www.wikidata.de-de.nina.az
Holzschutz seltener Holzkonservierung umfasst alle Massnahmen die eine Wertminderung oder Zerstorung von Holz Holzwerkstoffen oder Holzkonstruktionen etwa Blockhauser Dachkonstruktionen Mobel Bauholz Gartenholz Leitungsmasten Eisenbahnschwellen durch Bewitterung und Holzschadlinge verhuten und eine lange Gebrauchsdauer sicherstellen Durch Pilze teilweise zersetzter Telegrafenmast Querschnitt in BodennaheNach Jahrzehnten ohne Holzschutz im Spritzwasserbereich zerstortes HolzIm Gegensatz zum vorbeugenden Holzschutz dient die Holzschadlingsbekampfung der Bekampfung von aktivem Befall Die Widerstandsfahigkeit von Holzprodukten lasst sich nicht nur durch den Einsatz von Holzschutzmitteln und Holzschutzverfahren erhohen Bei richtiger Auswahl der Holzer und Fallzeiten sowie bei Beachtung der Regeln des konstruktiven Holzschutzes lasst sich in den meisten Fallen auf chemische Mittel vollstandig verzichten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Holzbiologie 2 1 Witterungseinflusse 2 2 Chemische Einflusse 2 3 Biologische Einflusse 3 Ziele des Holzschutzes 4 Konstruktiver Holzschutz 5 Naturlicher Holzschutz 6 Naturliche Dauerhaftigkeit 6 1 Dauerhaftigkeit gegen Pilze 6 2 Dauerhaftigkeit gegen Insekten 7 Physikalischer Holzschutz 7 1 Holzschutzmittel ohne chemische Wirkung 7 1 1 Impragnierungen 7 1 2 Filmbildende Holzschutzmittel 7 2 Thermobehandlung 8 Chemischer Holzschutz 9 Ausbildung 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSchon fruh wurden verschiedene physikalische Verfahren und Wirkstoffe zur Konservierung von Holzern eingesetzt Ankohlung Verkohlung ab ca 5000 v Chr 1 in Japan Yakisugi Rauch Kalken pflanzliche Ole wie Myrrhe Weihrauch Olhefe Bodensatz aus langkettigen Olmolekulen in Olivenolgefassen 2 usw ab ca 2900 v Chr in Agypten Scheden 1860 S 56 So wurde bereits im antiken Griechenland zur Zeit Alexanders des Grossen Bruckenholz mit Olivenol getrankt Auslaugen durch Wasser siehe auch Nasslager oder Flossen Seife Soda Pottasche oder Saftentleerung Theophrast 4 Buch 2 Kap S 132 nach Seidensticker 1886 S 274 Holzdestillationsprodukte Holzteer Holzessig Kreosot ab ca 1000 v Chr z B in Griechenland nach Hosli J P 1982 S 29 36 Seit dem 19 Jahrhundert wurde z B Carbolineum zum Holzschutz eingesetzt bituminose Beschichtungen Teer Pech belegt ab ca 3000 v Chr nach Strabon 16p739 zitiert aus Hirt 1821 S 160 Die Romer haben ihre Schiffe mit Pech bestrichen um sie vor Bohrmuscheln zu schutzen Mineralsalze wie Borax Quecksilber und Arsenverbindungen z B ca 800 v Chr in China Plinius der Altere Naturalis historia XXXVI 3 19 nach Seidensticker 1886 S 1886 Verkieselung mit Wasserglas etwa ab Mitte des 19 JahrhundertsIn der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurden durch die fortschreitende industrielle Entwicklung und Forschung zunehmend Holzschutzmittel auf Basis chlororganischer Verbindungen verwendet Holzbiologie BearbeitenEinige Holzarten bilden ein Splintholz aus welches oftmals deutlich weniger bestandig ist als das Kernholz Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes hangt vor allem von den Inhaltsstoffen aber auch von der Porenstruktur ab So lasst sich Buchenholz aufgrund durchlaufender Poren zwar gut tranken ist ohne chemischen Holzschutz jedoch sehr anfallig fur Durchfeuchtung und Pilzbefall Witterungsbestandige Holzarten sind meist von Natur aus dicht und porenarm und enthalten Ole und Harze die Durchfeuchtung und biologischen Befall verhindern Auch enthaltene Minerale sowie Gerbsaure machen das Holz unattraktiv fur Schadlinge und Pilze Unabhangig von der Holzsorte kann trocken verbautes und dauerhaft vor Feuchtigkeit geschutztes Holz eine unbeschrankte Lebensdauer erreichen Verschiedene Faktoren konnen zu einer Schadigung des Holzes fuhren Witterungseinflusse Bearbeiten Feuchtigkeit ist die Voraussetzung fur Insektenbefall und Pilzwachstum Temperaturschwankungen konnen zu Kondensatbildung und Auffeuchtung des Holzes fuhren Mangelnde Luftbewegung verzogert das Abtrocknen von enthaltener FeuchtigkeitUV Strahlung bewirkt photochemische Reaktionen an der Holzoberflache Abbauprodukte werden durch Niederschlagswasser ausgespult Freie Bewitterung allein fuhrt zu einer Abtragung von etwa 0 01 bis 0 1 mm jahrlich Dieser Wert ist so gering dass Holzer die ansonsten allseitig schnell abtrocknen konnen ohne weiteres ebenso alt werden konnen wie das Gebaude selber Wenn durch konstruktive Massnahmen eine Auffeuchtung des Holzes vermieden werden kann ist also in der Regel kein weiterer Witterungsschutz erforderlich Erst ab einer Holzfeuchtigkeit von uber 16 ist Insektenbefall und ab 20 ist Pilzwachstum moglich 3 Chemische Einflusse Bearbeiten Im Gegensatz zu Stahl und Beton korrodiert Holz nicht in salzhaltiger Atmosphare und ist relativ widerstandsfahig gegen verdunnte Sauren und Laugen Diese konnen im Gegenteil zum Holzschutz beitragen Im Allgemeinen ist eine Bestandigkeit des Holzes im pH Bereich von 3 10 anzunehmen Die Widerstandsfahigkeit ist von der Holzart abhangig Biologische Einflusse Bearbeiten nbsp Echter HausschwammDie Veranderung der Holzsubstanz erfolgt in erster Linie durch Organismen wie Pilze Insekten und Bakterien Diese haben unterschiedliche Anforderungen an ihren Lebensraum Eine zentrale Stellung nehmen dabei die Parameter Holzfeuchte und Temperatur ein Ziele des Holzschutzes Bearbeitennaturlichen Holzabbau verhindern durch Schutz vor Feuchte und Sonnenstrahlen UV Vorbeugung und Bekampfung von Insekten und Pilzbefall Veranderung der Absorptionsverhalten Quellen und Schwinden durch Wasseraufnahme bzw abgabe Verbesserung des Brandverhaltens Erhohung des mechanischen WiderstandsKonstruktiver Holzschutz BearbeitenDer wichtigste Schutz besteht in der Trockenhaltung des Holzes Der Schutz des Holzes vor Regenwasser und Staunasse sowie nachrangig vor UV Strahlung und Betauung wird konstruktiver Holzschutz genannt Die Norm fur konstruktive Holzschutzmassnahmen im Hochbau DIN 68 800 2 zeigt beispielhafte Holzkonstruktionen Nur bei statisch beanspruchten Bauteilen wie Holzmasten die nicht ausreichend vor Durchfeuchtung geschutzt werden konnen ist ein chemischer Holzschutz notwendig Besonders senkrecht verbaute Holzer konnen auch unbehandelt eine sehr hohe Lebensdauer erreichen wenn beachtet wird dass sie vollstandig ausserhalb des Sockelbereichs sowie des Spritzbereichs von anderen waagerechten Flachen wie Fensterbrettern Vordachern oder Balkonen liegen und ihre vom Regen betroffenen Flachen nicht durch Bewuchs oder andere Elemente beschattet oder uberdeckt werden so dass sie von Sonne und Wind normalerweise zugig getrocknet werden Insbesondere sind Holzverbindungen und andere enge Kontaktstellen zu vermeiden in die das Regenwasser einlauft und durch Kapillarkrafte zuruckgehalten wird Folgende Bauteile lassen sich in der Regel so konstruieren dass Regenwasser schnell ablauft und feuchte Stellen durch Besonnung oder Luftumspulung rasch abgetrocknet werden konnen Zaunlatten Holzfassaden entweder senkrecht montiert mit geringem Abstand oder mit Deckleisten oder waagerecht montiert mit Tropfkanten Dachkasten und Traufbretter Verkleidung des Ortgangs Gelander und Balkon Umwehrungen Gartenmobel und Spielgerate deren Kontaktpunkte zur Vermeidung von kapillarer Wasseransammlung mit Abstandshaltern ausgestattet werden sonstige Holzkonstruktionen die im Sockelbereich durch Pfostenschuhe oder Sockelmauerwerk vor Bodenfeuchtigkeit und Spritzwasser und von oben durch ausreichenden Dachuberstand vor Regenwasser geschutzt werden Bewitterte waagerecht liegende Holzflachen sind grundsatzlich zu vermeiden Obere und untere Stirnflachen senkrecht montierter Holzer sollten angeschragt werden um Regenwasser schneller ablaufen zu lassen Da Hirnholz deutlich starker saugt als parallel zum Faserverlauf liegende Flachen kann es sinnvoll sein besonders die oberen Enden zusatzlich durch eine Blechabdeckung durch geneigt montierte Deckholzer oder durch eine Impragnierung zu schutzen An wetterabgewandten Ost sowie an Sud Seiten kann in der Regel davon ausgegangen werden dass eine Holzverkleidung selten durchfeuchtet bzw ausreichend schnell abtrocknet Die Beanspruchung von West und Nordseiten durch Schlagregen und der Verlauf der Abtrocknung hangt von den ortlichen Verhaltnissen wie der Dichte der Bebauung ab Ein dichter Fassadenbewuchs durch Kletterpflanzen schutzt zuverlassig vor Schlagregen Selbstklimmer wie die Selbstkletternde Jungfernrebe bilden mit der Zeit einen gleichmassig dichten Blatterschirm aus Es sollte aber an der Wetterseite gepruft werden ob an den Hauptstrangen herablaufendes Regenwasser unter Umstanden zu punktueller Durchfeuchtung der Holzfassade fuhrt Bei einer lockeren Bepflanzung wie durch Spalierobst kann vermutet werden dass der Schutz vor Schlagregen und die verzogerte Abtrocknung durch die geringere Luftbewegung hinter dem Bewuchs sich in etwa ausgleichen In Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich infolge nachtlicher Abkuhlung der Bauteiloberflachen oft Tauwasser unterhalb von Dachkasten oder an der Holzverkleidung von gut gedammten Fassaden Dies kann zu oberflachlichem Schimmelwachstum oder Moosbewuchs und in der Folge auch zur Erhohung der Holzfeuchte fuhren Sogenannte masshaltige Holzbauteile wie Turen oder Fenster mussen durch austauschbare Wetterschenkel durch Blechverkleidung oder eine Impragnierung vor Regenwasser geschutzt werden Die Befeuchtung unbehandelter Holzelemente fuhrt zum Quellen und Schwinden Hierdurch offnen sich die Eckverbindungen und das Wasser kann in die Konstruktion laufen Die DIN fordert eine Beschichtung von masshaltigen Holzbauteilen durch Fensterlacke oder Dickschichtlasuren Wird die Behandlung alle paar Jahre aufgefrischt so konnen jedoch Fenster die mit Leinol impragniert werden Jahrhunderte uberdauern Wenn nicht sichergestellt werden kann dass jeder Teil des verbauten Holzes dauerhaft vor Durchfeuchtung geschutzt werden kann so sollten kritische Bereiche durch eine Impragnierung geschutzt werden Hierfur wird heute oft ein sogenannter Blaueschutz verwendet Bewahrt hat sich seit Jahrhunderten die Behandlung des Holzes mit Pflanzenolen die in der Regel tiefer ins Holz einziehen als chemische Holzschutzmittel nbsp Die Schindelfassade des Chesa Futura von Norman Foster in St Moritz verfarbt sich stark an den Flachen die von der Witterung befeuchtet werden In Gebieten mit hoherem Niederschlag und weniger intensiver Sonneneinstrahlung wurde sich eine eher grauliche Farbung einstellen Solange das Holz ausreichend schnell wieder abtrocknet konnen unbehandelte Oberflachen der Bewitterung uber viele Jahre standhalten Das Impragnieren des Holzes mit einem hartenden Ol kann die Lebensdauer der Schindeln erhohen wurde jedoch auch die Ausbildung der Patina verzogern Naturlicher Holzschutz BearbeitenZum naturlichen Holzschutz zahlt die naturliche Holzstruktur sowie Holzinhaltsstoffe welche bestimmte Holzarten mehr als andere direkt oder indirekt vor Pilz und Insektenbefall schutzen Zusatzlich lasst sich auch die Impragnierung des Holzes mit Pflanzenolen und die Behandlung mit Olen und Naturharzen zum naturlichen Holzschutz rechnen zumal diese oft ahnliche Eigenschaften aufweisen wie holzeigene Inhaltsstoffe Da die Behandlung des Holzes mit Ol in erster Linie zum Ziel hat das Eindringen von Feuchtigkeit zu behindern handelt es sich hierbei um einen physikalischen Holzschutz der weiter unten behandelt wird Das Ankohlen der Holzoberflache zur Konservierung wird in Japan als Yakisugi bezeichnet Naturliche Dauerhaftigkeit BearbeitenUnter naturlicher Dauerhaftigkeit in alteren Regelwerken auch als Resistenz bezeichnet 4 versteht man die Widerstandsfahigkeit gegenuber holzzerstorenden Pilzen Insekten und Meerestieren Die Verwendung resistenter Holzarten entsprechend der jeweiligen Gebrauchsklasse GK verhindert Bauschaden Zum Beispiel enthalt Teakholz giftige Stoffe die dem Zersetzen durch Fressfeinde entgegenwirken Auch das Holz einiger Nadelholzgewachse z B Larche Western Red Cedar schutzt sich selbst Dauerhaftigkeit gegen Pilze Bearbeiten Die naturliche Dauerhaftigkeit ausgewahlter Holzarten wird in der Norm DIN EN 350 2 klassifiziert Einige dort nicht erfasste Holzarten sind erganzend in DIN 68800 1 aufgefuhrt Fur die verschiedenen Gruppen von Holzschadlingen Insekten Pilze marine Holzschadlinge gelten jeweils unterschiedliche Einstufungen Dauerhaftigkeitsklassen nach DIN EN 350 2Dauerhaftigkeitsklasse 1 Dauerhaftigkeitsklasse 2 Dauerhaftigkeitsklasse 3 Dauerhaftigkeitsklasse 4 Dauerhaftigkeitsklasse 5sehr dauerhaft dauerhaft massig dauerhaft wenig dauerhaft nicht dauerhaftAfzelia Bilinga Brillantnuss Sucupira Cutiuba 5 Cumaru Dipteryx spp 5 Greenheart MakoreMoabi Padouk asiat Teak Edelkastanie Western Red Cedar Bubinga Bongossi Mahagoni Pech KieferNiangon Tanne Fichte OkumeUlme Roteiche Yellow Meranti AhornBirke BucheErleEsche Linde White MerantiRosskastanieRobinie Falsche Akazie Lapacho Ipe Tabebuia spp 5 Massaranduba Manilkara spp 5 Merbau Intsia spp Kapur Dryobalanops spp Thermoholz z B Esche Buche Kiefer 5 Kiefer Larche Douglasie 5 Bangkirai Yellow Balau Shorea 5 Stiel oder Traubeneiche Amerikanische Weiss Eiche Garapa Molaris Apuleia spp 6 5 Sibirische Larche 5 6 Nootka Scheinzypresse Yellow Cedar Bei Robinie ist das adulte Kernholz als dauerhaft nach 1 2 ihr juveniles Kernholz die ersten 7 bis 15 Jahrringe jedoch als wenig dauerhaft nach 3 4 einzustufen Dunisch Koch und Dreiner 2007 7 8 Die Zuordnung zu den Dauerhaftigkeitsklassen erfolgt getrennt nach Splint und Kern wobei Splintholz generell als nicht dauerhaft einzustufen ist uberwiegend Resistenzklasse 5 7 In den meisten Fallen kann der Splint jedoch gut impragniert werden Durch eine sachgemasse Kesseldruckimpragnierung kann die Dauerhaftigkeit des Splintholzes im Allgemeinen bis zur Resistenzklasse 1 gesteigert werden 9 Eine Impragnierung des Kernes ist aufgrund der erfolgten Verthyllung bzw des Tupfelverschlusses je nach Holzart technisch schwierig bzw nicht moglich Die Ermittlung der Dauerhaftigkeit von Holzarten erfolgt nach DIN EN 350 1 bisher durch Freilandversuche mit Holzern im Erdkontakt Gebrauchsklasse 4 sowie durch Laborprufungen In jungerer Zeit wurden differenziertere Untersuchungen durchgefuhrt bei denen die Holzer in starkerem Masse unter realistischen an Bauwerken haufiger vorkommenden Einbausituationen in den Gebrauchsklassen 3 und 4 gepruft wurden Die so ermittelten Dauerhaftigkeiten ergaben hinsichtlich der gepruften Nadelholzer eine weitgehende Ubereinstimmung mit der DIN EN 350 2 Nach den bisherigen vorlaufigen Versuchsergebnissen ist die Dauerhaftigkeit der Laubholzer Eiche und Robinie jedoch geringer als in der Norm angegeben Es deutet sich an dass z B Eichenkernholz unter realitatsnahen Einbaubedingungen als lediglich wenig dauerhaft einzuschatzen ist 10 Dauerhaftigkeit gegen Insekten Bearbeiten Die DIN EN 350 2 sieht drei Klassen vor 11 D dauerhaft Sicheltanne und Brasilkiefer etwa sind resistent gegenuber dem Hausbock S anfallig Anobium punctatum befallt beispielsweise Buche Eiche Esche Erle Douglasie Eibe Kiefer Larche Ulme Robinie SH auch das Kernholz ist anfallig beispielsweise wird der gesamte Holzquerschnitt von Fichten und Tannenholz vom Hausbock befallenPhysikalischer Holzschutz BearbeitenMethoden und Mittel des physikalischen Holzschutzes sollen das Holzbauteil vor witterungsbedingter Schadigung schutzen also vor Feuchteaufnahme Sonnenlicht und mechanischen Einflussen Sie sind auch als Wetterschutzmittel bekannt Rein physikalisch wirkende Mittel bedurfen in Deutschland keiner Bewertung durch das Umweltbundesamt Holzschutzmittel ohne chemische Wirkung Bearbeiten Hauptartikel Holzschutzmittel Produkte mit physikalischer Schutzwirkung Physikalische Holzschutzmittel sollen in erster Linie den Feuchteeintrag ins Holz reduzieren um einen Insekten oder Pilzbefall auszuschliessen Falls sie Pigmente oder andere Mittel zum Schutz vor UV Strahlung enthalten verzogern sie auch die Zersetzung bestimmter Inhaltsstoffe durch die Sonneneinstrahlung und damit die Vergrauung des Holzes Schliesslich konnen sie auch die mechanische Beanspruchbarkeit der Holzoberflache verbessern Impragnierungen Bearbeiten Impragnierungen ziehen in das Holz ein und schutzen es vor Durchfeuchtung indem die Poren entweder verschlossen oder hydrophobiert werden Traditionell werden Ole und Wachse zur Impragnierung von Holz verwendet Diese reduzieren und hydrophobieren den zur Wasseraufnahme zur Verfugung stehenden Porenraum des Holzes ohne die Verdunstung und Diffusion der bereits im Holz enthaltenen Feuchtigkeit vollstandig zu unterbinden Nicht trocknende Ole wie Paraffinol und kaltgepresste Pflanzenole ziehen besonders tief ins Holz ein verteilen sich selbsttatig in alle Richtungen und konnen jederzeit in beliebiger Menge nachgestrichen werden ohne dass klebrige oder dauerhaft glanzende Oberflachen befurchtet werden mussen Bei haufiger Beanspruchung durch Schlagregen waschen sie oberflachlich aus und das Holz nimmt wieder seine naturliche Erscheinung an Die Molekule trocknender Ole vernetzen sich durch Polymerisation zu langeren Ketten so dass das Ol immobil und bei Kontakt mit Wasser weniger leicht ausgewaschen wird Trocknende Ole konnen Pigmente an der Holzoberflache fixieren und so auch als Lasur und zum Schutz vor UV Strahlung eingesetzt werden Die Vernetzung des Ols kann sich uber Jahre hinziehen und wird daher haufig durch Erhitzung des Ols oder Zusatz von Trocknungsmitteln beschleunigt Nachteile von Pflanzenolen Die Holzoberflache verdunkelt sich Leinol kann zur Vergilbung fuhren Bestimmte Ole wie beispielsweise Walnuss Oliven und Paraffinol ergeben weniger dunkle Oberflachen Ole haben in der Regel nur eine schwache oder keine fungizide Wirkung Wenn sich auf Oberflachen Staub absetzt die satt mit nicht trocknendem Ol behandelt wurden so kann dies bei dauerhaft erhohter Luftfeuchte oder haufiger Tauwasserbildung oberflachliche Schimmelbildung begunstigen Die Voraussetzungen hierfur liegen in der Regel nur in gewerblich genutzten Feuchtraumen oder in Gebieten mit haufiger Nebelbildung vor Filmbildende Holzschutzmittel Bearbeiten Die meisten gewerblich vertriebenen Beschichtungen fur Holz wie Dunn oder Dickschicht Lasuren und Lacke behindern das Eindringen von Feuchtigkeit indem sie die Oberflache des Holzes versiegeln Da die Diffusion von Wassermolekulen ins Holz von der Innen oder der Aussenseite aus in der Regel nicht vollstandig ausgeschlossen werden kann sollten Beschichtungen im Aussenbereich nur nach einer vorherigen Impragnierung in Form eines Blaueschutzes aufgebracht werden Thermobehandlung Bearbeiten Hauptartikel Thermoholz Durch die Erhitzung des Holzes wird die chemische Umwandlung einiger Holzinhaltsstoffe erreicht um das Holz unattraktiv fur Pilze und Insekten zu machen und gegebenenfalls eine bestimmte Oberflachenwirkung zu erreichen Die Erhohung der Dauerhaftigkeit geht in der Regel mit einer gewissen Minderung der Festigkeit einher Chemischer Holzschutz Bearbeiten Hauptartikel Holzschutzmittel Chemische Holzschutzmittel enthalten in der Regel Biozide welche holzzerstorende oder holzverfarbende Schadorganismen auf biologischem oder chemischem Wege bekampfen Zum gewerblichen Einsatz chemischer Bekampfungsmittel ist eine Sachkundeprufung notwendig die durch den Sachkundenachweis Holzschutz am Bau beurkundet wird Dieser Sachkundenachweis bestatigt die in DIN 68 800 Teil 4 geforderte Qualifikation und besagt dass der Inhaber uber die Kenntnisse und Fertigkeiten entsprechend dem Stand von Wissenschaft und Technik fur die Vorbereitung Anleitung Durchfuhrung und Prufung von gesundheitlich unbedenklichen und umweltvertraglichen Holzschutzmassnahmen zur Bekampfung holzzerstorender Pilze und Insekten sowie sonstiger Einflusse verfugt 12 Entweder wird das Holz an der Oberflache behandelt oder mit dem Holzschutzmittel durchtrankt Dies kann handwerklich z B mit Pinsel oder Spruhpistole oder industriell z B in Druckimpragnieranlagen geschehen Siehe Holzschutzverfahren Neue Holzschutzmittel enthalten zunehmend Wasser als Losungs bzw Transportmittel um problematische organische Losungsmittel zu reduzieren Das Ziel ist dass behandelte Holzer weniger Schadstoffe durch Austrag Auswaschung oder Ausgasung abgeben Die Schutzwirkung ist jedoch gegebenenfalls geringer als bei herkommlichen Mitteln besonders im bekampfenden Holzschutz Die Verbrennung von impragnierten Holzern erfolgt in speziellen Anlagen die nach der Verordnung uber die Verbrennung und die Mitverbrennung von Abfallen zugelassen werden Ausbildung BearbeitenIn Deutschland gibt es seit 2007 zwei Ausbildungsberufe im dualen System die mit der Gesellenprufung abschliessen die zweijahrige Ausbildung zur Fachkraft fur Holz und Bautenschutzarbeiten und den dreijahrigen Ausbildungsberuf Holz und Bautenschutzer Erfahrene Fachkrafte haben seit 2012 die Moglichkeit eine Meisterprufung im Holz und Bautenschutz abzulegen Berufsbegleitend gibt es seit 1992 die Moglichkeit am Europaischen Institut fur postgraduale Bildung EIPOS einem An Institut der TU Dresden eine einjahrige Ausbildung zum Sachverstandigen im Holzschutz zu absolvieren Siehe auch BearbeitenKategorie HolzschutzLiteratur BearbeitenDeutschen Institut fur Bautechnik DIBt Hrsg Holzschutzmittelverzeichnis Verzeichnis der Holzschutzmittel mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung Auflistung der Holzschutzmittel mit RAL Gutezeichen Auflistung der Blaueschutzmittel nach VDL Richtlinie 55 Auflage 2007 Erich Schmidt Verlag Berlin ISBN 978 3 503 10029 3 Johann Muller Holzschutz im Hochbau Fraunhofer IRB Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 8167 6647 1 Dietger Grosser Pflanzliche und tierische Bau und Werkholzschadlinge Munchen 1984 Hans Peter Sutter Holzschadlinge an Kulturgutern erkennen und bekampfen Verlag Paul Haupt Bern Stuttgart Wien 2002 ISBN 3 258 06443 1 G Becker Untersuchungen uber die Ernahrungsphysiologie der Hausbockkaferlarven 1941 Z vergl Physiologie 29 3 315 388 W Behrenz G Technau Untersuchungen zur Immunisierung des Holzes durch Heissluftbehandlung 1956 DIN DGfH Hrsg Holzschutz Baulich chemisch bekampfend Erlauterungen zur DIN 68800 Teil 2 3 4 Beuth Verlag Berlin 1998 ISBN 3 410 13959 1 Uwe Wild Lexikon Holzschutz BAULINO Verlag Waldshut 2009 ISBN 978 3 938537 07 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Holzschutz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Holzfragen de Fachinformationen PDF zum Thema Holzschutz Deutscher Holzschutzverband fur Aussenholz e V DHV Gutegemeinschaft Impragnierte Holzbauelemente e V Informationen Holzschutz allgemein und zur aktuellen Holzschutznorm DIN 68800Einzelnachweise Bearbeiten belegt durch Funde in der Fayum Wuste und dem Wadi Qena siehe auch Sutter 1986 S 120 Dieter Lehmann Zwei wundarztliche Rezeptbucher des 15 Jahrhunderts vom Oberrhein Teil I Text und Glossar Horst Wellm Pattensen Han 1985 jetzt bei Konigshausen amp Neumann Wurzburg Wurzburger medizinhistorische Forschungen 34 ISBN 3 921456 63 0 S 229 Ole drusene Oldrusen Olhefe Informationen zur Ausgleichsfeuchte auf Holzfragen de DIN 68364 1979 11 Kennwerte von Holzarten Festigkeit Elastizitat Resistenz Norm zuruckgezogen a b c d e f g h i Stephan Winninghoff Thomas Bauer Martina Lorenz Johannes Diebel Christoph Schelhorn Clemens Fauth Christine Andres Das Baustellenhandbuch fur den Garten und Landschaftsbau6 aktualisierte Auflage Forum Verlag Herkert GmbH a b Angaben zur Dauerhaftigkeit in der Broschure Memento des Originals vom 6 Oktober 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www e u r o tec de zum Terrassenbau Firma Eurotec abgerufen im Oktober 2015 a b Angaben zu den Dauerhaftigkeitklassen auf der Seite Holzfragen de abgerufen im Oktober 2015 Mechanische Kenngrossen von Buchen Eschen und Robinienholz fur lastabtragende Bauteile Memento des Originals vom 3 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lamp tugraz at S 5 Dissertation von Ulrich Hubner Technische Universitat Graz Informationen zur Dauerhaftigkeit Resistenz von Holz auf der Seite der Firma Fahlenkamp abgerufen im Oktober 2015 A O Rapp U Augusta C Brischke und C R Welzbacher Naturliche Dauerhaftigkeit wichtiger heimischer Holzarten unter bautypischen Bedingungen in 25 Holzschutz Tagung der DGfH am 20 und 21 September 2007 in Biberach Riss Tagungsband Steffen Rust Holzarten Eigenschaften Aussehen und Herkunft 21 Februar 2018 In Theo Schrauben de Sachkundenachweis Holzschutz am Bau Deutscher Holz und Bautenschutzverband abgerufen am 15 Januar 2017 Normdaten Sachbegriff GND 4025741 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holzschutz amp oldid 237170784