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Sachsendorf niedersorbisch Knorawa ist seit 1950 ein Stadtteil im Suden von Cottbus Sudlich des alten Dorfkerns an der heutigen Saarbrucker Strasse wurde in den Jahren 1974 bis 1986 die Grosswohnsiedlung Sachsendorf Madlow erbaut Sachsendorf KnorawaVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameStadt CottbusKoordinaten 51 43 N 14 20 O 51 7246 14 3284 74 Koordinaten 51 43 29 N 14 19 42 OHohe 74 m u NHNFlache 6 6 km Einwohner 10 584 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 1 604 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1950Postleitzahlen 03048 03050Vorwahl 0355Karte Lage von Sachsendorf in CottbusGelsenkirchener Platz im Zentrum von SachsendorfGelsenkirchener Platz im Zentrum von Sachsendorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten Kultur und Vereine 5 Infrastruktur 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenSachsendorf liegt in der Niederlausitz rund drei Kilometer sudlich der Cottbuser Stadtmitte Die Gemarkung von Sachsendorf grenzt im Norden an die Spremberger Vorstadt im Osten an Madlow im Suden an Gross Gaglow und Klein Gaglow und im Westen an Strobitz Nordlich von Sachsendorf bildet der Priorgraben die Grenze zur Spremberger Vorstadt Westlich von Sachsendorf liegen die Naturschutzgebiete Fuchsberg und Schnepfenried Zwischen Sachsendorf und dem Kolkwitzer Ortsteil Hanchen liegt der Sachsendorfer See Geschichte BearbeitenIm Schmettauschen Kartenwerk von 1767 87 ist an der Stelle der heutigen Ortschaft der inzwischen nicht mehr existente Priorteich verzeichnet Sachsendorf wurde zwischen 1781 und 1785 von sachsischen Kolonisten angelegt 2 Der Ortsname bezieht sich auf die Siedlungsgeschichte Unter der sorbischen Bevolkerung in der Umgebung wurde die neue Siedlung Knorawa genannt dieser Name bezieht sich spottisch auf die anfangliche Wohnsituation im Ort und bedeutet etwa Hungerleider bzw hungerndes Dorf 3 Zum Zeitpunkt der Ortsgrundung lag Sachsendorf im Bereich der Herrschaft Cottbus die als Exklave der Mark Brandenburg vollstandig von sachsischem Gebiet umgeben war Im Jahr 1782 lebten zehn Familien mit insgesamt 40 Personen vier Jahre spater waren es 66 Haushalte mit 220 Personen Nach dem Tilsiter Frieden von 1807 kam das Dorf zum Konigreich Sachsen wo es aber nur acht Jahre blieb Bei der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung Sachsens wurde die Niederlausitz Teil des Konigreichs Preussen wo Sachsendorf fortan zur Provinz Brandenburg gehorte Bei der Gebietsreform im Jahr 1816 wurde Sachsendorf dem Kreis Cottbus im Regierungsbezirk Frankfurt zugeordnet Anfang der 1840er Jahre bestand der Ort aus 67 Wohngebauden hatte 319 Einwohner und gehorte kirchlich zu Madlow 4 Fur das Jahr 1864 sind in Sachsendorf 489 Einwohner und eine Chausseegeldhebestelle verzeichnet 5 Bei der Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 hatte die Landgemeinde Sachsendorf 589 Einwohner in 126 Familien Von den Einwohnern waren 274 Manner und 315 Frauen 176 Einwohner waren Kinder unter zehn Jahren 6 nbsp Geratehaus der Feuerwehr SachsendorfIm Jahr 1884 ermittelte Arnost Muka fur seine Statistik uber die Sorbische Bevolkerung in der Lausitz in Sachsendorf eine Einwohnerzahl von 724 davon waren 250 Sorben was einem Anteil von 35 Prozent entspricht Der Anteil geht darauf zuruck das Sachendorf nicht historisch gewachsen ist und uberwiegend von deutschsprachigen Personen besiedelt wurde Am 1 Dezember 1895 hatte Sachsendorf 834 Einwohner 7 Ende des 19 Jahrhunderts wurde sudlich von Sachsendorf ein Wasserturm zur Trinkwasserversorgung der Stadt Cottbus gebaut der am 1 Dezember 1897 den Betrieb aufnahm Im Jahr 1923 wurde die Freiwillige Feuerwehr Sachsendorf offiziell gegrundet nbsp Grosswohnsiedlung Sachsendorf Madlow an der Gelsenkirchener AlleeNach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehorte Sachsendorf zur Sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 zur DDR Am 1 Juli 1950 wurde Sachsendorf in die Stadt Cottbus eingemeindet die zeitgleich in den Landkreis Cottbus eingegliedert wurde Bei der Kreisreform am 25 Juli 1952 wurde Cottbus mit seinen Stadtteilen Kreisstadt des neuen Kreises Cottbus im Bezirk Cottbus im Jahr 1954 wurde die Stadt aus dem Kreis herausgelost und kreisfrei Ab dem 17 September 1975 entstand sudlich des historischen Ortskerns die Grosswohnsiedlung Sachsendorf Madlow mit Plattenbauten des Typs P2 Die ersten Wohnungen waren im Januar 1976 bezugsfertig mit 12 500 Wohnungen war Sachsendorf Madlow die grosste in Plattenbauweise errichtete Wohnsiedlung des heutigen Landes Brandenburg Im Zuge dessen wurde der Stadtteil auch an das Liniennetz der Cottbuser Strassenbahn angeschlossen Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 entwickelten sich durch Deindustrialisierung und Betriebsstilllegungen soziale Probleme und Leerstande in den Wohngebieten infolgedessen verlor der Stadtteil zwischen 1993 und 2005 fast die Halfte seiner Einwohner 1999 wurde das Gebiet in das Programm Soziale Stadt aufgenommen 8 Im Jahr 2003 wurden die ersten Plattenbauhauser abgerissen woraufhin die nachfolgenden Jahre zahlreiche weitere Hauser insgesamt ca 5 000 Wohnungen aus dem Stadtbild verschwanden Im Suden des Stadtteils sind komplette Wohnviertel zuruckgebaut worden und werden seitdem von der Natur zuruckerobert Fur das Jahr 2006 erhielt der Stadtteil den Preis Soziale Stadt der deutschen Stadtebauforderung Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 707 Jahr Einwohner1890 799 Jahr Einwohner1910 902 Jahr Einwohner1925 969 Jahr Einwohner1933 1083 Jahr Einwohner1939 1242 Jahr Einwohner1946 1155Gebietsstand des jeweiligen Jahres 9 Sehenswurdigkeiten Kultur und Vereine Bearbeiten nbsp WasserturmDer Wasserturm Sachsendorf wurde am 1 Dezember 1897 als Trinkwasserturm fur die Stadt Cottbus in Betrieb genommen Er befindet sich sudlich von Sachsendorf in der Nahe des Wasserwerks und zahlt zu den Baudenkmalen in Cottbus Die katholische Edith Stein Kirche in der Klopstockstrasse wurde 1989 gebaut und zahlt zu den letzten in der DDR neu gebauten Kirchengebauden Ortlicher Sportverein ist die SG Sachsendorf die ihre Heimspiele im Manfred Buder Sportpark am westlichen Rand von Sachsendorf austragt Ostlich von Sachsendorf liegt das Lokstadion an der Lipezker Strasse in dem die U 19 Mannschaft von Energie Cottbus beheimatet ist Im Suden des Stadtteils liegt zudem das Stadion der Eisenbahner des ESV Cottbus Des Weiteren liegt das Sportzentrum Poznaner Strasse im Stadtteil Im Jahr 1998 wurde der Burgerverein Sachsendorf Madlow gegrundet Infrastruktur BearbeitenSachsendorf liegt an der Bundesstrasse 169 und knapp anderthalb Kilometer nordostlich der Anschlussstelle Cottbus West an der Bundesautobahn 15 Der Stadtteil wird von der Strassenbahnlinie 4 sowie den Buslinien 13 14 16 und 17 der Cottbusverkehr GmbH erschlossen Ostlich von Sachsendorf liegt die Bahnstrecke Grossenhain Cottbus nbsp Regine Hildebrandt GrundschuleIn Sachsendorf befindet sich die Regine Hildebrandt Grundschule die Oberschule Sachsendorf und das Puckler Gymnasium in Tragerschaft der Stadt Cottbus sowie das Oberstufenzentrum II Spree Neisse in Tragerschaft des Landkreises Spree Neisse Ausserdem ist der Stadtteil Standort des Campus Sachsendorf der Brandenburgischen Technischen Universitat Cottbus Senftenberg Sudwestlich von Sachsendorf liegen ein Wasserwerk der LWG Lausitzer Wasser sowie ein Umspannwerk das vom Ubertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission betrieben wird Personlichkeiten BearbeitenHorst Klawohn 1939 Radrennfahrer Frank Rainer Withulz 1948 FussballspielerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sachsendorf Knorawa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgerverein Sachsendorf MadlowEinzelnachweise Bearbeiten Einwohner nach Ortsteilen In cottbus de Stadtverwaltung Cottbus Fachbereich Burgerservice 31 Mai 2022 abgerufen am 14 Juni 2023 Rudolf Lehmann Hrsg Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 2 Die Kreise Cottbus Guben Spremberg und Sorau Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 90 7 S 95 Ernst Eichler Die Ortsnamen der Niederlausitz VEB Domowina Verlag Bautzen 1975 S 97 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 S 44 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 S 47 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 220f Nr 75 online Konigliches Statistisches Bureau Gemeindelexikon des Konigreiches Preussen Teil III Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg Berlin 1898 S 268 Online hier S 282 Soziale Stadt Cottbus Sachsendorf Madlow Ministerium fur Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg abgerufen am 14 Juni 2023 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 275 kB Brandenburg an der Havel Cottbus Frankfurt Oder und Potsdam Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 14 Juni 2023 Ortsteile und Wohnplatze der Stadt Cottbus Ortsteile Branitz Rogenc Dissenchen Desank Dobbrick Depsk Gallinchen Golynk Gross Gaglow Gogolow Kahren Korjen Kiekebusch Kibus Madlow Modlej Merzdorf Zylowk Mitte Srjejz Sachsendorf Knorawa Sandow Zandow Saspow Zaspy Schmellwitz Chmjelow Sielow Zylow Skadow Skodow Spremberger Vorstadt Grodkojske psedmesto Strobitz Strobice Willmersdorf Rogozno Wohnplatze Ausbau Saspow Zaspicke Wutwaŕki Branitz Nord Rogenc Podpolnoc Branitz Sud Rogenc Podpoldnjo Branitzer Siedlung Rogenske Sedlisco Brunschwig Brunswik Dobbrick Ost Depsk Podzajtso Gartnersiedlung Gjartnaŕske Sedlisco Hammergraben Siedlung Sedlisco psi Goramsicy Heidesiedlung Sedlisco pod Golu Karlshof Wolsyna Klein Strobitz Strobick Kutzeburger Muhle Radlikojski Mlyn Lakoma Lakoma Maiberg Majberk Masnick s Hauslergut Maznikojc Budki Neu Lakoma Nowa Lakoma Nutzberg Nuzberk Schlichow Slichow Wappenhaus Woponowy Dom 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