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Leuthen niedersorbisch Lutol ist ein Ortsteil von Drebkau im Landkreis Spree Neisse in Brandenburg Bis zur Eingemeindung am 31 Dezember 2001 war der Ort eine eigenstandige Gemeinde Leuthen gehort zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben Wenden Leuthen LutolVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameStadt DrebkauKoordinaten 51 42 N 14 15 O 51 696666666667 14 246666666667 Koordinaten 51 41 48 N 14 14 48 OHohe 80 90 m u NHNFlache 17 5 km Einwohner 871 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 50 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 03116Vorwahl 035602Blick von Norden in Richtung LeuthenBlick von Norden in Richtung Leuthen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Schloss 4 Kirche 5 Infrastruktur 5 1 Wirtschaft und Verkehr 5 2 Bildung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage BearbeitenDer Ort liegt in der Niederlausitz in einer offenen und uberwiegend landwirtschaftlich genutzten Landschaft am Rande einer ausgedehnten Niederung Diese bildet den Sudrand einer Endmorane die dem Lausitzer Grenzwall vorgelagert ist Den Sudteil der Ortsflur pragt ein ausgedehntes bis nach Laubst reichendes Niederungsgebiet Der Ort liegt 4 5 km nordostlich vom Kernbereich von Drebkau an der Kreisstrasse 7126 Die B 169 verlauft ostlich 1 km und die A 15 nordlich 3 km entfernt Zu Leuthen gehort der Wohnplatz Winkel Umliegende Ortschaften sind Neue Siedlung und Alte Siedlung im Norden Annahof im Nordosten Klein Ossnig im Osten Schorbus im Sudosten Loschen und Laubst im Suden Siewisch im Sudwesten Koschendorf im Westen sowie Koselmuhle Glinzig Putgolla und Kolkwitz im Nordwesten Geschichte BearbeitenLeuthen wurde erstmals im Jahr 1461 mit der Schreibweise Lewten urkundlich erwahnt 1463 wird der Ort als Lewtenn und 1495 in der Kopie der Meissner Bistumsartikel als Lewthen bezeichnet Fur das Jahr 1567 ist der Name Leuten uberliefert 2 Zu Leuthen gehorten das Dorf Leuthen selbst und ein Rittergut Der Ort war Teil der Herrschaft Cottbus und war somit Teil einer Exklave der Mark Brandenburg die von der zunachst bohmischen und ab 1635 sachsischen Niederlausitz umgeben war Gegen Anfang des 19 Jahrhunderts hatte Leuthen 347 Einwohner in 32 Feuerstellen Im Ort lebten zehn Bauern zwei Halbbauern 15 Kossaten 14 Budner und ein Rademacher des Weiteren gab es eine Schmiede im Ort 3 Im Jahr 1807 kam Leuthen durch den Tilsiter Frieden an das Konigreich Sachsen Dort verblieb der Ort nur acht Jahre nach der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung des Konigreiches Sachsen wurde der Ort wieder dem Konigreich Preussen zugeordnet wo er zur Provinz Brandenburg gehorte Bei der Gebietsreform im Jahr 1816 wurde Leuthen dem Kreis Cottbus im Regierungsbezirk Frankfurt zugeordnet Laut der Topografisch statistischen Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a d O aus dem Jahr 1844 hatte Leuthen zu dieser Zeit 352 Einwohner in 55 Wohngebauden Die Grundherrschaft uber das Dorf hatten die Herren von Muschwitz inne 4 Im Jahr 1864 hatte Leuthen insgesamt 473 Einwohner diese verteilten sich auf 461 Einwohner in Leuthen selbst und zwolf Einwohner in der Kolonie Winkel 5 Bei der Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 hatte die Landgemeinde Leuthen insgesamt 433 Einwohner in 81 Haushalten Von den Einwohnern waren 213 Manner und 220 Frauen 119 Einwohner waren Kinder unter zehn Jahren Der Gutsbezirk Leuthen hatte 42 Einwohner in acht Haushalten 16 Manner und 26 Frauen und neun Kinder unter zehn Jahren 6 nbsp Klassizistisches Pfarrhaus in LeuthenBis zum Wegzug des Pfarrers Paul Friedrich Bronisch im Jahr 1875 fanden in der Leuthener Dorfkirche Gottesdienste in sorbischer Sprache statt Arnost Muka bezeichnete Leuthen nach seinem Besuch dort Anfang der 1880er Jahre bereits als verdeutschtes Dorf Von den damals 502 Einwohnern waren 375 Sorben und 127 Deutsche Der Schulunterricht fand zu dieser Zeit in deutscher Sprache statt 7 Der Kreis Cottbus wurde 1886 in Landkreis Cottbus umbenannt Am 1 Dezember 1910 hatte die Landgemeinde Leuthen 461 und der Gutsbezirk Leuthen 25 Einwohner Am 1 Januar 1926 schloss sich Leuthen mit der Nachbargemeinde Wintdorf die diesem Zeitpunkt bereits eine zusammenhangende Siedlungsflache bildeten zu einer Gemeinde zusammen Diese trug zunachst den Doppelnamen Leuthen Wintdorf wurde spater aber in Leuthen umbenannt 1928 wurde der Gutsbezirk Leuthen aufgelost und in die Landgemeinde eingegliedert Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehorte die Gemeinde Leuthen zur Sowjetischen Besatzungszone und dort ab 1947 zum Land Brandenburg das ab 1949 in der DDR zunachst weiter bestand Bei der Kreisreform am 25 Juli 1952 wurde Leuthen dem Kreis Cottbus ab 1954 Kreis Cottbus Land im Bezirk Cottbus zugeordnet Nach der Wende gehorte Leuthen zunachst zum Landkreis Cottbus in Brandenburg Im Juli 1992 schloss Leuthen sich zur Erledigung seiner Verwaltungsangelegenheiten dem Amt Drebkau Niederlausitz an Der Landkreis Cottbus wurde am 6 Dezember 1993 aufgelost und ging im Landkreis Spree Neisse auf Am 31 Dezember 2001 schlossen sich die verbliebenen Gemeinden des Amtes Drebkau Niederlausitz zur Stadt Drebkau zusammen 8 Schloss BearbeitenDas Schloss im Ortsteil Wintdorf wurde 1594 durch Caspar Siegmund von Muschwitz erbaut und mehrfach erweitert Es lag am Westende des Dorfes und war ursprunglich von Mauer und Wallgraben umgeben Der Legende nach soll es einst durch einen unterirdischen Gang mit Drebkau verbunden gewesen sein Bis 1945 blieb es Sitz der Familie von Muschwitz In der Nachkriegszeit wurden im Schloss Fluchtlinge untergebracht Am 21 Dezember 1969 brannte das Schloss durch Brandstiftung ab Die Ruine wurde 1974 gesprengt Kirche Bearbeiten nbsp Dorfkirche LeuthenDie in der Ortsmitte gelegene evangelische Dorfkirche Leuthen stammt im Kern aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts und wurde erstmals 1346 im Meissener Stiftsmatrikel erwahnt 9 Es handelt sich um einen spatgotischen Backsteinbau dem spater ein dreigeschossiger Staffelgiebel und mehrere Anbauten hinzugefugt wurden Bemerkenswert sind die Vorhalle mit Tonnengewolbe und einem Spitzbogenportal ein dreiteiliger Treppengiebel und der Ostgiebel mit flachbogigen Nischen Erst 1854 kamen die Vorhalle auf der Nordseite sowie westlich der heutige Kirchturm im neugotischen Stil hinzu 9 Am Sudportal sind noch Uberreste von Fresken erkennbar Es wird vermutet dass im Inneren unter dem Putz verborgen weitere derartige Malereien vorhanden sind Im Kircheninneren gibt es eine aus dem 16 Jahrhundert stammende Patronatsloge Altestes Ausstattungsstuck ist der um 1435 entstandene Schrein eines gotischen Schnitzaltars Er zeigt die Mutter Maria in der Strahlenglorie umgeben von den Heiligen Johannes der Taufer Dorothea Margareta von Antiochia und Katharina von Alexandrien Uber dem Gebalk ist ein Relief der Anna selbdritt zu sehen Auf dem Friedhof des Ortes erinnert ein Denkmal an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Ausserdem wurde fur fast jeden Gefallenen eine Eiche gepflanzt und ein Feldstein mit eingraviertem Namen gelegt 10 Infrastruktur BearbeitenWirtschaft und Verkehr Bearbeiten Leuthen verfugt uber mehrere kleinere Handwerksbetriebe Ausserdem gibt es im Ort ein finnisches Saunadorf Dank der verkehrsgunstigen Lage ist Leuthen zudem als Wohnort fur Pendler von Bedeutung In den vergangenen Jahren entstanden einige neue Wohngebiete Westlich des Ortes verlauft die Bundesstrasse 169 und verbindet Leuthen mit Drebkau und Cottbus Am Nordrand der Ortsflur fuhrt die fur den Transitverkehr nach Polen wichtige Bundesautobahn 15 Berlin Forst vorbei Vom OPNV wird Leuthen u a durch einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Dresden Senftenberg Cottbus sowie der von Cottbusverkehr betriebenen Regionalbuslinie 23 Cottbus Welzow erschlossen Es besteht eine Partnerschaft mit dem polnischen Ort Nietkowice 11 Bildung Bearbeiten In Leuthen befindet sich eine Grundschule welche 1969 erbaut und von 1999 bis 2005 umfassend saniert wurde 12 Sie gehort zum Amtsbereich der Stadt Drebkau Neben dem Sportplatz grenzt auch die Kindertagesstatte Marchenland an der Grundschule an Das ursprunglich unter dem Namen Villa Joachimstal 1907 erbaute Gebaude wird ebenso als Schulhort genutzt 13 Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 21 Oktober 2020 Siegfried Korner Ortsnamenbuch der Niederlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Beeskow Calau Cottbus Eisenhuttenstadt Finsterwalde Forst Guben Lubben Luckau und Spremberg Deutsch Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 36 Akademie Verlag Berlin 1993 ISBN 3 05 000836 9 S 184 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 350 Online Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 S 42 Online Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 S 44 Online Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 220 223 Online Arnost Muka Statistik der Lausitzer Sorben Deutsch von Robert Lorenz Domowina Verlag Bautzen 2019 S 51 Bildung einer neuen Stadt Drebkau Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 20 November 2001 Amtsblatt fur Brandenburg 12 Jahrgang Nummer 50 11 Dezember 2001 S 851 PDF a b Stadt Drebkau Broschure 10 Jahre amtsfreie Gemeinde Stadt Drebkau 2012 S 27 Denkmalprojekt zu deutschen Kriegsgefallenendenkmalern Abgerufen am 1 Juli 2013 Bestehende Partnerschaften der Ortsteile der Stadt Drebkau Abgerufen am 4 Juli 2013 Schulentwicklungsplan der Stadt Drebkau Memento vom 4 Juli 2013 im Webarchiv archive today Abgerufen am 4 Juli 2013 Kindertagesstatte Leuthen Abgerufen am 4 Juli 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leuthen Lutol Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsgeschichte von Leuthen Grundschule Leuthen Beitrag in der RBB Sendung Landschleicher vom 30 Januar 2011Orts und Gemeindeteile der Stadt Drebkau OrtsteileCasel Kozle Domsdorf Domasojce Greifenhain Malin Jehserig Jazorki Kausche Chusej Laubst Lubosc Leuthen Lutol Schorbus Skjarbosc Siewisch Ziwize GemeindeteileAuras Huraz Golschow Golasow Illmersdorf Njamorojce Klein Ossnig Wosenck Koschendorf Kosnojce Loschen Leziny Merkur Merkur Papproth Paprotna Radensdorf Radowasojce Rehnsdorf Radusc Steinitz Scenc Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leuthen Drebkau amp oldid 225561369