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Bei der Kirche in Radzieje handelt es sich um ein oktogonales verputztes Bauwerk mit Turmchen aus dem beginnenden 19 Jahrhundert das bis 1945 evangelisches Gotteshaus fur das Kirchspiel des damals Rosengarten genannten ostpreussischen Dorfes war und heute katholische Pfarrkirche ist Christkonigskirche in Radzieje Kosciol pw Chrystusa Krola w Radziejach Kirche RosengartenDie Christkonigskirche in Radzieje Rosengarten Die Christkonigskirche in Radzieje Rosengarten Baujahr 1826 1827Einweihung 5 August 1827Stilelemente OktogonBauherr Evangelische Kirchengemeinde in Rosengarten Kirchenprovinz Ostpreussen Evangelische Kirche der altpreussischen Union Platz 450 PersonenTurmhohe 25 mLage 54 7 41 6 N 21 35 3 8 O 54 128235 21 58438 Koordinaten 54 7 41 6 N 21 35 3 8 OAnschrift ul WegorzewskaRadziejeErmland Masuren PolenZweck Evangelisch lutherische seit 1945 Romisch katholische PfarrkirchePfarrei ul Wegorzewska 17 11 600 RadziejeBistum ElkWebseite www diecezjaelk pl parafie htm sobi2Task sobi2Details amp catid 2 amp sobi2Id 101 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 3 1 Ev Kirchspiel Rosengarten 3 2 Kath Pfarrei Radzieje 3 3 Pfarrer bis 1945 3 4 Kirchenbucher 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas heutige Radzieje liegt im Nordosten der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren westlich des Dobensees polnisch Jezioro Dobskie an einer Nebenstrasse die die Woiwodschaftsstrasse DW 650 bei Przystan Pristanien 1938 1945 Passdorf uber Kamionek Wielki Ziegelei Steinort mit Nowa Rozanka Neu Rosenthal verbindet Die Kirche steht an der Sudseite der ul Wegorzewska genannten Hauptdurchgangsstrasse Kirchengebaude BearbeitenIn der Handfeste uber Rosengarten von 1437 wurde der hl Nikolaus als Schutzpatron der Rosengartener Kirche genannt ein Zeichen dafur dass hier bereits eine Kirche stand oder im Bau begriffen war 1 Diese Kirche war 1574 als der pomesanische Bischof Georg von Venediger hier eine Visitation abhielt bereits so baufallig dass ein Neubau beschlossen wurde Dazu allerdings kam es erst hundert Jahre spater als Graf Gerhard Ahasverus von Lehndorff 1673 begann die ganz verfallene Kirche umbauen zu lassen In Anerkennung seiner fur die Kirche erbrachten Opfer erteilte ihm der Kurfurst das Kirchenpatronat uber Rosengarten unter dem 4 November 1683 Diese Kirche von 1673 1 war 78 Fuss lang und 43 Fuss breit und hatte einen mit Schindeln gedeckten stumpfen Turm in dem drei Glocken hingen Ausser der Sakristei war eine Chor und eine Kirchenhalle angebaut In letzterer hielt ein vergoldeter Engel ein silbernes Taufbecken auf dem das Lehndorff Wallenrodtsche Wappen zu sehen war Anstelle einer Orgel war ein Positiv mit sechs Registern eingebracht Auf der Kanzel stand ein Stundenglas Im Jahr 1812 sollte die Kirche umgebaut werden doch kriegerische Auseinandersetzungen in dieser Zeit verzogerten das Vorhaben 1822 war die Kirche so baufallig dass ein Neubau unumganglich war 1 Konig Friedrich Wilhelm III bewilligte hierfur 1000 Taler und der kunstsinnige nachmalige Konig Friedrich Wilhelm IV bestimmte die architektonischen Grundzuge mit der Gestalt eines Achtecks 2 Das Baumaterial lieferte der Patron Karl Friedrich von Lehndorff Baubeginn war 1826 Bereits am 5 August 1827 weihte der Angerburger Superintendent Samuel Neumann die neue Kirche ein Entstanden war ein oktogonaler verputzter Bau mit flachem Zeltdach und einer holzernen Laterne 3 2 1 Rundbogenfenster liessen das Licht in das Kircheninnere einfallen in dem die Emporenkonstruktion sich angemessen einfugte Eine Holzdecke uberdeckte den gesamten Innenraum Im Jahr 1884 erhielt die Kirche einen von Paul Mehlmann gefertigten Kronleuchter aus Goldbronze und noch im gleichen Jahr fanden Restaurierungsarbeiten im Kirchenraum statt u a wurden die beiden silbernen Altarleuchter neu versilbert 1886 erhielt die Kanzel zwei Kugellampen von der Firma E A Beyer aus Rastenburg polnisch Ketrzyn eine weitere Kugellampe war fur die Orgel bestimmt Ein Jahr spater liess man zehn Wandlampen in der Kirche montieren nbsp Die gesprungene Kirchenglocke von 1727Von den Glocken die in einem separaten Glockenstuhl an der Sudostseite der Kirche lauteten mussten zwei im Jahr 1917 als Kriegsmaterial abgeliefert werden Lediglich die 1727 gegossene Glocke blieb an ihrem angestammten Platz Auch die grossen Orgelpfeifen wurden fur Kriegszwecke beschlagnahmt Anlasslich des 100 jahrigen Jubilaums der Kirche im Jahr 1927 wurde das Gotteshaus von dem Konigsberger Maler Richard Pfeiffer und seinem Sohn renoviert unter Verwendung wertvoller Schnitzwerke darunter ein Kruzifix aus dem 17 Jahrhundert aus der fruheren Kirche ebenso ein Taufengel aus der Zeit um 1680 1690 sowie ein geschnitzter Engel mit Martersaule wohl aus dem Hauptaltar der fruheren Kirche aus den Jahren 1620 1630 Ausserdem wurde die Orgel umgebaut und die Kirche erhielt zwei neue Glocken als Ersatz fur die 1917 abgelieferten Doch diese beiden Glocken sollten nicht lange bleiben durfen Am 2 Marz 1942 lauteten sie zum letzten Mal bevor sie beschlagnahmt wurden um fur Munitionszwecke eingeschmolzen zu werden Den Zweiten Weltkrieg uberstand das Gotteshaus nahezu unbeschadet Es wurde zwangsenteignet und dem katholischen Bistum Ermland ubergeben Dieses nahm sie als Christkonigskirche in Dienst und richtete sie fur die romisch katholische Liturgie her Kirchengemeinde BearbeitenWie bei der benachbarten Kirche in Engelstein polnisch Wegielsztyn fiel die Grundung des Kirchspiels Rosengarten mit der Anlage des Dorfes zusammen 1 4 Seit der Einfuhrung der Reformation waren hier lutherische Geistliche tatig 5 Rosengarten war mit dem Nachbarkirchdorf Doben polnisch Doba unter einem Pfarramt das seinen Sitz in Rosengarten hatte verbunden Doben gehorte in den ersten Jahren allerdings noch zur Inspektion Rastenburg und wurde von einem Katecheten versehen 5 danach wurde es wie Rosengarten bereits fruher in den Kirchenkreis Angerburg in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Evangelischen Kirche der Altpreussischen Union eingegliedert und beide blieben ihm bis 1945 zugeordnet 1925 zahlte der Sprengel Rosengarten 2900 Gemeindeglieder zu denen fur die pfarramtliche Betreuung noch 250 Gemeindeglieder des Sprengels Doben kamen Das Kirchenpatronat hatten die Grafen von Lehndorff im Schloss Steinort in Gross Steinort polnisch Sztynort inne Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung im Zusammenhang des Krieges liessen das kirchliche Leben in dem nun Radzieje genannten Ort ersterben Bald jedoch kamen polnische Siedler hierher uberwiegend romisch katholischer Konfession liessen sich hier nieder und brachten das kirchliche Leben wieder zum Erwachen Die Pfarrgemeinde ist Teil des Dekanats Wegorzewo Angerburg im Bistum Elk Lyck der Romisch katholischen Kirche in Polen nbsp Kriegsgraber auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof Rosengarten in RadziejeDie nur wenigen hier lebenden evangelischen Kirchenglieder orientieren sich zur Kirchengemeinde in Wegorzewo einer Filialkirche der Pfarrei Gizycko Lotzen bzw zur Pfarrkirche in Ketrzyn Rastenburg beide gelegen in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen An die Zeit der evangelischen Kirche in Rosengarten erinnert heute noch der ehemalige Friedhof mit seinen Kriegsgrabern aus dem Ersten Weltkrieg Ev Kirchspiel Rosengarten Bearbeiten Bis 1945 gehorten zum Kirchspiel Rosengarten ohne den Sprengel Doben 20 Dorfer Ortschaften und Wohnplatze 4 6 Deutscher Name Polnischer Name Deutscher Name Polnischer NameAdlig Masehnen Mazany Mittenort Tarlawecki RogAmalienruh Pilwe PilwaGeorgenau Jerzykowo Rosengarten RadziejeGrieslack Gryzlawki Rosenhof RozeGross Steinortab 1928 Steinort Sztynort Stawisken1938 1945 Teichen StawiskaKlein Steinort Sztynort Maly Stobben PniewoKittlitz Kietlice Sudenort Zacisz Kollmisch Masehnen Mazany Taberlack TarlawkiLabab Labapa Wittfong Insel KurkaLangbruck Dluzec Ziegelei Steinort Kamionek WielkiKath Pfarrei Radzieje Bearbeiten Nach Radzieje sind 14 Dorfer bzw Ortschaften eingepfarrt Polnischer Name Deutscher Name Polnischer Name Deutscher NameDluzec Langbruck Radzieje RosengartenJerzykowo Georgenau Roze RosenhofKamionek Wielki Ziegelei Steinort Stawiska Stawisken1938 1945 TeichenLabapa Labab Suchodoly FriedentalMazany Masehnen Sztynort Steinortbis 1928 Gross SteinortPilwa Pilwe Sztynort Maly Klein SteinortPniewo Stobben Tarlawki TaberlackPfarrer bis 1945 Bearbeiten Als evangelische Geistliche amtierten an der Rosengartener Kirche bis 1945 5 Jacob Dologowius 1576 1582 Georg Platanus ab 1588 Michael Brodinus 1644 1660 Peter Brodinus 1655 1658 Albert Bartholomaus Cibulka ab 1658 Georg Andersohn 1682 1706 Friedrich Cibrovius 1707 1758 Jacob Kaminski 1740 1745 Johann Albrecht Pratorius 1749 1771 Paul Salomo Gregorowius 1771 1783 Christian Friedrich Aegidi 1784 1799 Daniel Friedrich Aegidi 1799 1826 Gotthilf Lebrecht Motullo ab 1828 Christian Ludwig Bolle 1842 1857 Karl Johann Borkowski 1857 1877 7 Ernst Theodor Teschner 1878 1883 Otto Emil Richard Ziegler 1883 1889 Friedrich Ludwig Johannes Wolter 1889 1899 Otto Junkuhn 1899 1910 7 Ernst Hecht 1911 1915 Richard Drost 1916 1945 Kirchenbucher Bearbeiten Von den Kirchenbuchern des Pfarramts Rosengarten Doben haben sich zum Teil mit Namensregistern erhalten und werden im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Kreuzberg aufbewahrt 8 Taufen 1700 bis 1944 Trauungen 1700 bis 1944 Begrabnisses 1710 bis 1944 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christkonigskirche Radzieje Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Hermann Adalbert Braun Johann Carl Borkowski u a Chronik der Kirche zu Rosengarten Memento des Originals vom 23 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www angerburg de a b Radzieje Rosengarten Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 89 Abb 359 361 a b Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 477 a b c Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 122 Der kennzeichnet einen Schulort a b Borkowski 1822 1877 und Junkuhn 1869 1910 waren Angehorige des Corps Masovia Christa Stache Verzeichnis der Kirchenbucher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Teil I Die ostlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union 3 Auflage Berlin 1992 S 102 103 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christkonigskirche Radzieje amp oldid 227134415