www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die prahistorischen Seequerungen und historischen Holzbrucken zwischen Rapperswil und Hurden zum 2001 errichteten Fusssteg siehe Holzbrucke Rapperswil Hurden Rekonstruktion Mit Holzbrucke Rapperswil Hurden werden die prahistorischen Seequerungen im Bereich des Seedamms sowie historische Bruckenbauten wie die in den Jahren 1358 bis 1360 im Auftrag von Rudolf IV Rudolf der Geistreiche von Habsburg Osterreich erbaute holzerne Brucke und bis 1878 nutzbare Neubauten bezeichnet Diese stellten eine Fussganger und Wagen Verbindung zwischen Rapperswil und Hurden auf dem Gebiet des oberen Zurichsees her Holzbrucke Rapperswil HurdenHolzbrucke Rapperswil Hurden Rekonstruktion der historischen Holzbrucke von 2001 mit Hurden im Vordergrund Rapperswil im HintergrundOffizieller Name Holzbrucke Rapperswil HurdenQuerung von ZurichseeOrt Rapperswil SG HurdenKonstruktion JochbruckeGesamtlange 1425 mBreite 4 mBaubeginn 1358 Vorgangerbauten ab 1525 v Chr und 2 Jh n Chr Fertigstellung 1360Schliessung 1878LageKoordinaten 704010 230868 47 220555555556 8 8118833333333 406 Koordinaten 47 13 14 N 8 48 43 O CH1903 704010 230868Holzbrucke Rapperswil Hurden Stadt Rapperswil Jona Hohe uber dem Meeresspiegel 406 m u M Prahistorische Pfahlreste und Anhaufungen von Quadersteinen datieren eine wahrend mehreren Jahrhunderten genutzte erste Seequerung zwischen den jungsteinzeitlichen Siedlungen Rapperswil Jona Technikum und Freienbach Hurden Rosshorn um das Jahr 1525 v Chr eine ins spate zweite Jahrhundert datierte romische Holzbrucke ist archaologisch nachgewiesen 1 Als fruhe Nachweise fur Transportrouten sind die Seequerungen zwischen Rapperswil und Hurden als Bestandteil der Seeufersiedlungen des Alpenraumes am 27 Juni 2011 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen worden 2 3 Im Schweizerischen Inventar der Kulturguter von nationaler Bedeutung sind der Seedamm sowie die prahistorischen und mittelalterlichen Brucken als Klasse A Objekte aufgefuhrt 4 Inhaltsverzeichnis 1 Fruhzeitliche Verbindung der beiden Seeufer 1 1 Bronzezeit 1 2 Spatantike und Fruhmittelalter 1 3 Weitere Verbindungen auf dem Oberen Zurichsee 2 Bau einer Holzbrucke unter Rudolf IV von Habsburg Osterreich 3 Spatmittelalter und Neuzeit 3 1 Opfer des Waren und Personenverkehrs 3 2 Kriegszeiten 3 3 Die letzten Jahrzehnte der mittelalterlichen Holzbrucke 4 Bau des Seedamms 5 Neubau von 2001 6 UNESCO Weltkulturerbe und Kulturgut von nationaler Bedeutung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFruhzeitliche Verbindung der beiden Seeufer BearbeitenBronzezeit Bearbeiten Im Rahmen von archaologischen Sondierungen erfasste die Tauchequipe der stadtzurcherischen Unterwasserarchaologie im Sommer 2000 unweit des heutigen Seedammes mehrere Pfahllinien und streifen 5 Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um urgeschichtliche Stege und Brucken die eine Querverbindung zwischen den Ufern sicherstellten Einige der Pfahle datieren in die Fruhbronzezeit um 1525 v Chr und durften eng mit dem um das Jahr 1650 v Chr datierten Inseldorf vor der Hochschule fur Technik Rapperswil in Verbindung gestanden haben 6 Die prahistorischen Pfahlreste und Anhaufungen von Quadersteinen lassen auf eine Bruckenverbindung zwischen den Siedlungen bei Hurden und Rapperswil schliessen 7 die weltweit zu den altesten bekannten zahlt 8 Die fruhesten Funde datieren dendrochronologisch um das Jahr 1525 v Chr die jungsten aus vorgeschichtlicher Zeit reichen ins 12 Jahrhundert v Chr Die altesten Stege lagen im seichten Wasser vermutlich auf Hohe des Wasserspiegels und bestanden aus Eichenpfahlen mit etwa 2 1 bis 2 4 Metern auseinander liegenden Pfahlreihen die darauf liegende Bretter oder Baumstamme fixiert haben durften Rund funf Jahrhunderte spater bestand die Bruckenverbindung aus einem Pfahlstreifen von rund funf Metern Breite hauptsachlich aus Eichen Tannen und Eschenpfahlen die eine tragende Funktion hatten Diese orientierten sich weiterhin an der ursprunglichen Linienfuhrung und durften uber die Jahrhunderte ausgebaut und faulende Stamme laufend ersetzt worden sein 9 Eine kultische Bedeutung der Brucke fur die Bewohner der Region wird vermutet da eine auffallend grosse Zahl von Opfergaben im Umfeld der Konstruktion gefunden wurde namentlich fur diese Zeit wertvolle Gewandnadeln Dolch und Beilklingen aus Bronze 9 Spatantike und Fruhmittelalter Bearbeiten Wie lange diese vermutlich erste fruhzeitliche Verbindung zwischen den beiden Seeufern bestanden hat ist bislang unbekannt durch wissenschaftliche Tauchgange sind aber ein halbes Dutzend unterschiedliche ur und fruhgeschichtliche Wegfuhrungen belegt Aus den jungeren Epochen Eisenzeit romische Besiedlung und Fruhmittelalter sind bislang erst wenige Nachweise erbracht 9 Eine Bruckenverbindung in romischer Zeit lasst sich wissenschaftlich belegen und datieren Anlasslich der archaologischen Untersuchungen wurden im Herbst 2004 zwischen den modernen Bruckenpfeilern die Reste von machtigen Pfahlen aus Weisstanne und Eiche entdeckt Die bohlenartigen Weisstannen datieren gemass C14 Analysen in die Spatantike die Eichen wurden um 165 n Chr zu Beginn der Regierungszeit von Kaiser Marcus Aurelius Antoninus Augustus gefallt 10 Wie lange diese romische Bruckenkonstruktion uberdauert hat ist bislang archaologisch nicht belegt eine langerfristige Nutzung kann aber nicht ausgeschlossen werden da Fahrverbindungen zwischen den beiden Seeufern in grosserem Umfang erst ab dem 9 Jahrhundert belegt sind Im Rahmen des dreijahrigen Projekts Untersuchung und Analyse von ur und fruhgeschichtlichen Wegen und Brucken uber den Zurichsee Obersee zwischen der Landzunge Hurden Rosshorn SZ und dem Rapperswiler Ufer SG des Schweizerischen Nationalfonds werden die fruhesten Bruckenverbindungen weiter erforscht 9 Weitere Verbindungen auf dem Oberen Zurichsee Bearbeiten Von der romischen Siedlung Centum Prata Kempraten fuhrte um die Zeitenwende eine Bootsverbindung zum gallo romischen Inselheiligtum auf der Ufenau 11 Gesichert ist auch die fruhchristliche Martins Kirche die teilweise bis ins 17 Jahrhundert hinein Pfarrkirche fur einige der Gemeinden und Hofe am linksseitigen Seeufer blieb und deren Gottesdienste einen regen Fahrbetrieb zur Folge hatten Vom 9 Jahrhundert an ist ein Fahrbetrieb zwischen Rapperswil und Hurden belegt 12 bis ins Jahr 1358 als nach einem Sturm bei einer Pilgeruberfahrt im September 1345 oder 1350 vierzig Menschen ertranken und der Fahrbetrieb zwischen Hurden und Rapperswil mit dem Bau der Holzbrucke an Bedeutung verlor 13 Eine weitere Bruckenverbindung bildete um das Jahr 1430 ein holzerner Steg von dem noch heute Pfahlreste sichtbar sind der Kilchweg in die Uffnow von Hurden auf die Ufenau 13 Bau einer Holzbrucke unter Rudolf IV von Habsburg Osterreich Bearbeiten nbsp Die alteste Darstellung der Holzbrucke auf Herzog Rudolf IV Stadtsiegel von 1361 nbsp Kampfhandlungen wahrend des Alten Zurichkriegs im Umfeld von Rapperswil und der Holzbrucke Gerold Edlibach um 1485 86 nbsp Eine der fruhesten kolorierten Darstellungen der Holzbrucke im Codex Vindobonensis von 1550 nbsp Die Herrschaft Rapperswil auf dem Murerplan von 1566 nbsp Rapperswil und Holzbrucke Belagerung von 1656 mit der altesten bekannten Darstellung des Heilig Husli nbsp Fischer und ihre Hurden Reusen Ansicht vom Obersee bei Hurden auf die Holzbrucke im Hintergrund die Stadt Rapperswil auf einem Stich von J Barbier um 1780 nbsp Stadtarchiv Rapperswil Karte von 1804 auf der die Streckenfuhrung vor Abbruch der historischen Seebrucke erkennbar ist nbsp Siegfriedatlas von 1882 Nach Bau der Eisenbahnbrucke ist das einzige Relikt der historischen Brucke das Heilig Husli auf der kleinen Inselgruppe vor Rapperswil Im Jahr 1358 initiierte Rudolf IV Rudolf der Geistreiche von Habsburg Osterreich den Bau einer Holzbrucke uber den See nach Hurden Eben hatte er Alt Rapperswil die March das Wagital Wollerau und Bach fur 1 100 Mark Silber erworben Er fasste nun den kuhnen Plan die neuen Gebiete mit Rapperswil durch eine Brucke zu verbinden So konnte der Verkehr gesteigert werden und die Bauern aus der March sah er bereits mit ihrem Korn und den andern Fruchten der Acker nach Rapperswil auf den Markt kommen Das musste der Stadt nur willkommen sein Es mag sein dass Rudolf auch an die Pilger gedacht hat So zogen denn Bauleute mit den Flossen auf den See und suchten die wenig tiefen Stellen zwischen Rapperswil und Hurden Der Plan zur Brucke entstand und am 24 Juli 1358 rammten die Manner die ersten eichenen Pfahle in den Seegrund Zwei Jahre lang wurde gebaut dann konnte der Verkehr freigegeben werden Fuhrwerke durften anfanglich nicht uber den Steg fahren weil er fur sie zu schmal war nur Menschen und Tieren war die Brucke offen Wie staunte man uber das Werk Rudolfs es war ein Wunderwerk in jener Zeit 12 Die Zurcher Jahrbucher erwahnen dass Herzog Rudolf viele Meister hatte die ihn dabei berieten das Wasser massen und halfen die Brucke zu bauen und dass er ein frommer weiser Herr war 14 Ausschlaggebend fur Planung und Konstruktion waren vermutlich militarische und wirtschaftliche Grunde Die Seebrucke ermoglichte eine direkte Verbindung zu den osterreichischen Vorlanden zu den habsburgischen Besitzungen in der Ostschweiz in Suddeutschland und zum Gotthardpass unter Umgehung der seit 1 Mai 1351 eidgenossischen Stadt Zurich 15 Das Klosterarchiv Einsiedeln erlautert im Professbuch der Abte weitere Aspekte welche zum Bau der Holzbrucke fuhrten Fur die Wallfahrt nach Einsiedeln war von grosserer Bedeutung der 1358 erfolgte Bau der Seebrucke von Rapperswil den die Herzoge Rudolf und Albrecht von Osterreich im Verein mit den Burgern von Rapperswil ausfuhrten Die Herzoge von Osterreich die 1354 Neu Rapperswil erworben hatten gelangten namlich 1358 auch in den Besitz von Alt Rapperswil bei Altendorf und die dazu gehorigen Gebiete Darum lag ihnen an dieser Verbindung sehr viel Zum Entgelt fur das Fahrrecht das Einsiedeln und seine Leute zu Hurden hier uber den See besassen und das nun gegenstandslos geworden war befreite Herzog Albrecht das Haus welches das Kloster in Rapperswil besass das Einsiedlerhaus von Steuer und Wachtdienst und Einsiedeln und seine Leute von dem Bruckenzoll Dem osterreichischen Vogt zu Rapperswil Johannes von Langenhart der sich um das Zustandekommen der Brucke offenbar am meisten verdient gemacht mussten die Herzoge dafur die wiedererworbene Vogtei uber das Gotteshaus u a m verpfanden 16 Die Baukosten von 1025 Gulden ubertrug Herzog Rudolf dem Vogt von Rapperswil Johann von Langenhart und verpfrundete ihm am 27 Oktober 1365 die Nutzungsrechte uber Rapperswil Kempraten Jona die Mittelmarch Altendorf das Wagital und die Vogtei Einsiedeln 1368 erhielt Rapperswil erstmals auf zwolf Jahre den Bruckenzoll im Jahr 1415 auf Dauer fur den Unterhalt der offentlichen Gebaude die mit dem vermehrten Verkehr im Zusammenhang standen 15 Der um das Jahr 1360 vollendete Bau der Holzbrucke und Unterhalt der Nachfolgebauten wurden bis 1850 durch Wegzoll bestritten Spatmittelalter und Neuzeit BearbeitenDie Bruckenfuhrung dieses wahrscheinlich bereits im Jahr 1415 beziehungsweise spatestens im Verlauf des Alten Zurichkriegs zerstorten Neubaus ist nicht mit der Rekonstruktion aus dem Jahr 2001 identisch da Rudolfs Baumeister die seichten Stellen im Obersee nutzten und die Brucke daher keinen geradlinigen Verlauf hatte Jacobus Basilius Braggers Rapperswiler Chronik aus dem Jahr 1817 berichtet von einer Bruckenlange von 1850 Schritt oder 4732 Fuss 1425 Meter und von 188 Jochen getragen von jeweils drei Eichenpfahlen also insgesamt 564 Pfeilern Der Abstand zwischen den einzelnen Jochen betrug etwas mehr als sieben Meter Der zwolf Fuss vier Meter breite Gehweg bestand aus Tannenbrettern die nicht festgemacht sondern lose aufgelegt wurden Dies sollte verhindern dass ein Sturm die ganze Brucke in den See warf vom Wind mitgerissene Bretter wurden mit Booten wieder eingesammelt 15 Das sogenannte Heilig Husli wurde 1551 in seiner heutigen Form als Steinbau errichtet und bildet das Wahrzeichen des ostlichen Kopfstucks der 2001 neu erstellten Holzbrucke Zuvor hatten auf diesem Teilstuck des Jakobswegs holzerne Bruckenkapellen bestanden Zusammen mit dem historisch bedeutsamen Uberrest der alten Brucke steht die kleine Pilgerkapelle unter Denkmalschutz und ist Eigentum der Ortsgemeinde Rapperswil Jona 17 Opfer des Waren und Personenverkehrs Bearbeiten Nach alten Sagen gehorte das erste Lebewesen das die Brucke querte dem Teufel weshalb in fruheren Zeiten bei grosseren baulichen Anderungen oder einem Neubau traditionell ein Geissbock als erstes Lebewesen uber die Brucke gelassen wurde vergleiche dazu die Sage zur Teufelsbrucke 18 Zwischen 1360 und 1878 fanden laut Chronist Xaver Rickenmann mindestens 540 Menschen auf ihrem Weg uber die holzerne Brucke den Tod nachdem sie von der gelanderlosen Brucke in den See gesturzt und ertrunken waren Was daneben an gehorntem und wedelndem Vieh ins Wasser fiel ist nirgends aufgezeichnet 19 Wie oft Sturmschaden die Brucke in Mitleidenschaft gezogen haben ist nicht uberliefert einige Tagebucheintrage Tagesberichte von P Josef Dietrich Statthalter des Klosters Einsiedeln berichten aber mehrmals von grosseren Schaden beispielsweise am 17 Marz 1693 von einem verheerenden Sturm der eineinhalb Stunden dauerte Die Rapperswiler Brugg hat er meisten Teils abgedeckt also dass kaum in zwei Tagen sie wieder zugerustet sein werden 15 Aus Dietrichs Tagesberichten wird deutlich dass Fahrleute weiterhin wenn auch seltener den Verkehr zwischen den beiden Seeufern sicherstellten 19 Marz wollte der Laggey Diener von Fischingen uber die Rapperswiler Brugg mit dem Pferdt fahren so fand er aber die Strass der Brugg dermassen verworfen das daruber zu kommen keine Moglichkeit war deswegen ich ihm ein Schifflein geordert angefordert in welchem er und das Pferdt von Hurden aus sicher hinuber gefuhrt worden Ein zwischen der Stadt Rapperswil und dem Kloster Einsiedeln umstrittener Punkt wird ebenfalls in den Tagesberichten des Statthalters erwahnt Die Behorden von Rapperswil glaubten das Kloster verpflichten zu konnen den Wein aus dem Thurgau uber die Brucke nach Hurden fuhren zu lassen Abt Augustin Reding von Biberegg 1670 1692 wies ihnen nach dass ihre Forderung nicht gut begrundet sei da der grossere Teil des Sees bei der Brucke dem Kloster gehore Dieses habe darum wohl das Recht den betreffenden Wein selber mit dem Schiff in Rapperswil abzuholen und nach Pfaffikon zu fuhren 15 Kriegszeiten Bearbeiten In ihrer wechselvollen Geschichte wurde die Holzbrucke wahrend zumeist kriegerischer Auseinandersetzungen wiederholt abgebaut zerstort vollstandig oder teilweise verbrannt und immer wieder aufgebaut 1386 schadigte nachts ein Zurcher Streifkommando den Steg 1415 verbrannten Schwyzer und Glarner Teile des Bauwerks das erst 1420 wieder aufgebaut wurde 13 Wahrend des Alten Zurichkriegs verbrannten die mit Zurich verbundeten Rapperswiler am 21 Mai 1443 die strategisch wichtige Verbindung vermutlich den Bruckenteil zwischen Pfaffikon und Hurden Diese war von den Innerschweizern fur ihre Streifzuge ins Zurcher Hinterland Landvogteien Gruningen und Greifensee und bei der erfolglosen Belagerung von Rapperswil genutzt worden Schlacht bei Freienbach 1444 wiederum steckten Schwyzer Truppen den wohl verbliebenen Bruckenteil in Brand Im Ersten Villmergerkrieg belagerte im Fruhjahr 1656 der Zurcher General Hans Rudolf Werdmuller die mittlerweile unter katholischer Schirmherrschaft stehende Stadt Rapperswil Wahrend funf Wochen sicherte die Bruckenverbindung den Nachschub und militarische Verstarkung fur die erfolglos belagerte Stadt Mit dem Frieden von Aarau gelangte die Holzbrucke nach dem Toggenburgerkrieg am 11 August 1712 unter die Kontrolle der reformierten Schirmorte Bern Glarus und Zurich 20 Nach dem Einmarsch der franzosischen Revolutionstruppen zu Beginn der Helvetischen Republik zerstorten die sich im Jahr 1799 auf das rechte Seeufer zuruckziehenden Franzosen die Brucke Bis zu ihrem Wiederaufbau im Jahr 1804 sicherte wieder eine Fahre den Waren und Personenverkehr Letztmals 1847 zerstorten Schwyzer Truppen im Sonderbundskrieg aus strategischen Grunden auf einer kurzen Strecke die Bruckenverbindung 13 Die letzten Jahrzehnte der mittelalterlichen Holzbrucke Bearbeiten Seit 1804 ist die Holzbrucke bei gunstigen Umstanden mit Wagen zu befahren Auf jeden Fall sei es aber sicherer den Weg zu Fuss zu gehen schreibt Gerold Meyer von Knonau 1816 erhielt die Seebrucke durch Ingenieur Hans Kaspar Stadler eine gerade Linienfuhrung Ab 1839 wurde beim Heilig Husli eine Hubbrucke erstellt um der touristischen Entwicklung nach der Ankunft des ersten Dampfschiffs Minerva vor der Stadt Rapperswil am 29 Juli 1835 gerecht zu werden 21 Nach dem Sonderbundskrieg von 1847 erfolgte eine letzte Erneuerung der mittlerweile 487 Jahre intensiv genutzten Brucke Mit der Aufhebung der bislang unter Kontrolle der Kantone liegenden Binnenzolle durch die Bundesverfassung von 1848 musste 1850 letztmals Bruckenzoll entrichtet werden Bis zur Inbetriebnahme des steinernen Seedamms und der Bahnlinie fuhrte die Holzbrucke von Hurden zum ehemaligen sudlichen Rapperswiler Bruckentor am damaligen Fischmarkt unmittelbar beim inneren Hafen am heutigen Ubergang vom Fischmarktplatz am sudlichen Ende der Fischmarktplatz zur Seedammstrasse Bau des Seedamms Bearbeiten Hauptartikel Seedamm von Rapperswil Die mittelalterliche Holzbrucke blieb von ihrer Erstellung im Jahr 1360 bis zu ihrem Abbruch im Jahr 1878 eine der wichtigsten lokalen Verkehrsverbindungen Dem zunehmenden Verkehr von Personen und Waren war sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gewachsen konnten beispielsweise Fuhrwerke nur im Schritttempo fahren und wenn eines gar einen Achsenbruch erlitt war kein Vorwartskommen mehr dazu war die Holzbrucke zu schmal Wir bauen einen breiten Damm aus Steinen sagten kluge Manner Der kleine Rat der Stadt Rapperswil hatte schon fruher Oberingenieur Hartmann beauftragt einen Plan fur eine bessere Brucke auszuarbeiten Diesen Plan zog man wieder aus der Schublade 12 und so entstand zwischen 1875 und 1878 der Seedamm von Rapperswil Neubau von 2001 Bearbeiten Hauptartikel Holzsteg Rapperswil Hurden Der uber den Seedamm fuhrende auch als Naherholungsgebiet beliebte Wanderweg sollte in Anlehnung an die historische Wegfuhrung des Schwabenwegs uber die alte Holzbrucke neu errichtet werden In den fruhen 1970er Jahren diskutierten der Verkehrs und Verschonerungsverein Rapperswil Jona VVRJ und der Verband zum Schutz des Landschaftsbildes am Zurichsee diese Idee aber erst im Fruhjahr 2000 erteilten die fur den Bau auf dem Gebiet des Obersees zustandigen Kantone St Gallen und Schwyz die notwendigen Baubewilligungen Am 6 April 2001 wurde die mit 841 Metern und einer Breite von 2 4 Metern langste neuzeitliche Holzbrucke der Schweiz eroffnet der Holzsteg Rapperswil Hurden UNESCO Weltkulturerbe und Kulturgut von nationaler Bedeutung Bearbeiten Hauptartikel Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen Die Fundstelle Seegubel bei Kempraten Centum Prata 2 wird in eine mittlere Phase der Schnurkeramik aus der Ubergangsphase von der Fruh in die Mittelbronzezeit datiert in dieselbe Periode wie die Stegkonstruktionen uber den See 2 und wenig spater als die Fundstelle beim Technikum in Rapperswil Die Siedlung datiert in die gleiche Periode wie die fruhen Stegkonstruktionen uber die Seeenge zwischen Rapperswil und Hurden Rosshorn 2 und konnte eine Kontrollfunktion dieser wichtigen Transportroute inne gehabt haben 2 Zusammen mit den Fundstellen Rapperswil Jona Technikum und Freienbach Hurden Rosshorn wurden die prahistorischen und historischen Seequerungen die fruhe Nachweise fur Transportrouten liefern 2 als Bestandteil der Seeufersiedlungen des Alpenraumes am 27 Juni 2011 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen 1 3 Im Schweizerischen Inventar der Kulturguter von nationaler Bedeutung sind der Seedamm sowie die prahistorischen und mittelalterlichen Brucken als Klasse A Objekte aufgefuhrt 4 Literatur BearbeitenJolanda Blum Jakobswege durch die Schweiz Ott Spezial Wanderfuhrer 7 Auflage Verlag Ott Thun 2007 ISBN 3 7225 0089 3 Arthur Krause Europaischer Fernwanderweg E1 Kompass Wanderfuhrer Kompass Kt GmbH Innsbruck 2007 ISBN 978 3 85491 707 6 Michael Turzynski Auf dem E1 von Goteborg uber Flensburg nach Genua Book on Demand BoD GmbH Norderstedt 2007 ISBN 978 3 8334 9275 4 Cornel Doswald Bruckenbau im historischen Kontext Strasse und Verkehr Nr 6 2006 Beat Eberschweiler Ur und fruhgeschichtliche Verkehrswege uber den Zurichsee Erste Ergebnisse aus den Taucharchaologischen Untersuchungen beim Seedamm In Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz Ausgabe 96 Schwyz 2004 Hans Rathgeb Brucken uber den See Hrsg von der Arbeitsgemeinschaft Fussganger Holzsteg Rapperswil Hurden Rapperswil 2001 ISBN 3 9522511 1 9 Dieter Trachsler Pilgerwege der Schweiz Jakobsweg Schwabenweg Konstanz Einsiedeln unter besonderer Berucksichtigung des Zurcher Oberlandes Hrsg Zurcher Wanderwegen ZAW 2 Auflage Wetzikon 2000 Josef Hollenstein Holprige Bsetzi Notizen aus einer Kleinstadt Nr 8 Schriftenreihe des Heimatmuseums Rapperswil 1984 Alfred Zweifel Von der alten Brucke zu Rapperswil und den Uebergangen uber die Limmat im Gebiete der Stadt Zurich Enthalten in Zurcher Monats Chronik Nr 7 Zurich 1935 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Holzbrucke Rapperswil Hurden Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Website palafittes org Fundstellen Schweiz im UNESCO Weltkulturerbe Memento vom 31 Mai 2016 im Internet Archive Rapperswil Jona Hombrechtikon Feldbach CH SG 01 Rapperswil Jona Technikum CH SG 02 Freienbach Hurden Rosshorn CH SZ 01 zusammen mit den prahistorischen und historischen Seequerungen abgerufen am 15 Februar 2013 a b c d e f Website palafittes org Fundstellen Schweiz im UNESCO Weltkulturerbe Memento vom 31 Mai 2016 im Internet Archive abgerufen am 11 August 2011 a b whc unesco org Prehistoric Pile dwellings around the Alps Rapperswil Jona Hombrechtikon Feldbach CH SG 01 Rapperswil Jona Technikum CH SG 02 Freienbach Hurden Rosshorn CH SZ 01 abgerufen am 10 Februar 2013 a b Kantonsliste A und B Objekte Kanton SG Schweizerisches Kulturguterschutzinventar mit Objekten von nationaler A Objekte und regionaler B Objekte Bedeutung In Bundesamt fur Bevolkerungsschutz BABS Fachbereich Kulturguterschutz 1 Januar 2023 PDF 294 kB 15 S Revision KGS Inventar 2021 Stand 1 Januar 2023 Website Stadt Zurich Unterwasserarchaologie Memento vom 19 August 2014 im Internet Archive NZZ 20 21 Januar 2001 Die Brucke auf dem Grund des Zurichsees Linth Zeitung 7 April 2004 Das Pfahlbaufieber ruckt naher Website Unterwasserarchaeologie de Memento vom 16 Februar 2013 im Internet Archive a b c d Genevieve Luscher Auf Brucken und Wegen der Bronzezeit Schweizerischer Nationalfonds Horizonte Marz 2005 Website Labor fur Dendrochronologie der Stadt Zurich Stadtmuseum Rapperswil Kantonsarchaologie a b c Website Holzsteg Rapperswil abgerufen am 24 Mai 2008 a b c d Website Geschichte von Hurden Salomon Hirzel 1727 1818 Staatsmann Historiker Stadtschreiber Verfasser der Zurcher Jahrbucher Stifter der Zurcher Moralischen Gesellschaft Aus Allgemeine Deutsche Biographie a b c d e Website Schwyzer Wanderwege Memento vom 26 April 2005 im Internet Archive Dr phil Joachim Salzgeber Die Brucke ein konigliches Werk In Monatszeitschrift Maria Einsiedeln Juli August 2001 Klosterarchiv Einsiedeln Professbuch Abte 25 Nikolaus I von Gutenburg Website der Ortsgemeinde Rapperswil Jona Website Rapperswil Jona Brauchtum und Geschichte Josef Hollenstein Holprige Bsetzi Notizen aus einer Kleinstadt RA Verlag 1984 Website Kapuzinerkloster Rapperswil Geschichte Website Stadt Opfikon Memento des Originals vom 16 April 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www opfikon ch Verkehr OV Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holzbrucke Rapperswil Hurden amp oldid 236779684