzelnachweise Bearbeiten Dissertation Sprache der Fortsetzer des Neocorus Hans Detleff Christian Wiegvert Melchior Luden Hesse S 189 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4021571 Lesle S 160 Lesle S 155 162 a b c d Hesse S 190 a b c Pischel S 159 a b c d e Professor Dr Ivo Braak wurde 1986 der Kulturpreis des Kreises Dithmarschen verliehen auf dithmarschen de Petersen S 178Normdaten Person GND 116384387 lobid OGND AKS LCCN n82012494 VIAF 73992239 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braak IvoALTERNATIVNAMEN Braak Johannes Edmund wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Autor Rezitator und PadagogeGEBURTSDATUM 12 September 1906GEBURTSORT MarneSTERBEDATUM 10 August 1991STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ivo Braak amp oldid 228968403