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Hanchen niedersorbisch Hajnk ist ein Ortsteil der Gemeinde Kolkwitz im Landkreis Spree Neisse in Brandenburg Bis zur Eingemeindung am 6 Dezember 1993 war Hanchen eine eigenstandige Gemeinde Hanchen HajnkVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde KolkwitzKoordinaten 51 44 N 14 16 O 51 7256 14 2743 70 Koordinaten 51 43 32 N 14 16 27 OHohe 70 m u NHNFlache 7 48 km Einwohner 721 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 96 Einwohner km Eingemeindung 6 Dezember 1993Postleitzahl 03099Vorwahl 0355Hanchen DorfmitteHanchen DorfmitteDas Gasthaus Bohmischer Rasthof im Ortskern Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Denkmale 5 Kultur Einrichtungen und Vereine 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 NachweiseLage BearbeitenHanchen liegt in der Niederlausitz knapp sieben Kilometer sudwestlich des Stadtzentrums von Cottbus Die Gemarkung des Ortsteils grenzt im Nordosten an Strobitz im Osten an Klein Gaglow im Suden an Schorbus mit Klein Ossnig im Sudwesten an Leuthen sowie im Westen und Norden an Kolkwitz Zum Ortsteil Hanchen gehoren neben dem Dorfkern noch die Wohnplatze Alte Siedlung Neue Siedlung und Annahof Die Ausbausiedlungen von Hanchen bilden mit Klein Gaglow eine teilweise zusammenhangende Siedlungsflache Hanchen gehort zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben Wenden in Brandenburg Der Hanchener Ortskern liegt an der Landesstrasse 50 zwischen Kolkwitz und Klein Gaglow die Ausbausiedlungen liegen an der Bundesstrasse 169 zwischen Cottbus und Senftenberg Unmittelbar sudlich von Hanchen liegt die Bundesautobahn 15 deren Anschlussstelle Cottbus West ist zweieinhalb Kilometer entfernt Zwischen Hanchen und Annahof bzw zwischen der Neuen und der Alten Siedlung liegt die Bahnstrecke Grossenhain Cottbus Geschichte Bearbeiten nbsp Das KriegerdenkmalHanchen wurde im Jahr 1448 in Lehnbriefen erstmals urkundlich erwahnt Der Ortsname hatte fruher andere Schreibweisen unter anderem Heynchen Henichen und Heinichen Er stammt aus dem Sorbischen und beschreibt die Lage des Ortes an einem Hain einem von einem Laubwald umgebenen Ort 2 Hanchen gehorte fruher zur Herrschaft Cottbus und war somit Teil einer Exklave der Mark Brandenburg innerhalb der bohmischen bzw ab 1635 sachsischen Niederlausitz Im Jahr 1625 kam es nach einem Blitzschlag zu einem Grossbrand bei dem fast das gesamte Dorf zerstort wurde Im Jahr 1807 kam Hanchen durch den Frieden von Tilsit an das Konigreich Sachsen Der Statistiker Friedrich Wilhelm August Bratring verzeichnete im Jahr 1809 fur Hanchen 196 Einwohner in 33 Feuerstellen es waren 20 Kossaten und drei Budner sowie eine Schmiede und eine Ziegelei im Ort 3 Nachdem acht Jahre nach dem Tilsiter Frieden auf dem Wiener Kongress die Teilung des Konigreiches Sachsen beschlossen wurde war Hanchen wieder preussisch Der Ort gehorte zum Regierungsbezirk Frankfurt in der Provinz Brandenburg und wurde bei der Gebietsreform 1816 dem Kreis Cottbus zugeordnet Anfang der 1840er Jahre hatte Hanchen 251 Einwohner in 36 Wohngebauden und ein Rittergut 4 Das Gut Hanchen wurde 1864 in die drei einzelnen Ritterguter Annahof Hanchen und Weinberg geteilt 5 In diesem Jahr hatte Hanchen 250 Einwohner und fur das Schafereivorwerk Annahof waren 33 Einwohner verzeichnet 6 Im Jahr 1867 wurde die heutige Dorfkirche Hanchen gebaut Bei der Volkszahlung am 1 Dezember 1871 hatte die Landgemeinde Hanchen 142 Einwohner davon waren 62 Manner und 80 Frauen 32 Einwohner waren Kinder unter zehn Jahren Zur Gemeinde gehorte ein Bahnwarterhaus Im Gutsbezirk Hanchen lebten bei der Volkszahlung 156 Einwohner davon 71 Manner und 85 Frauen sowie 38 Kinder unter zehn Jahren Im Gutsbezirk verteilten sich die Einwohner auf den Gutsanteil des Dorfes Hanchen mit 34 den Gutshof Hanchen mit 24 die Gutshofe Annahof und Weinberg mit 39 bzw 25 Einwohnern und die Einzelsiedlungen Ziegelei mit 17 Feldschenke mit sieben Einzelhauser an der Drebkauer Chaussee mit sechs und Torfstich bei Hanchen mit vier Einwohnern 7 Lange Zeit war Hanchen ein sorbischsprachiges Dorf Laut Arnost Muka hatte der Ort im Jahr 1880 insgesamt 321 Einwohner von denen 301 Sorben und 20 Deutsche waren Bis zum Tod des Pfarrers Bĕtkaŕ im Jahr 1882 wurde in der Dorfkirche Hanchen in sorbischer Sprache gepredigt 8 1886 wurde der Kreis Cottbus in Landkreis Cottbus umbenannt Anfang des 20 Jahrhunderts gab es im Gebiet der heutigen Gemarkung von Hanchen drei Ziegeleien Am 1 Dezember 1910 hatte die Landgemeinde Hanchen 144 und der Gutsbezirk Hanchen 151 Einwohner 9 Ab 1909 wurden Hanchen und die Nachbarorte an das Stromnetz angeschlossen im Jahr 1912 die Strassen im Ort befestigt Der Gutsbezirk am 1 Juli 1920 und somit bereits vor der Auflosung der preussischen Gutsbezirke im Jahr 1928 in die Landgemeinde eingegliedert Ab 1930 wurde in Hanchen ein neues Schulgebaude errichtet das im folgenden Jahr eingeweiht werden konnte Zwei weitere Jahre spater wurde mit der Anlage der sogenannten Neuen Siedlung begonnen Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hanchen am 22 April 1945 von der Roten Armee eingenommen die Dorfkirche brannte bei den Kampfhandlungen nieder Nach Kriegsende gehorte Hanchen zur Sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 zur DDR Die Kirche wurde ab 1950 wieder aufgebaut und seit 1951 wieder fur Gottesdienste genutzt Bei der Kreisreform am 25 Juli 1952 wurde Hanchen dem Kreis Cottbus ab 1954 Kreis Cottbus Land im Bezirk Cottbus zugeordnet Ernst Tschernik zahlte im Jahr 1956 einen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von nur noch 2 5 10 Im Jahr 1958 schlossen sich die Bauern des Ortes in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft vom Typ III Neuer Weg zusammen Nach dem Schuljahr 1971 72 wurde die Schule in Hanchen geschlossen die Kinder des Dorfes besuchten fortan die Polytechnische Oberschule in Gross Gaglow wofur eine Schulbusverbindung eingerichtet wurde Die ehemalige Dorfschule wurde zu einer Konsum Verkaufsstelle umgebaut 11 nbsp Dorfgemeinschaftshaus und Freiwillige FeuerwehrNach der Wiedervereinigung lag die Gemeinde zunachst im Landkreis Cottbus in Brandenburg Bei der Gebietsreform vom 6 Dezember 1993 ging dieser im neuen Landkreis Spree Neisse auf am gleichen Tag fusionierte Hanchen mit neun weiteren Gemeinden zu der neuen Grossgemeinde Kolkwitz Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 2991890 3331910 296 Jahr Einwohner1925 3731933 4491939 702 Jahr Einwohner1946 9051950 8571964 708 Jahr Einwohner1971 6741981 5191985 590 Jahr Einwohner1989 4791992 458Gebietsstand des jeweiligen Jahres 12 Denkmale Bearbeiten nbsp Dorfkirche HanchenIn der Denkmalliste des Landes Brandenburg ist fur Hanchen ein Baudenkmal und dreizehn Bodendenkmale verzeichnet Die heutige Dorfkirche Hanchen wurde im Jahr 1867 im neugotischen Stil errichtet Der Vorgangerbau aus dem 14 Jahrhundert wurde abgerissen lediglich der 1743 angebaute Turm stammt von dieser Kirche Im April 1945 brannte die Kirche nieder 1951 wurde sie wieder eingeweiht Ab 2013 wurde das Dach saniert Kultur Einrichtungen und Vereine Bearbeiten nbsp Altes Spritzenhaus der Freiwilligen FeuerwehrDie Freiwillige Feuerwehr in Hanchen wurde im Jahr 1901 mit 22 Mitgliedern gegrundet Das alte Spritzenhaus neben der Dorfkirche wurde in den 1920er Jahren gebaut und zwischen 1962 und 1965 um einen Schlauchturm erweitert 13 Das neue Dorfgemeinschafts und Feuerwehrhaus wurde im Sommer 2021 eingeweiht Zur Freiwilligen Feuerwehr Hanchen gehorten auch eine Kinder und Jugendfeuerwehr Im April 2022 grundete sich ein Burgerverein in Hanchen In der Dorfgemeinschaft werden zudem Brauche wie beispielsweise das Zampern gepflegt Zwischen Hanchen und Klein Gaglow im Gebiet des Ortsteils Hanchen liegt das Unterrichtsgebaude der 2022 neu gegrundeten Gesamtschule Spree Neisse mit gymnasialer Oberstufe Zum Einzugsbereich gehoren neben der Gemeinde Kolkwitz die Stadte Drebkau und Welzow sowie die Gemeinden Burg Spreewald und Neuhausen Spree nbsp Motocrossstrecke des MSC HanchenNordlich von Hanchen befindet sich die Motocrossstrecke des MSC Hanchen die auch fur uberregionale und internationale Wettbewerbe genutzt wird Auf der Strecke findet jahrlich der Mad Chicken Run statt Personlichkeiten BearbeitenJohann Georg Zwahr 1785 1844 evangelischer Pfarrer in Stradow bei Spremberg 1812 1844 Verfasser des ersten niedersorbisch deutschen Worterbuchs geboren in Hanchen Max Pohlenz 1872 1962 klassischer Philologe geboren in Hanchen Joochen Laabs 1937 Schriftsteller aufgewachsen in HanchenLiteratur BearbeitenRudolf Lehmann Hrsg Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 2 Die Kreise Cottbus Guben Spremberg und Sorau Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 90 7 S 43 Ulrich Noack Manfred Jatzlauk 550 Jahre Hanchen Ein Dorf schreibt Geschichte Freiwillige Feuerwehr Hanchen 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hanchen Hajnk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Kolkwitz Ortsteil Hanchen Website des Burgervereins Hanchen Hanchen in der RBB Sendung Der Landschleicher vom 8 August 2021Nachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 24 Januar 2021 Ernst Eichler Die Ortsnamen der Niederlausitz Domowina Verlag Bautzen 1975 S 56 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 347 Online Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 S 40 Online Hanchen Gemeinde Kolkwitz abgerufen am 14 November 2022 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 S 42 Online Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 218f Online und S 222f Online Arnost Muka Statistik der Lausitzer Sorben Deutsch von Robert Lorenz Domowina Verlag Bautzen 2019 S 102 Einwohner am 1 Dezember 1910 Landkreis Cottbus In gemeindeverzeichnis de abgerufen am 24 Januar 2021 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 Grossgemeinde Kolkwitz Wir machen Geschichte Gemeinde Kolkwitz abgerufen am 14 November 2022 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Spree Neisse Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 14 November 2022 Geschichte der Hanchener Feuerwehr Burgerverein Hanchen abgerufen am 14 November 2022 Ortsteile der Gemeinde Kolkwitz Babow Bobow Brodtkowitz Brodkojce Dahlitz Dalic Eichow Dubje Glinzig Glinsk Gulben Golbin Hanchen Hajnk Kackrow Kokrjow Klein Gaglow Gogolowk Kolkwitz Golkojce Krieschow Ksisow Kunersdorf Kosobuz Limberg Limbark Milkersdorf Gornej Papitz Popojce Wiesendorf Nasence Zahsow Cazow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanchen Kolkwitz amp oldid 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