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Kiekebusch niedersorbisch Kibus ist ein Ortsteil der kreisfreien Stadt Cottbus in Brandenburg Bis zum 26 Oktober 2003 war Kiekebusch eine eigenstandige Gemeinde im Landkreis Spree Neisse Kiekebusch KibusVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameStadt CottbusKoordinaten 51 43 N 14 22 O 51 721944444444 14 363888888889 79 Koordinaten 51 43 19 N 14 21 50 OHohe 79 m u NHNFlache 3 7 km Einwohner 1292 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 349 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 03051Vorwahl 0355Karte Lage von Kiekebusch in CottbusDorfmitte Ecke Bahnhofstrasse HauptstrasseDorfmitte Ecke Bahnhofstrasse Hauptstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Einrichtungen und Vereine 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenKiekebusch liegt in der Niederlausitz rund viereinhalb Kilometer sudostlich des Cottbuser Stadtzentrums Die Gemarkung grenzt im Norden an Branitz im Osten an Kahren mit dem Wohnplatz Karlshof im Sudosten an Frauendorf im Suden an Gallinchen mit der Kutzeburger Muhle und im Westen an Madlow Westlich von Kiekebusch liegt die Spree Durch den Ort fuhrt die Landesstrasse 50 zwischen Klein Gaglow und Kahren Unmittelbar sudlich befindet sich die Bundesautobahn 15 Dreieck Spreewald Grenzubergang Forst Olszyna deren Anschlussstelle Cottbus Sud liegt rund anderthalb Kilometer von Kiekebusch entfernt Die Bahnstrecke Berlin Gorlitz fuhrt am Ort vorbei Geschichte Bearbeiten nbsp Alte Schule in der Hauptstrasse heutiges Gemeindezentrum mit KinderspielplatzDie erste urkundliche Erwahnung erfolgte in den Lubbener Stadtrechnungen am 9 Februar 1427 mit dem Namen Kikepuch Im Jahr 1519 lautete die Schreibweise des Namens Kykebusch und 1652 Kickepusch 2 Der Ortsname beschreibt vermutlich die Lage des Dorfes an einem Laubwald 3 Rudolf Lehmann beschreibt den Ort als breite Gasse Das aus zwei Anteilen bestehende Gut gehorte im 15 Jahrhundert den Herren von Zabeltitz Der erste Gutsanteil wurde 1576 an die Familie von Mandelsloh verkauft die folgende Zeit war von einer Vielzahl an Besitzerwechseln gepragt Zu den Besitzern der beiden Guter zahlten im Laufe der Zeit unter anderem die Familien von Muschwitz von Loeben von Sehlstrang von Muschen und von Minckwitz Im Jahr 1696 gelangten beide Gutsanteile durch Versteigerung an den Grafen von Puckler in deren Familienbesitz das Gut Kiekebusch fortan verblieb Kirchlich gehorte Kiekebusch immer zu Madlow Kiekebusch gehorte historisch zur Herrschaft Cottbus und war somit Teil einer markbrandenburgischen Exklave die zunachst vom Markgraftum Niederlausitz und spater vom Kurfurstentum Sachsen umgeben war Ab 1701 gehorte die gesamte Mark Brandenburg und somit auch Kiekebusch zum Konigreich Preussen Im Jahr 1717 wurde die allgemeine Schulpflicht eingefuhrt Nach dem Vierten Koalitionskrieg und dem in dessen Folge geschlossenen Tilsiter Frieden wechselte Kiekebusch zum 1807 neu entstandenen Konigreich Sachsen Laut Friedrich Wilhelm August Bratring setzte sich die Einwohnerschaft im Jahr 1809 aus sechs Ganzbauern 17 Halbbauern drei Budnern und einem Schmied zusammen insgesamt lebten im Dorf 192 Einwohner in 32 Feuerstellen Wohnhausern 4 Nach der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung Sachsens wurde Kiekebusch nach acht Jahren wieder preussisch bei der Gebietsreform von 1816 wurde der Ort dem Kreis Cottbus in der Provinz Brandenburg zugeordnet Nach dem Brand der Dorfschule im Jahr 1820 wurden die Kinder des Dorfes von dem Lehrer Matthes Twarz in dessen Wohnzimmer unterrichtet Nach den Agrarreformen 1830 endete die Leibeigenschaft der Bewohner Kiekebuschs zum Fursten von Puckler allerdings mussten die Bauern dadurch eigenstandig Strasse und Wege instand halten und die Spreeufer befestigen Im Jahr 1835 kaufte die Gemeinde Kiekebusch ein Hirtenhaus des Gutes Branitz fur 14 Taler das Herrenhaus des Gutes wurde daraufhin als Schulgebaude genutzt 5 Bei der Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 hatte Kiekebusch 291 Einwohner in 54 Familien von den Einwohnern waren 136 Manner und 155 Frauen 72 Einwohner waren junger als zehn Jahre und alle Einwohner waren evangelisch lutherischer Konfession 6 nbsp Ehemaliger Haltepunkt Kiekebusch wurde 2006 eingestelltIm Jahr 1866 begannen in Kiekebusch die Bauarbeiten fur die Bahnstrecke Berlin Gorlitz die am 31 Dezember 1867 eroffnet wurde Am 15 Oktober 1908 wurde bei Kilometer 119 86 der Bahnstrecke Berlin Gorlitz der Haltepunkt Kiekebusch eroffnet 7 Zwischen 1896 und 1898 wurde Kiekebusch dreimal in Folge bei einem Spreehochwasser uberschwemmt 1901 wurde Kiekebusch erneut uberflutet und die Gebaude im Ort stark beschadigt Im Jahr 1910 wurden die Strassen in Kiekebusch benannt drei Jahre spater wurde mit dem Bau einer Strasse nach Kahren begonnen Des Weiteren wurde eine Holzbrucke errichtet die Kiekebusch mit Madlow verband In den Jahren 1926 1927 und 1930 war der Ort erneut von schweren Hochwassern betroffen bei letzterem wurde die vorher genannte Brucke auf einem Teilstuck von 15 Meter mitgerissen 5 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Kiekebusch am 15 Februar 1945 beim Bombenangriff auf Cottbus von B 17 Bombern der United States Army Air Forces bombardiert Dabei wurden mehrere Gebaude zerstort und drei Menschen starben Nach Kriegsende gehorte Kiekebusch zur Sowjetischen Besatzungszone das Land wurde auf Neubauern verteilt In der DDR wurde die Gemeinde im Rahmen einer Gebietsreform im Juli 1952 dem Kreis Cottbus Land im Bezirk Cottbus zugeordnet Ab 1957 schlossen sich die Bauern des Ortes in einer Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG zusammen Im folgenden Jahr war Kiekebusch erneut von einem Spreehochwasser betroffen Nach einem Ratsbeschluss im Oktober 1974 war das Dorf Kiekebusch aufgrund des geplanten Braunkohletagebaus Cottbus Sud zur teilweisen Devastierung vorgesehen der Tagebau wurde jedoch nie geoffnet und das Bergbauschutzgebiet nach der Wiedervereinigung aufgehoben Nach der Wiedervereinigung lag die Gemeinde Kiekebusch im Landkreis Cottbus in Brandenburg dort schloss sie sich im Juli 1992 mit siebzehn weiteren Gemeinden im Amt Neuhausen Spree zusammen Bei der Kreisreform in Brandenburg am 6 Dezember 1993 wurde Kiekebusch dem Landkreis Spree Neisse zugeordnet eine geplante Eingemeindung nach Cottbus wurde von der Kiekebuscher Gemeindevertretung abgelehnt Am 26 Oktober 2003 wurde Kiekebusch zusammen mit Gallinchen und Gross Gaglow unter Protesten der Einwohner in die kreisfreie Stadt Cottbus eingemeindet Der Betrieb des Haltepunktes Kiekebusch wurde mit dem Fahrplanwechsel am 9 Dezember 2006 eingestellt Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 2791890 3021910 486 Jahr Einwohner1925 5341933 6961939 925 Jahr Einwohner1946 7811950 8491964 777 Jahr Einwohner1971 7471981 7401985 719 Jahr Einwohner1989 0 7481995 0 9662000 1 293Gebietsstand des jeweiligen Jahres 8 Laut der Statistik uber die Sorben in der Lausitz ermittelte der Volkskundler Arnost Muka im Jahr 1884 eine Einwohnerzahl von 316 von denen alle Sorben waren er bezeichnete den Ort als vollig sorbisches Dorf 9 Der Sprachwechsel erfolgte im Wesentlichen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts im Jahr 1956 hatten nur noch 1 1 Prozent der Einwohner von Kiekebusch Sorbischkenntnisse Einrichtungen und Vereine Bearbeiten nbsp Sportplatz Kiekebusch in der TurnstrasseIn Kiekebusch gibt es eine Freiwillige Feuerwehr die im Jahr 1934 gegrundet wurde Sie hat Stand 2022 44 Mitglieder und eine Jugendfeuerwehr 10 2004 grundete sich ein Burgerverein Ortlicher Sportverein ist der SV Kiekebusch dessen erste Herrenmannschaft in der Kreisoberliga Niederlausitz spielt Personlichkeiten BearbeitenHorst Bullan 1926 2016 Historiker und Verleger in Kiekebusch geboren Lars Schieske 1977 Politiker AfD Mitglied des Landtags lebt in KiekebuschWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kiekebusch Kibus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Burgervereins Kiekebusch Kiekebusch In RBB Sendung Landschleicher 13 Mai 2007 Einzelnachweise Bearbeiten Einwohner nach Ortsteilen In cottbus de Stadtverwaltung Cottbus Fachbereich Burgerservice 31 Dezember 2022 abgerufen am 6 April 2023 Rudolf Lehmann Hrsg Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 2 Die Kreise Cottbus Guben Spremberg und Sorau Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 90 7 S 51 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin be bra Wissenschaft Berlin 2005 ISBN 3 937233 30 X S 89 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 348 books google de a b Chronik Kiekebusch Burgerverein Kiekebusch abgerufen am 19 November 2022 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Konigliches Statistisches Bureau Berlin 1873 S 220 f Nr 45 books google de Berlin Gorlitzer Eisenbahn bahnstrecken de abgerufen am 19 November 2022 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Spree Neisse Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 8 April 2017 Arnost Muka Statistik der Lausitzer Sorben Deutsch von Robert Lorenz Domowina Verlag Bautzen 2019 ISBN 978 3 7420 2587 6 S 102 Freiwillige Feuerwehr Kiekebusch Burgerverein Kiekebusch abgerufen am 19 November 2022 Ortsteile und Wohnplatze der Stadt Cottbus Ortsteile Branitz Rogenc Dissenchen Desank Dobbrick Depsk Gallinchen Golynk Gross Gaglow Gogolow Kahren Korjen Kiekebusch Kibus Madlow Modlej Merzdorf Zylowk Mitte Srjejz Sachsendorf Knorawa Sandow Zandow Saspow Zaspy Schmellwitz Chmjelow Sielow Zylow Skadow Skodow Spremberger Vorstadt Grodkojske psedmesto Strobitz Strobice Willmersdorf Rogozno Wohnplatze Ausbau Saspow Zaspicke Wutwaŕki Branitz Nord Rogenc Podpolnoc Branitz Sud Rogenc Podpoldnjo Branitzer Siedlung Rogenske Sedlisco Brunschwig Brunswik Dobbrick Ost Depsk Podzajtso 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