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Chemische Holzschutzverfahren dienen dazu Holz vorbeugend gegen holzzerstorende oder holzverfarbende Organismen zu schutzen oder einen Befall durch diese Organismen zu bekampfen Das Ziel des modernen Holzschutzes ist das Sichern einer hohen gleichmassigen Eindringtiefe des Holzschutzmittels mit einem Verfahren das wirtschaftlich und umweltfreundlich ist Die meistgebrauchten Verfahren sind Kesseldruckimpragnierungen KDI und Kesselvakuumdruckimpragnierung KVD aber mehrere Holzarten Douglasie Larche und Fichte eignen sich nur bedingt fur diese Behandlungen Mittels Perforation werden manche Erfolge erzielt allerdings mussen diese genau auf die jeweilige Anwendung des Holzes abgestimmt sein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Trankbarkeit 2 1 Klassifizierung der Trankbarkeit 2 2 Einfluss der Mikrostruktur des Holzes 3 Drucklose Verfahren 3 1 Streichen und Spritzen 3 2 Tauchen 3 3 Trogtrankung 3 3 1 Kyanisieren 3 3 2 Trogsaugverfahren 3 3 3 Heiss kalt Trogtrankung 3 4 Osmoseverfahren 3 5 Saftverdrangungsverfahren 4 Druckverfahren 4 1 Kesseldruckimpragnierung 4 1 1 Volltrankverfahren 4 1 2 Spartrankverfahren 4 1 3 Einfaches Ruping Verfahren 4 1 4 Doppeltes Ruping Verfahren 4 1 5 Lowry Verfahren 4 2 Wechseldruckverfahren 4 3 Boucherieverfahren 5 Perforierung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWahrscheinlich bestanden die ersten Versuche Holz zu schutzen im Einreiben oder Streichen der Holzoberflache mit Substanzen von denen man sich eine entsprechende Schutzwirkung erhoffte Durch Versuche wurden die wirkungsvollsten Holzschutzmittel und Verfahren ermittelt Mit der Industriellen Revolution kamen mehr Moglichkeiten zum Holzschutz und der Bedarf nach behandeltem Holz wurde grosser Dies loste im fruhen 19 Jahrhundert eine starke Zunahme von neuen Verfahren und Techniken aus mit den grossten Erneuerungen zwischen 1830 und 1840 In diesem Jahrzehnt haben Bethell Boucherie Burnett und Kyan mit zahlreichen Erfindungen Geschichte im Holzschutz geschrieben Seitdem sind unzahlige Erneuerungen Erfindungen und Verbesserungen von Verfahren entwickelt worden Trankbarkeit BearbeitenKlassifizierung der Trankbarkeit Bearbeiten In der EN 350 2 wird die Trankbarkeit von Holz definiert und eine Unterteilung in vier Trankbarkeitsklassen gut massig schwer und sehr schwer trankbar vorgenommen Die Angaben beziehen sich dabei primar auf den Splint und nur in manchen Fallen auf den gesamten Querschnitt Der Kern ist grundsatzlich nicht impragnierbar Bei manchen Holzarten z B Fichte sind technische Vorbehandlungen fur eine erfolgreiche Impragnierung angegeben Laserperforation Bohrperforation oder mechanische Nadelung Klasse 1 gut trankbar Kiefer Splintholz Bereich Buche Klasse 2 massig trankbar Klasse 3 schwer trankbar Douglasie Klasse 4 sehr schwer trankbar Fichte Larche Es ist zu beachten dass es auch innerhalb einzelner Arten zu einem hohen Mass an Variabilitat kommen kann Einfluss der Mikrostruktur des Holzes Bearbeiten Neben den chemischen Eigenschaften des Trankmittels und der Prozessgestaltung des Holzschutzverfahrens besitzen die mikrostrukturellen Eigenschaften des Holzes einen grossen Einfluss auf die Trankbarkeit Der fur die Trankbarkeit verantwortliche Flussigkeitstransport im Holz kann auf drei Wegen erfolgen durch die Zellwande durch die Tupfel und uber durchgehende Verbindungswege Einer der wichtigsten Faktoren die die Trankbarkeit von Holz beeinflussen ist die anatomische Richtung des Eindringens Aufgrund der lang gestreckten Gestalt der Transportzellen besitzt Holz in Langsrichtung eine um ein Vielfaches bessere Trankbarkeit als quer dazu Bei der industriellen Impragnierung von Nadelschnittholz ist die longitudinale Penetration aufgrund der Schnittholzabmessungen vernachlassigbar im Vergleich zur radialen Penetration Die radiale Penetration durch Holzstrahlen und die in ihnen enthaltenen Harzkanale stellt die wichtigste Route dar durch die Flussigkeiten in das Splintholz langer Proben eindringen Der Flussigkeitstransport im Laubholz erfolgt auch bei praxisublichen Schnittholzabmessungen hauptsachlich in den aus zahlreichen Gefassgliedern bestehenden longitudinal orientierten Gefassen Im Gegensatz zu einer moglichen Verthyllung fuhren die Gefassdurchbrechungen im Allgemeinen nicht zu einer Einschrankung des Durchflusses Bei einer Impragnierung von Holz dringt die jeweilige Flussigkeit zu einem grossen Teil uber die Tupfel in das Holz ein Deren Bau ist damit von entscheidender Bedeutung fur die Trankbarkeit des Holzes 1 Drucklose Verfahren BearbeitenEs gibt zahlreiche drucklose Holzschutzverfahren die unterschiedliche Schritte umfassen Zu den meistgebrauchten Methoden zahlen Streichen Spritzen Tauchen oder Kalt und Heissbader Es gibt auch eine Reihe von nicht so bekannten bzw veralteten Verfahren der Aufbringung wie Verkohlen Diffusionsprozesse sowie die Saftverdrangung Streichen und Spritzen Bearbeiten Streichen ist ein altes und weit verbreitetes Aufbringungsverfahren Es findet vor allem im zimmermannstechnischen Bereich Einsatz Durch technologische Weiterentwicklung ist es auch moglich Holzschutzmittel mittels Spritzverfahren aufzubringen Vordringliches Bemuhen bei der Formulierung von modernen chemischen Holzschutzmitteln ist die Entwicklung von Wirkstoffen die trotz geringer Toxizitat eine Unterbrechung des Entwicklungszyklus der holzschadigenden Larven garantieren Hierbei ist die Penetrationstiefe der Mittel von besonderer Bedeutung fur die Wirkung der Mittel Aufgebracht werden konnen Mittel auf Olbasis Glykolbasis sowie manche wasserlosliche und wasseremulgierbare Holzschutzmittel Eine grosse Schwierigkeit bei Verwendung wasserbasierter Borate ist das vorzeitige Auskristallisieren des Wirkstoffes im oberflachennahen Bereich Beim Streich und Spritzverfahren mit Mitteln auf wassriger oder glykolbasierter Basis ist daher besonders bei trockenen Holzern eine ausreichende Vorwasserung von Bedeutung Da die Eiablagen tierischer Holzschadlinge in Ritzen und Spalten erfolgen ist gerade deren gewissenhafte Behandlung von besonderer Bedeutung Bei Verwendung von Bauholzern mit hoher Feuchte bleiben durch den Trocknungsprozess sich nach der holzschutztechnischen Behandlung bildende Risse und Spalten unbehandelt Bei einer nachtraglichen Behandlung im verbauten Bestand ist daher besonders auf eine grundliche Behandlung der Ritzen und Spalten zu achten Tauchen Bearbeiten Dieses Verfahren besteht aus dem Eintauchen des gesamten Holzes in ein Holzschutzmittelbad uber einen Zeitraum von einigen Minuten bis mehreren Stunden 2 Damit kann ein Randschutz erreicht werden d h eine Eindringtiefe in der Grossenordnung von Millimetern 3 Daneben gibt es auch das sogenannte Kurztauchen bei dem das Holz nur fur Sekunden bis Minuten in der Holzschutzmittellosung verbleibt 2 Die beim Kurztauchen erzielten Eindringtiefen liegen in der gleichen Grossenordnung wie beim Streichen d h es ist nur ein Oberflachenschutz ohne definierte Eindringtiefe erreichbar Man benotigt fur die Tauchverfahren grossere Mengen von Mitteln und eine dafur ausgerichtete Anlage zur Durchfuhrung daher eignen sich diese nicht fur kleinere Arbeiten Haufigstes Anwendungsgebiet liegt in der Behandlung von Holzbauteilen wie Schalung Listenbauholz Fenstern und Turen Haufig finden beim Tauchen auch zusatzlich Farbpigmente Anwendung Trogtrankung Bearbeiten Das Holz wird fur Stunden im Holzschutzmittel untergetaucht was ein gleichmassiges und tiefes Eindringen ermoglicht Angewendet wird die Trogtrankung vor allem bei Schutzsalzimpragnierungen Die Deutsche Gesellschaft fur Holzforschung DGfH hat in einem Merkblatt Verfahren zur Behandlung von Holz mit Holzschutzmitteln Teil 2 Nichtdruckverfahren das Verfahren fur eine solche Eigenuberwachung beschrieben EinsatzbereicheGebrauchsklasse 1 2 und 3 ZielRandschutz wenige mm Eindringung im Randbereich Verlangt wird Einlagerung des Holzes uber mindestens einen bis mehrere Tage fur Holzfeuchten bis 20 trocken und halbtrocken bis 30 im Sonderfall feucht bis max 50 Schutzmittel praktisch nur wasserloslich Nachbehandlungnicht fixierend GK 1 2 ohne Prufpradikat W Lagerung danach immer regengeschutzt fixierend GK 3 mit Prufpradikat W bestimmte Fixierungslagerung zeitweise min 7 Tg regengeschutzt Kyanisieren Bearbeiten Die Kyanisierung wurde 1823 als altestes bewusst angewandtes chemisches Holzschutzverfahren von John Kyan einem Englander erfunden Bei diesem 1832 patentierten Verfahren wurde getrocknetes Holz z B Schwellen oder Telegraphenmasten in eine 0 67 ige Quecksilber II chlorid Losung getaucht Dieses heute bedeutungslose Verfahren ist nur an der Holzoberflache wirksam Trogsaugverfahren Bearbeiten Das ist ein Langzeitverfahren Die Stamme werden mehrere Tage bis Wochen in das Holzschutzmittel eingetaucht Wegen dieser Art der Behandlung wird es manchmal auch als Einlagerungsverfahren bezeichnet Dieses Verfahren wurde bereits im 19 Jahrhundert von Kyan eingefuhrt Die erzielten Eindringtiefen und Aufnahmemengen sind von der Holzart Trankbarkeit Holzfeuchte der Art des Schutzmittels und der Trankdauer abhangig Mit zunehmender Trankzeit verlangsamen sich Schutzmittelaufnahme und Eindringung Bei getrocknetem Holz muss nach der Behandlung ein zweites Trocknen vorgenommen werden Pfahle werden nur mit dem gefahrdeten Ende in den Trog gestellt Sie mussen aber mindestens 30 cm uber die spatere Erdgleiche hinaus impragniert werden Die Holzer die in den Trogen untergetaucht werden mussen gegen Aufschwimmen gesichert sein sowie so gestapelt werden dass das Holzschutzmittel zu allen Flachen vordringen kann Die erzielten Eindringtiefen liegen zwischen 5 und 10 mm konnen aber bei Kiefer und Buche auch bis 30 mm liegen Wegen der geringeren Eindringtiefe gegenuber Druckverfahren soll eine etwas hohere Konzentration gewahlt werden Die Konzentration der wasserloslichen Losung muss standig durch Spindeln uberwacht und gegebenenfalls durch Salzzugabe korrigiert werden Die Mindestkonzentration betragt 5 und bei saftfrischen Holzern 10 Dieses Verfahren findet vor allem bei saftfrischen Holzern Anwendung Wenn aber Ole oder losemittelhaltige Praparate verwendet werden muss das Holz mindestens halbtrocken sein Dieses Verfahren findet heute trotz seiner ehemaligen Popularitat in Europa nur minimale Anwendung Heiss kalt Trogtrankung Bearbeiten Erfunden und patentiert von C A Seeley besteht dieses Verfahren aus wiederholtem Eintauchen von Holz in kalte und heisse Bader von Holzschutzmitteln Wahrend des heissen Bades expandiert die Luft innerhalb des Holzes Nach dem Wechsel zum kalten Bad oder dem Wechsel zum abgekuhlten Holzschutzmittel entsteht ein gewisser Vakuumeffekt und dieser fuhrt zu erhohter Aufnahme Eine geringe Menge Holzschutz wird auch wahrend des heissen Bades aufgenommen aber die Mehrheit wird beim kalten Bad aufgenommen Der Prozess wird mehrmals wiederholt dabei wird eine Zeiteinsparung gegenuber anderen Trogtrankverfahren erzielt Jedes Bad dauert 4 bis 8 Stunden in manchen Fallen auch langer Die Holzschutz Temperatur beim heissen Bad betragt 60 bis 110 C und beim kalten 30 bis 40 C Sowohl wasserlosliche Praparate wie auch Mittel auf Olbasis konnen in diesem Verfahren eingesetzt werden Es wird eine durchschnittliche Eindringtiefe von 30 bis 50 mm erreicht Osmoseverfahren Bearbeiten Dieser Prozess wurde in Deutschland entwickelt und besteht aus dem Diffusionsprinzip Ein Holzschutzmittel in pastoser Form wird auf das saftfrische Holz aufgebracht Danach wird das Holz eng gestapelt und gut abgedeckt um etwaigen Feuchteverlust zu vermeiden Die Stapel werden dann 30 bis 90 Tage stehen gelassen wahrend das wasserlosliche Holzschutzmittel in das Holz hinein diffundiert In den Vereinigten Staaten und Kanada wird das Osmoseverfahren zur Behandlung von Zaunpfosten sowie zur Nachbehandlung von stehenden Pfosten und Telefonmasten verwendet Dieses Verfahren wird aber wegen des grossen Aufwandes nicht haufig eingesetzt Saftverdrangungsverfahren Bearbeiten Bei diesem Verfahren wird wie bereits der Name sagt die Trankflussigkeit durch Verdrangung des Zellsaftes in das Holz eingefuhrt Daraus folgt dass bei dieser Trocknungsart die zu impragnierenden Holzer noch stehen oder frisch geschlagen sind Mehrere Versuche wurden uber die Jahre durchgefuhrt um ein praktikable Durchfuhrungsmethode zu finden Das ursprungliche Boucherieverfahren bestand auch aus diesem Prinzip siehe Boucherieverfahren Es wurde auch oft probiert mit diesem Prinzip Baume oder andere Pflanzen gegen Pilze Insekten und Parasiten Mistel resistent zu machen mit einzelnen Erfolgen bei Mais Durch Transpiration in Blattern oder Nadeln wird Wasser in die Luft abgegeben Das verursacht einen Unterdruck innerhalb des Astes und in spaterer Folge im Baumstamm Durch Mineralien angereichertes Wasser kommt von den Wurzeln als Nachschub durch den Splint Der Verlauf von eingebrachtem Holzschutzmittel wird hauptsachlich im Splint und in der Vertikalrichtung erfolgen Dieses Verfahren war in der DDR beliebt um das Holz von Baumen zu verfarben Locher wurden in den Stamm gebohrt mit Farbstoff gefullt und gedichtet Das daraus resultierende Holz war mit Farbstreifen versehen Die Eindringung der Losung ist von allen Variationen der Verfahren das am aufwandigsten Mit einem Schnitt um den Baum herum versuchte Levi S Gardner dies zu losen Der Aussenschnitt wurde dann gedichtet und die inneren Hohlraume mit Farbstoff gefullt H Renners 1929 Methode bestand darin ein Loch durch den gesamten Baumstamm zu bohren und dann mit einer zweischnittigen Sage den Splint zu durchschneiden Dieser Vorgang wurde mit einem Loch 30 cm oberhalb im rechten Winkel dazu wiederholt Carl Schmittutz 1934 hat das Osmoseverfahren mit dem Saftverdrangungsverfahren verbunden indem er den Baumstamm bis in 1 m Hohe schalte und ihn dann mit pasteformigem Holzschutzmittel bestrich Die verletzten Stellen wurden dann mit einem Schutzpapier uberzogen und das Mittel diffundierte in den Splint hinein Weitere Losungen wurden vom U S Bureau of Entomology and Plant Quarantine entwickelt Ihre Vorschlage waren es den Baum zu fallen und auf einen anderen zu stutzen der Stamm wird dann in eine Wanne von Holzschutzmittel gestellt Im Allgemeinen sind die Vorteile dieser Methode eine Behandlung des gesamten Splintbereichs mit wenig Energieeinsatz Dieses Verfahren findet aber wenig Einsatz im industriellen Holzschutz Druckverfahren BearbeitenBei der Druckimpragnierung wird das Impragniermittel unter hohem Druck 9 10 bar mehrere Stunden lang in das Holz gepresst Es wird dabei eine moglichst gleichmassige und tiefreichende Schutzmittelverteilung im durchtrankbaren Teil des Holzes Splint angestrebt die allerdings je nach Trankbarkeit der Holzarten in grosseren Bereichen schwankt Im Allgemeinen erzielen Druckimpragnierungen gleichmassigere Verteilung als drucklose Verfahren Die Eindringtiefe ist abhangig von der Holzart Dieses Verfahren kann adaptiert werden um grossere Mengen von Holz maschinell zu behandeln Druckimpragnierung ist fur die Behandlung von Fichte und Tanne nicht geeignet bei Larche und Douglasie nur bedingt Kesseldruckimpragnierung Bearbeiten Eine Methode der Druckimpragnierung ist die Kesseldruckimpragnierung hier wird das Holz in zigarrenformigen Kesseln behandelt Dazu zahlen die Volltrankverfahren Spartrankverfahren und Wechseldruckverfahren Das Boucherieverfahren als rein hydrostatisches Druckverfahren kommt ohne Druckkessel aus Welches Verfahren gewahlt wird ist abhangig von Holzart Holzfeuchte zum Zeitpunkt der Schutzbehandlung verwendetem Holzschutzmittel Eindringtiefe und der geplanten Verwendung des Holzes Vor der eigentlichen Behandlung mit Holzschutzmitteln wird teilweise noch mit einem Vakuum von maximal 40 mbar Absolutdruck die Luft aus dem Holz gezogen diese Vakuumphase dauert in der Regel 30 40 Minuten Danach wird der Impragnierzylinder mit dem Trankmittel geflutet und teils unter Temperaturerhohung unter Druck gesetzt Die Nachschaltung eines Schlussvakuums meist 10 15 Minuten nach dem Entleeren der Zylinder wird normalerweise durchgefuhrt um uberschussiges Mittel zuruckzugewinnen Volltrankverfahren Bearbeiten Dieses Verfahren wurde von William Burnett bei wasserloslichen Mitteln und von John Bethell bei olloslichen Schutzmitteln 1838 entwickelt Bei diesem Verfahren ist das Ziel eine moglichst hohe Aufnahme des Holzschutzmittels Zur Trankung eignen sich trockene bis halbtrockene trankreife Holzer d h mit Holzfeuchten unterhalb des Fasersattigungspunktes Eingesetzt werden vor allem wasserlosliche Holzschutzmittel Selten Anwendung z B bei Bahnschwellen finden Steinkohlenteer und Impragnierole und losemittelhaltige Praparate Die erwunschte Holzschutzmitteldichte wird durch Konzentration der Losung geregelt Hauptmerkmal ist ein Vakuum vor der Beschickung des Schutzmittels Spartrankverfahren Bearbeiten Dieses Verfahren eignet sich bei leicht impragnierbaren Holzarten Es wird ein grosser Teil der eingebrachten Holzschutzmittel wieder abgesaugt zuruck bleibt eine Schutzschicht innerhalb der Zellen Hauptsachlich werden Mittel auf Olbasis eingesetzt aber es ist auch moglich dieses Verfahren bei wasserloslichen Schutzmitteln anzuwenden Schwellen Stangen Pfosten und Konstruktionsholz werden so behandelt Es gibt zwei Grundverfahren Rueping und Lowry mit mehreren Untervariationen Einfaches Ruping Verfahren Bearbeiten Patentiert von Max Ruping aus Deutschland im Jahre 1902 das Hauptmerkmal dieses Verfahrens ist der Luftdruck am Anfang des Verfahrens Anwendung bei den Holzarten Kiefer und Eiche Doppeltes Ruping Verfahren Bearbeiten Es werden zwei einfache Ruping Verfahren aneinandergereiht Zur Anwendung kommt dieses Verfahren bei der Holzart Buche Lowry Verfahren Bearbeiten Entwickelt von C B Lowry 1906 dieses Verfahren ist ahnlich wie das Rueping Verfahren aber ohne vorheriges Vakuum und ohne Luftdruck Wechseldruckverfahren Bearbeiten Im Gegensatz zu anderen statischen Verfahren handelt es sich bei dem Wechseldruckverfahren um ein dynamisches Verfahren In kurzer Zeit wechseln einander Vakuum und Druckphasen ab wobei die Vakuum und Druckubergange im Bruchteil einer Sekunde erfolgen Wahrend der Vakuumphasen wird jeweils eine kleine Flussigkeitsmenge aus dem Holz abgesaugt in der Druckphase wird dann Schutzflussigkeit eingepresst Bei diesen Verfahren muss eine besondere maschinelle Ausstattung mit einer vollautomatischen Steuerung vorhanden sein Einzubringen sind dieselben Schutzmittelmengen wie bei der Kesseldruckimpragnierung In der Vergangenheit wurde oft versucht mit diesem Verfahren den Tupfelverschluss bei der Fichte ruckgangig zu machen ohne Erfolg Eine Eindringtiefe von maximal 10 mm wird bei Fichte erreicht ohne Perforation Boucherieverfahren Bearbeiten Entwickelt 1838 bei Dr Boucherie aus Frankreich Dieses Verfahren bestand anfangs darin einen Sack oder Behalter mit Holzschutzmittel am Ende eines gefallten Baumes anzubringen Durch Transpiration wird so das Holzschutzmittel in den Saftfluss eingebracht Siehe Saftverdrangung Beim modifizierten Boucherieverfahren werden die Stamme nebeneinander auf ein Holzgerust gelegt und zwar so dass das Stammende etwas hoher als das Zopfende liegt Die horizontal gelagerten Stammenden der frisch geschlagenen entwipfelten und entasteten Baumstamme werden dann mit einem hoch stehenden Vorratsbehalter fur die Trankstofflosung in Verbindung gebracht und so die Losung aus dem Behalter unter ihrem hydrostatischen Druck in die Stamme hineingedruckt Die Baumstamme konnen mit Platten Kappen oder Stoppeln abgedichtet werden Um eine Verbreitung der Losung zu sichern werden sternformig Locher gebohrt mit einem Zentralloch das an der Hauptleitung angeschlossen wird Die Verbindung der einzelnen Stamme mit den Flussigkeitszuleitungen ist so konstruiert dass sie an jedem Stamm unterbrochen werden kann ohne dass dadurch der Impragniervorgang bei den ubrigen Stammen gestort wird Der Behalter steht auf einem Gerust von etwa 10 15 m Hohe so dass die Flussigkeit unter ihrem eigenen hydrostatischen Druck in die Stamme eingepresst wird In der Regel erfolgt die Fallung der nach diesem Verfahren zu impragnierenden Stamme in den Monaten April bis Oktober wonach schnellstens in spatestens einem Tag mit der Impragnierung begonnen werden muss Bei diesem Verfahren ist man an die frostfreie Jahreszeit gebunden Nach den vorliegenden Erfahrungen soll mit der Trankung im Allgemeinen spatestens 8 14 Tage nach der Fallung der Baume begonnen werden Die Aufnahme bei Kiefern betragt bei Verwendung einer 1 igen Tranklosung im Mittel etwa 5 5 kg und bei einer 1 5 igen Losung etwa 8 kg kristallisiertes Kupfersulfat je Kubikmeter Werte stammen noch aus den 1970ern Der Einsatz von olloslichen Mitteln ist bei diesem Verfahren nicht ratsam Dieses Verfahren findet Einsatz in der Behandlung von Stangen wie auch grosseren Baumen und seit dem letzten Jahrzehnt findet es haufig Verwendung zum Schutz von Bambus in Staaten wie Costa Rica Bangladesch Indien und im US Bundesstaat Hawaii Hochdruck SaftverdrangungsverfahrenEntwickelt auf den Philippinen Diese Methode verwendet eine Pumpe angeschlossen an einem Dieselmotor statt des erhohten Behalters um den notigen Druck zu erzeugen Es ist einsetzbar bei Grasern sowie Bambus Perforierung BearbeitenErstmals patentiert von Kolossvary Haltenberger und Berdenich aus Osterreich 1911 und 1912 U S pats 1 012 207 und 1 018 624 verbessert von O P M Goss D W Edwards und J H Mansfield u a Die Perforation des Holzes erhoht die Aufnahme des Holzschutzmittels Als Perforation auch Perforierung vom lat foramen Loch bezeichnet man allgemein das Durchlochern bzw das Durchlochertsein eines flachigen Gegenstandes Ein Beispiel fur den Einsatz von Perforation in einem anderen Bereich ist die so genannte Convenient food Packung Die Haltbarkeit dieser Produkte wird im Wesentlichen durch den Luftaustausch und die Feuchtigkeitskonservierung bestimmt Laser Perforationstechnologien bieten die Moglichkeit gezielt Mikro Locher in die Verpackung einzubringen so dass die Luftzirkulation gewahrleistet ist jedoch die Feuchtigkeit konserviert wird Bei der chemischen Druckimpragnierung besteht das Problem dass das wichtigste zentral europaische Bauholz das Fichtenholz sich nur sehr schlecht impragnieren lasst Die geringen Eindringtiefen von meist nur wenigen Millimetern reichen fur einen wirksamen Schutz von Holzbauteilen in der Regel nicht aus Um die Impragnierbarkeit von Fichtenholz zu verbessern wurde die Perforation schon seit den Funfzigern des vorigen Jahrhunderts eingesetzt Diese Methode besteht darin in verhaltnismassig engem Raster Schlitze oder Locher in der Holzoberflache anzubringen das heisst das Holz bis zu einer gewunschten Tiefe zu perforieren In Nordamerika wo dieses Verfahren verbreitet angewendet wird werden die Schlitze mit speziellen Maschinen eingepresst Dabei wird das Holz zwischen sich drehenden Walzen die mit Zahnen oder messerahnlichen Spitzen bestuckt sind durchgefuhrt Ausgehend von den Einstichen betragt die Eindringdistanz des Schutzmittels durchschnittlich etwa 20 mm in Faserrichtung und etwa 2 mm quer dazu Daraus leitet sich der fur eine luckenlose Impragnierung der perforierten Zone erforderliche Loch beziehungsweise Schlitzraster ab In Nordamerika wo grossteils mit kleinen Holzquerschnitten gebaut wird haben sich Perforationstiefen von 4 bis 6 mm durchgesetzt Fur grosse Holzquerschnitte wie sie in Europa ublich sind ist dies jedoch kaum ausreichend Um frei bewitterte Holzbauteile dauerhaft zu schutzen sind Eindringtiefen von etwa 10 bis 12 mm erforderlich Die Einstiche sind fur das blosse Auge recht deutlich sichtbar was in Europa eher als in Amerika als gewisser asthetischer Mangel angesehen wird Durch schlanke Zahne einer neueren kanadischen Maschine werden schmalere Einstiche erzielt Im Ubrigen ist darauf zu verweisen dass sich die Schlitze wahrend der Impragnierung in wassriger Salzlosung durch die Holzquellung teilweise wieder schliessen Durch Laserstrahlen oder Wasserstrahlen lassen sich noch wesentlich feinere Locher technisch sehr elegant erzielen Durch das Eindrucken von Nadelkissen kann ebenfalls perforiert werden Dieses Verfahren ist aber im Gegensatz zur Schlitzperforation teuer Die Kosten fur die verschiedenen Perforationsverfahren belaufen sich bei beidseitiger Schlitzperforation pro m auf ungefahr 0 50 bei Laserperforation auf 3 60 m und bei Nadelperforation auf 1 00 Werte stammen aus dem Jahr 1997 Die durch die Schlitze verursachten Festigkeitsverluste sind gering sie sind bei Querschnittsdicken des Bauholzes uber ca 80 mm sogar vernachlassigbar Vorteilhaft ist dass die vielen Schlitze bei der Holztrocknung die oberflachlichen Schwindspannungen verteilen und so der Ausbildung einzelner grosser und tiefer Trocknungsrisse entgegenwirken Die mechanische Schlitzperforation wird als technisch einfaches und robustes Verfahren in der industriellen Anwendung ausser in Nordamerika auch in Europa eingesetzt Derzeitige Entwicklungen zielen auf eine Verbesserung des Materials fur die Schlitzscheiben ab um die Oberflachenveranderungen der perforierten Produkte durch schlankere Zahnformen so gering wie moglich zu halten Die Nadelperforation verbessert die Impragnierqualitat bei gleichzeitig minimaler asthetischer Beeintrachtigung der Holzoberflachen und der Festigkeit Allerdings bestehen noch immer verfahrenstechnische Probleme bei kontinuierlichem Vorschub Ein Praxiseinsatz wird bisher erschwert weil die abbrechenden Nadeln zu hohen Stillstandzeiten fuhren Durch beruhrungsfreies Arbeiten umgeht die laseroptische Perforation die Nachteile des mechanischen Incising Verfahrens Trotz insgesamt positiver Verarbeitungseigenschaften ist eine Praxisanwendung bislang an den hohen Kosten gescheitert Zukunftige Veranderungen auf dem Gebiet der Lasertechnologie konnen hier aber zu Verbesserungen fuhren Obgleich die Nadelperforation hinsichtlich der geringeren Faser und Holzoberflachenstorung Vorteile aufweist nimmt die Schlitzperforation aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit und technischen Realisierbarkeit eine uberlegene Stellung ein und wird fur weite Anwendungsbereiche auch in Zukunft eingesetzt werden zum Beispiel fur sageraue Verkleidungen Larmschutzwande etc Literatur BearbeitenB A Richardson Wood Preservation 2 Auflage Chapman amp Hall 1993 ISBN 0 419 17490 7 englisch Franz Kollmann Technologie des Holzes und der Holzwerkstoffe Band 2 2 Auflage Springer Verlag 1955 ISBN 978 3 642 52948 1 Einzelnachweise Bearbeiten M Rosenthal E Baucker C T Bues Holzaufbau und Trankbarkeit Zum Einfluss der Mikrostruktur des Holzes auf das Eindringverhalten von Flussigkeiten 2011 a b DIN 68800 3 2012 02 Abschnitt 3 Begriffe Michael Stahr Hrsg Bausanierung Erkennen und Beheben von Bauschaden 5 erweiterte und aktualisierte Auflage Vieweg Teubner Verlag 2011 ISBN 978 3 8348 1406 7 S 222 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holzschutzverfahren amp oldid 219734426