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Die Evangelisch reformierte Kirche in Holzheim einem Ortsteil von Pohlheim im Landkreis Giessen Hessen ist eine 1631 32 erbaute barocke Saalkirche Die prachtige Stuckdecke und die Bemalung der Fensterumrahmungen wurden ermoglicht weil Landgraf Philipp III von Hessen Butzbach vorubergehend das lutherische Bekenntnis einfuhrte und den Bau des Kirchenschiffes forderte Der mittelalterliche Turmschaft stammt aus dem 13 14 Jahrhundert Die Kirche pragt mit ihrem zweigeschossigen Turmhelm das Ortsbild und ist hessisches Kulturdenkmal 1 Nordseite der Kirche 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Kirchengemeinde und Pfarrer 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wappen von Landgraf Philipp III mit Inschrift von 1631 uber dem NordportalHolzheim wird urkundlich erstmals am 24 Mai 790 im Lorscher Codex erwahnt Im Jahr 793 wurde dem Kloster Lorsch eine fruhmittelalterliche Basilika ubertragen die dem Patrozinium des hl Petrus unterstand Sie lag vermutlich in Klein Holzheim westlich des heutigen Ortes das ab dem 14 Jahrhundert nicht mehr besiedelt war 2 Eine weitere Kirche in Gross Holzheim mit dem Patrozinium des heiligen Nazarius ist im Jahr 823 nachgewiesen 3 Als Holzheim im Jahr 1276 nach Gruningen eingepfarrt und dessen Filiale wurde mussten die Einwohner fur Gottesdienste und Kasualien den Weg in den Nachbarort auf sich nehmen Die Gruninger Mutterkirche hatte zu dieser Zeit das Patronatsrecht 1309 wurde Holzheim zur eigenstandigen Pfarrei erhoben jedoch 1380 dem Amt Gambach zugeschlagen und Kloster Arnsburg inkorporiert Bis zu seiner Auflosung im Jahr 1803 ubte das Kloster das Patronat uber die Kirche aus 4 Kirchlich gehorte Holzheim im ausgehenden Mittelalter zum Archidiakonat St Maria ad Gradus in der Erzdiozese Mainz 5 Die Bausubstanz im Turm und die kleine romanische Pforte in der ostlichen Umfassungsmauer weisen auf einen Kirchneubau im Spatmittelalter 13 Jahrhundert hin 6 Das neue Gotteshaus wurde an der Stelle der Nazarius Kirche aus dem 9 Jahrhundert errichtet und den Heiligen Barbara Katharina und Maternus gewidmet 7 Die Kirche wandte sich um 1556 der Reformation zu und erhielt 1566 den ersten evangelischen Pfarrer der durch den Abt von Kloster Arnsburg eingesetzt wurde Das Recht auf die Prasentation der evangelischen Pfarrer verblieb auch nach Einfuhrung der Reformation dem Kloster Im Gegenzug mussten die evangelischen Pfarrer sich verpflichten nicht gegen das katholische Kloster zu wettern 8 Erste Umbauten im Sinne einer evangelischen Predigtkirche geschahen im Jahr 1571 als eine Mannerempore eingebaut wurde 1582 fuhrte Graf Konrad von Solms Braunfels das reformierte Bekenntnis offiziell ein woraufhin die Einrichtungsgegenstande aus katholischer Zeit entfernt wurden Die beiden Seitenaltare Bilder Kruzifixe und anderes wurden beseitigt und der Hauptaltar durch einen Abendmahlstisch ersetzt 3 Ende des 16 Jahrhunderts wurde das Gotteshaus trotz laufender Reparaturen zunehmend abgangig 3 An den alten Turm wurde 1631 1632 mit der Unterstutzung durch den Landgrafen Philipp III ein neues Kirchenschiff angebaut und auf dessen Anregung hin sein Vollwappen uber dem Nordportal angebracht die Stuckdecke reich gestaltet und das Kircheninnere ausgemalt 9 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges fuhrte er als neuer Landesherr nach dem Motto Cuius regio eius religio einen Wechsel zum lutherischen Bekenntnis herbei sodass die Kirchengemeinde zwischen 1624 und 1648 vorubergehend lutherisch wurde Nach dem Krieg kehrte sie wieder zur reformierten Konfession zuruck als Holzheim an Solms Braunfels zuruckfiel 2 Ursprunglich besass die Kirche nur eine Westempore Eine Orgel war von Anfang vorhanden deren Standort allerdings nicht bekannt ist Im Zuge des Kirchenneubaus wurden weitere Fenster in den Turm eingebrochen Bereits im Laufe des 17 Jahrhunderts wurden die Nordemporen gebaut 9 Seit 1761 bildet Dorf Gull mit Holzheim eine gemeinsame Pfarrei 10 und wurde im Jahr 1900 eingepfarrt Die Malereien in der Holzheimer Kirche wurden im 18 Jahrhundert ubertuncht und erst wieder 1932 freigelegt Fur den Orgelneubau 1830 wurde die Ostempore vergrossert Die wachsende Einwohnerzahl erforderte mehr Sitzplatze in der Kirche Wohnten zur Erbauungszeit der Kirche keine 500 Personen in Holzheim wurden an drei Sonntagen zwischen 1885 und 1887 rund 800 erwachsene Gottesdienstbesucher und 200 Kinder gezahlt Im Jahr 1852 erfolgte eine weitere Umgestaltung des Innenraums Durch eine Sudempore erhielt der Raum seine symmetrische Form Die alte Kanzel wurde auf der Mittelachse zwischen Orgel und Altar platziert Zuvor war sie an der Sudwand angebracht wo der Haken fur die Aufhangung des Schalldeckels noch zu sehen ist 11 Trotz der mehrfachen Erweiterung der Platze reichte die Zahl im 19 Jahrhundert nicht aus Die Manner auf den Emporen wechselten sich nach der Halfte der Predigt mit dem Sitzen ab Erst ab 1930 war ein allmahlicher Ruckgang der Gottesdienstbesucher zu verzeichnen 12 nbsp Sanierung der Dachkonstruktion 2012Zwei grosse Ofen wurden 1883 installiert die 1957 durch eine elektrische Nachtspeicherheizung und 1964 durch eine Olheizung ersetzt wurden Ein Innenanstrich erfolgte 1905 wobei es der Kirchenvorstand mit Verweis auf die streng reformierte Gemeinde ablehnte Blumengirlanden aus der Erbauungszeit die sich an der Emporenbrustung zeigten freizulegen 13 Eine Kirchenrenovierung folgte 1932 Unter anderem wurden die auf dem Dachboden erhaltenen Einzelteile des Kanzeldeckels der 1863 durch einen neuen aus Weissblech ersetzt worden war zusammengesetzt und vervollstandigt Zudem wurden die alten Malereien an den Fenstern und den Emporenfullungen wieder freigelegt Die Stuckdecke wurde 1958 instand gesetzt und 1968 69 farblich erneuert Von 1961 bis 1963 erfolgte eine Aussensanierung Ein neuer Fussboden unter dem Kirchengestuhl und ein neues Chorgestuhl wurden bei einer Innenrenovierung in den Jahren 1964 bis 1966 geschaffen Weitere Instandsetzungen und Renovierungen folgten in den 1970er bis 1990er Jahren Eine umfassende Instandsetzung der Dach und Deckenkonstruktion dem sich eine Innenrenovierung anschloss wurde von 2012 bis 2014 durchgefuhrt Durch Feuchtigkeit entstanden Schaden an den Sparren und Deckenbalken im Bereich der Fusspunkte und Auflagen auf dem Seitenmauerwerk sodass Ausbesserungen der Stuckarbeiten und eine Neueindeckung der Verschieferung in Altdeutscher Art an der Sud und Ostseite sowie der Turmhaube erforderlich wurden Von den Kosten in Hohe von rund 700 000 Euro musste die Kirchengemeinde ein Funftel aufbringen 14 Architektur Bearbeiten nbsp Mittelalterliche TurmgeschosseDie Kirche ist leicht erhoht im Ortszentrum inmitten einer Umfassungsmauer aus Bruchsteinmauerwerk errichtet Altester Baukorper ist der hohe mittelalterliche Turmschaft aus dem 13 14 Jahrhundert der auch als Haupteingang und Windfang dient Er steht im Westen des Langhauses auf quadratischem Grundriss 6 25 6 95 Meter und weist eine Mauerstarke von 1 40 Metern auf Uber einem niedrigen Sandsteinsockel mit Schrage erhebt sich der gemauerte Unterbau aus Basalt Bruchstein mit Eckquadern aus Lungstein 16 75 Meter hoch Die zwei Geschosse werden durch ein Sandsteingesims in 7 50 Metern Hohe getrennt Den oberen Abschluss des Unterbaus bildet ein holzernes Gesims 15 An der Nord und Sudseite unter der Mauerkrone wurde wahrscheinlich wahrend des Umbaus im Jahr 1631 je ein kleines rechteckiges Fenster mit Sandsteingewande eingebrochen Hingegen stammen das gefaste Spitzbogenportal mit Sandsteingewande und das gekuppelte und gefaste Doppelfenster uber dem Eingang aus gotischer Zeit An der Westseite im Obergeschoss sind ubereinander drei kleine spitzbogige Fenster angebracht Der zweigeschossige achtseitige Turmhelm mit geschweifter Haube misst von der Mauerkrone bis unter den Turmknopf 16 20 Meter In beiden Geschossen haben alle acht Seiten des Oktogons Rundbogenoffnungen mit breiten Jalousien Der gesamte geschieferte Holzaufbau aus Eiche ist im Wesentlichen unverandert erhalten Er wird von einem Turmknopf Kreuz Windfahne und einem Hahn bekront In die Windfahne ist das Jahr 1633 eingestanzt Der Glockenstuhl beherbergt drei Bronze und zwei Eisenglocken Die Gesamthohe des Turms betragt 37 Meter Der rechteckige nahezu geostete Grundriss der barocken Saalkirche von 24 90 12 20 Metern hat an der Ostseite einen 3 8 Chorabschluss Der Sockel ist wie beim Turm abgeschragt Bis heute hat das Gebaude keine wesentlichen baulichen Veranderungen erfahren Die gotisierende Form ist bei einer nachreformatorischen Steinkirche in Oberhessen erstmal in Holzheim nachweisbar 16 Sie findet sich auch bei der benachbarten Kirche Dorf Gull die uber 100 Jahre spater errichtet wurde 1737 Die lichte Hohe des Innenraums betragt etwa 6 98 Meter bis zur Maueroberkante sind es 7 40 Meter Das Schiff wird von einem Satteldach mit Sparrendachkonstruktion abgeschlossen das noch die originalen kleinen Dachgauben aufweist Der Innenraum erhalt durch grosse leicht spitzbogige Fenster in Holzrahmen Licht die innen von den Emporen durchschnitten werden 17 Je drei Fenster sind an den beiden Langseiten und der Apsis eingebaut Uber dem spitzbogigen Nordportal ist das Wappen des Landgrafen Philipp III der den Kirchenbau gefordert hat aus rotem Sandstein angebracht Philipp hatte sich das Vollwappen der Landgrafen von Hessen Darmstadt zu eigen gemacht das in der Mitte das Herzschild der landgraflichen Herrschaft zeigt daruber die drei Helme der Grafschaft Katzenelnbogen der Landgrafenschaft Hessen und der Grafschaft Ziegenhain Auf der Inschrift unten ist zu lesen V T D M D PHILIPPUS D G LANDG HASSIAE COMES CATTIMELIB DECIAE ZIGENH ET NIDDAE ETC A C 1631 Ps 86 11 LUT Deine Wege lehre mich Herr Philipp von Gottes Gnaden Landgraf von Hessen Graf von Katzenelnbogen Dietz Ziegenhain und Nidda u a sorgte fur die Erbauung 1631 7 Gegenuber dem Westeingang sind neun Grabsteine aus dem 17 und 18 Jahrhundert aufgestellt darunter die der Pfarrer Konrad und Johannes Broder Broter und ihren Ehefrauen 18 Ausstattung Bearbeiten nbsp Die Kreuzigung in der Stuckdecke vor und nach der Restaurierung 2014Der flachgedeckte Innenraum wird von einer Stuckdecke mit Langsunterzug abgeschlossen die mit Bildmedaillons und reichen geometrischen Figuren verziert ist Auf die Innenrenovierung von 1968 1969 und teils von 1910 ging die polychrome Farbfassung zuruck Ursprunglich erhielten die Figuren ihre Wirkung allein durch die plastische Ausfuhrung Die Reliefs stellen biblische und allegorische Figuren und Szenen dar und wurden von den Weissbindern Christoph Happel Grunberg und Andreas Scherer Klein Rechtenbach ausgefuhrt 7 Ornamente und Schriftfriese umrahmen die grosseren Medaillons Auf den beiden grossen im Osten sind die Kreuzigungsszene mit dem Bibelvers aus Rom 4 25a LUT und Auferstehung Christi mit Offb 5 5 LUT zu sehen Dem Relief mit dem Pelikan der seine Jungen mit seinem Blut nahrt mit Joh 6 55 LUT ist eins mit dem Phonix der aus dem Feuer aufsteigt mit 2 Kor 5 17b LUT zur Seite gestellt Im Westen ist die Verkundigung des Herrn mit Lk 1 35 LUT parallel Maria mit dem Kind das die Siegesfahne halt mit Jes 42 1a LUT gegenubergestellt 19 In vier kleineren Reliefs sind fliegende Putten ohne Spruchbander dargestellt auf zweien die Lutherrose und auf weiteren achteckige Sterne Die Stuckdecke findet ihre Fortsetzung im Turmraum Hier ist auf einem Relief Christus mit der Weltkugel als Salvator Mundi mit Ez 33 11a LUT und auf dem anderen eine Frau mit Symbolen der Verganglichkeit Morte zu sehen wie Schnittblumen und Sichel Waage mit Sanduhr Eidechse und Totenschadel mit Sir 14 12a GNB Ein Engel mit einer Posaune mit einer Zusammenfassung von Offb 8 12 13 LUT ist unter der Westempore in einem quadratischen Feld angebracht 20 Im Zuge der Restaurierung erhielt die Stuckdecke 2013 wieder ihre originale monochrome Farbfassung in Weiss nur die Umschriften heben sich durch schwarze Farbe ab Die reiche Gestaltung ist ein Zeugnis fur die Zeit des lutherischen Interims und ware wahrend der reformierten Herrschaft in dieser Form nicht moglich gewesen 21 nbsp Innenraum Richtung OstenDie umlaufende kassettierte Empore ruht auf holzernen toskanischen Rundsaulen die marmoriert sind und auf hohen quaderformigen Sockeln stehen An der Nord und Westseite sind die tiefen Fullungen mit Blatt und Fruchtgehangen bemalt 22 Der untere Emporenrand ist an den vier Seiten umlaufend mit dem Schriftband des Apostolischen Glaubensbekenntnisses auf schwarzem Untergrund ausgestattet Die Kanten der Fenstereinfassungen sind in Rot abgesetzt Die Fensterumrahmungen haben Rollwerk mit Ranken und floralen Motiven in Grau Beige Grun und Rot 20 Der Altarbereich ist um zwei Stufen erhoht Vor der Kanzel steht der holzerne quaderformige Altar den die Gemeinde zu Beginn des 21 Jahrhunderts ebenso wie das Taufbecken mit seinem achteckigen Holzfuss selbst anfertigte Die barocke Kanzel aus dem Jahr 1632 steht auf der Mittelachse vor der Ostempore Sie besteht aus dem Treppenaufgang dem Kanzelkorb und dem siebeneckigen Schalldeckel der von flachgeschnitztem Rankenwerk bekront wird und an der Innenseite dem Prediger das Bibelwort aus Mal 2 7 LUT vor Augen halt Der reich gestaltete polygonale Kanzelkorb auf einem Holzpfosten mit geschwungenen Bugen hat zwischen runden Ecksaulen profilierte Felder und tragt einen Schriftzug aus Lk 11 28 LUT 23 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel hinter historischem Prospekt von 1830Am 20 Januar 1829 wurde mit Johann Hartmann Bernhard ein Vertrag uber eine neue Orgel geschlossen die elf Register verteilt auf einem Manual und Pedal vorsah 24 Das Instrument wurde wie vereinbart im Jahr 1830 geliefert und auf der verbreiterten Ostempore aufgestellt Wie in der Kirche Nieder Bessingen wo Bernhard ein Jahr spater eine ganz ahnliche Orgel schuf wird der rechteckige Prospekt durch Lisenen in sieben Felder gegliedert Der Prospekt hat 34 klingende und 41 stumme Pfeifen Das grosse Mittelfeld wird mit den Basspfeifen von zweigeschossigen Diskantfeldern flankiert Aussen schliessen sich je zwei Felder fur die Pfeifen in mittlerer Tonlage an Ursprunglich dienten zwei Posaunenengel die als Flachreliefs geschnitzt waren als seitliche Orgelohren und verzierten zwei bekronende Vasen das Gehause 25 Sie wurden im Zuge der Kirchenrenovierung und des Orgelneubaus in den 1960er Jahren entfernt Johann Georg Forster reparierte 1887 das Werk und schlug eine Anderung der Disposition vor die aber nicht ausgefuhrt wurde sodass die Orgel bis 1944 unverandert erhalten blieb Um 1948 wurde eine Geblasemaschine eingebaut Die heutige Orgel schuf Forster amp Nicolaus Orgelbau 1968 hinter dem historischen Prospekt und unter Beibehaltung des holzernen Gedackt 8 im zweiten Manual von Hartmann Bernhard Die alte Wald Floethe 2 wurde 1979 in der Orgel der Paradieskapelle von Kloster Arnsburg eingebaut Die Orgel verfugt uber 13 Register mit insgesamt 986 Pfeifen verteilt auf zwei Manualen und Pedal und hat folgende Disposition 26 I Manual C g3Principal 8 Weidenpfeife 8 Octave 4 Waldflote 2 Mixtur IV II Manual C g3Gedackt 8 Blockflote 4 Prinzipal 2 Sesquialtera IIZimbel IIITremulant Pedal C f1Subbass 16 Octavbass 8 Pommer 4 Koppeln II I I P II PGlocken Bearbeiten nbsp Drei BronzeglockenZwei Glocken wurden 1556 und 1565 erwahnt 1578 goss der Frankfurter Glockengiesser Laux Rucker eine weitere 1846 wurden zwei umgegossen und eine neue erganzt Die beiden grossen mussten als Metallspende des deutschen Volkes im Ersten Weltkrieg abgegeben werden sodass nur eine historische Glocke erhalten ist Nach Chicago ausgewanderte Holzheimer stifteten 1920 als Ersatz zwei neue Eisenglocken Sie wurden von Buderus aus Wetzlar im Auftrag und Zusammenarbeit mit der Firma Rincker gegossen wie die Inschrift im Fries besagt Geg v Buderus Wetzlar u F W Rincker Sinn Die grossere wiegt 600 kg und tragt die Inschrift Der Gemeinde Holzheim von treuen Holzheimern Chikagos in Amerika gestiftet 1920 und den Bibelvers Herr Gott du bist unsere Zuflucht fur und fur Die kleinere wiegt 340 kg und ist mit der Jahreszahl 1920 und Inschrift versehen Ich bin die Auferstehung und das Leben Die Gemeinde schaffte 1975 zwei neue Bronzeglocken an und liess ein elektrisches Lautewerk installieren Seitdem dienen die beiden Stahlglocken die in der Turmspitze fixiert wurden als Schlagwerk fur die Turmuhr wahrend das in einem Moll Akkord gestimmte bronzene Dreiergelaut zu Gottesdiensten und Gebet einladt 27 Nr Gussjahr Giesser Gussort Masse kg Schlagton HT 1 16 Inschrift1 1975 Petit amp Gebr Edelbrock aus Gescher 680 g1 Ich bin die Auferstehung und das LebenHolzheim Pohlheim 1975 im Wappen der Giesserei Petit amp Gebr Edelbrockme fecit Ingenieur Hans Huesker2 1975 Petit amp Gebr Edelbrock aus Gescher 400 b1 Herr Gott Du bist unsere Zuflucht fur und furHolzheim Pohlheim 1975 im Wappen der Giesserei Petit amp Gebr Edelbrockme fecit Ingenieur Hans Huesker3 1846 P H Rincker aus Sinn 180 des2 Hosianna dem Sohn Davids gelobt sei der da kommt im Namen des HerrnDer Gemeinde Holzheim umgegossen von P H Rincker zu Hof Sinn im Jahr 1846Kirchengemeinde und Pfarrer BearbeitenDie Kirchengemeinde gehort zum Dekanat Giessener Land in der Propstei Oberhessen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Sie umfasst rund 1400 Mitglieder Sie teilt sich mit der Kirche in Dorf Gull eine Pfarrstelle Neben der Kirche steht ein Gemeindehaus zur Verfugung das fur 100 Personen ausgelegt ist 28 Seit der Reformationszeit sind folgende Pfarrer nachgewiesen 29 1566 1581 Petrus Lesch 1585 1621 Valentin Engel 1621 1623 John Christoph Engel Sohn von Valentin Engel 1624 1635 Hermann Holwegk lutherisch 16350 0 0 0 0 Heinrich Elbert lutherisch 1635 1647 Johann Runkel lutherisch 1647 1670 Konrad Broder 1671 1706 Johann Broder Sohn von Konrad Broder 1706 1733 Johann Caspar Muller 1733 1749 Peter Muller 1750 1787 Theodor Christoph Muller Sohn von Peter Muller 1788 1802 Johann Siebert 1802 1805 Franz Ludwig Carriere Vikar von Griedel 1805 1815 Ludwig Christian Gifhorn 1815 1853 Martin Heidolph 1852 1853 Friedrich Helwig Assistent 1853 1859 Otto Heinrichs Vikar 1859 1861 Karl Ferdinand Bingmann 1861 1874 Ludwig Friedrich Hofmann 1874 1876 Pfarrer Berwig Verwaltung aus Eberstadt 1876 1879 Hermann Seipp Vikar 1879 1881 Hermann Wilhelm Seibel 1881 1885 Pfarrer Walz Verwaltung aus Eberstadt 1885 1896 Wilhelm Veller 1896 1897 Adam Heussel 1897 1924 Ludwig Freitag 1925 1930 Emil Karl Theodor Weber 1930 1934 Wilhelm Schmidt Missionar 1935 1954 Karl Launhardt 1955 1959 Johann Schar Conradi 1959 1970 Erich Conradi 1970 1983 Ernst Walter Theiss 1985 1995 Hans Theo und Petra Daum 19960 0 0 0 0 Jorg Stahler 1997 2005 Stefan Schneider 2006 2008 Gisela Ottstadt 2009 2014 Mirjam Welsch 2015 0 0 0 0 Matthias BubelLiteratur BearbeitenFranz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 29 1 Band 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 1 A L Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1330 7 S 486 488 Johann Conradi Waldemar Kuther Die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde nach der Reformation In Gemeinde Holzheim Hrsg Waldemar Kuther Bearb Heimatbuch Holzheim Gemeinde Holzheim 1965 S 154 175 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Bearbeitet von Folkhard Cremer Tobias Michael Wolf und anderen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 432 Wilhelm Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien der Souveranitatslande und der acquirierten Gebiete Darmstadts Hassia sacra 8 Selbstverlag Darmstadt 1935 S 181 183 Karl Heinrich Jung 400 Jahre reformiertes Bekenntnis in Oberhessen 1582 1982 Volkmann Lich 1982 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Karlheinz Lang Bearb Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Giessen II Buseck Fernwald Grunberg Langgons Linden Pohlheim Rabenau Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2178 7 S 429 f Heinrich Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen Bd 3 Sudlicher Teil ohne Arnsburg Hessisches Denkmalarchiv Darmstadt 1933 S 120 126 Peter Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen Mittelhessische Druck und Verlagsgesellschaft Giessen 1979 S 90 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelisch reformierte Kirche Holzheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinde Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ev Kirche Holzheim In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Holzheim Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 21 August 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Lang Bearb Kulturdenkmaler in Hessen 2010 S 430 a b Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Lang Bearb Kulturdenkmaler in Hessen 2010 S 422 a b c Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen 1979 S 90 Jung 400 Jahre reformiertes Bekenntnis in Oberhessen 1982 S 30 Gerhard Kleinfeldt Hans Weirich Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch nassauischen Raum Schriften des Instituts fur geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 N G Elwert Marburg 1937 ND 1984 S 19 Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I 2008 S 432 a b c Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Lang Bearb Kulturdenkmaler in Hessen 2010 S 429 Conradi Kuther Die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde nach der Reformation 1965 S 161 a b Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien 1935 S 181 Holzheim Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 21 August 2013 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1993 S 122 Jung 400 Jahre reformiertes Bekenntnis in Oberhessen 1982 S 37 Grossherzogliches Ministerium des Innern Hrsg Jahresbericht der Denkmalpflege im Grossherzogtum Hessen 1902 1907 Bd 1 Staatsverlag Darmstadt 1910 S 109 RG BOX News Nachrichten vom 11 April 2013 Schriftstucke vom Holzheimer Kirchturm berichten von sturmischen Zeiten Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1993 S 124 Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen 1979 S 91 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1993 S 121 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1993 S 126 Jung 400 Jahre reformiertes Bekenntnis in Oberhessen 1982 S 35 f a b Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1933 S 123 Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien 1935 S 182 Jung 400 Jahre reformiertes Bekenntnis in Oberhessen 1982 S 36 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1993 S 125 Bosken Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins 1988 S 486 Zu sehen auf einem Foto um 1955 in Stadt Pohlheim Karl Heinrich Jung Pohlheim Holzheim Geschichte in Bildern Magistrat Pohlheim 1989 S 64 Bosken Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins 1988 S 488 Jung 400 Jahre reformiertes Bekenntnis in Oberhessen 1982 S 37 f Evangelische Kirchengemeinde Holzheim abgerufen am 10 April 2019 Jung 400 Jahre reformiertes Bekenntnis in Oberhessen 1982 S 39 Kirchen in Pohlheim Evangelisch reformierte Kirche Dorf Gull Evangelische Kirche Garbenteich Mor Barsaumo Garbenteich Evangelische Kirche Gruningen Evangelische Kirche Hausen Pohlheim Evangelisch reformierte Kirche Holzheim St Matthaus Holzheim Alte Kirche Watzenborn Steinberg Christuskirche Watzenborn Steinberg St Martin Watzenborn Steinberg 50 486954 8 720915 Koordinaten 50 29 13 N 8 43 15 O nbsp Dieser Artikel wurde am 13 Mai 2014 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelisch reformierte Kirche Holzheim amp oldid 231507774