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Magnis war ein romisches Kastell der Hilfstruppen im County Northumbria im Nordwesten von England Parish Greenhead Ortsteil Hamlet Carvoran Kastell CarvoranAlternativname a Magnis b Magna c Magnae Carvetiorum Limes BritannienAbschnitt a Hadrianswall b StanegateDatierung Belegung a flavisch b hadrianisch 1 bis fruhes 5 Jahrhundert n Chr Typ Reiter und KohortenkastellEinheit a Legio XX Valeria Victrix Bauvexillation b Legio VI Victrix Bautrupp c Cohors I Batavorum d Cohors I Hamiorum sagittariorum e Numerus Magnesium f Cohors II DelmatarumGrosse Flache 135 111 Meter 1 50 haBauweise a Holz Erde Kastell b SteinkastellErhaltungszustand quadratischer Grundriss mit abgerundeten Ecken Eckturm NW Ecke sowie West und Nordwall tw noch sichtbar Ort Greenhead CarvoranGeographische Lage 54 59 2 4 N 2 31 26 4 W 54 984 2 524 Koordinaten 54 59 2 4 N 2 31 26 4 W hfVorhergehend Kastell Aesica Hadrianswall ostlich Anschliessend Kleinkastell Throp sudwestlich Stanegate Vorgelagert Kastell Banna Hadrianswall westlich Luftaufnahme des KastellarealsWebaviationLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Munzportrat des HadrianKastellskizze von William Hutton 1802Kastellplan von Henry McLauchlan 1857Befundplan des Kastells 1 bis 2 Jahrhundert n Chr Reste des Nordwalls im Hintergrund das Gebaude des Roman Army MuseumUberreste des nordwestlichen EckturmsWestseite des KastellsFigurine eines Zenturio 1 Jahrhundert im Roman Army Museum unten liegt ein Helmbusch aus Vindolanda der einzige der fast vollstandig erhalten geborgen werden konnte Figurine eines Auxilarinfanteristen 1 Jahrhundert im Roman Army MuseumReenactment eines Kavalleristen spates 3 und fruhes 4 Jahrhundert Grabstein des Gaius Valerius TullusInschriftenfragment des Agrippa Soldat der hamischen BogenschutzenkohorteBauinschrift der Cohors II BatavorumEs gehorte vermutlich zu der aus insgesamt 16 Kastellen bestehenden Festungskette des Hadrianswalls per lineam valli und sicherte dessen westlichen Abschnitt Das Lager wurde vom 1 bis ins 5 Jahrhundert n Chr vom romischen Militar genutzt Wahrscheinlich wurde es schon im Zuge der Sicherung der Stanegatestrasse angelegt und unter Hadrian in die Kastellkette seines neuen Walls integriert Da es allerdings auf der Rudge Cup und der Amiens Skill auf der die Kastelle im Westsektor des Walls angegeben werden nicht aufscheint ware es auch moglich dass es nie Teil des Wallsystems war An seinem Standort befindet sich heute das Roman Army Museum das eine umfassende Darstellung des Lebens der romischen Soldaten an der Nordgrenze Britanniens zum Thema hat 1 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage 3 Forschungsgeschichte 4 Fundspektrum 4 1 Inschriften 4 2 Hohlmass 5 Entwicklung 6 Kastell 7 Hadrianswall 8 Garnison 9 Vicus 10 Graberfeld 11 Roman Army Museum 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 AnmerkungenName BearbeitenDer antike Ortsname wird in der Notitia Dignitatum und in der Cosmografie des Geographen von Ravenna als Magnis angegeben die viele Wissenschaftler als locative Form von Magna betrachten Weiters ist er von einer von William Hutchinson im Jahr 1766 in Augenschein genommenen Inschrift bekannt heute verschollen in der u a von einem Numerus Magne lt c gt e n s ium die Rede ist Manche Forscher nehmen an dass er sich vom lateinischen Nominativ fur Magni oder Magna gross machtig oder von dem in dieser Region ansassigen keltischen Stamm der Carvetii Magnae Carvetiorum der Platz der machtigen Carvetii ableitet Diese Theorie erscheint aber nicht plausibel fur ein relativ kleines Kastell wie Carvoran Vermutlich stammt es wohl vom keltischen Wort Maen ab das Stein oder Fels das Kastell auf dem Fels bedeutet 2 Lage BearbeitenMagnis ist das zehnte Glied in der Festungskette des Hadrianswalls vallum aelium Es befand sich auf einem nach Westen abfallenden Hugel von dem man aus eine gute Sicht auf das Hinterland des Walls in den Norden und das 500 Meter westlich gelegene Tal des Tipalt Burn hatte Er ist der letzte grossere Wasserlauf der in den South Tyne mundet Hier passierte der Wall die Wasserscheide des nordlichen Englands Das Lager stand an der Kreuzung des Stanegate einer Strassenverbindung durch die Pennines nach Suden zum Nachschubzentrum Coriosopitum Corbridge im Osten und Luguvalium Carlisle im Westen mit dem Maiden Way via Puellarum Er lief 300 Meter sudlich an Magnis vorbei und fuhrte u a nach Fanum Cocidi Bewcastle und Bravoniacum Kirkby Thore bei Penrith Nahe dem Kastell konnten auch zwei Meilensteine aus dem 3 und 4 Jahrhundert geborgen werden Einer 1932 in einer Grube an der Newcastle Carlisle Road 400 m westlich von der Fell End Farm 800 m ostlich von Carvoran datiert 273 275 Vermutlich stand er ursprunglich am Stanegate Der andere gefunden um 1716 stammte vielleicht ebenfalls von dort Er konnte aber auch an der Militarstrasse oder am Maiden Way gestanden haben datiert 306 307 Sie waren den Imperatoren Caesar Lucius Domitianus Aurelianus Pius Felix Invictus Augustus und Caesar Flavius Valerius Constantinus Pius gewidmet Im spaten 2 Jahrhundert gehorte die Region zur Provinz Britannia inferior ab dem 4 Jahrhundert zur Provinz Britannia secunda 3 Forschungsgeschichte BearbeitenVom Kastell und seinem Vicus durften noch zahlreiche Uberreste vorhanden sein da das Areal nie flachendeckend archaologisch untersucht wurde Die Forschung erhofft sich dort zukunftig noch einige neue Erkenntnisse uber die Entwicklung der romischen Nordgrenze im Laufe der Jahrhunderte zu gewinnen Die Uberreste des Kastells werden erstmals von Antiquaren erwahnt die es im Jahr 1599 besuchten und innerhalb des Lagers noch aufgehendes Mauerwerk und deutlich sichtbare Strassenzuge vorfanden Ein Graben konnte 1985 ostlich von Carvoran House lokalisiert werden vielleicht gehorte er zu einem dritten Kastell oder Marschlager Im Jahre 1999 wurden auf einem zwolf Hektar grossen Planquadrat geophysikalische Untersuchungen im Bereich des Kastells und der Zivilsiedlung vorgenommen Dabei konnten einige Details der internen Bebauung beobachtet werden Spuren von Gebauden wurden sudostlich des Kastells am Stanegate beobachtet Im Jahre 2000 konnte die exakte Grosse des Lagers ermittelt werden jedoch nicht die Flache der Zivilsiedlung Ausgrabungen im Jahr 2002 bestatigten die Zerstorung des Sudtores sowie des ostlichen und westlichen Walls durch Steinraub Der Vindolanda Trust plant das Kastell in naher Zukunft freizulegen Derzeit ist man noch mit den Grabungen in Vindolanda ausgelastet 4 Fundspektrum BearbeitenAn Funden sind ein romisches Kurzschwert gladius Hirschgeweihe eine eiserne Speerspitze ein Kornmass und Altar und Grabsteininschriften erwahnenswert Die Speerspitze war mit zwei Widerhaken versehen solche Waffen wurden in der Spatantike oft von Germanenstammen eingesetzt Eine Speerspitze und bearbeitete Geweihe wurden an einer Wasserquelle innerhalb des Lagers entdeckt Inschriften Bearbeiten Aus Carvoran sind insgesamt 69 romische Inschriften bekannt Die Liste umfasst 34 Altare und Weiheinschriften 18 Bauinschriften einschliesslich der centurial stones neun Grabsteine und acht weitere mit nicht naher bezeichnetem Inhalt Darunter befanden sich bedauerlicherweise nur vier Exemplare die exakt datiert werden konnten Sie stammten alle aus der Zeit zwischen dem Beginn und der Mitte des zweiten Jahrhunderts n Chr 117 166 Die meisten Weiheinschriften aus Carvoran insgesamt 13 Exemplare bezogen sich auf den Kriegsgott Veterus bis auf eine alles Altare Veterus wurde mit dem griechisch romischen Herkules gleichgesetzt Die unterschiedlichen Schreibweisen sorgten jedoch in der Forschung fur grosse Verwirrung Veteris Vitiris Vetiris Viteris Vetirius und Viterinus Man nimmt dennoch an dass es sich dabei immer um denselben Gott handelt Drei waren dem Kriegsgott Mars Belatucader gewidmet Weitere Altarinschriften nennen Iupiter Optimus Maximus Fortuna Merkur mitsamt dem Numen Augusti und die syrische Gottin oder Ceres datiert 163 166 siehe auch Abschnitt Garnison Andere Altare aus Carvoran waren der Regina Caelesti Himmelskonigin heute im Museum of Antiquities in Newcastle der Epona der Hamischen Stadtgottin Hammia den Nymphen dem Silvanus den Matronen und dem Genius der Waffen gewidmet Zusatzlich zu den oben genannten Widmungen wurden noch andere interessante Inschriften entdeckt die entweder den Namen eines Gottes oder einer vergottlichten Person enthielten 5 Hohlmass Bearbeiten 1915 wurde nahe der Nordost Ecke ausserhalb des Kastells ein kegelstumpfformiges Bronzegefass fur die Abwagung von Getreide Modii entdeckt Es befindet sich heute in der Sammlung des Chesters Museum Ein ahnliches Hohlmass aus Holz wurde im raetischen Kastell Pfunz geborgen An der Oberseite befinden sich drei Speichen Vermutlich die Halterung fur einen Stab auf dem das Gefass gedreht werden konnte Dies diente dazu das uber den Rand zu hoch gehaufte Schuttgut zu glatten und so ein gestrichenes Mass zu erhalten Die darauf befindliche Inschrift nennt Grosse und Gewicht und den Namen des in seiner Entstehungszeit regierenden Kaisers Laut diesen stammt es vom Ende des ersten Jahrhunderts aus der Zeit der Herrschaft des Domitian Die Buchstaben seines Namens wurden spater wieder glattgehammert nachdem er durch Senatsbeschluss im Jahr 96 in Ungnade gefallen war damnatio memoriae Es konnte mit 17 5 sextarii 9 5 Liter befullt werden und wog rund 12 kg Bei einer Nachuntersuchung stellte man fest dass es in Wirklichkeit noch ein wenig mehr namlich 11 3 Liter fasste Eventuell wollte man damit die Bauern bei der Abgabe ihrer alljahrlichen Steuer annona ubervorteilen Fur gewohnlich wurden solche Messgefasse aber sehr genau ausgefuhrt Spuren von Nietlochern lassen vermuten dass ein Bestandteil des Modius verlorengegangen ist er hatte vielleicht eine Erklarung fur den zusatzlichen Platz liefern konnen Pro Monat erhielt ein romischer Infanterist 4 Modii Weizen rund 27 kg zugeteilt was eine tagliche Ration von rund 0 9 kg bedeutete Einem romischen Kavalleristen standen nach Polybios 12 Modii Weizen und 42 Modii Gerste zu Mit der doppelten Ration Weizen konnten sie den ihnen zugeteilten Reitknecht Calo mitversorgen wahrend die Gerste fur das Pferd vorgesehen war 6 Entwicklung BearbeitenUber die Historie der Festung ist nur wenig bekannt Laut den archaologischen Befunden Reste von Holz Erde Befestigungen muss der Platz schon im 1 Jahrhundert vorubergehend von der romischen Armee besetzt gewesen sein Auf Luftaufnahmen sind unter dem Steinkastell noch die Umrisse einer rechteckigen ca 3 2 ha grossen vermutlich spatflavischen Struktur auszumachen Moglicherweise entstand hier im Zuge der Feldzuge des Gnaeus Iulius Agricola um 80 n Chr ein erstes befestigtes Lager Carvoran I Ein weiterer Beweis fur die Anwesenheit romischer Soldaten in vorhadrianischer Zeit war der Fund des Getreidemasses Im Jahre 122 befahl Kaiser Hadrian im Norden Britanniens eine Sperrmauer verstarkt durch Wachturme und Kastelle vom Tyne bis zum Solway Firth zu errichten um die britischen Provinzen vor den standigen Einfallen der Pikten aus dem Norden zu schutzen Der Wall wurde grosstenteils durch Soldaten der drei in Britannien stationierten Legionen und Mannschaften der Classis Britannica errichtet Vermutlich wurde wahrend der Errichtung des Walls das Holz Erde Kastell vorubergehend aufgegeben Eine Wiederbesetzung erfolgte dann in fruhantoninischer Zeit ca zwischen 136 und 137 Das Holz Erde Kastell wurde abgetragen und durch das etwas kleinere Steinkastell ersetzt Carvoran II Eine im Lager aufgefundene Bauinschrift konnte in die Zeit zwischen 117 und 138 datiert werden Zwei Centurialsteine lassen weiters annehmen dass die Baumassnahmen von Angehorigen der in Britannien stationierten Legionen in diesem Fall von den Zenturien des Silvanus und des Primus und der syrischen Bogenschutzen durchgefuhrt wurden Die Besatzung sicherte die Kreuzung des Stanegate mit dem Maiden Way Vermutlich uberwachte sie auch den Ubergang am Tipalt Burn Weitere Umbauten wurden in den Jahren 163 166 durchgefuhrt unter dem Statthalter legatus augusti pro praetore Sextus Calpurnius Agricola der am Beginn der Herrschaft des Mark Aurel dieses Amt innehatte Nach dem Ruckzug der Romer vom Antoninuswall wurde Carvoran wieder von derselben Einheit besetzt die schon unter Hadrian hier untergebracht war Wie der Eintrag in der Notitia Dignitatum vermuten lasst wurde es wie die meisten anderen Wallkastelle wohl erst im fruhen 5 Jahrhundert vom Militar aufgegeben Die letzten regularen Einheiten der romischen Armee zogen um 410 aus Britannien ab Bis ins spate 16 Jahrhundert waren noch grossere Mauerzuge des Kastells sichtbar Ab 1776 wurde diese jedoch sukzessive durch Steinraub und landwirtschaftliche Tatigkeiten abgebaut Das nahegelegene Thirwall Castle wurde z B fast vollstandig aus Steinen der Hadriansmauer erbaut Bis 1837 waren schliesslich auch die letzten oberirdisch sichtbaren Reste verschwunden 7 Kastell BearbeitenDie Festung ist nur auf Luftaufnahmen zu erkennen Vom Holz Erde Kastell konnten Strukturen zwischen der SW Ecke des Steinkastell und der B6318 sowie nordlich sudostlich von Carvoran House beobachtet werden Zu den wenigen sichtbaren Uberreste des hadrianischen Steinkastells zahlen der nordostliche Eckturm sowie die Fundamente der Nord und Westmauer Bodenerhebungen und Wehrgraben Im Gegensatz zu den Reiterkastellen im Ostsektor die uber die Hadriansmauer hinausragten stand Magnis etwas weiter sudlich des Walls und war von Nordost nach Sudwest ausgerichtet Es hatte den fur mittelkaiserzeitliche Kastelle typischen langrechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken Spielkartenform mass 135 Meter von Nord Sud 111 Meter von Ost West und bedeckte damit eine Flache von 1 5 ha Vergleichbare Kastelle standen in Chesterholm und Castlesteads Hinweise auf weitere Bauphasen Zubauten etc konnten nicht festgestellt werden Verstarkt wurde die Mauer durch vier innen angesetzte quadratische Eckturme Zwischenturme konnten archaologisch nicht nachgewiesen werden Betreten konnte man das Kastell durch vier im Norden Suden Osten und Westen platzierte Tore Alle waren wohl auch von zwei quadratischen Turmen flankiert Jedes verfugte uber zwei Durchgange getrennt durch zwei Stutzpfeiler spina an der Vorder und Ruckseite Die Wachzimmer befanden sich in den Flankenturmen Die Tore konnten mit zweiflugeligen Holztoren verschlossen werden Zusatzlich war das Lager noch von einem Graben umgeben Uber die Innenbebauung ist nur wenig bekannt Das Kastell verfugte wohl uber alle standardmassigen Funktionsgebaude eines mittelkaiserzeitlichen Kastells die principia Verwaltungsgebaude das praetorium Kommandantenhaus ein horraeum Kornspeicher und centuriae Mannschaftsbaracken Nur die Reste eines Badehauses thermae mit verputzten Wanden konnten bislang innerhalb der Mauern an der Sudwest Ecke archaologisch nachgewiesen werden 8 Hadrianswall BearbeitenDer Wall ist in diesem Abschnitt nur als leichte etwa zwei Meter breite Bodenerhebung zu erkennen Nordwestlich stand in Sichtweite des Lagers das Meilenkastell 46 Es lag unter dem Kamm eines nach Westen verlaufenden Hanges mit Blick auf das Tal des Tipalt Burn Westlich vom Meilenkastell steht noch ein 0 3 Meter hoher Mauerrest Vom Kastell aus konnte man die Gillalees Signalstation sehen von der man aus auch mit dem Vorposten Fanum Cocidi Bewcastle Kontakt aufnehmen konnte Der Wall und sein sudlicher Graben vallum verlaufen 220 Meter bzw 160 Meter nordlich des Kastells Es ist in diesem Abschnitt noch rund drei Meter tief sowie zehn Meter breit und beschreibt einen zehn Meter nach Norden vorspringenden Bogen um das Kastell da sich dort in fruheren Zeiten entweder ein Moor befand oder wahrscheinlicher er um das grossere Holz Erde Kastell herumgefuhrt werden musste Die Umwehrung des Lagers war nicht mit dem Wall verbunden Bei Holmhead uberquert der Wall den Tipalt Burn Die Militarstrasse fuhrte von Carvoran nach Carlisle sie existierte in diesem Sektor vermutlich seit 160 Garnison BearbeitenDie Anwesenheit von Legionaren bei Carvoran vor allem der Legio XX ist durch zwei Inschriften bezeugt Die Legionen waren jedoch nicht zum Garnisonsdienst an der Grenze eingeteilt sondern entsandten Spezialkrafte fur die anspruchsvolleren Bauvorhaben am Hadrianswall Magnis beherbergte wahrend seines Bestehens mehrere Kohorten der Hilfstruppen Auxilia In der Spatantike zahlte die Besatzung des Kastells zu den Limitanei Folgende Einheiten stellten entweder die Besatzung fur das Kastell oder konnten sich fur eine begrenzte Zeit dort aufgehalten haben Zeitstellung Truppenname Beschreibung2 Jahrhundert n Chr Legio vicesimae Valeria Victrix die zwanzigste valerische Legion die Siegreiche Ein bei Carvoran entdeckter Grabstein war fur Gaius Valerius Iullus einen Legionar geburtig aus dem oberitalienischen Faventia Metropole der civitas der Voltini gesetzt worden Er stammt aus dem spaten zweiten Jahrhundert Dies muss aber nicht bedeuten dass die gesamte Legion hier stationiert war Es ware aber moglich dass sich eine ihrer Vexillationen in spathadrianischer Zeit zur Unterstutzung der syrischen Bogenschutzen siehe unten dort aufgehalten hat 9 2 Jahrhundert n Chr Legio sextae Victrix die sechste Legion die Siegreiche Einer der in Carvoran entdeckten Fortunaaltare wurde von einem Zenturio namens Romanus gestiftet Er diente nacheinander in der VI XX und II Legion Die Zenturionen waren in der Regel die erfahrensten Kampfer und taten oft temporar als Kommandeure in einer Hilfstruppeneinheit Dienst Dies geschah meist wahrend der Ausbildungsphase der Truppe und diente zur Weitergabe seiner taktischen Fahigkeiten an den Kommandostab oder evtl auch technischer Kenntnisse bei Bauvorhaben Manchmal ubernahm ein Legionszenturio aber auch fur langere Zeit den Befehl uber eine Hilfstruppeneinheit Dies konnte auch in Magnis der Fall gewesen sein 10 2 Jahrhundert n Chr Cohors primae Batavorum die erste Kohorte der Bataver Die Anwesenheit der rund 500 Mann starken Truppe in Carvoran ist durch zwei Bauinschriften bezeugt Vermutlich stellte sie die erste Besatzung des Steinkastells Ihre Soldaten stammten ursprunglich aus dem Gebiet des Rhein Maas Deltas Am Ende des 2 Jahrhunderts war sie in Camboglanna Castlesteads stationiert ab dem 3 Jahrhundert in Brocolitia Carrawburgh 11 2 Jahrhundert n Chr Cohors primae Hamiorum sagittariorum die erste Kohorte der Bogenschutzen aus Hama Die ursprunglich aus der Provinz Syria stammenden Bogenschutzen lagen auch in Housesteads der genaue Zeitpunkt ist unbekannt Sie durften ab spathadrianischer Zeit die Besatzung von Magnis gestellt haben Um 158 verlegte man sie nach Kastell Bar Hill am Antoninuswall unter Marcus Aurelius kehrten sie wieder nach Magnis zuruck Die Einheit ist fur Carvoran durch zwei Weihealtare einen fur Fortuna und einen fur Ceres bekannt Sie wurden von den Prafekten Titus Flavius Secundus von 136 138 und Licinius Clemens von 163 166 gestiftet Zwei weitere stark zerstorte Altare die von Angehorigen dieser Einheit gesetzt wurden nennen Iul ius Agrippa und Sabinus als Stifter Eine Ehreninschrift die 1816 in der NO Ecke des Kastells gefunden wurde war der syrischen Gottin gemeint war damit wohl Julia Domna die ebenfalls aus dieser Provinz stammende Gattin von Kaiser Septimius Severus gewidmet 193 211 Der Auftraggeber der Inschrift Marcus Caecilius Donatianus war vermutlich in dieser Zeit der kommandierende Offizier der Einheit 12 2 bis 3 Jahrhundert n Chr Numerus Magnesium die Einheit in Magnis Die Truppe konnte wahrend des spaten zweiten oder Anfang des dritten Jahrhunderts in Carvoran gelegen haben Sie ist nur von einer stark beschadigten Inschrift bekannt Vermutlich handelte es sich hier um eine Art Burgermiliz die sich aus indigenen Briten aus der Umgebung des Kastells und Bewohnern des Vicus rekrutierte Diese Kampfer sollten wohl in Krisenzeiten die Dalmatinerkohorte verstarken deren Mannschaftsstand sich durch Tod Ruhestand Abkommandierungen etc im Laufe der Zeit stark verringert hatte Sie wird sonst nirgendwo anders erwahnt Es ist daher wahrscheinlich dass diese Einheit spater in der u g dalmatinischen Kohorte aufging da diese noch in der spatantiken Notitia Dignitatum aufgelistet wird 13 3 Jahrhundert bis 5 Jahrhundert n Chr Cohors secundae Delmatarum die zweite Kohorte der Dalmatiner Im dritten Jahrhundert stellten Angehorige dalmatinischer Stamme die Besatzung von Carvoran Diese siedelten an der Adriakuste des heutigen Kroatien Die Einheit ist seit 105 in Britannien bekannt Militardiplom Ihre Anwesenheit wird u a durch eine nicht exakt datierbare Inschrift auf einem Altar fur den Gott Veteris bezeugt der von Julius Pastor Feldzeichentrager imaginifer der Truppe in Auftrag gegeben wurde Vermutlich stammt er aus dem dritten Jahrhundert Auch ein Eponaaltar konnte von Angehorigen dieser Garnisonseinheit gestiftet worden sein Aus der Notitia Dignitatum Truppenliste des Dux Britanniarum ist der Rang ihres damaligen befehlshabenden Offiziers ein Tribunus bekannt Da die Truppe noch in diesem spatantiken Dokument 4 Jahrhundert aufscheint konnte sie bis zur Auflosung der Provinzarmee dort gestanden haben 14 Vicus BearbeitenNach den Berichten von John Horsley 1732 breitete sich sudlich und westlich des Glacis des Kastells eine Zivilsiedlung vicus aus Die jungsten Befunde legen nahe dass sich ihr Kern entlang des Stanegate entwickelt hatte Die dortigen Hauser dienten wohl als Werkstatten Lagerhauser und fur Wohnzwecke Am Osttor stiess man auf zwei grossere Gebaude von denen eines auch uber einen Innenhof verfugte Nordlich des Kastells konnten keine Spuren von Bebauung mehr festgestellt werden Die Zivilsiedlung wird auch in einigen Weiheinschriften fur den Gott Vitiris erwahnt Uberreste sind heute keine mehr zu sehen 15 Graberfeld BearbeitenSoldaten und Zivilisten bestatteten ihre Toten auf einem Graberfeld ostlich der Festung rund um den Stanegate wie auch die Funde von Grabsteinen belegten Luftaufnahmen zeigten eine Gruppe von moglichen romerzeitlichen Grabhugeln im Nordosten Im 18 Jahrhundert stiess man dort auf ein Steingefass das organische Uberreste und zwei Goldringe enthielt 1856 wurden eine Brandbestattung und mehrere Grabsteine entdeckt 1964 ein Relief mit der Inschrift DUVIANUS Einer wurde von Lucius Senofilus fur seine Nichte Lifana errichtet deren Eltern waren offenbar ebenfalls schon tot als sie starb Ein weiterer wurde von Aurelia Pusinna fur ihre schmerzlich vermisste Schwester Aurelia gestiftet Der Zenturio Aurelius Marcus setzte einen Grabstein fur seine gehorsame und tugendhafte Gattin Aurelia Faia geburtig aus Salonae ein Mann namens Baibus Duianus fur seine Frau Mammea Tochter von Victoria 16 Roman Army Museum BearbeitenDas von den Archaologen Robin und Pat Birley gegrundete Museum befindet sich nahe der Kastellruine und wird vom Vindolanda Trust betrieben Es wurde 2011 modernisiert und danach wiedereroffnet Die Ausstellung bietet eine Fulle an Informationen uber die romische Armee und widmet sich der Darstellung des taglichen Lebens der romischen Soldaten am Beispiel eines acht Mann starken contuberniums Zusatzlich werden Fundstucke Waffen Werkzeuge aus den Ausgrabungen und Rekonstruktionen darunter eine Kastellmauer in Originalhohe gezeigt Eine 3D Animation vermittelt einen guten Eindruck vom Aussehen des Hadrianswalls in romischer Zeit Gezeigt werden auch Artefakte aus Vindolanda darunter der einzige romische Helmbusch der bislang gefunden werden konnte 17 Siehe auch BearbeitenHadrianswall Meilenkastelle und Wachturme am HadrianswallLiteratur BearbeitenJ C Bruce Handbook to the Roman wall 1863 Eric Birley Research on Hadrian s Wall 1961 Robin Birley The fort at the rock On Hadrian s Wall Magna and Carvoran Vindolanda Trust 1998 ISBN 1 873136 56 0 Antony Birley Vindolanda research reports new series The excavations of 2001 and 2002 Civilian settlement second century forts and the pre Hadrianic occupation with a report on the trial excavations at Carvoran Bardon Mill 1 2003 Guy de la Bedoyere Hadrian s Wall history and guide Tempus 1998 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Nick Hodgson Hadrian s Wall 1999 2009 2009 David Devine The Northwest Frontier of Rome 1969 S 124 126 Nic Fields Hadrian s Wall AD 122 410 Osprey Oxford 2003 ISBN 1 84176 430 2 Society for Promotion of Roman Studies The journal of Roman studies Nr 9 55 1965 Ian Archibald Richmond J C Bruce Handbook to Roman Wall 11 Ausgabe 1957 Dietwulf Baatz Groma oder Modius Zu einem Fund aus dem Limeskastell Pfunz Bayerische Vorgeschichtsblatter 59 C H Beck Munchen 1994 Margot Klee Der romische Limes in Hessen Geschichte und Schauplatze des UNESCO Welterbes Pustet Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2232 0 Marcus Junkelmann Panis militaris Die Ernahrung des romischen Soldaten oder der Grundstoff der Macht P von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 2332 8 Armin Mase Hier endet Rom Die Hadriansmauer im romischen Britannien Verlag Ott Thun 1995 S 126 127 ISBN 3 7225 6411 5Weblinks Bearbeiten Hadrian s Wall Carvoran Fort Magna Inschriftendatenbank RIB Roman Inscriptions of Britain englisch Magnis auf ROMAN BRITAIN Kastell Magnis auf PASTSCAPE Beschreibung des Kastells auf Historic England Abbildung der Amiens Skilled Part X auf YouTube Der Wall von Arbeia bis Maia Filmproduktion mit 3D CGI Modellen Abbildungen und Erklarung der einzelnen romischen Kastelle entlang des Hadrianswalls englisch Lage romische Baudenkmaler auf vici org Website The Roman Army Museum Roman Army Museum Bilder der Ausstellung Rekonstruktionsmodell des Kastells im Roman Army Museum Abbildung Kornmass bei English Heritage John Collingwood Bruce The Roman Wall A Description of the Mural Barrier of the North of England 1867 mit zahlreichen Abbildungen von Mauerresten Altaren Inschriften etc Anmerkungen BearbeitenRIB Roman inscriptions in Britain CIL Corpus Inscriptionum Latinarum Guy de la Bedoyere 1998 S 94 RIB 1825 F amp C 130 Edmund McClure S 331 Roger J A Wilson 2002 Rivet Smith 1979 RIB 2309 RIB 2310 Guy de la Bedoyere 1998 S 93 J C Bruce 1863 S 187 191 Eric Birley 1961 S 192 196 Antony Birley 2003 N Hodgson 2009 S 124 127 Veterus RIB 1792 1805 Belatucader Mars RIB 1775 RIB 1784 RIB 1776 RIB 1778 Epona RIB 1777 RIB 1779 RIB 1786 RIB 1787 Iupiter RIB 1782 RIB 1783 Merkur NA RIB 1786 RIB 1787 Minerva oder Neptun RIB 1788 Syrische Gottin Ceres RIB 1791 RIB 1792 Regina Caelesti RIB 1827 Hamische Gottinnen RIB 1780 Nymphen RIB 1789 Silvanus RIB 1790 RIB 1781 RIB 1807 Muttergottinnen RIB 1785 Liversidge 1968 S 177 Bruce Richmond 1966 S 154 Dietwulf Baatz 1994 S 73 83 Margot Klee 2009 S 41 42 Marcus Junkelmann 1997 S 90 ff Inschrift IMP CAESARE AVG GERMANICO XVCOS EXACTVS AD S XVIIS HABET XXXIIX RIB 1808 RIB 1818 RIB 1820 Guy de la Bedoyere 1998 S 94 J C Bruce I A Richmond 1966 S 152 154 Eric Birley 1961 S 193 196 und 266 267 RIB 1826 RIB 1779 RIB 1823 RIB 1824 RIB 1778 RIB 1780 RIB 1792 RIB 1810 RIB 1825 CIL 7 1194 RIB 2401 1 2 Vorlage Toter Link romaninscriptionsofbritain org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt 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