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Die Falke war eins von sechs Torpedobooten des Typs 1923 Raubvogel Klasse der deutschen Reichsmarine und Kriegsmarine Das 1927 in Dienst gekommene Boot wurde in der Nacht zum 15 Juni 1944 im Hafen von Le Havre durch Fliegerbomben versenkt Bei diesem Angriff wurden auch Mowe und Jaguar versenkt sowie die schon fahrunklare Kondor noch schwerer beschadigt Falke SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp TorpedobootKlasse Raubvogel KlasseBauwerft Kriegsmarinewerft WilhelmshavenBaunummer 107Kiellegung 7 Dezember 1925Stapellauf 22 September 1926Indienststellung 1 August 1927Verbleib 15 Juni 1944 durch Luftangriff versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 89 25 m Lua 85 74 m KWL Breite 8 43 mTiefgang max 3 65 mVerdrangung 924 t normal1 290 t max Besatzung 120 129 MannMaschinenanlageMaschine 3 Marine Kessel2 Satz Vulcan DampfturbinenMaschinen leistung 24 829 PSHochst geschwindigkeit 33 6 kn 62 km h Propeller 2Bewaffnung3 1 Sk 10 5 cm L 42 Modell 06 2 3 Torpedorohr O 50 cm 30 Seeminenab 1931 neue TR Satze O 53 3 cm1936 bis 1940 2 1 Flak 2 0 cm L 65ab 1939 2 Wasserbombenwerferab 1940 fur Modell 30 3 1 Flak 2 cm L 65 C38ab 1942 1 4 Flak 2 cm L 65 C38 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Friedensjahre 3 Zweiter Weltkrieg 3 1 Letzte Einsatze 1944 4 Technische Beschreibung 5 Kommandanten 6 Literatur 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDas Boot wurde am 7 Dezember 1925 bei der Reichsmarinewerft Wilhelmshaven auf Kiel gelegt und lief dort am 22 September 1926 vom Stapel Die Falke und die am gleichen Tage vom Stapel gelaufene Kondor waren die beiden letzten Boote der Klasse zu der ausserdem das Typschiff Mowe sowie die Greif die Seeadler und die Albatros gehorten Den Namen der weltweit verbreiteten Raubvogelart hatten von 1870 bis 1890 bei der Preussischen dann Kaiserlichen Marine ein Rad Aviso Falke von 1230 t und dann von 1891 bis 1912 der ungeschutzte 1868 t Kreuzer Falke gefuhrt 1 Friedensjahre BearbeitenDie Falke wurde am 1 August 1927 mit Oberleutnant zur See Hans Hartmann als erstem Kommandanten in Dienst gestellt beendete ihre Versuchsfahrten am 3 November 1927 und wurde der 4 Torpedobootshalbflottille unter Korvettenkapitan Otto Schniewind zugewiesen Das Boot unternahm die ublichen Ausbildungsfahrten Manover und Auslandsreisen Juli 1928 Skandinavien Juni 1931 Lettland Juni 1932 Schweden 1933 Norwegen 1934 Danemark Vom Herbst 1928 bis Februar 1929 war es in Nachfolge des Schwesterboots Albatros Fuhrerboot der 4 Torpedobootshalbflottille diente dann drei Monate mit der 3 Torpedobootshalbflottille und kehrte nach kurzem Werftaufenthalt zur 4 Torpedobootshalbflottille zuruck die am 1 Oktober 1935 in 4 Torpedobootsflottille umbenannt wurde 2 Ab 20 August 1936 war das Boot zwei Monate lang in Spanien eingesetzt wo es wahrend des gerade ausgebrochenen Spanischen Burgerkriegs zuerst an der Uberwachung der nordspanischen Kustengewasser und Unterstutzung der vor dem Krieg fliehenden deutschen Staatsburger und anderen Auslandern eingesetzt wurde Der Ausmarsch des Bootes erfolgte zusammen mit dem Kreuzer Nurnberg dem Flaggschiff des B d A Konteradmiral Boehm und dem Panzerschiff Admiral Graf Spee sowie der Greif Die beiden anderen Boote der Flottille waren schon fruher nach Spanien verlegt worden Boehm loste am 25 August Konteradmiral Carls als Befehlshaber der deutschen Seestreitkrafte vor Spanien ab Auch im Juni August 1937 und ein weiteres Mal von Oktober 1937 bis Marz 1938 war die Falke wieder in Spanien zusammen mit den anderen Booten der 4 T Flottille In dem den Deutschen zugewiesenen Sektor an der sudostspanischen Mittelmeerkusten wurde der Seeverkehr uberwacht Eine aktive Unterstutzung der Putschisten war den deutschen Seestreitkraften in diesem Bereich nur beschrankt moglich 3 Nach einer Grunduberholung in Wilhelmshaven von Juni 1938 bis Marz 1939 wurde das Boot am 4 April 1939 der 5 Torpedobootsflottille zugeteilt Zweiter Weltkrieg BearbeitenIn den Kriegsjahren 1939 und 1940 nahm die Falke in der 5 Torpedobootsflottille an zahlreichen Minenlege Sicherungs und Geleitunternehmen in der Nordsee teil Beim deutschen Uberfall auf Norwegen gehorte die Falke nicht zu den Angriffseinheiten geleitete aber am 14 April 1940 mit Jaguar T 5 und dem Artillerieschulschiff Brummer den zweiten Mannschaftstransport von Frederikshavn nach Oslo Es folgten weitere Geleitaufgaben zwischen Deutschland Danemark und Norwegen So gehorte die mit der Jaguar ein Parchen bildende Falke im Juni zur Sicherung der mit den Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau und der Admiral Hipper zum Unternehmen Juno auslaufenden deutschen Flotte von Kiel durch das Skagerrak bis Sudnorwegen Beide Boote sicherten die zum Handelskrieg auslaufenden Hilfskreuzer Thor und dann Pinguin sowie die Verlegung des Kreuzers Nurnberg von Kiel nach Trondheim Der letzte grosse Einsatz der beiden Boote im Juni 1940 erfolgte vom 21 bis 23 bei der Ruckfuhrung der durch einen Torpedotreffer beschadigten Scharnhorst aus Trondheim nach Kiel Es folgten vor allem Minenunternehmungen in der Nordsee und im Kanal Bei den Durchbruchsversuchen der Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau in den Nordatlantik Ende Dezember 1940 abgebrochen und am 22 Januar 1941 erfolgreich Unternehmen Berlin gehorte die Falke zu deren Sicherung in der Anfangsphase Von Februar bis Mai 1941 wurde das Boot in Rotterdam generaluberholt und dann wieder vor Norwegen und Danemark im Sicherungsdienst eingesetzt Am 25 August 1941 entliess das Marinegruppenkommando Nord die Flottille aus dem aktiven Dienst 4 und die Boote wurden verschiedenen Einheiten fur Schulungsaufgaben zugewiesen So diente die Falke in der zweiten Jahreshalfte 1941 zeitweise als Torpedofangboot fur die 24 Unterseebootsflottille im Trondheimfjord als Schulboot fur die Torpedoschule der Kriegsmarine und wiederum als Torpedofangboot fur die 24 U Flottille in der Ostsee 3 Um beim Unternehmen Cerberus 11 13 Februar 1942 dem Kanaldurchbruch der Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau und des Schweren Kreuzers Prinz Eugen als Begleitschutz fur die drei Grosskampfschiffe zu dienen wurde die Falke mit der gesamten 5 Torpedobootsflottille Anfang 1942 an den Armelkanal verlegt sie nahm an dem Unternehmen wie geplant ab Cap Gris Nez teil Am 13 14 Marz fuhren die Falke und vier weitere Torpedoboote von Vlissingen aus Geleit fur den Hilfskreuzer Michel bei dessen Durchbruch nach Westfrankreich Danach blieb die Flottille an der franzosischen Westkuste in Brest Nach dem britischen Kommando Angriff auf Saint Nazaire am 28 Marz gt Operation Chariot versenkte die Falke ein britisches Motortorpedoboot Am 12 13 Mai 1942 geleiteten die Torpedoboote Iltis Kondor Falke und Seeadler und 16 Minenraumboote den Hilfskreuzer Stier von Rotterdam durch den Armelkanal in die Biskaya dabei wurden am fruhen Morgen des 13 Mai kurz nach 4 Uhr innerhalb von funf Minuten durch angreifende britische Schnellboote die Iltis 115 Tote und die Seeadler 85 Tote nahe Boulogne versenkt 3 Die Falke blieb mit kurzen Unterbrechungen bis 1944 in Westfrankreich Anfangs erfullte das Boot vorrangig Sicherungs und Geleitaufgaben Ab Mitte 1943 wurden die Boote der 5 T Flottille vor allem mit der Verlegung von defensiven Minensperren im Kanal gegen eine erwartete Landung der Alliierten betraut wahrend die Sicherungsaufgaben in der Biskaya von Zerstorern oder den grosseren und erheblich starker bewaffneten Flottentorpedobooten ubernommen wurden die neu in Dienst kamen Die Sicherung der minenlegenden alten Boote im Kanal erfolgte meist durch Schnellboote Letzte Einsatze 1944 Bearbeiten In der Nacht vom 23 zum 24 Mai 1944 sollte die 5 T Flottille mit Falke sowie Jaguar Fuhrerboot des Flottillenchefs Korvettenkapitan Heinrich Hoffmann Kondor Greif Mowe und der 6 Minensuchflottille von Cherbourg nach Le Havre verlegen Auf dem Marsch wurde der deutsche Verband von britischen Flugzeugen mehrfach angegriffen Ein Albacore Torpedobomber versenkte die Greif in der Seinebucht wobei nur zwei Mann der Besatzung ums Leben kamen Kondor erreichte trotz eines schweren Grundminentreffers Le Havre Die sinkende Greif war noch mit der Falke kollidiert die daraufhin auch in Le Havre in die Werft musste und erst ab 13 Juni eine Woche nach der Alliierten Landung in der Normandie wieder einsatzbereit war nbsp Beschadigter Bug der Falke in der Werft Nur zwei Tage spater in der Nacht vom 14 zum 15 Juni 1944 erhielt die Falke bei einem schweren britischen Luftangriff mit 325 Lancaster Bombern auf die Hafenanlagen von Le Havre gegen 3 Uhr fruh mindestens funf Bombentreffer kenterte und sank auf 49 28 N 0 9 O 49 466666666667 0 15 Koordinaten 49 28 0 N 0 9 0 O 26 Mann ihrer Besatzung darunter der Kommandant Kapitanleutnant Gunter Kruger verloren dabei ihr Leben 3 Der Angriff des Royal Air Force Bomber Command galt den im Hafen von Le Havre konzentrierten leichten deutschen Seestreitkraften Durch Bombentreffer wurden die Mowe 12 Tote und die Jaguar 16 Tote versenkt Auch die fahrunklare Kondor wurde erneut schwer beschadigt Damit waren auch die letzten der von der Reichsmarine gebauten Torpedoboote der Raubvogel und Raubtier Klasse verloren Neben den drei Torpedobooten verlor die Kriegsmarine bei diesem Angriff funfzehn Schnellboote und eine Vielzahl kleinerer Fahrzeuge nbsp Durch Greif beschadigter Bug der FalkeTechnische Beschreibung Bearbeiten Hauptartikel Raubvogel Klasse Technische BeschreibungKommandanten Bearbeiten1 August 1927 bis 27 September 1928 OLzS Hans Hartmann 1897 1976 Konteradmiral27 September 1928 bis 15 Februar 1929 OLzS Werner Ehrhardt 1898 1967 Konteradmiral auch Bundesmarine 15 Februar bis 1 Juni 1929 KL Hans Armin Czech 1898 1970 Generalleutnant der Luftwaffe11 Oktober 1929 bis September 1930 KL Fritz Berger 1900 1973 KzSSeptember 1930 bis September 1932 KL Paul Ascher 1899 1948 KzSSeptember 1932 bis September 1934 KL Ernst Ludwig Thienemann 1898 1964 Flottillenadmiral der BundesmarineSeptember 1934 bis September 1936 KL Alwin Albrecht 1903 1945 KKSeptember 1936 bis 11 Juni 1938 KL Walter Riede 1903 KzS4 April 1939 bis Marz 1940 KL Gunter Hessler 1909 1968 FKMarz 1940 bis Dezember 1941 KL Jan Heinrich Hansen Nootbaar 1911 KKDezember 1941 bis 17 Oktober 1942 KL Heinrich Hoffmann 1910 1998 KzS der Bundesmarine17 Oktober 1942 bis Marz 1943 KL Konrad Loerke 1909 1975 KzS der BundesmarineMarz 1943 bis September 1943 KL Hans Walter Buch 1912 KzS der BundesmarineSeptember 1943 bis 15 Juni 1944 KL Gunter Kruger 1916 1944 gefallen beim Untergang der Falke 5 Literatur BearbeitenHarald Fock Z vor Internationale Entwicklung und Kriegseinsatze von Zerstorern und Torpedobooten Band 1 1914 bis 1939 Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0762 9 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Mundus Verlag Ratingen Volkmar Kuhn Torpedoboote und Zerstorer im Einsatz 1939 1945 Motorbuchverlag Stuttgart 4 Auflage 1983 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Manfred Pawlak VerlagsGmbH Herrsching 1968 ISBN 3 88199 009 7Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Hildebrand u a Die Deutschen Kriegsschiffe Bd 2 S 83ff Sie bestand zu diesem Zeitpunkt aus den vier Booten Greif Fuhrerboot Falke Kondor und Mowe a b c d Hildebrand u a Bd 2 S 87f Hildebrand u a Die deutschen Kriegsschiffe Bd 4 S 51 Hildebrand u a Bd 2 S 87Torpedoboote der Raubvogel Klasse Mowe Greif Seeadler Albatros Kondor FalkeListe von Schiffen der ReichsmarineListe von Schiffen der Kriegsmarine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Falke Schiff 1926 amp oldid 238700150