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Camboglanna war ein romisches Hilfstruppenkastell im Nordwesten von England County Cumbria District Carlisle Parish Walton Kastell CastlesteadsAlternativname a Camboglanna b Amboglanna c Camboglans d CammoglanaLimes BritannienAbschnitt HadrianswallDatierung Belegung hadrianisch 2 bis fruhes 5 Jahrhundert n Chr Typ Reiter und KohortenkastellEinheit a Legio XX Valeria Victrix Bauvexillation b Legio VI Victrix Bauvexillation c Cohors I Batavorum d Cohors IV Gallorum e Cohors II TungrorumGrosse Flache 114 114 Meter 1 2 haBauweise Holz Erde und SteinkastellErhaltungszustand quadratischer Grundriss mit abgerundeten Ecken oberirdisch nicht sichtbarOrt Walton CastlesteadsGeographische Lage 54 57 48 6 N 2 45 49 3 W 54 9635 2 7637 Koordinaten 54 57 48 6 N 2 45 49 3 W hfVorhergehend Kastell Banna ostlich Anschliessend Kastell Uxelodunum westlich Luftaufnahme des KastellarealsWebaviationLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Munzportrat des HadrianBefundplan Grabungen von 1934Kastellskizze von William Hutton 1802Zeichnung des Kastellareals von Henry McLauchlan 1857 das Kastell wird darauf noch irrtumlich als Petrianis bezeichnetIupiteraltar der cohors II TungrorumBauinschrift vom Osttor des Kastell Birdoswald die die dortige Anwesenheit der cohors I Dacorum bezeugt gef 1852Altar der DisciplinaAbzeichnung einer Inschrift aus Castelsteads 1 Es gehorte zu der aus insgesamt 16 Kastellen bestehenden Festungskette des Hadrianswalls per lineam valli sicherte dessen westlichen Abschnitt und einen Ubergang uber den Fluss Cam Beck Ungewohnlich ist dass obwohl es als Wallkastell eingestuft wird es nicht direkt an diesen angebaut worden war Das Lager wurde etwa 300 Jahre vermutlich ab der Mitte des 2 bis ins fruhe 5 Jahrhundert n Chr vom romischen Militar genutzt Vom Kastell und dem Wall ist heute nichts mehr erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage 3 Forschungsgeschichte 4 Inschriften 5 Entwicklung 6 Kastell 7 Hadrianswall 8 Garnison 9 Vicus 10 Graberfeld 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Anmerkungen 14 Einzelnachweise 15 WeblinksName BearbeitenEs existieren mehrere antike Quellen die dieses Kastell namentlich nennen die Notitia dignitatum und zwei romische Trinkgefasse Rudge Cup und Amiens patern Camboglanna bedeutet wahrscheinlich Flussbiegung oder gekrummtes Tal Dies vermutlich deshalb da man vom Kastellstandort aus eine gute Sicht auf eine Schleife des Cam Beck eines Nebenflusses des River Irthing hat Zunachst konnte man die antike Ortsbezeichnung nicht exakt zuordnen siehe dazu auch Banna In der Notitia Dignitatum wird die Cohors I Dacorum die epigraphisch fur Birdoswald bezeugt ist als Garnisoneinheit von Castlesteads Amboglanna angegeben Lange war man daher der Meinung mit Camboglanna ware das benachbarte Birdoswald gemeint Es scheint sich hierbei aber um einen Abschreibfehler der mittelalterlichen Kopisten zu handeln Im diesbezuglichen Eintrag der Ravenna Kosmographie des Geographen von Ravenna wird Banna zwischen Esica Great Chester und Uxelludamo Stanwix verortet Von Ausgrabungen weiss man dass zwischen Stanwix und Great Chester direkt am Wall zwei Kastelle standen Aber auch aus der Kosmographie geht nicht hervor welche dieser beiden Festungen als Banna zu identifizieren ist Es wird jedoch in der Forschung heute allgemein als romischer Name fur Birdoswald anerkannt Lange Zeit wurde das Kastell auch mit dem weiter im Westen gelegenen Reiterlager Uxelodunum Petrianis gleichgesetzt 2 Lage BearbeitenCamboglanna war das zwolfte Glied in der Festungskette des Hadrianswalls vallum aelium Es befand sich 12 8 km ostlich von Stanwix Uxelodunum Petrianis und 11 Kilometer westlich des Kastells Birdoswald Banna auf einem steil aufragenden Hugel der das Tal des Cam Beck beherrscht Von hier aus uberblickte man eine Passage durch ein Moor im Nordwesten uber das heute die Fahrstrasse von Brampton nach Longtown fuhrt und das Ostufer des Flusses Der ummauerte Garten von Castlestads House markiert die Lage des Kastells der etwa die Halfte des Lagerareals uberdeckt 500 Meter nordwestlich des Kastells befindet sich die Cambeckhill Farm in romischer Zeit der Standort eines Meilenkastells Im spaten 2 Jahrhundert gehorte die Wallregion zur Provinz Britannia inferior ab dem 4 Jahrhundert zur Provinz Britannia secunda 3 Forschungsgeschichte BearbeitenDas Wissen uber das Aussehen des romischen Lagers ist nur sehr durftig William Hutchinson erwahnt 1794 in seiner Geschichte der Grafschaft Cumberland erstmals einige Details des Kastells Sein Areal wurde in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts vom Grundbesitzer William Ponsonby Johnson ergraben Dabei konnte er auch einige Altare und noch andere Antiquitaten bergen 1741 wurden ausserhalb des Kastells ca 200 Meter nordlich teilweise die Reste eines Badehauses freigelegt Die genaue Lage und sein Grundrissplan ist allerdings heute nicht genau bekannt Haverfield legte in den Jahren 1898 1901 und 1902 Sondierungsgraben an um den genauen Verlauf des Sudgrabens zu bestimmen Das Kastell wurde 1934 von Richmond und Hodgson teilweise ausgegraben Insbesondere wurden dabei kurze Abschnitte der Umfassungsmauern abgesehen von der zerstorten Nord Ost Mauer sowie des Ost und Westtors freigelegt Auch der sudwestliche Eckturm konnte angeschnitten werden Dabei stiess man auch auf Spuren eines Wehrgrabens der das Lager zusatzlich umgab Bei den Grabungen konnten auch mehrere Weihealtare geborgen werden 1991 fuhrte auch die Royal Commission of Heritage Memorials in England Sektion Newcastle Konigliche Kommission der Historischen Monumente in England RCHME Sondierungen auf dem Kastellgelande durch Bei geophysikalischen Untersuchungen die zwischen 1999 und 2001 durchgefuhrt wurden konnte der Verlauf des Vallums neuerlich bestatigt werden Sie zeigten auch einige Details der Bebauung der Zivilsiedlung vicus an den sudlichen Abhangen des Kastellhugels Dieselben Untersuchungen liessen auch Spuren romischer Feldgrenzen im Gebiet unmittelbar ostlich der Siedlung erkennen Im Jahr 2007 wurde eine geophysikalische Untersuchung durchgefuhrt die die Ausbreitung des Vicus im Suden der Festung klaren sollte 4 Inschriften BearbeitenDie erste bekannte romische Inschrift aus Castlesteads wurde 1690 entdeckt und war der britischen Gottheit Maponus von vier irregularen germanischen Kampfern gewidmet worden Im Zuge der Gartengestaltung im 18 Jahrhundert und der nachfolgenden Grabungen wurden weitere 40 Inschriften aus romischer Zeit geborgen Diejenigen die datiert werden konnten waren in der Zeit zwischen 128 und 244 entstanden Einige von ihnen befinden sich im Lapidarium des Sommerhauses an der Westseite des Rosengartens Drei der Altare waren dem persischen Gott Mithras geweiht zehn den obersten romischen Staatsgottern Darunter Sieben fur Iupiter Optimus Maximus einer zusammen mit dem Numen Augusti einer fur den Genius Loci drei fur den unbesiegten Sonnengott Sol Invictus und Mithras zwei fur den Gott Belatucader einschliesslich eines der auch der Minerva gewidmet war zwei fur den Kriegsgott Mars darunter einer zusammen mit den mit dem Numen Augusti zwei fur die Muttergottinnen Matrones Andere Altare waren den Gottheiten Neptun der Victoria Vanauntis der Disciplina der Augusti und einem unbekannten Gott gewidmet 5 Entwicklung Bearbeiten122 befahl Kaiser Hadrian im Norden Britanniens eine Sperrmauer verstarkt durch Wachturme und Kastelle vom Tyne bis zum Solway Firth zu errichten um die britischen Provinzen vor den standigen Einfallen der Pikten aus dem Norden zu schutzen Der Wall wurde grosstenteils durch Soldaten der drei in Britannien stationierten Legionen und Mannschaften der Classis Britannica errichtet Uber die Geschichte des Kastells ist nur wenig bekannt Vermutlich stand auf dem Hugel uber dem Cam Beck schon vor Errichtung des hadrianischen Steinkastells eine romische Holz Erde Befestigung Vielleicht ersetzte es das Lager von Brampton Old Church eines der Stanegatekastelle Um die Mitte des 2 Jahrhunderts wurde daruber das hadrianische Steinlager errichtet Seine Besatzung sicherte wohl zusammen mit der Mannschaft des Meilenkastells 57 einen Wallubergang und uberwachte das ostliche Ufer des Cam Beck um Uberfalle der nordlichen Stamme aus dem Gebiet von Bewcastle Fanum Cocidi rasch abwehren zu konnen Das Kastell wurde vermutlich im spaten 4 oder fruhen 5 Jahrhundert aufgegeben und fiel danach dem Steinraub zum Opfer U a wurde sein Baumaterial ab 1169 von Robert de Vaux fur die Errichtung des nahen Augustinerklosters Lanercost Priory verwendet Das Kastellareal wurde im Jahre 1789 von W P Johnson erworben um darauf ein Herrenhaus zu errichten Es sollte ein fruheres Haus Walton House der Familie Dacre ersetzen das mit Steinen vom Hadrianswall erbaut worden war Die letzten Reste des Steinkastells wurden 1791 bei der Anlage des Herrenhauses Castlesteads House und seiner Garten zerstort oder einplaniert Auch das vallum wurde vollstandig zugeschuttet 6 Kastell BearbeitenEtwa 60 Meter nordostlich des Steinkastells kam 1934 im Wald eine weitere 0 4 Meter hohe und 3 Meter breite Gelandeerhebung zum Vorschein vermutlich die Reste eines Erdwalls Er konnte noch bis an den Rand des Plateaus verfolgt werden wo er im einen rechten Winkel nach Sudwesten abknickte Dort verloren sich nach etwa 10 Meter seine Spuren 1991 wurden an der Ostmauer von der RCHME neuerlich ca 0 4 Meter hohe Reste dieses Erdwalls beobachtet An der Sudostecke stiess man 1934 auf Spuren eines Wehrgrabens und des Erdwalls 1 5 Meter hoch Er gehorte entweder zu einem fruheren Holz Erde Kastell oder einem provisorischen Annex der spater dem Steinkastell im Osten angefugt wurde vgl hierzu auch Kastell Onnum Sollte hier tatsachlich ein Holz Erde Kastell gestanden haben musste es erheblich grosser gewesen sein als das nachfolgende Steinkastell Das Steinkastell entstand zur Zeit des Hadrian hatte den fur mittelkaiserzeitliche Lager typischen quadratischen Grundriss mit abgerundeten Ecken Spielkartenform und mass ungefahr 114 114 Meter Es bedeckte eine Flache von 1 2 ha seine Langsachse war von Nordwest nach Sudost ausgerichtet Die nordliche Mauer verlief parallel zum ca 350 Meter entfernten Hadrianswall Die gesamte Nordwestseite des Lagers wurde im Laufe der Jahrhunderte durch den Cam Beck abgeschwemmt etwa 30 Meter des Kastellareals durften dabei verloren gegangen sein Die restlichen 50 sind heute vom ummauerten Garten des Herrenhauses uberdeckt der Rest ist mit Laubbaumen bepflanzt Ein Teil der Sudwestmauer und moglicherweise Uberreste des nordostlichen Walls kann man im Wald als bis zu 1 2 Meter hohe Gelandeerhebung erkennen An der sudostlichen Gartenmauer liegt eine weitere Erhebung Der noch am besten erhaltene Abschnitt der Kastellmauer ist im sudlichen Winkel des Rosengartens zu sehen wo sie noch etwa eine Hohe von 1 6 Meter erreicht Sie wurde ebenfalls bei der Gartengestaltung im 18 Jahrhundert stark verstummelt Das Kastell war zusatzlich von einem 4 8 Meter breiten Wehrgraben umgeben Die Breite der Berme betrug etwa 3 Meter Von den vier Lagertoren eines auf jeder Seite ist heute keines mehr sichtbar Sie durften nach mittelkaiserzeitlichem Standard mit einem doppelten Durchgang versehen und durch zwei Turme flankiert gewesen sein Aufgrund der West Ost Ausrichtung des Lagers und der Nahe zur steil abfallenden Boschung oberhalb des Cam Beck ist es sehr wahrscheinlich dass das Osttor als Haupttor porta praetoria diente anstatt des Nordtores Die Mauer wurde vermutlich von einer ruckwartig aufgeschutteten Erdrampe abgestutzt die gleichzeitig als Wehrgang diente Das Kastell verfugte wohl auch uber die fur mittelkaiserzeitliche Hilfstruppenlager standardmassigen Innengebaude im Zentrum ein Hauptquartier principia ein oder zwei Getreidespeicher horrea und Mannschaftskasernen centuria Die Lagerhauptstrasse via principalis verband das West mit dem Osttor Vermutlich befand sich 300 Meter nordlich des Lagers sudlich vom Standort des Wachturms 57b ein Exerzier und Paradeplatz Man fand dort drei von Soldaten der Garnison gestiftete Altare 7 Hadrianswall BearbeitenDer Wall verlief bei Castlesteads von Ost Nord Ost nach West Sud West Das Steinkastell stand zwar noch nordlich des Sudgrabens vallum d h innerhalb der militarischen Sperrzone war aber wie das Kastell Magnis nicht direkt mit dem Wall verbunden Es scheint dass es fur die romischen Ingenieure wichtiger war den Wall an der gunstigsten Stelle uber den Cam Beck und dann entlang des nordwestlichen Rands des Plateaus zu fuhren Fur das Kastell wahlten sie naturgemass den als Aussichtspunkt am besten geeigneten d h auch am hochsten gelegenen und damit am leichtesten zu verteidigenden Standort In 500 Meter Entfernung stand direkt am Wall das Meilenkastell 57 Vom sudlichen Wallgraben ist im Abschnitt von Castlesteads nichts mehr zu sehen Er fuhrte in einem weiten sudostlichen Bogen um das Steinkastell herum Vermutlich entstand er zeitgleich mit einem fruheren und etwas grosseren Holz Erde Kastell Vor dem Sudtor konnte das vallum auf einem Erddamm uberquert werden Garnison BearbeitenCamboglanna war vermutlich vom 2 bis zum fruhen 5 Jahrhundert mit regularen romischen Soldaten besetzt Es beherbergte wahrend seines Bestehens mehrere Kohorten der Hilfstruppen Auxilia Ein Kavallerieoffizier der Decurio Aurelius Armiger stiftete dort dem Gott Vanauntus einen Altar In welcher Einheit er diente ist nicht bekannt Legionare wurden fur gewohnlich nicht zum Garnisonsdienst an der Grenze eingeteilt sondern entsandten Spezialkrafte fur die anspruchsvolleren Bauvorhaben am Hadrianswall Wahrend der Errichtung des Kastells wurde nach einer dort im 19 Jahrhundert aufgefundenen Bauinschrift die Besatzung von einem Legionszenturio namens Marcianus er stand im Range eines Hastatus Posterior befehligt Laut einem wiederverwendeten Altarstein aus dem Osttor liess der Zenturio Gaius Julius Cupitianus einen Tempel wiederherstellen Er scheint zu dieser Zeit ebenfalls vorubergehend das Kommando der Garnison innegehabt zu haben wie die Buchstabenfolge P rae P ositus der Erste annehmen lasst Welchen Legionen die beiden angehorten geht aus den Inschriften nicht hervor In der Spatantike zahlten die Besatzungen am Wall zu den Limitanei 8 Folgende Einheiten stellten entweder die Besatzung des Kastells oder konnten sich fur eine begrenzte Zeit dort aufgehalten haben Zeitstellung Truppenname Beschreibung3 Jahrhundert n Chr Legio sextae Victrix die sechste Legion die Siegreiche Die Anwesenheit von Angehorigen dieser Legion in Castlesteads wird durch eine Bauinschrift bestatigt Sie wurde 1732 in der Nahe des Osttores entdeckt Hauptquartier der Legion war Eburacum York 9 3 Jahrhundert n Chr Legio vicesimae Gordiana die zwanzigste Legion die Gordianer Die Anwesenheit der Legion ist durch eine Inschrift bekannt die in einer Hypokaustenanlage gefunden wurde Ihren Ehrennamen Gordiana durfte sie sich in einem Feldzug unter Gordian III 238 244 erworben haben Die Inschrift erwahnt auch eine Hilfstruppeneinheit der Tungrer siehe unten 10 2 Jahrhundert n Chr Cohors quartae Gallorum equitata die vierte Kohorte der Gallier teilberitten Die Anwesenheit dieser Einheit ist durch zwei Weihealtare aus Castlesteads bekannt Sie durfte die erste Besatzung des Kastells gestellt haben Es handelte sich um eine gemischte Einheit aus Infanteristen und Reitern Sie wurde aus Angehorigen verschiedener gallischer Stamme rekrutiert die im heutigen Zentralfrankreich ansassig waren Die Texte auf den Altaren enthalten keine Anhaltspunkte zu welchem Zeitpunkt sie gestiftet wurden Aber es wird angenommen dass sie noch in hadrianischer Zeit angefertigt wurden Ein dem Iupiter gewidmeter Altar wurde vom Prafekten Volcacius Hospes in Auftrag gegeben Die Kohorte wird noch auf mehreren anderen Altaren aus Britannien datierbar auf das dritte und vierte Jahrhundert genannt Laut der Notitia dignitatum stand sie am Ende des 4 Jahrhunderts in Vindolanda Chesterholm 11 2 Jahrhundert n Chr Cohors primae Batavorum die erste Kohorte der Bataver Der germanische Stamm der Batavi aus dem sich diese Truppe rekrutierte siedelte auf einer Insel zwischen dem Waal und dem Rhein in der romischen Provinz Gallia Belgica Sie loste moglicherweise noch wahrend des 2 Jahrhunderts die Gallierkohorte als Garnisonstruppe von Castlesteads ab Sie ist auch aus zwei Bauinschriften aus Carvoran bekannt 3 Jahrhundert n Chr Cohors secundae Tungrorum Gordiana milliaria equitata coram laudata die zweite Kohorte der Tungrer 1000 Mann stark teilberitten offentlich belobigt Die Einheit wurde ursprunglich aus einem niedergermanischen Stamm rekrutiert der in den Ardennen und um die Stadt Tongeren in der Gallia Belgica siedelte Sie ist von mehreren Inschriften aus Castlesteads bekannt Ihr Prafekt Tiberius Claudius Claudianus stiftete einen Altar fur Iupiter datierbar auf den 1 Januar 241 Zwei weitere Iupiteraltare wurden von den Prafekten Albius Severus und Aurelius Optatus in Auftrag gegeben Die Hilfstruppeneinheit wird ebenfalls auf der Bauinschrift vom Osttor erwahnt Vermutlich fuhrte sie im Kastell Bauarbeiten durch und stand dabei unter der Aufsicht eines Zenturios der Legio XX Sicher waren hier aber nicht alle 1000 Mann der Einheit stationiert 12 3 Jahrhundert bis 5 Jahrhundert n Chr Cohors prima Aelia Dacorum die erste Aelische Kohorte der Daker In der Notitia Dignitatum wird diese Hilfstruppenkohorte als Garnison von Amboglanna angegeben Entweder war die Dakerkohorte im spaten 4 oder Anfang des 5 Jahrhunderts in dieses Lager verlegt worden fur das es bislang keinerlei Beweise gibt oder es handelt sich um einen Abschreibfehler der mittelalterlichen Kopisten Laut der Notitia stand ihr Kommandant damals im Range eines Tribunen Sein direkter Vorgesetzter war der Dux Britanniarum der Oberbefehlshaber der Grenztruppen in Nordbritannien 13 Vicus BearbeitenWie bei den meisten Wallkastellen entwickelte sich vermutlich im Laufe der Zeit auch bei Camboglanna eine Zivilsiedlung vicus Sie wurde jedoch nie ausgegraben bzw wissenschaftlich untersucht Reste sind heute oberirdisch nicht mehr sichtbar Spuren einer umfangreichen Besiedlung werden 1727 in einem Brief von Richard Goodman an Samuel Gale erwahnt Er schreibt dass er diese am Hang an der Sudostseite des Kastells beobachtet haben will Goodman sah dort Mauerfundamente und Strassenzuge die aber alle infolge der Errichtung von neuen Gebauden und bei der landwirtschaftlichen Erschliessung des Areals beseitigt wurden Die letzten Uberreste des Vicus durften sich unter den Feldern im Suden und Osten der Castlesteadsfarm befinden Im Jahr 2007 wurde festgestellt dass sich seine Gebaude an einer 11 Meter breiten Strasse aufreihten die von Osten nach Westen verlief Eine weitere Strasse etwa 200 Meter westlich des Vicus fuhrte offensichtlich nach Sudosten in Richtung des Irthing und des Stanegate Die Hauptstrasse fuhrte jedoch nicht direkt zum Steinkastell Dies konnte bedeuten dass das fruhere Holz Erde Kastell etwas weiter westlich des Steinkastells lag Die Gebaude standen alle sudlich des vallum und eines weiteren Grabens Zwischen ihnen fand man vier Steingebaude das grosste hatte einen quadratischen Grundriss war ca 8 m gross und in mehrere Raume unterteilt Zwischen den Gebauden verliefen gepflasterte Strassen Einige Hauser durften auch zwischen dem vallum und dem Kastell gestanden haben Es ist wahrscheinlich dass sich der Vicus bis in die Waldgebiete ostlich als auch westlich des Kastells erstreckte Im Osten des romischen Vicus befand sich eine Reihe romano britischer Behausungen die zwei Bauphasen durchlaufen hatten darunter auch traditionelle Rundhutten der indigenen Briten Dieser Baustilwechsel konnte die ostliche Grenze des Vicus markieren oder auf eine unterschiedliche Landnutzung oder zuteilung hindeuten Zur Kastellsiedlung durfte auch ein Tempel oder Kultbezirk im Sudosten gehort haben der mindestens einmal renoviert wurde wie aus einer Inschrift aus dem Osttor hervorgeht 14 Graberfeld BearbeitenDas Graberfeld des Kastells und der Zivilsiedlung konnte bislang nicht lokalisiert werden Aus Castlesteads sind bislang nur vier Grabsteine bekannt geworden Einer war zu schwer beschadigt sodass seine Inschrift nicht mehr rekonstruiert werden konnte Ein Exemplar nennt den Waffenmeister Gemellus custos armorum sein Erbe der Zenturio Flavius Hilario liess den Stein anfertigen Ein Grabstein wurde von Aurelia fur ihren verstorbenen Ehemann gesetzt ein anderer fur eine namentlich unbekannte Frau 15 Siehe auch BearbeitenMeilenkastelle und Wachturme am HadrianswallLiteratur BearbeitenWilliam Hutchinson A History of Cumberland Bd 2 1794 Daniel Lysons Samuel Lysons Roman Antiquities in Magna Britannia Bd 4 Cumberland London 1816 Guy de la Bedoyere Hadrian s Wall history and guide Tempus 1998 ISBN 0 7524 1407 0 John Collingwood Bruce Roman Wall Harold Hill amp Son 1863 ISBN 0 900463 32 5 John Collingwood Bruce The Roman Wall A Description of the Mural Barrier of the North of England 3 Ausgabe Longmans London 1867 R G Bruce I Richmond Handbook to Roman Wall 12 Ausgabe 1966 Frank Graham The Roman Wall Comprehensive History and Guide 1979 S 169 171 ISBN 0 85983 140 X Ronald Embleton Frank Graham Hadrian s Wall in the Days of the Romans Newcastle 1984 R G Collingwood R P Wright The Roman Inscriptions of Britain Oxford 1965 Eric Birley Research on Hadrian s Wall 1961 S 203 205 Francis John Haverfield TCWAAS in Report of the Cumberland Excavation Committee 1901 Bd 2 Serie 2 1902 S 22 und 1902 Vol 2 Series 3 1903 S 328 349 I Richmond B Hodgson TCWAAS in Excavations at Castlesteads Vol 2 Series 34 1934 Madeleine Hope Dodds A History of Northumberland Bd XIII S 521 Albert Rivet Colin Smith The Place names of Roman Britain Batsford London 1978 Eric Birley Research on Hadrian s Wall 1961 J Alan Biggins David J A Taylor Transactions of the Cumberland and Westmorland Antiquarian amp Archaeological Society The Roman fort at Castlesteads Cumbria a geophysical survey of the vicus Nr 7 2007 Nick Hodgson Hadrian s Wall 1999 2009 M W C Hassall Aspects of the Notitia Dignitatum British Archaeological Reports supplemental series Nr 15 Oxford 1976 J Heurgon Decouverte a Amiens d une patere de bronze emaillee avec une inscription relative au mur d Hadrien Academie des inscriptions et belles lettres 93 2 1949 J Heurgon The Amiens patera Journal of Roman Studies Nr 41 1951 Anmerkungen BearbeitenRIB Roman inscriptions in BritainEinzelnachweise Bearbeiten RIB 2331 Notitia Dignitatum Occ XL 28 Rivet Smith 1979 S 293 294 Guy de la Bedoyere 1998 S 112 J C Bruce 1966 S 187 Biggins Taylor 2007 S February 2007 Eric Birley 1961 S 203 205 J C Bruce 1966 S 187 Inschriftenauswahl Bauinschrift aus der Zeit des Hadrian 128 138 RIB 1978 Altar f d Disziplin 212 217 RIB 1978 Altar der Legio XX und der Cohors II Tungrorum 238 244 und RIB 1999 Altar des Iupiter Optimus Maximus von der cohors II Tungrorum 1 Janner 241 RIB 1984 Altar f Mithras RIB 1992 Altar f d Genius Loci Belatucadrus RIB 1977 Altar f Belatucadrus Minerva RIB 1976 Altar f Mars Sanguinus RIB 1986 Altar f Mars Num Aug RIB 1987 Muttergottheiten RIB 1988 RIB 1989 Altar f Neptun RIB 1990 Altar f e unbekannten Gott RIB 1996 RIB 1997 Altar fur Victoria RIB 1995 Altar fur Vanauntis und den N A RIB 1991 W Hutchinson History of Cumberland 1794 Vol I S 118 Guy de la Bedoyere 1997 S 112 Bruce Richmond 1966 S 185 187 Richmond Hodgson 1934 S 159 165 RIB 1979 RIB 1981 und RIB 1991 Eric Birley 1961 S 203 205 J A Biggins D J A Taylor 2007 S 15 30 RIB 1991 RIB 2001 RIB 1988 RIB 2000 RIB 1999 RIB 1979 RIB 1980 RIB 1981 RIB 1982 RIB 1983 RIB 1999 RIB 2000 J C Bruce 1966 S 186 Notitia Dignitatum Occ XL 28 John Collingwood Bruce 1867 S 259 M W C Hassall 1976 S 113 Brief von Richard Goodman vom 9 Nov 1727 Hutchinson 1794 S 102 119 Biggins Taylor 2007 S 15 30 N Hodgson 2009 S 136 139 Bauinschrift Tempel RIB 1988 Peter Salway 1965 S 98 RIB 2003 RIB 2004 RIB 2005 RIB 2006Weblinks BearbeitenInschriftendatenbank RIB Roman Inscriptions of Britain englisch Camboglanna auf ROMAN BRITAIN Kastell Camboglanna auf PASTSCAPE Part XI Der Wall von Arbeia bis Maia Filmproduktion mit 3D CGI Modellen Abbildungen und Erklarung der einzelnen romischen Kastelle entlang des Hadrianswalls auf YouTube englisch Castlesteads auf CastelsFortsBattles Lage romische Baudenkmaler auf Vici org HADRIANS WALL Camera the wall from east to west in pictures the course of the wall amp vallum if it survives today Page XIV Hare Hill to Newton Milecastles 53 to 58Hadrianswall Wallkastelle Kastell Segedunum Wallsend Kastell Pons Aelius Newcastle upon Tyne Kastell Condercum Benwell Kastell Vindobala Rudchesters Kastell Onnum Haltonchesters Kastell Cilurnum Chesters Kastell Brocolitia Carrawburgh Kastell Vercovicium Housesteads Kastell Aesica Great Chesters Kastell Magnis Carvoran Kastell Banna Birdoswald Kastell Camboglanna Castlesteads Kastell Uxelodunum Stanwix Kastell Aballava Burgh by Sands Kastell Congavata Drumburgh Kastell Maia Bowness on Solway Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Camboglanna amp 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