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Die Selbstkletternde Jungfernrebe Parthenocissus quinquefolia ebenso wie die Dreispitzige Jungfernrebe Parthenocissus tricuspidata und die Gewohnliche Jungfernrebe Parthenocissus vitacea auch als Wilder Wein 1 bezeichnet ist eine Pflanzenart aus der Gattung Jungfernreben Parthenocissus innerhalb der Familie der Weinrebengewachse Vitaceae Selbstkletternde JungfernrebeWilder Wein in Herbstfarbung mit BeerenSystematikKerneudikotyledonenRosidenOrdnung Weinrebenartige Vitales Familie Weinrebengewachse Vitaceae Gattung Jungfernreben Parthenocissus Art Selbstkletternde JungfernrebeWissenschaftlicher NameParthenocissus quinquefolia L Planch Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorkommen 3 Nutzung 4 Systematik 5 Bilder 6 Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Blute nbsp Namensgebende Blattform von Laubblattern in Herbstfarbung von Parthenocissus quinquefolia nbsp FruchtstandDie laubabwerfende Selbstkletternde Jungfernrebe ist eine Kletterpflanze die Wuchshohen von 20 bis 30 Meter erreicht Die Ranken sind funf bis achtarmig und haben Haftscheiben die sich nur bei Beruhrung der Ranken mit einem Substrat ausbilden Manche Sorten konnen sich nur begrenzt an Wandflachen anhaften und eignen sich besser fur Rankgeruste Die Sorte Engelmannii hat demgegenuber gute Klettereigenschaften 2 Die wechselstandigen und funffingerigen gestielten Laubblatter sind unterseits weisslichgrun und matt Die zugespitzten bis geschwanzten bis 16 Zentimeter langen verkehrt eiformigen bis elliptischen Blattchen sind kurz gestielt bis fast sitzend und grober oder feiner spitziggesagt Die Blattchen sind unterseits heller und leicht behaart Es sind abfallende Nebenblatter vorhanden Die im Juni bis Juli bluhenden Bluten sind unscheinbar und grun gelb Sie erscheinen in fast end oder blattgegenstadigen Rispen Die kleinen gestielten und funfzahligen Bluten sind zwittrig mit doppelter Blutenhulle Die dicken Blutenstiele werden zur Fruchtreife rot wie auch die Blutenstandsstiele und verzweigungen Der Kelch ist becherformig verwachsen und gestutzt Die kapuzenformigen Petalen sind zuruckgelegt Es sind kurze Staubblatter vorhanden Der zweikammerige und konische Fruchtknoten ist oberstandig mit sehr kurzem dickem Griffel mit kleiner Narbe Es ist ein Diskus vorhanden Ab September sind die erbsengrossen kleinen rundlichen bis viersamigen Beeren schwarz blau etwa 7 9 Millimeter gross und mit meist einem Wachsuberzug bereift sie werden gerne von Vogeln gefressen Die braunen dreikantigen etwa 4 5 Millimeter grossen und leicht glanzenden Samen sind eiformig Im Herbst farben sich die Blatter scharlach bis purpurrot Die Selbstkletternde Jungfernrebe mag einen nahrstoffreichen Boden und gedeiht im Schatten sowie in der Sonne gut Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 3 Vorkommen BearbeitenDie Heimat der Selbstkletternden Jungfernrebe ist das ostliche Nordamerika von Kanada bis Florida Kuba Mexiko Guatemala und El Salvador 4 Sie ist in Europa Asien und im nordwestlichen Afrika ein Neophyt 4 Sie gedeiht in der Schweiz in Trockenwarmen Mauerfluren Centrantho Parietarion 5 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 frisch Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 5 sehr warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 5 Nutzung BearbeitenEinige Sorten werden wegen ihrer Herbstfarbung als Zierpflanzen verwendet Die Selbstkletternde Jungfernrebe ist eine der unkompliziertesten Kletterpflanzen zur grossflachigen Fassaden und Bauwerksbegrunung Einmal angewachsen kann sie zunachst weitgehend sich selbst uberlassen werden und kann innerhalb von Jahrzehnten mehrgeschossige Gebaude selbsttatig uberwachsen wenn genugend Licht und Wasser zur Verfugung steht Im Gegensatz zu einigen Schlingpflanzen winden sich die Triebe nicht um Regenfallrohre oder andere Bauteile Und im Gegensatz zu Efeu wachsen die Triebe zwar in Hohlraume ein haften sich dort jedoch nicht an und entwickeln sich nicht weiter wenn sie nicht wieder den Weg zuruck ins Licht finden Die Haupttriebe konnen nach einigen Jahrzehnten wie die der Weinrebe annahernd Armdicke erreichen Da sie nicht die Tendenz haben in Spalten hineinzuwachsen besteht jedoch in der Regel keine Gefahr fur Fassadenbekleidungen oder Bauwerksanschlusse Die Haftscheiben verbleiben am Untergrund wenn die Pflanze entfernt wird und sind schwer zu entfernen Da sie sehr klein sind sind sie in der Regel nur auf sehr glattem und gleichmassigem Untergrund wahrnehmbar Die Pflanze uberwachst Dachflachen die sich nicht zu sehr aufheizen Meist ist dies an nordlich und ostlich geneigten Dachflachen der Fall Dies stellt kein grundsatzliches Problem dar solange es moglich ist gelegentlich Triebe und Blatter zu entfernen die auf Dauer den Abfluss von Regenwasser in den Dachrinnen behindern Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 durch Carl von Linne unter dem Namen Basionym Hedera quinquefolia in Species Plantarum 1 S 202 Die Neukombination zu Parthenocissus quinquefolia L Planch wurde durch Jules Emile Planchon veroffentlicht Weitere Synonyme von Parthenocissus quinquefolia L Planch sind Ampelopsis quinquefolia L Michx Parthenocissus engelmannii Koehne amp Graebn P quinquefolia f engelmannii Koehne amp Graebn Rehder Psedera quinquefolia L Greene Quinaria hederacea Raf nom illeg superfl Vitis quinquefolia L Lam Die fruher als Varietaten oder Unterarten gefuhrten Formen stellen wohl nur Sorten Ausleseformen dar Bilder Bearbeiten nbsp Ranke mit Haftscheiben nbsp Selbstkletternde Jungfernrebe in beginnender Herbstfarbung nbsp Parthenocissus quinquefolia Engelmannii gut kletternde Sorte des Wilden Weins nbsp Edvard Munch Roter Wilder Wein ca 1900 Quellen BearbeitenZhiduan Chen Jun Wen Parthenocissus Parthenocissus quinquefolia In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 12 Hippocastanaceae through Theaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2007 ISBN 978 1 930723 64 1 S 176 Abschnitt Systematik Marilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 444 64175 5 S 440 Forrest Shreve Ira L Wiggins Vegetation and Flora of the Sonoran Desert Volume One Stanford Univ Press 1964 ISBN 0 8047 0163 6 S 871 Jean Gerrath Usher Posluszny Lewis Melville Taming the Wild Grape Springer 2015 ISBN 978 3 319 24350 4 S 80 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Selbstkletternde Jungfernrebe Parthenocissus quinquefolia Album mit Bildern Videos und Audiodateien Selbstkletternde Jungfernrebe FloraWeb de Parthenocissus quinquefolia bei Botany Brisbane Detailbilder Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Fassadengrun Mauerwein Parthenocissus quinquefolia Photos Einzelnachweise Bearbeiten Walter Erhardt u a Der grosse Zander Enzyklopadie der Pflanzennamen Band 2 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8001 5406 7 Dorothee Waechter Lazy Die Pflanzen BLV 2003 ISBN 3 405 16486 9 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 654 a b Datenblatt Parthenocissus quinquefolia bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b Parthenocissus quinquefolia L Planch In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 24 Oktober 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selbstkletternde Jungfernrebe amp oldid 236077748